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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19121109
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^ 262, 9. November ISIS Mchtamtlicher Teil. Börsenblatt f. ». Dtschn Buchhande!. 14051 ^ 6000.—, die subskribiert sind, 300 Exemplare auf Geldernbtitten, davon 10 mit aufgelegtem Gold, ^ 2600.—, die übrigen ungebunden ^ 700.—, in Leder ^ 850.—); die Jubiläumsausgabe des De- cameron von Boccaccio: die Dickensausgabe mit den Federzeich nungen von Phiz, Cruikshauk, Seymour und anderen; das Passional mit seinen 146 Holzschnitten aus dem Lübecker Druck von 1492; zahlreiche Bände der Insel-Bücherei, der Deutschen Erzähler, der Bibliothek der Romane; endlich das zum erstenmal gedruckte Tage buch des Prinzen Alexander von Thuru und Taxis während der Feldzüge von 1812—1815, das in diesen Jahren ein aktuelles Interesse gewinnen wird. Im textlichen Teile des Almanachs marschieren fast alle Autoren auf, die den Charakter des Insel- Verlags bestimmen: Verhaeren, für den der Verlag seit Jahren Propaganda macht, die jüngeren Erzähler Binding, Seidel, Munk, Andersen-Nexö, die schon gut eingeführten R. M. Rilke, Ricarda Huch, Stefan Zweig, Hugo von Hofmannsthal, Karl Vollmöller; die Essayisten Scheffler und Kaßner; daneben Briefe, Dokumente und Bilder aus der Goethe- und Romantikerzeit. Der neuen Odysseeübersetzung von Richard Alexander Schröder hat Hugo von Hofmannsthal eine warmherzige Anerkennung und Em pfehlung gewidmet. Nach Vossens klassischer Übersetzung ist es gewiß immer ein Wagnis, von neuem an diese lockende Aufgabe heranzugehen, und mehr als einmal ist sie in diesen 130 Jahren versucht worden. Nach den mitgeteilten Proben ist Schröders Übertragung eine ganz außerordentliche Leistung, ein wundervoller Fluß der Verse, eine köstliche Anschaulichkeit der Sprache ist ihr eigen. Natürlich trägt der Almanach auch dem Er- inuerungsjahr 1913 Rechnung: Weimarer Ostertage 1813 nach zeit genössischen Dokumenten, Napoleon 1813 aus dem Tagebuch von Friedrich Rochlitz, Bilder der Kämpfe in Weimar zwischen Kosaken und Franzosen, ein Porträt Napoleons führen in die große Zeit. Der literarischen Bedeutung dieser Jahre, die Weimars große Zeit bilden, widmet der L e n i e n - A l m a n a ch für das Jahr 1913 (Im Lenien-Verlag zu Leipzig. 8°. 234 S. Preis brosch. 50 ord.) einen großen Teil seines reichen Inhalts: Goethe als Erzieher von Friedrich Alafberg, Vor Goethes Gartenhaus von Paul Friedrich, Goethe und das Theater von Wolfgang Golther, Schiller, Goethe und die Lenien von Hanns Holzschuher, Goethes erster Aufenthalt in Ilmenau von Julius Voigt bringen gediegene Bücher des rührigen Verlags in empfehlende Erinne rung. Der Abschnitt aus Hermann Anders Krügers »Jungem Naabe«, der Naabcs buchhändlerische Lehrzeit in Magdeburg be handelt,. wird manchem Buchhändler, der dieses frische Buch noch nicht kennt, willkommen sein, ebenso die mitgeteilten impulsiven Briefe Liliencrons an seinen ersten Verleger, Wilhelm Friedrich. Nüttenauer gibt ein anschauliches Bild aus den Tagen der großen französischen Revolution in einer formvollendeten Novelle, Koehler einen feinen Essay über die Goncourts als Kunstkritiker und Kunsthistoriker, Gedichte von Baudelaire, Verlaine, Verhaeren doch was wollen Namen, wo jeder leicht selbst nach reifen Früchten greifen kann! Nur auf die reichen Bildbeigaben, Nembrandts Faustradierung, sechs Handzeichnungen Goethes, 30 Reproduktionen nach Originalen von Cellini, Dürer, Fragonard u. a. bis zu den Modernen, wie Sascha Schneider, Mackensen, Bastanier, sei noch hin gewiesen. Der geschmackvolle Einband ist von Theodor Schultze- Jasmer gezeichnet worden. Getreu der Richtung des Verlages präsentiert sich Mittlers Almanach, ein Jahrbuch flir alle Freunde der deutschen Wehrmacht (Dritter Jahrgang. Berlin, E. S. Mittler L Sohn, Kgl. Hofbuchhandlung. 8". Kalendarium und 222 S. Preis 2.— ord.) als ein Fachalmanach. Einband, Titelblatt und Vorsatz, Muster moderner Buchausstattung, hat Rudolf Koch, Offeubach, entworfen. Generalmajor z. D. von Voß gibt eine Umschau über die Heere der Großstaaten 1911/12; die Chefs des Gencralstabs der österreichisch-ungarischen Armee und der französischen Armee, und der italienische Höchstkommandierende in Tripolis stellen sich im Bilde vor. Die Angaben über die türkische Armee, über Italiens bewaffnete Macht (etwa die Hälfte der 240 000 Mann betragenden Friedensstärke stand zurzeit auf afrikanischem Boden) werden besonderem Interesse begegnen. Der Generalfeldmarschall von der Goltz, der an der Spitze des Jung deutschlandbundes steht, steuert einen sehr beachtenswerten Artikel über Jungdeutschland und das Heer bei. General von der Boeck reduziert »Frankreichs schwarze Armee« auf »schwarze Truppen« und nimmt die »schwarze Gefahr«, mit der wir während der Marokkowirren 1911 erschreckt wurden, nicht allzu tragisch. Der Entwicklung der Kriegsmarinen 1911/12 wird ebenso gedacht wie der Luftaufklärung und ihrer Bedeutung und eines möglichen Kampfes in den Lüften. Rohrbach, der intime Kenner unserer Kolonien, schildert deren Entwicklung in den beiden letzten Jahren. 