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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1912
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- Deutsch
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5440 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. oV 101, 2 Mai 1912. durch die Zentralstelle den Absatz der deutschen populären Literatur in der spaßen Masse der ursprünglich deutschen Bevölkerung zu fördern oder gar zu veranlassen, daß sich die breiten Massen der anderen Amerikaner mit deutsch ge- geschriebenen Büchern beschäftigen, so ist das der größte Irr tum. den man jemals gemacht hat. Der Amerikaner setzt sich aus so heterogenen Elementen zusammen, für die die englische Sprache, die sowohl die Sprache des Gesetzes, des Verkehrs, des Handels usrv. ist. das einzige Bindeglied bildet (abgesehen davon, daß sie politisch alle gute Amerikaner sind), daß sie mit Ausnahme eines ganz geringen Prozentsatzes weder Zeit noch Muße haben, sich mit ausländischer Literatur, sei das Deutsch, Französisch oder Italienisch, in irgendwie belangreicher Weise zu beschäftigen. Ein junger, kenntnisreicher, unternehmender Deutscher im Alter von 28 bis 35 Jahren, dem die Stellung eines Leiters der Zentralstelle angeboten würde, wäre gewiß gern mit einem Anfangseinkommen von 3000 K oder rund 12 000 zufrieden, da er ja kein bequemeres und ange nehmeres Sprungbrett zur späteren Selbständigkeit haben könnte als die Gelegenheit, ein bis drei Jahre lang der Geschäftsführer der Zentralstelle zu sein; denn kaput geht diese auf alle Fälle. Leipzig. Karl W. Hiersemann. Unkosten bei Errichtung der Zentralstelle. Geschäftsführer 12 000.— 5 Assistenten 20 000.— L Packer 2 500.— Malchinendame ^3 000 — 75 Tage Reise, pro Tag L 10.— — K 750.— ^ 3 000.— Miete in New Uork 5 000.— Licht -A 500.— Telephon 200.— Prospekte und Kataloge 10 000.— Reklame (Anzeigen) ^ 8 000.— Frachtspesen von Europa nach New Jork bei 30 000 Bänden (je 50 H) ^ 15 000.— (Diese Berechnung von 15 000.— gründet sich auf genaue Untersuchung.) Packmaterial (Pappe, Kisten) -Hl 000.— Kontor-Einrichtung ^ 6000.—, auf drei Jahre verteilt -H 2 000.^ Rückfracht der unverkauften Ware .... ^ 5 000.— Fracht für Ansichtssendungen in Amerika . 7 000.— Verluste auf Außenstände 2 000.— Feuer-Versicherung l Transport-Versicherung (auch wenn Selbst- > 1 000.— Versicherer) . j Geschäflsformulare: Briefbogen, Fakturen, > Kuverts 1 ^ 1 000.— Geschäftsbücher I Telegramme 500.— Verkehr über Leipzig und sonstige europäische Spesen 3 000.—- Ca. 4« 101700.— Sehr geehrter Herr! Ich habe nun auch Ihren ersten Artikel betreffend die -Zentralstelle-') gelesen, kann aber nicht sagen, daß ich dadurch anderer Ansicht geworden bin. Ich glaube vielmehr noch immer, daß das Unternehmen ein Fehlschlag sein wird. Da aber jeder Fehlschlag der Sache des Deutschtums in Amerika schadet, so würde es mir leid tun, wenn sich meine Befürch tungen bewahrheiten sollten. Ich kann auch nicht ganz mit der Einleitung zu meinem Artikel übereinstimmen; zunächst war mein Standpunkt doch ') Gemeint ist der Art. in Nr. 273 des vor. Js. nicht der des Bibliothekars, denn den Bibliotheken kann es ja schließlich ganz einerlei sein, ob der deutsche Verlagsbuchhandel in Amerika eine -Zentralstelle- errichtet. H .den sie Nutzen von einer derartigen Einrichtung, so werden die Bibliotheken selbst redend davon Gebrauch machen, haben sie aber keinen Vorteil von einer derartigen Einrichtung, so beziehen sie eben die Bücher in derselben Weise wie bisher. Ich habe nun in meinem Artikel versucht, darzulegen, warum die amerikanischen