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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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M 260, 7. November 1S12, Mchtamtlichrr Teil. MnmMaK V K° DrjchK, Smchhmchrv 13895 handelt worden sind, ich habe aber alle Vorschläge, gleich gültig von wem sie kamen, und ob sie mir diskussionLfähig und -wert erschienen, ausnahmslos zur Verhandlung gebracht an der Stelle, wo sie hingehörten, und darunter auch die Vor schläge, die die Herren Sortimenter gemacht haben. Auch gegen die Äußerung des Herrn Prager muß ich mich wenden, daß die Verleger des Ausschusses auf dem Standpunkt gestanden hätten: sie volo, sic jabso. Das ist durchaus nicht der Fall, Selbst Herr Springer, der der Vertreter der schärfsten Tonart im Ausschuß gewesen ist, hat diesen Standpunkt nicht eingenommen, und ich kann nur sagen, daß auch die übrigen Verleger, selbst Herr vr, Giesecke, der nächst Herrn Springer der schärfste Vertreter des Verlegerstanüpunktes war, sich be müht haben, die Interessen und Wünsche der Sortimenter zu verstehen, und, soweit sie mit ihren Interessen und ihrer ein mal bestehenden Meinung vereinbar waren, zu berücksichtigen. Ich kann deshalb nicht zugeben, daß die Verleger sich nicht überzeugen lassen wollen, wie Herr Prager ebenfalls gesagt hat, im Gegenteil, wir können sehr Wohl das Vertrauen zu der überwiegenden Mehrzahl der Verleger haben, daß sie sich überzeugen lassen wollen und bereit sind, die Interessen des Sortiments zu berücksichtigen. Natürlich steckt jeder in seiner eigenen Haut, und das eigene Interesse wird immer ein schwe reres Gewicht bei der Entscheidung haben, als die Rücksicht auf die Interessen anderer. Das ist menschlich, und dazu ist ja der Ausschuß gebildet worden, um diese Neigung einer über mäßigen Betonung der eigenen Interessen zu überwinden und schließlich das zu erreichen, was im Interesse des Gesamtbuch handels liegt. Die Pragersche Kennzeichnung der Verhand lung im Ausschuß verstehe ich um so weniger, als er die später nachfolgenden Verhandlungen eines außerordentlichen Aus schusses des Verlegervereins gekannt hat, über die Ihnen später Wohl noch näher berichtet werden wird; ich meine die Sitzung, die schon am 21, Juni d, I, stattgefunden hat, in der Vertreter der 47 Verleger anwesend waren, aber auch die anderen ebenso stark vertreten gewesen sind. Aus den Ver handlungen dieses Ausschusses geht hervor, daß die Verleger ernstlich bemüht sind, den Wünschen des Sortiments zu ent sprechen. Meine Herren, ich will hier auf die Einzelheiten nicht eingehen, weil das wahrscheinlich in der späteren Diskussion geschehen wird. Wenn aber Herr Prager davon gesprochen hat, daß das Resultat der Ausschußverhandlungen gleich Null gewesen ist, so kann und muß ich dem leider im wesentlichen zustimmen. Einiges ist ja zwar schon jetzt erreicht, namentlich die Verminderung der übermäßigen Zahlungsfristen, die Schaffung einer Karenzfrist für Leihbüchereien und ähnliche Dinge, Aber gerade das, worauf es uns allen an kommt, steht leider Gottes noch immer auf demselben Stand punkt, Ich habe bereits im vorigen Jahre in der Ver sammlung in Eisenach meine Überzeugung dahin aus gesprochen, daß es mit papiernen Paragraphen allein nicht geht, und ich will nicht wiederholen, was ich damals gesagt habe. Aber meine Überzeugung hat sich nicht geändert: eine Ergänzung der Paragraphen durch eine Organisation des Sortiments wird nnentbehrlich sein. Ich kann deshalb auch nicht zustimmen, wenn Herr Prager davon gesprochen hat, daß die Gegensätze zwischen dem Verlag und dem Sortiment nicht zu überbrücken sind. Gewiß hat das manchmal in den Verhandlungen des Ausschüsses so geschienen, aber doch eigentlich nur, wenn man nicht an die praktische Seite der Fragen heranging, sondern mit Schlagworten arbeitete, wie das leider von manchen Seiten geschehen ist, Herr Prager hat gesagt, daß er nicht der Erfinder des Schlagwortes vom Ladenpreise sei. Das ist