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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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97. 27. April 1S12. Nichtamtlicher Teil. TSrllnblall f. d. Dtschn. Buchhandel. 5211 Reihe der bisherigen Bibliothekare die Verwaltung der Sammlungen des Börsenvereins übernahm, zunächst im Nebenamt und vom I. April 1893 nach erfolgter Wahl in fester Anstellung, maren also im allgemeinen als günstig zu bezeichnen. Die wenige Jahre vorher erfolgte Neuordnung und Neuaufstellung der Sammlungen in hin reichenden Räumlichkeiten, die Herausgabe des Katalogs im Jahre 1885, durch den der reiche Bücherschatz übersichtlicher und der Benutzung leichter zugängig geworden war. und das von Jahr zu Jahr steigende Interesse der Buchhändler und Gelehrten — alle diese Umstände bargen ausstchtsvolle Ent wickelungsmöglichkeiten in sich. Und in Burger hatte man den rechien sorgsamen Pfleger gefunden, der den schon kräftig entwickelten Baum auf dem gut vorbereiteten Boden zu reicher Blüte und Entfaltung brachte. Burger stammte aus einer Berliner Künstlerfamilie. Er war am 2 März 1856 als ältester Sohn des Malers und Illustrators Professor Ludwig Burger in Berlin geboren. Von den zahlreichen Arbeiten seines Vaters sind die Zeichnungen zu den Werken von Fontane über den schleswig-holsteinischen Krieg von 1864 und den deutschen Krieg von 1866 hervor zuheben. ferner sein in den Jahren 1866 und 1867 ent standenes Werk »Die Kanone», ein Zyklus von einigen zwanzig Blättern. Allgemein bekannte Schöpfungen von ihm sind ferner die Wandmalereien im Lesesaal und Stadt- verordneten-Sitzungssaal des Berliner Rathauses, in der Kadettenanstalt zu Lichterfelde und im Berliner Zeughaus. Schon im Eiternhause wurde dem Sohn die Liebe zur Kunst, besonders zur Buchkunst eingepflanzt, und sein empfänglicher Sinn zeigte schon damals erhöhtes Interesse für schön ausgestattete Bücher. Es entsprach daher vollständig seinen Neigungen, als er nach beendigtem Universttätsstudium, dem er sich in Leipzig, Berlin und auch einige Zeit in Königs berg i. Pr. gewidmet und das sich neben der klassischen Philologie auch auf verschiedene Kunstfächer erstreckt hatte, eine Stelle als Assistent an den Sammlungen, später (1887) an der Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums in Berlin fand. Als dem »Centralverein für das gesamte Buch gewerbe» (jetzt »DeutscherBuchgewerbeverein«) im Jahre1888 der rechte Flügel des Buchhändlerhauses am Gerichtswege vom Börsenoerein eingeräumt und ihm vom Sächsischen Staat die von Kommissionsrat Heinrich Klemm in Dresden erworbene »Königlich Sächsische bibliographische Sammlung- mit ihren reichen Schätzen zur Verwaltung avvertraut worden war, wurde Konrad Burger (1889) als Kustos dieser Sammlung berufen, mit welchem Amt dieselbe Stellung an dem neuge gründeten »Deutschen Buchgewerbemuseum« verbunden wurde. Die berühmte Klemmschs Sammlung ist bekanntlich sehr reich an Wiegendrucken, besonders sind die Frühdrucke aus der Zeit Gutenbergs reichlich vertreten. Durch die Ver waltung dieser Seltenheiten wurde nun Burger immer mehr in das Gebiet der Jnkunabelkunde eingesllhrt, dem er neben seinen Berusspflichten seine ganze freie Zeit und Muße widmete. Aber nicht nur den Anfängen der Buchdruckerkunst galt sein Studium, auch dem modernen Buchgewerbe suchte er in jeder Weise zu dienen. Ein Zentral-Fachblatl für alle graphischen Gewerbe und Industrien, das alle Zweige des gesamten Buchgewerbes gleichmäßig in seinen Bereich ziehen sollte, hielt er neben den andern, immer nur einzelne Zweige des Buchgewerbes berücksichtigenden Fachblättern für ein nützliches und aussichtsreiches