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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-03-29
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1912
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- Deutsch
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- Saxonica
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74, 29, März 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. 4043 Vom Antiquariatshandel. IV. Vierteljahrsrevue der Antiquariatskataloge. — In- und ausländische Versteigerungen. Wieder handelt es sich darum, die Antiquariatskataloge eines Vierteljahres Renne passieren zu lassen, soweit sie auf eine besondere Erwähnung Anspruch erheben können. An der Spitze mögen die stehen, die sich mit den ältesten Erzeugnissen der Druckerkunst beschäftigen, mit Block büchern und Inkunabeln. Einer der schönsten Kataloge dieser Art ist der »Illustratsä Oatalogus ok sarl^ printeä aoä otber iotsrsstiogboolrs, wauusoripts sto.« von I. LJ. Leighton in London, der nun schon seit einer Reihe von Jahren erscheint Seine ersten neun Teile (A—Z) umfassen 1738 Seiten mit 6200 Nummern und 1350 Illustrationen; die Supplemente aber, die von Nr. X an rechnen, werden den Hauptkatalog an Umfang jedenfalls noch Übertreffen; denn die beiden jetzt erschienenen Abschnitte XIV und XV sühren das Alphabet erst bis Dy; die Zahl der Seiten ist bis 2906 vorgeschritten, und die Faksimiles haben sich bereits um 815 neue vermehrt. In der Sorgfalt der Beschreibungen und in dem Geschick, mit dem die zahlreichen Reproduktionen aus den angezeigten Büchern ausgewählt und wiedergegeben sind, ähneln diese Kataloge denen von Leo S. Olschki in Florenz und bilden eine Fundgrube für alle, die sich mit der frühen, durch keine spätere bisher übertroffenen Kunst der Buchillustration beschäftigen. Besondere Aufmerksamkeit verdient kurt XIV dieses Katalogs, der in einem Appendix (der übrigens, auf großem Papier gedruckt, für 7 sb. 6 ä. besonders verkauft wird) ein ganz vollständiges und auch tadelloses Exemplar eines Block drucks der Apokalypse (48 Blätter) enthält. Es ist nach Solheby und Schreiber die vierte Ausgabe, und zwar in einem Exemplar, das Schreiber in seinem Manuel nicht verzeichnet hat. Seine gute und vollständige Erhaltung ver dankt es dem Umstande, daß es mit drei Inkunabeln (Hain *1397, *2124 und *7641, in Eßlingen und Augsburg in den Jahren 1469—74 gedruckt) und mit einem Manuskript aus dsmJahre 1478 zusammengebunden ist. Der verzierte Einband ist jedenfalls süddeutschen Ursprungs. Die Firma besitzt noch eine latei nische Bibel, um 1475 bei B. Richel in Basel gedruckt, deren Einbände dieselben Pressungen zeigen. Blockbuch mit Zubehör und Bibel will sie in einem für -b 3650 (— ^ 73 000.—) verkaufen; nach ihrer eigenen Darstellung freilich wird sie dem Blockbuchkäufer die Bibel schenken, um die beiden Erzeugnisse derselben Buchbinderwerkstatt, die sich nach über 400 Jahren in London zusammengefunden haben, nicht von neuem zu trennen. — In der Auktion der Samm lung W. L. Schreiber wurde ein Exemplar der ersten Aus gabe desselben Blockbuches, dem 9 Blätter fehlen, mit 86000 Kronen, also ungefähr ebenso hoch bezahlt. Ein anderes Blvckbuch, eine Biblia pauxsrum mit latei nischem Text, niederländischen Ursprungs (um 1465), die bei Schreiber vorkam und damals 21 000 Kronen brachte, kehrt jetzt im »Frankfurter Bücherfreund« von Joseph Baer L Co., 10. Jahrgang Nr. 1, für 30000.— wieder. Diese Nummer enthält auch den stilkritischen Beweis dafür, daß Thomas Murner der eigene Illustrator seiner Bücher gewesen ist, wie ihn M. Sondheim zu sühren vor nicht langer Zeit versprochen hatte. — Im ganzen sind 51 Bücher, Manuskripte, Kupferstiche usw. in dem Katalog angezeigt zu einem Gesamtpreise von rund ^ 276 000.