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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 104. 6. Mai 1912 Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 5601 zeugung von der Wichtigkeit wie von der Ausführbarkeit eines Etablissements auf vereinigte Rechnung klar mitzuteilen, so lege ich mit Genugthuung meine Feder nieder; denn dann darf ich hoffen, binnen kurzem den Plan des deutschen Buch bevorstehend die Errichtung der Buchhandlung der ver. einigten deutschen Verleger in Neuyork.« Die Hoffnungen Garrigues haben sich nicht erfüllt: die Deutsch-Amerikanische Buchhandlung (I7oitsck 6ermun ka'olikbsii,' 6oolc«torp), wie sie der Satzungsentwurf der Gesellschaft nennt, ist nicht ins Leben getreten. Gleichwohl war Garrigue von der Durchführbarkeit seines Plans so überzeugt, daß er, »nachdem die projektierte allgemeine Association der deutschen Verleger zur Begründung einer deutschen Buchhandlung in den Vereinigten Staaten sich nicht realisierte«, am I. Juni 1847 in New Aork ein eigenes Geschäft unter der Firma Rudolph Garrigue gründete, das später als Garrigue L Christern — F. W. Christern — Dyrsen L Pfeiffer — und William N. Jenkins Co. in den Buch- Händler-Adreßbüchern erscheint und sich unter der letztgenannten bis heute behauptet hat. Die Idee der Gründung einer Interessenvertretung geht also viel weiter zurück, als Herr Hiersemann annimmt, und wenn et- was für ihre Lebensfähigkeit spricht, so ist es der Umstand, daß sie 65 Jahre später, offenbar ohne jeden Zusammenhang mit dieser von den Zeitgenossen längst vergessenen oder ihnen über haupt unbekannten Episode, wieder in fast derselben Form und Begründung auftaucht und nach Durchführung ringt. Herr Hiersemann bezweifelt, daß die Ausführung der Idee »eine Förderung des Deutschtums und eine Förderung des Ab satzes zugleich ist«, und es war ja vorauszusehen, daß der Plan in den Kreisen der deutschen Exporteure und der amerikanischen Importeure nicht auf übermäßige Sympathien zu rechnen hat. Denn darin kann man Herrn Hiersemann ruhig recht geben, daß der Zentralstelle manches Geschäft zufallen würde, das jetzt von diesen ausgeführt wird. Eine andere Frage ist allerdings die, ob durch die von ihr angestrebte engere Verbindung zwischen Deutschland und Amerika nicht auch manches Geschäft zum Nutzen der Exporteure und Importeure zustande kommt, an das ohne die von der Zentralstelle zu schaffenden Voraus setzungen gegenwärtig überhaupt nicht gedacht werden kann. An der Absicht, das Unternehmen in gleicher Weise in den Dienst der Interessen des Deutschtums wie des deutschen Buchhandels zu stellen, wird man schon deswegen nicht zweifeln dürfen, weil das eine ohne das andere in der Auffassung des Börsenvereins gar nicht möglich ist, und dieser die Gründung nicht befürworten würde, wenn sie nicht Neuland suchen, sondern nur das alte Ab satzgebiet abgrasen wollte. Wenn wir von dem Viel im Gegensatz zum Vielerlei sprachen, so geschah das mit Bezug auf die Auswahl unter den zu treffenden Büchern, und es ist im Grunde genommen nur ein Streit um Worte, ob man von »dreierlei Tätigkeit« spricht oder sie in einem Begriffe: Wahrnehmung der Interessen des deutschen Buchhandels zusammenfaßt Daß das Spesenkonto eine beträchtliche Rolle spielt, unterliegt keinem Zweifel, aber es wird auch Herrn Hiersemann nicht un bekannt sein, daß man drüben wie hüben versucht, diese Spesen auf die Käufer abzuwälzen. Hat doch in der 11. Jahresversamm- deren Vorsitzender Walter L. Butler es als unbedingt notwendig bezeichnet, daß das Porto der per Post versandten Bücher in allen Fällen zum Verkaufspreise geschlagen wird! Dagegen ist das, was Herr Hiersemann über den Unterschied zwischen Privatwirtschaft und Vereinsunternehmen ausführt, durchaus beachtenswert. Wenn die an der Zentralstelle beteiligten Verleger versuchen wollten, Absatz für Werke drüben zu suchen, die nicht bloß hier, sondern überhaupt unverkäuflich sind, oder dem Geschäftsführer vorzuschreiben, für welche Werke er sich verwenden soll, so trüge allerdings das Unternehmen den Todes keim schon bei der Geburt in sich und würde die Kassandra- Stimmung des Herrn Hiersemann als durchaus berechtigt er scheinen lassen. Aber schon Garrigue hat diese Achillesferse in dem vorerwähnten Bericht herausgefunden und Einmischungen und Bevormundungen Dritter, auch