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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1912
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- Deutsch
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- Saxonica
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8648 SörseublaU i- Mich». Suchhartdet. Mchtamtlicher Teil. 108, 7. Mai 1912. hält, so daß jeder Besucher sich über die Eigenart der auf dem Programm stehenden Musikstücke vorher unterrichten kann. IV. Vorlesungen zur Verbreitung guter Literatur für Erwachsene und die reifere Jugend. Über diese Vorlesungen habe ich schon in meinem Briefs vom 4. Dezember v. I. be richtet. Im Bericht 1910/11 ist bemerkt, daß Herr Hof buchhändler Wildt für jeden der 8 Erivachseneu-Abende auf seine Kosten Verzeichnisse der Werke des betreffenden Schriftstellers hatte drucken lasten, die an die Zuhörer ver teilt wurden. Ein Anhang berichtet über die akademischen Arbeiterunterrichtskurse. Die Kosten für alle diese Ver anstaltungen beliefen sich ISlO/11 auf fast 20 000 und nicht weniger als 7 Kommissionen je mit 3 bis 9 Mit gliedern haben sich in die bedeutende Arbeitslast geteilt. Den Schluß des wahrhaft imponierenden Berichts bildet ein Vortrag von Professor vr. Otto Harnack über -Die Urform des Wilhelm Meister», der zu Beginn der General versammlung am 4. März d. I. gehalten wurde. Goethe und kein Endel Vor kurzem kam dem Brief schreiber ein Zirkular der alten Goethe-Firma Cotta in die Hände, worin diese im Anschluß an ihre vierzigbändige Jubiläumsausgabe von Goethe ein Unternehmen anzeigte, das wohl schon manchem Goetheverehrer als ein unerreich bares Ideal vorgeschwebt haben mag: ein Sach-, Gedanken-, Orts- und Personenregister zu Goethe, das erste, das eine Goethe-Ausgabe erhält. Wie ein Aussichtsturm dem staunenden Auge des Wanderers den Blick in neue Gebiete enthüllt, so wird, nach den dem Zirkular beigegebenen Proben zu schließen, dieses Register den Goethe-Verehrern, die wohl niemals so zahlreich waren wie heule, den Einblick in die Weiten des Genius unseres größten deutschen Dichters gewähren, wie er bisher nur von intimsten Kennern ge wonnen werden konnte. Bon der Poesie in die Prosa des Erwerbslebens führt uns die Erwähnung eines kleinen Werkes von Paul Lechler, das in der Deutschen Verlagsaustalt erschienen ist und sich -Geschästserfolg und Lebenserfolg« betitelt. Der Verfasser. Fabrikant technischer Bedarssartikel und vr. b. o., hat darin auch den Verkauf von Verlagsrechten gestreift, er be merkt hierüber (S. 74/75): »Beim Verkauf von Erfindungen, Verlagsrechten u. dergl., also bei Dingen, deren Ertrags fähigkeit zum voraus entweder garnicht oder nicht mit ge nügender Sicherheit beurteilt werden kann, wird oft ein fester Preis verlangt.» Hiergegen wendet sich Lechler. Er sagt zwar, daß es Fälle gibt, die eine solche Vereinbarung als zweckmäßig, wenn nicht geradezu notwendig erscheinen lassen. Aber er befürchtet, weil solche auf bloßer Wahrscheinlichkeits- berechnung begründete Forderungen unberechtigt sind, daß der Käufer das mit dem Ankauf einer Erfindung oder eines Verlags rechts zu übernehmende Risiko dem Verkäufer gegenüber zu hoch veranschlagen könne und letzterer deshalb zu wenig erhalten würde. Lechler empfiehlt daher, an Stelle einer Gesamt abfindung Einzelabgaben (Lizenzgebühren) aus den erfolgten Verkäufen zu.setzen. -Denn wenn sich beim Vertrieb seine Erfindung, seine literarische Arbeit oder dergleichen nicht zug kräftig und deshalb nicht