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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1876
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.09.1876
- Sprache
- Deutsch
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216, 18. September. Nichtamtlicher Theil. 3321 Hunderts vorzüglich Tuchmacherei und Handel; die große Straße vom Norden nach Böhmen führte hindurch. Doch erst in den zwan ziger Jahren, wo es nur 8000 Einwohner hatte, gründete der Apotheker Bertrand unter der Firma Bertrand L Co. eine Buchhandlung. 1833 siedelte Ed. Meyer, der in Guben etablirt war, nach Kottbus über und behandelte Guben sodann als Filiale. Bald übergab Bertrand sein Geschäft Meyer und dieser blieb bis 1856 ohne Concurrenz, wo ein Kaufmann C. Gehling eine zweite begründete, nachdem er schon seit 1846 concessionirt war und neben einem Tabaksgeschäft einen kleinen Buchhandel trieb. 1868 erlosch dies Geschäft und E. Meyer übernahm die Continuationen. Im Jahr 1868 verkaufte Meyer dasGeschäft an O. Redlich mitFirma. Vor Gründung dieser Etablissements hielt ein ziemlich großartig angelegter Bücherlesezirkel, der von Alt-Döbcrn aus geleitet wurde und deshalb der Alt-Döbcr'sche genannt wurde, und der in Kottbus und weiterer Umgebung einen sehr großen Leserkreis hatte und viele Jahre bestand, in Connex mit der neuesten Nationalliteratur. — 1859 gründete A. Heine neben seiner Buchdruckerci eine Buch handlung. Dieses wie das Meyer'sche Geschäft bestehen noch. — H. Differt L H. Forck ctablirten 1872 ein neues Sortiments geschäft unter gemeinschaftlicher Firma. Forck trat 1874 aus und H. Differt führt dasselbe unter seiner Firma weiter. — Kottbus zählt jetzt, da umliegende Ortschaften zur Stadt gezogen sind, 23,000 Einwohner. Guben zählte bei Beginn dieses Jahrhunderts nur 5200 Einwohner und bot dem Buchhandel eben kein günstiges Feld. Die Bevölkerung nährte sich, wie noch heute, hauptsächlich durch Tuchmacherei, jetzt Fabrikation. Ein Buchdruckereibesitzer und Rcdacteur A. Tischer gründete 1810 ein kleines Buchhandlungsgeschäft, das nach seinem Tode 1821 an S. Möllenbeck überging. Für das Gymnasium sorgte der Rector desselben, der für Bibliothek und Schüler, auch für Freunde Bücher von Leipzig beschaffte und auch einen Journal zirkel hielt. Im Jahr 1829 gründete F. Hentze aus Breslau die erste Buchhandlung, die in Leipzig einen Commissionär hielt; der selbe verkaufte sie jedoch bereits 1832 an E. Meyer aus Hamburg und zog nach Breslau, wo er die Grüson'sche Buchhandlung über nahm; mit deren Verlag siedelte er später nach Berlin, dann nach Leipzig über und starb 1865. Meyer gründete 1833 in Kottbus ein Geschäft, wie schon erwähnt, und verzog dahin und behandelte Guben als Filiale und ließ diese durch einen Buchbinder verwalten. 1838 kaufte E. Berger dieselbe und führte sie vom 1. Januar 1839 ab unter seiner Firma weiter. — Ein Buchdrucker, E. H. Bölitz, gründete 1845 ein zweites Geschäft, das jedoch 1847 fallirte; Bölitz ging nach Amerika. — 1866 zog der als Buchdrucker in Crossen lebende Buchhändler P. Ehrlich mit seinerBuchdruckerei nach Guben und etablirte daneben cinBnchhaudlungsgeschäft; beide Geschäfte verkaufte er 1871 an A. König, der dieselben noch heute unter seiner Firma fortführt, nachdem er die alte Firma bald fallen ließ; 1874 nahm König seinen Bruder G. König als Theilhabcr auf, ohne Aenderung der Firma. — Im Jahr vorher, 1865, hatte H. Kö necke ein kleines Buchhandlungsgeschäft gegründet, das aber 1875 wieder erlosch. — Ein Buchdrucker A. Salomon etablirte 1868 eine Buchhandlung, die aber 1870 auch wieder erlosch. — Die außer Berger und König bestehenden Buchhandlungen, auch Colportagegeschäfte, stehen in keinem directen Verkehr mit den Ver legern. Jetzt zählt Guben über 23,000 Einwohner, meist Fabrik