der Gesellschafter, mit der Forderung zu begegnen gesucht, daß die Leitung dem Geschäfts- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. führer allein überlassen bleiben müsse: »Er ist allein fähig, die zum Wohl der Handlung notwendigen Schritte zu tun und Ein richtungen zu treffen, denn er allein hat die wechselnden Verhältnisse unter Augen, und er nur kann beurteilen, wie am zweckmäßigsten in denselben verfahren werden kann«. Und dieselbe Befürchtung, der Herr Hiersemann am Schlüsse seines Artikels Ausdruck gibt, klingt auch in Garrigues Vorschläge an, dem Geschäftsführer »3A vom Nettogewinn des Etablissements einzuräumen«. Der Mann der Zukunft und der Zentralstelle wird sich bei aller swa-rdotzsa überlegen, ob er nicht besser tut, rechtmäßig diese Prozente als unrechtmäßig seine Auftraggeber in der Tasche zu haben. Red. Kleine Mitteilungen. Anternailouale >luSstkU«ng für vuchgrwerbe »xd Äraphik Leipzig 1914. — Die Ständige Österreichische Aus- stellungs-Kommission in Wien hat dem Direktorium der Inter nationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 offiziell die Mitteilung zugehen lassen, daß eine Anzahl von österreichischen Firmen für Buchdruck und Chemigraphie bereits ihr prinzipielles Interesse an der Ausstellung erklärt haben, und daß daher auch die Wiener Handels- und Gewerbekammer sich in ihrer Plenarsitzung am 25. April d. I. für eine Beteiligung Österreichs an der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 ausgesprochen hat. österreichisches Erholungsheim für «uchhäudler. — Seit dem Tage, an dem im Börsenblatt zum erstenmal über das Buchhändlererholungsheim in Österreich berichtet wurde (Nr. 81 vom 9. April I9l2), hat das Komitee (Hans Hoffmann, Prokurist i. H. F. Deuticke, Obmann; G. Korczewski, Verlagsleiter der Leo-Gesellschaft, Schriftführer; Paul Niemann i. H. Urban L Schwarzenberg, Kassenwart; Jacques Sieberg i. H Artaria L Co. und Julius Feith i. H. M. Kuppitsch Wwe., Beisitzer) vielseitige und fortlaufende Erfolge verzeichnen können. In erster Linie ist über die günstige Aufnahme der Idee des Herrn H. Hoffmann auch von seiten reichsdeutscher Kollegen zu berichten. Für den Aklionsfonds wurden bis Ende April über 6000 Kronen gestiftet. Diese Summe letzt sich zusammen aus einmaligen Beiträgen der Herren Chefs in Höhe von X 4600.—, der Buchhändler vereine in Höhe von X 150.—, der Gehilfen im Betrage von X 170.—, der Gehilfenvereine im Betrage von X 460.—; Buch drucker, Spediteure und Privatpersonen spendeten X 170.—, das Wohltätigkeitsfest in Wien vom 30. März <u. a. eine Bücher lotterie) brachte einen Reingewinn von rund 600 Kronen. An jährlichen Beiträgen zeichneten Buchhändler und Buchhändler- Vereine X 70.—, Gehilfen und Gehilfenvereine X 160.—. Infolge dieser reichen Zuwendungen und der besonderen Abmachungen mit dem Pächter des Alpenkurorts Salzerbad ist das Komitee in die Lage gesetzt, für Frauen und Kinder von Angehörigen des Buchhandels den ursprünglichen Pensionspreis von X 3.— auf X 2.— bzw. von X 2.— auf X 1.— herabzusetzen. Diese Preisminderung erfolgt hauptsächlich deshalb, um verheirateten Herren die Mitnahme ihrer Familie zu ermöglichen. Außerdem wurde beschlossen, fünf erholungsbedürftige minderbemittelte An gestellte des Buchhandels für je 14 Tage unentgeltlich in das Er holungsheim aufzunehmen. Bewerbungen um die Aufnahme, mit einer kurzen Befürwortung des Chefs versehen, sind an den Obmann des Komitees, Herrn Hans Hoffmann, Prokurist i/H. F. Deuticke, Wien I., Helferstorferstraße 4, zu richten. Öster reicher erhalten bei diesen Freistellen den Vorzug. Eine schweizerische Ehrengabe für Jakob Schaffner. — Die schweizerische Schillerstiftung hat dem in Berlin lebenden Basler Dichter Jakob Schaffner in Anerkennung seiner Verdienste um den deutschen Roman eine Ehrengabe von 1600 Franken verliehen. Schillers Totenschädel. — Aus Weimar wird berichtet: Nach längeren Untersuchungen ist es dem Tübinger Professor von Froriep gelungen, den echten Totenschädel Schillers festzustellen. Er hatte vor Jahresfrist das alte Grabgewölbe öffnen lassen und hat unter 70 aufgefundenen Schädeln jetzt denjenigen Schillers mit Sicherheit festgestellt. Dem Anatomenkongreß in München ist der Schädel vorgelegt und von sämtlichen Sachverständigen als 730
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