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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1876
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1876
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- Deutsch
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^ 253, 1. November. Nichtamtlicher Theil. 3971 präcise, wie in dem erstgenannten Werke, jeweils in der Original sprache, wo nöthig und üblich, wie bei griechisch, hebräisch, arabisch rc., mit lateinischem Schlagwort und überdies mit kürzeren bibliographi schen und biographischen Notizen versehen und numerirt. Eine nach den verschiedenen Wissenszweigen geordnete Bearbeitung dieses Ver zeichnisses bleibt sür später in Aussicht genommen. Ein solches Werk, meint vr. Hottinger in einem autographirten Programm- Entwurf, wäre ein herrliches Denkmal der geistigen Thätigkeit aller Völker zu allen Zeiten, ein schönes Werk des Friedens und ein trächtiger Arbeit, womit nicht zuviel gesagt sein würde, wenn alles, wie geplant, gelänge. Freilich sind die Schwierigkeiten der Aus führung hierbei womöglich noch größer, die Hoffnung auf erwünsch tes Gelingen demnach entsprechend geringer, als bei dem Leipziger Project. Es ist interessant, die Mittel und Wege kennen zu lernen, durch welche vr. Hottinger seine große Idee zu verwirklichen und zu ihrem Ziele zu führen hofft. Nur durch vereinte Kräfte, legt er dar, ist die Ausführung des Werkes möglich; sie sollte nicht einem einzelnen Volke, einem einzelnen Stande überlassen, auch nicht auf Kosten eines Einzelnen unternommen werden, sondern von Ange hörigen aller Culturvölker und von Mitgliedern der dabei inte- ressirten Berufskreise, von Bibliothekaren, Buchhändlern, Gelehr ten rc., in Angriff genommen, auf gemeinsame Kosten derselben voll endet und dabei von Literatur- und Bücherfreunden durch geistige, von Regierungen und Gesellschaften durch materielle Beiträge unter stützt werden. Ein zahlreiches und tüchtiges Redactionspersonal mit einem hervorragenden Gelehrten an der Spitze würde im Ver ein mit den nöthigen subalternen Kräften die Ausführung zu be sorgen haben, was in 10 Jahren, nach Hottinger's Ansicht, geschehen könnte, wenn man annimmt, daß das Werk 3 Millionen Titel — diese Schätzung ist wohl zu niedrig — auf 30,000 bis 40,000 Quartseiten enthalten würde. Das weitausschauende Project ist offenbar bereits genauer durchdacht worden, denn vr. Hottinger hat einen ziemlich detaillir- ten Kostenanschlag aufgestellt, welcher hier beigefügt werden mag, weil er in die Organisation des Ganzen, wie sie sich vr. Hottinger denkt, einen orientirendcn Blick gestattet. 1) Die Bearbeitung des Textes. a) Ein Oberleiter, jährlich 5000 M., in 10 Jahren 50,000 M. b) Zehn wissenschaftlich gebildete Beamte, 5 sür die nationalen Literaturen, 5 sür die einzelnen Wissen schaften, zu jährlich 3000 M 300,000 „ o) 32 Schreiber oder Schreiberinnen, zu jährlich 1000 M 320,000 „ ä) Correspondenten 150,000 „ e) Diener, Inventar, Materialien rc 180,000 „ 1,000,000 M. 2) Satz, Papier und Druck. ») Satz ü Seite 8 M 320,000 M. b) Papier und Druck bei 7000 Exem plaren 525,000 „ 845,000 M. Jnsgesammt: 1,845,000 M. Hiernach würde sich bei der erwarteten Zahl von 7—10,000 Abnehmern der Kostenpreis eines Exemplars des vollständigen Werkes auf 207—267 Mark stellen. Bei dem großen Kreise der Ab nehmer des Werkes, welcher sich über alle civilisirten Länder aus dehnt, erscheint die Größe des möglichen Absatzes nicht allzu hoch angenommen. In einem besonderen Rundschreiben wird dieses Project demnächst noch einmal erörtert und näher ausgeführt wer den, um sodann den Bibliotheken, Buchhändlern, Gelehrten rc. zur Begutachtung unterbreitet zu werden; findet es Anklang, so soll ein Aufruf ergehen, welchen die Zustimmenden zu unterzeichnen hätten. Letztere bilden das provisorische Comitü, dieses