—, was einen recht anständigen Durchschnittspreis für die einzelne Nummer ergibt. Hauptsächlich sind es Inkunabeln und Drucke auf Pergament, die zur Anzeige kommen; daneben aber eine Reihe köstlicher Manuskripte mit Miniaturen, unter denen zwei lüvrss ä'bourss heroorragen, das der Marguerite d'Orlöans, Comtesse d'Angoulöme aus dem 15. Jahrhundert 50 000.—) und ein anderes aus dem Jahre 1524, das Geoffroy Tory zugeschrieben wird (^H 80 000.—). Ein anderer Katalog (Nr. 599) von Joseph Baer LCo. in Frankfurt a. M. enthält nur Periodika (Zeitschriften, Zeitungen, Sammelwerke, Publikationen gelehrter Gesellschaften) in der achtunggebietenden Anzahl von 1716 Nummern, viel wichtige und seltene dabei, was sich in ihren Preisen natür lich ausdrückt, manche auch von 100 und mehr Bänden Umfang. Eine Neuerung, aber keine recht glückliche, ist es, die wissenschaftliche Zugehörigkeit der einzelnen Periodika am Rande durch fettgedruckte Jndexbuchstaben in Antiqua zu bezeichnen. Erstens sieht es nicht hübsch aus, zweitens hat es keinen Zweck (wer eine große Zeitschrift kaufen will, weiß auch, was er in ihr findet) und drittens ist der Schlüssel, der die einzelnen Buchstaben erklären soll, verkehrt angelegt. Er sagt nicht: 7^ bedeutet Allgemeines, sondern umgekehrt, z. B.: Genealogie wird durch <2 bezeichnet. Man ließe es sich ge fallen, wenn er nach beiden Richtungen Auskunft gäbe. So steht, um ein Exempel zu geben, neben dem Titel »Studien zur vergleichenden Literaturgeschichte- ein ganzer Komplex von Buchstaben: OIKUV. Man sucht in dem deutschen Schlüssel an die zehn Minuten hinauf und hinunter, um herauszufinden, was das alles bedeutet, und das Resultat ist, daß man am Ende nicht um die Bohne klüger geworden ist; es ist nicht mehr, als man erwartet: germanische (O), altklassische (l), orientalische (K), romanische (U), slaoische (V) Literatur; vielleicht ist damit sogar weniger bezeichnet, als möglich wäre. An anderen Stellen ist man einer genaueren Untersuchung und damit einer spezielleren Zuweisung und einer Häufung von Buchstaben durch die Verwendung des einfachen ^ (— Allgemeines) sehr glücklich aus dem Wege gegangen. Das Beste aber wird es sein, man läßt Buch staben und Schlüssel in Zukunft wieder fort und vertraut aus die Kenntnis und Intelligenz der Käufer wie bisher. Von den Katalogen über deutsche Literatur ver dienen genannt zu werden der Katalog Nr. 181: »Deutsche Literatur bis 1850, von Fr. Klüber's Nachf. Nähr L Funk in München (2111 Nummern) und der Katalog 138: »Deutsche Literatur 1724—1832« des Süddeutschen An tiquariats in München (2860 Nummern), der letzte be sonders deshalb, weil er ein hübsches Verzeichnis der Buch illustratoren hat mit ausführlichen Hinweisen. Durch solche Beigaben, wenn sie auch manchmal viel Mühe machen, er höht sich der Wert eines Katalogs oft sehr bedeutend, was sich in der Beachtung, die er findet, wohl ausdrücken dürfte. Das sollten die Antiquare im allgemeinen mehr bedenken. — Hierher gehört auch noch der Katalog 349 »Deutsche Altertumskunde und Kulturgeschichte. Deutsche Sprache und Literatur bis zum Ausgange des Mittelalters« (1341 Num mern) von Otto Harrassowitz in Leipzig, in dem unter eingehender und sorgfältiger Klassifizierung der angebotenen Bücher die Zusammenstellung mehr von der wissenschaftlichen Seite ungefaßt ist. Die klassische Philologie und Altertumskunde ist gut vertreten durch zwei Kataloge (Nr. 347 und 348) von Otto Harrassowitz in Leipzig, in denen u. a. die Biblio theken von O. Gilbert in Halle und L. Jeep in Königsberg mit fast 5000 Nummern verzeichnet sind, und durch den zweiten Teil des Hauptkatalogs von Simmel L Co. in Leipzig. Dieses bekannte Verzeichnis mit seinem lateinischen Titel und den lateinischen Überschriften der einzelnen Ab teilungen erscheint nun schon seit vielen Jahrzehnten in fest stehender innerer Gliederung immer von neuem. Die vor liegende -pars evouuäa« bringt die Zeitschriften, Enzyklopädie, Literaturgeschichte, Grammatik, Rhetorik, Poetik, Metrik und
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