/V 261, 8. November 1912. Künftig erscheinende Bücher. s Albert Langen Verlag *<tr Litteratur und Kunst München Früher erschienen: Eberhard Büchner Das Neueste von gestern Erster Band: Das s6. und s7. Jahrhundert Geheftet H Mark 50 Pf., gebunden 6 Mark B. Z. am Mittag, Berlin: Eberhard Büchners Kulturgcschichtsdokumente aus alten deutschen Zeitungen ergeben wirklich ein fesselndes Buch! Der Verfasser hat mit vieler Sorgfalt die Anfänge des deutschen Zeitungswesens im XVI. und XVIl. Jahrhundert durchstudiert und manche anziehende Ausgrabung gemacht, die uns eigenartige und klare Blicke in das Leben vergangener Zeiten tun läßt und uns deren Geist in sicherer Art nahe bringt, als dies Goethes „Faust" von den Historikern seiner Aera zugibt. Line Art journalistisches Pompeji tut sich vor dem Leser auf, und in den hier wieder abgedruckten Berichten spiegelt sich getreu die Empfindungsweise jener Jahrhunderte wieder, echter und ungezwungener als aus staatlichen und kommunalen Urkunden, die doch immer für bestimmte politische Zwecke hergerichtet wurden. Jede dieser kleinen, von Büchner wieder abgedruckten Notizen, spricht Bände. Danziger Neue st e Nachrichten: Dieses Sammelwerk alter, kulturhistorisch interessanter Zeitungsnachrichten ist von besonderem Interesse und wert. Jedes künstlerische und literarische Werk gibt in gewissem Sinne ein Bild der Zeit, in der es entstanden ist, die Zeitung aber gibt das Unmittelbarste, das Unretuschierteste, und das ist ihre Physiognomie. Sie ist die subjektivste Äußerung des Zeitgeistes, die wir kennen Daraus ergibt sich die interessante Eigenart und der wert dieser, mit ganz besonderem Geschick und Urteil und mit so großer Mühe hergestellten Sammlung alter deutscher Zeitungsberichte. Der Name Eberhard Büchner bürgt dafür, haß die Aufgabe in interessantester weise gelöst worden ist und weiter gelöst werden wird. Frankfurter Zeitung Frankfurt a. M. ZI 2. 12 wer nur einen kurzen Blick in den vorliegenden Band wirft, der merkt bald, daß er nicht nur ein ^genartiges, sondern auch ein wertvolles Werk vor sich hat. Der Verfasser hat außer aus gedruckten Zeitungen sondern er hat das weite Gebiet der Kultur, die Tagesncuigkeiten erstnen und heiteren Inhalts ebenfalls in den Bereich seiner Dar stellung gezogen. So lesen wir Nachrichten über Krieg und Politik, Volks- und Soldatenleben, Hexen und Mißgeburten, Galgen- und Spukgeschichten, alles naiv und frisch wie aus erster Hand erzählt. Für den Historiker ist das Werk interessant, weil es ihm zeigt, welchen Eindruck die Ereignisse auf ihre Zeitgenossen machten, und nicht weniger interessant ist es für den Freund der Kulturgeschichte, weil es ihm mit hundert packenden Einzelheiten den Kulturstand vorführt, in dem sich das deutsche Volk im s6 und l?. Jahrhundert befunden hat. Ls ist viel Ergötzliches darunter; der krasseste Aberglaube, von dem berichtet wird, beweist aber auch, wie tief der Kultur jener beiden Jahrhunderte sich formte, und wer diese Dinge in sich aufnimmt, bald lächelnd bald erschreckt, erhält einen kritischen Maßstab nicht nur für jene Zeit selbst, sondern auch für ihre Geschichtsschreiber. Augsburger Postzeitung: Der Verfasser schöpft aus gedruckten Zeitungen und aus schriftlichen Berichten. Es ist ein nennen und die Lektüre nicht nur Leuten von Fach, sondern auch jedem zu empfehlen, der Sinn für Kulturgeschichte ^hat^und^ver: gangener Zeit dann gern lauscht, wenn sie mit eigener Stimme, statt in Übersetzungen und Erläuterungen der Gelehrten, spricht. Be,UgsbedingUNgen:i.Aomm.m.25°/o,barm.2Z^°/o,Partie7/6 Altert Lctngen, München München, November 1H12.