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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.03.1876
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18760306
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Schulzc'lche Hofbuchh. in Oldenburg. 2656. kost, tl., der OrspruvA c>. Lsollts. LrolsAoiusns, ru 6. all- Asmsillsii vsrAlsieb. Lsolitsviss6llsv1>g.kt. 8. * 2 ^ 40 ^ 2657. SpieSke, H. A., Aus Otdenburg's glücklichen u. unglücklichen Zeiten. 8. 75 5. Schünemanns Verlag in Bremen. 2658. Rabenau, v., Leitsätzen s. e. systematischen, rationellen Betrieb der Militär-Gymnastik. 16. * 1 Lchwcizcrbart'iche Vcrlagsh. i» Dtultgart. 2659. lini n in, Ob., inssotönkrsssende künnrsn. Hebers v. I. V. Oarns. Zr. 8. * 9 I. Lpringcr'S Verlag in Berlin. 2660. Engel, E., Königin Luise. 2. Ausl. 8. * 3 2661. VVüAner, 4.,dsrLeobiinrlAS-^.bsebInssirllRgLk-ll. VersiebeinivAS- Ossebäkt. Ar. 8. * 1 .tä Teubncr in Leipzig. 2662. ^masreoulls Reil gnns vocnntnr spAiroarcrx« eck. V. Lose. 8. * 1 2663. Bardcy, E., methodisch geordnete Ausgabensammlung üb. alle Theile der Elementar-Arithmetik. 5. Ausl. gr. 8. 2 .L 70 iv 2664. liininbneli, IV., Uülksbüvblsin k. Intsinisebs LscbtssobreibunA. 2. ^.nti. Ar. 8. 75 X 2665. kntnlii Vsronönsis über. Ree. st interprstutns sst -V. Lsbrsns. Vol. 1. Ar. 8. * 4 2666. Rnludroirsbl, k. v., Tbsoris n. itnIeilunA rur xrnetisebsn Lns- tübrnnA äer rationellen InynIts-LsrsellnnnA bei cksn Lrckbanten, besonders cker Lissnbatlnsn. Ar. 8. * 4 2667. Luripides, nnsAeväbtts krazöäien. Lrülaert v. X. IVeelclein. 2. Lckolrn. IxluAenis iin kanrisrlanck. Ar. 8. 1 50 1-, Tevbner in Leipzig seiner: 2668. trünlilvr, 8., vsroriselits LntsrsnobunAen ?.nr 6osolriolrto der rnatbsrnatisolren IVissenselinttsn. Ar. 8. * 9 2669. Römer! Ilias ack Lcksm librorum oxtimorum eck. I. I,a Loebo. Lars. 2. Ar. 8. * 11 2670. Roratins klneeiis, <j., Latirsn n. Lxisteln. Lrklärt v. 0. k. L. LrüAer. 8. 4.nü. desorAt v. 6. LrüAsr. Ar. 8. 2 70 5c 2671. — Lattren. llrsA. n. erklärt v. 1'. ll. kritrselie. 2. Lck. Ar. 8. 2 2672. Lircblioll', 6., VorlesnnASn üb. inatlieniatisebe kli^sik. Usoba- nik. 3. bist. Ar. 8. * 4 2673. Koch, E., griechische Tchulgrammatik aus Grund der Ergebnisse der vergleich. Sprachforschg. bearb. 4.Aufl. gr. 8. *2^805, 2674. Meier, E. I., Humor u. Christenthum m. besond. Beziehg. auf den Katholicismus u. den deutschen Protestantismus. Vortrag, gr. 8. 75 2675. Zliiller, l,., beben n. IVsrke ck. Oaius bnoilins. Lins litsrar- bistor. Lklrre. Ar. 8. t .tt, 20 A 2676. kinckar verssretei kritikai äs LlaA^arürö seAZ'retekkel kiackta ll. Otto. 1. Lötet. Ar. 8. * 4 ^ 2677. Hliakespearv, IV., tbe msrobant ot Veniee. kür den Lobul- Aöbraiicb erklaert v. b. Liecbelmann. Ar. 8. 1 ^ 80 ^ 2678. Veilei katerenli, 0., ex bistvrias romanae libris duobns gnas supsrsnnt. kd. 0. Halm. 8. * 1 2679. Lobe, V!der landvirtbsebaktliobs kortsobritt. 21. ckabrA. 1875. 8. * 5^l 2680. Caro, C., Conradine. Trauerspiel. 16. *2^il; geb. *3^t 2681. Holtei, An Grabes Rande. Blätter u. Blumen auf langer Wander schaft gesammelt. 2.Aufl. 1815—1875. gr. 16. *8^L; geb. * 4 Nichtamtlicher Theil. Antiqua oder Frsctur? II.