Bibliotheken meiner Ansicht nach eine derartige »Zentralstelle» nicht oft für ihre Zwecke gebrauchen werden und können. Diese Ansicht steht in direktem Gegensatz zu der des Herrn Professor Lessing, gegen die ich mich in dem Artikel gewandi habe. Dann haben Sie aber auch übersehen, daß der Grund, warum Professor Lessing und ich uns hauptsächlich mit den Bibliotheken be faßt haben, der ist, daß unserer Ansicht nach (denn hierin stimme ich vollständig mit Herrn Professor Lessing überein) die Absatzmöglichkeiten in Amerika im großen und ganzen doch auf die Bibliotheken beschränkt sein werden. Ich habe das ja auch in meinem Artikel ausdrücklich nochmals betont, indem ich sagte: »Von der breiten Schicht der Bevölkerung kann bei diesem Plane kaum die Rede sein.« Die ideelle Seite habe ich keineswegs außer Augen gelaffen; da wir aber darin ja alle übereinstimmeri, daß es wünschens wert wäre, deutsche Literatur in Amerika noch weiter zu verbreiten, so hatte es ja keinen Zweck, diese Seite der An gelegenheit besonders zu betonen. Ich wollte vom Stand punkt des Buchhändlers selbst zeigen, warum meiner oielleicht unmaßgeblichen Ansicht nach die geplante »Zentral stelle» finanziell kaum erfolgreich sein kann. Wie Sie mir ja auch selbst gesagt haben, ist das aber auch sür Sie die erste Bedingung der ganzen Einrichtung. Z. Zt. Leipzig. Mit hochachtungsvollem Gruße ergebenst Walter Llchienstein. Es kann den Absichten des Vorstands des Börsenvereins nur förderlich sein, wenn der Plan der Gründung einer Zentralstelle des treulichen Buchhandels in den Vereinigten Staaten eine mög lichst vielseitige Beleuchtung erfährt. Denn darin wird man Herrn Pros. De. Llchtenstein ohne weiteres Recht geben müssen, daß jeder Fehlschlag der Sache des Deutschtums in Amerika schaden würde. Ihr zu nützen, ist aber der vornehmste Zweck des Unter nehmens, obwohl darüber auch die materiellen Grundlagen nicht vergessen werden dürsen. Wenn die Kostensrage zunächst nicht zur Erörterung gestellt wurde, so erklärt sich das aus der ein- suchen Tatsache, daß näher als diese doch die Frage liegt, ob der deutsche Verlagsbuchhandel an der Durchführung der dieser Zentralstelle zugewiesenen Ausgaben überhaupt Interesse hat. Denn wie wir in Nr. 273 des Bbl. vom vorigen Jahre aus- gesührt haben, erschöpfen sich diese nicht mit dem Verkauf deutscher Bücher, sondern sollen daneben auch den Verkauf von llberjetzungs- rechten an amerikanische Verleger, von Roman- und Feuilleton material an deutschamerikanische Zeitungen, von Aufführungsrechten deutscher Bühnenwerke an amerikanische Verleger oder Theater unternehmer, von amerikanischen Buch- und Aufführungsrechten an deutsche Verleger sowie die Wahrung der Rechte deutscher Buch- und Zeiischristenverleger im weitesten Umsange umfassen. Darüber schweigt sich Herr Hiersemann vollkommen aus, während uns Herr Professor Llchtenstein in einer persönlichen Unterredung erklärte, daß sich sein Urteil lediglich aus den Vertrieb deutscher Bücher in Amerika beschränke. Wenn nun Herr Hiersemann in seinen Voranschlag, den wir im übrigen einzeln gar nicht nachprüien wollen, Gehälter und Löhne sür einen Geschäftsführer, 5 Assistenten, 2 Packer und t Maschinendame einsetzt und insgesamt über 1V0 000 4t Spesen ausrechnet, so hat das doch nur dann Berechtigung, wenn er einen Mindestumsatz von 4—600 000 4k zugrunde legt. Denn die 9 Mann Personal sind doch nicht dazu da, Spesen zu machen, sondern Geschäfte. Da dieser Punkt die Hauptsache ist, weil ohne ihn ja auch der ideelle Zweck nicht erreicht würde, so bietet gerade
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