1813—1913, Ein Rückblick, Umblick und Ausblick von General leutnant Litzmann, zieht Parallelen zwischen einst und jetzt; Alice von Gaudy führt uns in Stimmungsbildern aus Dresdens Fran zosenzeit ebenfalls ins Jahr 1813 zurück. Reizvoll ist es, die ver schiedenen prägnanten Tagesbefehle Napoleons zu lesen. Neben den Kunstblättern in mehrfarbigem Druck, Kronprinz Wilhelm in der Uniform des 1. Leibhusaren-Regiments Nr. 1 und Kaiser Wilhelm berg in Deutsch-Südwestafrika, Ausbruchsstelle des Hereroaufstands 1904, sind als besonders wohlgelungen die Marinebilder: Auf schlag einer Salve beim Hochseeschießen und Durchbruch eines Tor pedobootes durch die Kiellinie eines Geschwaders zu nennen. In diesem Zusammenhang sei endlich noch Meyers Histo risch-Geographischer Kalender (Leipzig, Bibliogra phisches Institut. 365 Blatt nebst astronomischen u. a. Angaben, Preis 1.75 ord.) erwähnt. Im Grunde will er ja auch das Gleiche, wie die Almanache: auf die Werke des Verlags Hinweisen. Nicht nur in den Fußnoten jedes Blattes, sondern auch indirekt. Die Bilder, die jeder Tag bringt, führen uns immer an neue Stätten der Welt, über Berg und Tal, von West nach Ost, von Nord nach Süd, erinnern uns an große Ereignisse vergangener Zeit oder frischen die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit auf. Und wer sich näher darüber orientieren will, findet ja alles Wissens werte in den großen Verlagsmerken des Bibliographischen Insti tuts, ob sie nun der Weltgeschichte, der Entdcckungsgeschichte, der Geographie, der Völkerkunde oder anderen Gebieten angehören, er kann nachschlagen im großen Konversationslexikon oder im Kleinen Meyer. Der diesjährige Kalender steht natürlich besonders unter dem Zeichen der großen Tage, an denen vor hundert Jahren Deutsch land sich zum Kampfe gegen den fremden Unterdrücker aufraffte und das französische Joch abschüttelte. Unter den Lesefrüchten und Zitaten finden wir manches kräftige und gute Wörtlein, oft den neuesten Werken moderner Dichter entnommen; auch darin also wie in der Zusammenstellung der Gedenktage aktuell, so sehr auch dieser neue 17. Jahrgang im Äußeren, in der Anlage, nach seinem Motto: Semper ickem, scheinbar seinen älteren Brüdern gleicht. Ein alphabetisches Verzeichnis der Abbildungen am Schlüsse erleichtert das Blättern in dem reichen Bildermaterial und ist für den Sammler dieser geschichtlichen, kunst- und naturgeschicht lichen und geographischen Abbildungen ein willkommenes Register. Im. Kleine Mitteilungen. Die Schlußversteigcrung der Sammlung Hoe i» New Pork. — Vom 11. bis 22. November wird, wie »I^ublisbors' mit teilt, die Auflösung der berühmten Hoeschen Büchersammlung in New Dort mit der Versteigerung des vierten und letzten Teils ihren Abschluß finden. Die bisher versteigerten drei Teile haben bereits 1 669 000 Dollars erbracht, bei weitem der höchste Betrag, der bisher bei einer solchen Gelegenheit erzielt worden ist, und erheblich mehr, als bei den vier größten bisherigen Bücherversteigerungen, den Sammlungen Heber, Sunder land, Beckford und Ashburnham, zusammen erzielt wurde. Es wird daher wohl mit Recht geschätzt, daß der Gesamterlös bei dieser Versteigerung in runder Summe den Betrag von 2 Millionen Dollars erreichen wird. Außerdem wird, gleich dieser Haupt versteigerung in den Räumen der Anderson Company, am 25. und 26. November eine Versteigerung wertvoller Bücher statt finden, die ebenfalls in Mr. Hoes Besitz waren, aber von diesem nicht seiner Bibliothek im eigentlichen Sinn zugerechnet wurden. Die Kostbarkeiten, die dieser Teil der Versteigerung auf den Markt bringen wird, sind trotz der vorausgegangeuen drei Versteigerungen noch au Wert und Zahl sehr erheblich. Beispielsweise enthalten die Handschriften dieser Abteilung 47 Stück von zum Teil großer Bedeutung, darunter 18 Stuudenbücher aus dem 15. Jahrhundert, ein Oküeium keatas VirZinw aus dem 16. Jahrhundert mit 9 voll seitigen Miniaturen im Stil der besten italienischen Renaissance u. a. m. Unter den Inkunabeln ist besonders die erste Ausgabe der Summa l'üeoIoZias des^Thomas von Aguiu, - Mainz^1471, zu cr- 1828*
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