*) Eines Mannes Rede Ist keines Mannes Rede: Man soll sie billig hören Beede. In Nr. 48 des Börsenblattes befindet sich ein der Kölnischen Zeitung entnommener Aufsatz über das obige Thema, der zuviel Einseitigkeiten und Merkwürdigkeiten enthält, als daß er gänzlich mit Stillschweigen übergangen werden dürfte. Der erwähnte Artikel beginnt mit den üblichen Tiraden der Antiquasreunde über das Zopfige, Verwirrte, Verschrobene u. s. w. der deutschen Fracturschrift. Es sei an diesem Orte endlich einmal darauf hingewiesen, wie außerordentlich einseitig diese Ansicht ist. Nun Wohl! Die Antiquafanatiker fragen: Gibt es etwas Zopfigeres, Unschöneres, Verdorbeneres, als die deutsche Fracturschrift? Wir fragen dagegen: Gibt es etwas Anheimelnderes, Traulicheres, Liebenswürdigeres, ja Gemütvolleres, als die deutsche Fractur- schrist? Voilü Iss sxtrömss! Wenn man von diesem Standpunkte ausgeht, so wird die Sache zu einem reinen Streite über den Ge schmack und über den soll man bekanntlich nicht streiten. Trotz alles Gegenredcns steht fest, daß die Fracturschrift ebenso ein ästhetisches Product geistiger Arbeit ist, wie die Antiqua. Noch mehr; die Fracturschrift darf betrachtet werden als ein vollkommen ausgebil detes Kunstwerk, stylgerecht durchgeführt, buchstäblich bis auf das Tüpfelchen über dem i. Jeder Strich, jeder Schwung ist dem Charakter des Ganzen so vollkommen angepaßt, daß ein harmo nisches Product entsteht, das trotz aller gegnerischen Declamationen jeden unbefangenen künstlerischen Sinn befriedigt. Wenn daher der Verfasser des fraglichen Artikels sich über das bucklige B und die Schnörkelei an den andern Buchstaben lustig macht, so hat das ungefähr ebensoviel Berechtigung, wie wenn ein mit der Milch der Renaissance aufgesogencr Künstler sich darüber ereifern wollte, daß der gothische Styl das Weinblatt behufs Ver wendung in der Ornamentik vollständig anders stylifirt, als die *) I. S. Nr. 48. Architektur der Renaissance dies thut; oder wenn sich Jemand vor einen gothischen Dom stellen wollte, um die Ornamente an Spitz bögen, Thüren und Dächern für unsinnige „Schnörkel" zu erklären. Der Gute würde vergessen, daß sowohl das Wcinblatt im Einzelnen, als die ganze Ornamentik des gothischen Styls überhaupt nichts Willkürliches sind, sondern daß sie sich mit innerer Nothwendigkeit aus den Gesetzen des Ganzen ergeben; sie können gar nicht anders sein, wie sie sind; sie blühen mit derselben Gesetzmäßigkeit aus dem Ganzen heraus, wie das Eichenblatt nur zur Eiche, das Lindenblatt nur zur Linde gehören kann. Auf gleiche Weise sind also die vermeintlichen „Schnörkel" der Fracturbuchstaben nicht Willkürlichkeiten einzelner „verschrobener" Köpfe, sondern sie haben sich aus dem Charakter der ganzen Schrift gesetzmäßig entwickelt und zwar in solcher Folgerichtigkeit, daß jetzt kein Strichlein, kein Tüpfelchen mehr dem Charakter des Ganzen widerspricht und die Fracturschrift als ein harmonisches Ganze, ausgebildet von vielen fleißigen und gemüthvollen Köpfen, seit den Zeiten Albrecht Dürer's vor uns liegt, als ein vollendetes Kunst werk, das seine Berechtigung zur Existenz hat, wie jedes andere durchgebildete Kunstwerk, wie die Gothik neben der Renaissance, wie die Schule des Rembrandt und Rubens neben der Schule des Rafael und Correggio. Freilich kommt der kritisirende Verstand mit der Frage, warum das deutsche Volk zwei Schriftarten brauche; eine sei vollkommen genug. Dies zugegeben, so möchte man dagegen fragen: Warum quält Ihr uns dann mit der Aufdrängung der Antiqua? Das deutsche Volk Hst sich nun einmal die Fracturschrift erwählt und keiner der Gründe, die man gegen die Herrschaft zweier Schrist- systeme haben könnte, ist überzeugend und zwingend genug, um die Nothwendigkeit einleuchten zu lassen, daß sich ein Volk von 55 Mil lionen Seelen (die Deutschen, die im Auslande wohnen, mitgerech- nct) entschließe, einen alten, lieben Freund, einen trauten, gemüt lichen Bekannten, dem sein ganzes Herz gehört, fortzuschicken und vor dem Throne der kalten, glattgesichtigen und einförmigen Göttin Antiqua zu opfern.
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