einträglich erwiese, so wäre der Käufer geschädigt, der im Vertrauen auf den Erfolg eine einmalige Abfindungssumme dafür bezahlt habe. Ergäbe sich aber ein hoher Gewinn, dann würde sich der Verkäufer be nachteiligt fühlen, weil er eine wertvolle Sache zu billig ab gegeben hat. Wenn beiden Gerechtigkeit widerfahren soll, dann wird die Beteiligung eines Erfinders oder Ver fassers an dem finanziellen Ergebnis seiner geistigen Arbeit durch näher zu bestimmende, fortgesetzte Abgaben je nach Stückzahl, Maß oder Gewicht die gerechtere Abmachung zwischen den Vertragschließenden sein. Vertragsmäßige Fest setzungen können, sofern die Spekulation ausgeschaltet werden soll, auch in derartigen Fällen sür beide Teile nur dann befriedigende sein, wenn darin jede Bevorzugung des einen und jede Benachteiligung des anderen vermieden bleibt.» Diesen Ausführungen könnte wohl mancher Verleger aus vielfach betrüblicher Praxis heraus noch kinzufügen, daß das Risiko vielfach vom Verleger zu gering angeschlagen wird und er es versäumt, sich Zuschüsse zu den Herstellungskosten zahlen zu lassen. In dem berühmten Worte »Habens sua kata libslli» liegt wohl eher eine Mahnung, nicht allzusehr aus den Erfolg eines Buches zu bauen, als eine Ermutigung, recht fleißig zu verlegen. In einem vor einiger Zeit er schienenen Börsenblatt-Artikel wurde auch die Frage berührt, wer es leichter habe, der Verleger oder der Sortimenter, und der Verfasser meinte, daß es doch wesentlich einfacher sei, ein Buch zu verlegen, als es auf dem Wege des Sortiments- Vertriebes an den Mann zu bringen. Was man von Ver legern über diesen Punkt hört, bestätigt allerdings diese Ansicht nicht. Auf der einen Seite die sich immer mehr steigernden Herstellungskosten durch die Anforderungen mo derner Buchausstattung, vermehrte Autorenhonorare, Ver teuerung von Satz, Druck, Buchbinderarbeiten usw.,- denen eher eine fallende als eine steigende Tendenz der Bücher preise gegenübersteht; auf der anderen Seite die ver mehrten Ansprüche des Sortiments-, Kolportage- und Reise buchhandels und steigende Propagandakosten. Was den täg lichen Verdruß anbetriffk, so kann es der Verleger getrost mit dem Sortimenter aufnehmen, namentlich jetzt in der Remit- tendenzeit gilt die Devise »Arbeiten und nicht verzweifeln» sür ihn geradeso wie sür den Sortimenter. Das Lied von der Teilnahmlosigkeit des Sortiments, in diesen Blättern schon so häufig angestimmt, findet immer wieder eine neue Melodie. Mehr Sachlichkeit in der Korrespondenz, ein genau geführtes Bestellbuch, mehr Korrektheit in den Bestellungen sind Desiderata, durch deren Berücksichtigung viel Zeit ge spart wird. Über den Ton der Korrespondenzen kann man oft genug in Verlegerkreisen klagen hören. Aber verlosten wir diese Betrachtungen! Möge man sich auf beiden Seiten immer wieder der Solidarität der beiderseitigen Interessen bewußt werden. Je mehr Sortiment und Verlag Hand in Hand arbeiten, desto besser wird es auch um unseren Beruf stehen. Daß vereinte Kräfte zum Ziel führen, zeigt auch das nachstehende Inserat des Stuttgarter Buchhändler vereins, das die Tagesblätter kurz vor den Konfirmationen brachten: Oule küclier sl8 KoMmliMMiiIiMe. Es darf wohl als ein Musterinjerat bezeichnet werden und als ein erfreuliches Ergebnis gedeihlichen Zusammen wirkens. Der Text knapp und klar, nicht mit Büchertiteln vollgepfropft, die doch nur dem Bücherkundigen und dem an den Umgang mit Büchern Gewöhnten etwas sagen,
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