ganz richtig, es ist überhaupt kein Schlagwört, und schon deshalb hat Herr Prager es nicht er funden, Wohl aber ist es ein Schlagwort, daß der Börsen verein mit dem festen Ladenpreise steht und fällt. Er hat ohne diese Organisation für den festen Ladenpreis jahrzehnte lang zum großen Segen des Buchhandels gearbeitet, und wir könnten uns freuen, wenn es uns gelänge, für den Buchhandel ebensoviel Positive Arbeit zu leisten, wie es die Vorgänger von Kröner und seinen Mitarbeitern für die Organisation des Buchhandels getan haben. Ich glaube, daß gerade dieses Schlagwort — denn es ist nach meiner Überzeugung ein Schlagwort, daß der Börsenverein mit dem festen Laden preise steht und fällt — mancherlei Verwirrung in den Köpfen angerichtet hat. Ich mutz es daher hier einmal aussprechen, daß wir in ferner Zukunft sehr gut einmal ganz andere Ver hältnisse haben können und der Börsenverein auch dann noch weiter besteht; aber ich möchte hinzufügen: so wie die Dinge heute liegen, würde derjenige, der den festen Ladenpreis ab schaffen wollte, ein Verbrecher am Buchhandel sein, ja noch schlimmer, er würde der größte Tor sein, den ich mir denken kann. Auf das Gutachten des Vereinsausschusses will ich nicht nochmals eingehen. Die Dinge sind doch Wohl im wesentlichen so klar, daß wir darauf nicht immer wieder zurückzukommen brauchen. Ich möchte aber dringend davor warnen, daß wir hier in der Beratung von dem Gesichtspunkte ausgehen: die Gegensätze zwischen dem Verlag und dem Sortiment sind nun einmal nicht zu überbrücken, und es bleibt nichts weiter übrig, als durch Majoritätsbeschluß über den Kopf des Ver lagsbuchhandels hinweg das zu beschließen, was das Sorti ment für richtig und notwendig hält. Ich glaube, meine Herren — und Sie werden nach dem, was ich im vorigen Jahre in Eisenach gesagt und heute wiederholt habe, mir nicht Zutrauen, daß ich ein absoluter Feind jedes eventuellen Kampfes bin — aber ich glaube, es würde das verkehrteste sein, was wir im gegenwärtigen Augenblick tun könnten. Der Verlag hat den Beweis geliefert, daß er bereit ist, dem Sortiment entgegenzukommen. Ich denke deshalb, daß wir auch hier nichts Besseres tun können, als daß wir auf die Vorschläge, die vom Verlag gemacht worden sind und die zum Teil von Herrn Prager in seine Vorschläge über nommen worden sind, eingehen, um auf diesem Wege zu einer Verständigung zu kommen. Ich freue mich deswegen, daß das Pragersche Referat schließlich doch in den Wunsch aus- geklungen ist: nicht gegen den Verlag, sondern für den Verlag, Ich freue mich, daß Herr Prager ausdrücklich betont hat, daß niemand den K 12, resp, den alten Z 3, Sb abschaffen wolle, und möchte das mit Nachdruck unterstreichen, damit diese törichte Rederei endlich einmal aufhört, (Bravo!) Ich versage es mir zunächst, auf die Vorschläge im einzelnen einzugehen, weil das die weitere Diskussion bringen wird, Herr R. L. Prager, Berlin: Ich möchte mir gestatten, eine kleine Berichtigung zu machen, Herr vr, Ehlermann hat gesagt, daß er alle Vorschläge dem Ausschuß vorgelegt habe, er hat sogar unterstrichen, es wäre eine Pflichtbergessenheit gewesen, wenn er es nicht getan hätte. Das klingt so, als wenn ich ihm gewissermaßen Pflicht vergessenheit vorgeworfen hätte. Das ist mir aber absolut nicht eingefallen, ich Habs nicht behauptet, daß Herr vr, Ehler mann diese Vorschläge etwa zurückgehalten habe, das hätte ich mir auch gar nicht gefallen lassen, sondern es handelt sich nur darum, daß meine Vorschläge durch das Aufhören der Diskussion, dadurch, daß wir auf Anregung des Herrn Karl Siegismund über die Paragraphen 11 und 12 nicht diskutiert haben, unter den Tisch gefallen und nicht beraten worden sind. Das wird Herr vr, Ehlermann zugeben. Ich habe ihm die Vorschläge vorgelegt, und er hat sie vervielfältigen lassen; also davon, daß er sie zurückgehalten habe, kann keine Rede sein. Ich möchte nur auf eins aufmerksam machen, Herr 180?«
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