Unternehmen und gab daher von Oktober 1892 ab das »Buchgewerbeblatt, Monatsschrift für alle Zweige des Buchgewerbes» heraus, das bald zum Organ des Centralvereins für das gesamte Buchgewerbe ernannt wurde. Schon vom zweiten Jahrgang an erschien das Blatt monatlich zweimal und wurde durch eine jeder Nummer eingcfllgte Abteilung »Buchgewerbliche Rundschau- erweitert, die vom dritten Jahrgang als gesondertes Beiblatt erschien. Mit Schluß des dritten Jahrgangs stellte das Blatt, das bei aller Anerkennung und Unterstützung und trotz ge diegenen, vielseitigen Inhalts den nötigen festen Boden nicht finden konnte, sein Erscheinen ein. und Burgers Arbeitskraft konnte sich vollständig der inzwischen übernommenen Leitung der Bibliothek des Börsenvereins zuwenden. Die ersten Jahre dieses Amtes benutzte Burger haupt sächlich dazu, sich mit dem Bestand der Bücher und der Blattsammlungen möglichst vertraut zu machen und ihn bei jeder günstigen Gelegenheit zu vervollständigen. Seine nächste Sorge und Arbeit galtenZder Katalogisierung der reichhaltigen Sammlung der buchhändlerischen Geschäftsrundschreiben (der sogenannten Etablissementszirkulare). Diese für die Geschichte des Buchhandels überaus wichtige Sammlung bildet eine zuverlässige Quelle für alle firmengcschichtlichen und bio graphischen Arbeiten, aus der besonders bequem geschöpft werden kann, seitdem Burger hin Gemeinschaft mit vr. Voll sack) im Jahre 1897 das 1897, Vsr1s.x äss Lörsenvsrsins. 8". XII, 825 8. im Druck herausgegeben hatte. Um den Mitgliedern des Börsenvereins die reichen Schätze der Bibliothek allmählich vor Augen zu führen und das Interesse an den wertvollen Sammlungen immer von neuem zu beleben und zu erwecken, veranstaltete Burger zu den Ostermessen öfters Ausstellungen, dis irgend ein eng be grenztes Sammelgebiet in charakteristischen Beispielen zur Darstellung brachten: 1895: Schreibvorlagen älterer Zeit, 1896: Entwicklung des Titels von der Zeit der Erfindung der Ruchdruckeikunst bis 1700, 1897: Exlibris vom IS. Jahrhundert an bis aus die Neuzeit. 1905: Aus den Blattsammlungen: Bildnisse von deutschen und ausländischen Buchhändlern, Buchhändlerbriefe und -Auto graphen, Geschästsrundschreiben, Privilegien, Lehrzeugnisse aus alter Zeit, Verlags- und Buchdruckersignete, Exlibris usw Das Interesse an der letztgenannten Ausstellung suchte er durch folgendes Programmbüchlein noch besonders wachzurufen: eu l-eipLix, Lantats 1905. l2". 10 8. Schon früher (1895)hatte Burger zu Kantate Freunden und Gönnern der Bibliothek einen interessanten Gelegenheitsdruck gewidmet: liliva 8obrittxrobo («los lob. llstresus) vom labro 5tbXXV. 4». 8 8. I-oix-öx 1895. Dieser Arbeit sind ein Faksimile des im Besitz der Bibliothek befindlichen Blattes und ein der Zeit nach geordnetes Ver- lagswerk von Iah. Petrejus in Nürnberg beigegeben, der unter den deutschen Verlegern und Druckern des 16. Jahr hunderts eine ganz hervorragende Stelle einnimmt. Burger war der geborene Bibliothekar; er brachte alle guten Eigenschaften, die den Verwalter einer Bibliothek aus zeichnen sollen, für sein Amt mit. Er war gewohnt infolge seiner Jnkunabelforschungen bibliographisch mit pedantischer Genauigkeit zu arbeiten, brachte dem unscheinbarsten Zeugnis alter Zeit das nötige Interesse entgegen und ordnete es mit Sorgsamkeit dort ein, wo es einem späteren Forscher von Nutzen sein könnte. Jeder in der Bibliothek Ratsuchende wird von der liebenswürdigen Bereitwilligkeit, mit der er die zum Thema in Beziehung stehende Literatur herbei schaffte, angenehm berührt worden sein und gern von seiner eingehenden Kenntnis der Literatur des Buch- «79»
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