arbeiter. Sorau, Fabrikstadt; Tuchmacherei, Leinenweberei, Strumpsweberei, Wachs bleichen und Handel blühten hier, wenn die Stadt auch nur wenig über 4000 Einwohner zählte, als F. Flei scher aus Leipzig 1820 eine Filialbuchhandlung hier gründete. F. A. Julien kaufte 1825 das Geschäft und führte es bis zu seinem Tode 1848 unter seinemNamen. Julien, ein sehr rühriger Buchhändler,etablirte auch in Bunzlau in Schlesien eine Filiale. Die Erben verkauften das unter der Firma: Julien'schc Buchhandlung fortgeführte Geschäft 1850 au W. Wittstruck, der 1854 die alte Firma fallen ließ und mit seinem Namen firmirte; das sonst so lebhafte Geschäft nahm unter seiner Leitung fortwährend Rückgang undWittstruckkam1856 in Concurs und das Geschäft erlosch. — Ein zweites Geschäft neben Julien etablirte 1834 F. Opitz, das 1836 auf F. W. Strecker überging, 1842 ganz erlosch. — 1843 gründete T. W. Rädsch eine neue Buchhandlung, die 1848 auf den Buchdruckcreibesitzer I. D. Rauert überging, der mit seinemNamen firmirte, cs jedoch 1849 au R. Rädsch abtrat. Rauert betrieb ein Verlagsgeschäft weiter bis 1855 mit einem Commissionär in Leipzig. Das Rädsch'sche Geschäft übernahm E. A. Heinrich 1860, ein Jahr lang noch unter der alten Firma, von da ab unter eigener, gerieth aber 1864 in Concurs und erlosch. — A. Bath in Berlin etablirte 1856 ein selb ständig auftretendcs Geschäft, verkaufte cs 1860 an A. Eschrich mit Firma; von 1862 firmirte er mit seinem Namen, verkaufte aber 1863 wieder an O. Klinkmüller, unter dessen Namen das Geschäft noch heute besteht. — 1865 etablirte sich eine Expedition der t hier ärztlichen Zeitung (Redacteur und Verleger F. Neidhardt), die aber 1866 eiuging. — G. Linke gründete 1868 noch eine Sor timentsbuchhandlung, die 1876 an H. Schilling mit Firma über ging. — Sorau zählt jetzt 13,000 Einwohner. Luckau, wo ebenfalls die Tuchmacherei blühte und das 1830 etwas über 4000 Einwohner zählte, bekam durch F. Riegel in Potsdam in diesem Jahre eine Buchhandlung (nach andern Angaben schon 1827). Riegel verkaufte die Filiale 1837 au den Schnittwaarenhäudler C.F.Kutzscherund dieserverkaufte 1871 anF.Meißner mitFirma. Kutzscher starb 1875 infolge der Aufregung bei seinem 50jährigen Jubiläum als Mitglied der Lnckauer Schützengilde. Der geringe Verlag ging auf eine Leipziger Firma über. — Die Einwohnerzahl ist jetzt über 5000, vermehrte sich also nicht zu stark. Sommerfeld, eine durch Tuchfabrikation blühende Stadt, die 1845 5300, jetzt über 10,000 Einwohner zählt, bietet als eine Fabrikstadt bei armer Um gegend für den Buchhandel kein günstiges Terrain. 1845 etablirte E. Berger in Guben daselbst eine Filiale, die 1850 an H. Mert- schiug überging, unter dessen Leitung und Firma dieselbe sammt Buchdruckerei noch besteht. — Trotz der schlechten Platzverhältnisse gründete E.A. Heinrich in Sorau 1861 eine zweite Filiale, die aber mit Hciurich's Fallissement ein Jahr später wieder erlosch. Spremberg, ebenfalls Tuchfabrikationsstadt mit 10,000 Einwohnern, wurde seit 1832 durch den Buchbindermeister Säbisch, der indircct bezog, sowie durch E. Meyer in Kottbus buchhändlcrisch versorgt. Bei der wachsenden Bevölkerung und Ausdehnung der Schulen hielt es die Firma W. Erbe in Hoyerswerda für angethau, 1864 dahin über zusiedeln und Hoyerswerda als Filiale zn behandeln. Infolge dessen trat Säbisch durch Annahme eines Kommissionärs in Leipzig in demselben Jahre mit dem Gesammtbuchhandel in Verkehr und Spremberg hat seitdem zwei Buchhandlungen. Forst, gleichfalls eine durch Tuchfabrikation sich rasch aufschwingeude Stadt, die 1850 nur 4000, jetzt 9000 Einwohner zählt, bekam 1862 eine Filiale von E. A. Heinrich in Sorau, mit einem Procuristen I. A. Unverzagt, der nach Heinrich's Fallissement von 1863 ab das Geschäft unter seinem Namen fortsetzte, aber 1867 in Concurs ge-
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