wählt einen Aus schuß von 5 Mitgliedern, welcher alle näheren Vorschläge vorzu bereiten hat. lieber deren definitive Annahme beschließen 1) die Unterzeichner des Aufrufs; 2) die Vorstände der großen Biblio theken, welche das Unternehmen fördern wollen; 3) Stifter und Gönner mit Beiträgen von 100 M.; 4) die Subscribenten des Werkes. Diese vier Gruppen wählen auch das definitive Comitä, welches die weiterenAnordnungen zu treffen hat. Der entsprechende Aufruf, welcher s. Z. in den öffentlichen Blättern erlassen werden soll, ist bereits entworfen. Vergleicht mau die beiden interessanten und großartigen Pro jekte, so ergibt sich das erfreuliche Resultat, daß beide als neu und einzig in ihrer Art existenzberechtigt sind und Allen willkommen sein werden, welche für Wissenschaft und Literatur innigeres Inte resse empfinden. Dem deutschen Gelehrten wird das ersterc, für einen verhältnißmäßig kleinen Kreis berechnete Unternehmen ein laugentbehrtes und erwünschtes Nachschlagebuch sein und allen Bücherfreunden der civilisirten Welt womöglich in noch höherem Grade das zweite. Daß beide Werke, so schön und groß, wie sie geplant sind, neben einander zur Ausführung kommen möchten, wäre im Interesse des Buchhandels wie der Wissenschaft selbst nur zu wün schen, und so wollen wir hoffen, daß allseitige rege Theilnahme den beiden Projecten über die zahlreichen, nicht zu unterschätzenden Schwierigkeiten glücklich hinaushelfen möge! Straßburg, Mitte October 1876. Dehn. Geschäftsbericht über den gegenwärtigen Stand der Arbeiten der historischen Commission in München. München, 10. Oct. Die historische Commission hielt in den Tagen vom 5. bis 7. October ihre diesjährige ssiebenzehnte) Plenarversammlung. ... In Abwesenheit des Vorstandes, Ge heimen Regierungsraths v. Ranke, übernahm der ständige Secretär der Commission, Geheimrath v. Giesebrecht, die Leitung der Verhandlungen. Nach dem vom Secretär erstatteten Geschäfts bericht sind auch im abgelaufenen Geschäftsjahre von den Vorstän den der Archive und Bibliotheken die Arbeiten der Commission auf das dankenswertheste unterstützt und dadurch wesentlich gefördert worden. Seit der vorjährigen Plenarversammlung kamen fol gende neue Publicationen in den Buchhandel: l) Geschichte der Wissenschaften in Deutschland. Neuere Zeit. Bd. XV. Geschichte der Botanik vom 16. Jahrhundert bis 1660. Von vr. Julius Sachs. 2) Jahrbücher der deutschen Geschichte. Kaiser Otto der Große. Begonnen von Rudolf Köpke, vollendet von Ernst Dümmler. 3) Jahrbücher der deutschen Geschichte. Jahrbücher des Fränkischen Reichs unter Ludwig dem Frommen von Bern hard Simson. Bd. II. 831—840. 4) Die Chroniken der deut schen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert. Bd. XII. XIII. Die Chroniken der niederrheinischen Städte. Cöln. Bd. I. II. 5) Briefe und Acten zur Geschichte des sechzehnten Jahrhunderts mit besonderer Rücksicht auf Bayerns Fürstenhaus. Bd. III. Abth. 1. Beiträge zur Reichsgeschichte 1546—1551. Bearbeitet von August v. Druffel. 6) Allgemeine deutsche Biographie. Lieferung VUl. bis XVIII. 7) Forschungen zur deutschen Ge schichte. Bd. XVI. — Aus den Berichten, welche im Fortgange der Verhandlungen die Leiter der einzelnen Unternehmungen erstatte ten, ergab sich, daß alle Arbeiten in ununterbrochenem Fortgänge sind und neue Publicationen demnächst zu erwarten stehen. Die Vollendung der von I. Grimm begonnenen Sammlung der Weis- thümer und der neuen durch vr. K. Frommann besorgten Aus gabe des Schmeller'schen Wörterbuchs ist nur noch durch die höchst mühseligen Registerarbeiten aufgehalten worden. Das von Pro fessor R. Schröder bearbeitete Namenregister zu den Weisthümern lag im Druck vollendet vor und wird mit dem Sachregister im An fänge des nächsten Jahres veröffentlicht werden; es wird dann auch 542*
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