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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-05-01
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 100, 1, Mai 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. 5385 viele neue und sogar sehr aktuelle, die eine öffentliche Slellungnahme des Buchhandels, insbesondere des Verlags buchhandels gebieterisch sordern. Ich nenne: Kampf gegen die Schundliteratur. Welch wunder bare Gelegenheit ist dies doch sür den Buchhandel, diese große Bewegung seinen Zwecken, dem Buche im allgemeinen dienstbar zu machen I Ein Presse-Bureau hätte die Führung in dem Kampfe übernehmen können, ja übernehmen müssen, dann wäre dem Guten der Sache zum Siege verholsen worden, und wir hätten heute nicht über die Auswüchse und Nachteile der Bewegung zu klagen. Jugendschriften-Kritik der Lehrervereine. Hie, liegt der Fall ähnlich wie bei der Schundlitcratursrage. Literarische und künstlerische Vorträge. Die Propagierung von solchen in der Presse. Das Presse-Bureau hätte auch Auskünfte über Vortragende an d:e Interessenten zu erteilen, Vorschläge zu machen und könnte zu einem ge eigneten Zsiipunkt in einer besonderen Abteilung eine Zentral-Vermittlungsstellc errichten, die so dringend -geboten erscheint. Propaganda für das Buch als Ostergeschenk Ich beschränke nnch hier auf die sehr dankenswerten Anregungen des Herrn Georg Heinrich Meyer. Ferner nenne ich die Themen: Warenhausbuchhandel, Vereinsbuchhandel, Bücheroerlag und Vertrieb der Be rufsorganisationen, Selbstverlag und Kommissions vertag. Und vieles andere mehr, was öffentliches Internste besitzt, sobald wir die Dinge nur von der richtigen Seite betrachten und sür die Öffentlichkeit interessant machen. Es könnte zur Verwirklichung solcher Pläne auch die Gründung einer Zeitungskorrespondenz des Verlags- buchhandels seitens des Presse-Bureaus in Betracht kommen. Von seiten dieser Stelle sollte später auch daran gedacht werden, eine wöchentliche Neuigkeils-Ankündigungstafel zu schaffen, die überall, wo Bücherinleressen eine Rolle spielen, zu sehen sein müßte: im Schaufenster einer jeden Buchhandlung, in den Leihbibliotheken, Volksbibliotheken, städtischen, staatlichen und Vereinsbibliotheken, den Hörsälen der Universitäten, in allen großen öffentlichen Lokalen, in den Warlesälen der Bahnhöse und anderer Institute, in den Verkehrsräumen der PostanstaltlN, auch in jedem großen Literarischen Verein usw. Selbstverständlich müssen be stimmte Auswahlen, bzw. Gruppenzusammenstellungen ge schaffen werden, und dieses Neuigkeirenplakat müßte ein künstlerisches Aussehen erhalten, dem ein jedes Sortiment und eine jede Anstalt einen Platz sür dauernd gern einräumt. Kurz und gut, wir haben auf dem Gebiete der Presse und des allgemeinen Bllcheroertriebes alle Hände voll zu tun. Der Börsenvercin allein kann dem allen nicht Nachkommen, sür die meisten Angelegenheiten dürste ein Presse-Bureau des Verlegeroereins, oder wie man das Kind sonst taufen mag, das Gegebene sein. Die Aogrenzung der Arbeitsgebiete auf diesem Felde des Buchhandels zwischen Börsenoerciu und Verlegecverein ist nicht schwer durchzusühren. In den Tagen der Ostcrmesse werden die berufenen Vertreter des Buchhandels unter vielem anderen auch alle jene Dinge in Leipzig zu erörtern haben, die in engerer Beziehung zu dem hier erörterten Thema stehen, und so möchte ich wünschen, daß in diesem Zuiammenhang die obigen Ausführungen einiges Interesse erwecken, Otto Schramm-Stuttgart. Die Textschrift des Börsenblattes. Von Gustav Ruprecht. II.») Ist es überhaupt nötig, mit der inneren Umgestaltung des Börsenblattes zugleich auch die Wahl einer neuen Text schrift zu entscheiden? Unsere Schriftgießereien sind neuer dings in einen lebhaften Wettstreit nnl neuen Schnitten der bewährten Frakturformen unserer Schrift eingetrelen. Sieden einer ganzen Anzahl in den letzten Atonalen erschienener Neu schnitte, die sich nimmermehr als Buchschrislen bewähren wer den, sind nur vereinzelte auf den Markt gekommen, die einen verheißungsvolleren Anfang moderner wirklicher Werk schrist bilden, viele weitere aber sind noch im Werden. Und diese sollte man abwarten, denn in den letzten Zähren sind fast alle neuen Schriften, einer Zeitmode entsprechend, zu lörperhafl ausgefallen. Begreiflich ist es ja, daß man vom künstlerischen, malerischen Standpunkt aus heute unsere allgemein übliche Fraktur-Werkschrifl zu wesenlos mager findet und sie wieder etwas kraftvoller zu gestalten sucht. Doch die Reaktion hat das Kind mit dem Bade ausgeschllltet, die Künstler haben das Schriftbild fast durchweg so kräftig gehalten, daß die eigent lichen Werkschriftgrade zu sehr an Offenheit und Leserlichkeit verloren, sie haben oft davei die Großbuchstaben so anspruchs voll gestaltet. Laß nur weil durchschossener Satz eine gute Wirkung ergibt — als ob der Verleger immer nur Festschriften herzuslellen hätte. Mit Werkschcisl-Anschafjungen Zeitmoden zu folgen, darin soll der Drucker vorsichtig sein. Daß unsere Werkschrist mutier seiner im Schnitt geworden ist, muß einen guten Grund haben, denn man kann woht der Zweckmäßigkeit einer Auslese von vier Jahrhunderten behut samster Handwerkskunst mehr trauen, als Denen, die mit Schlagworten heute alles über den Haufen werfen möchten. Mit der Zunahme des Lesevcdürsnisses ist man im Werlüruck immer mehr im Schriftgrade hinuniergegangen, heute ist der Borgisgrad die eigentliche Leseschrift. Da konnte naturgemäß die malerische Stärke des Schriftbildes der schönen Fraktur aus Albrecht Dürers Druckerei, des Urbildes unserer heutigen Fraktur, mit der er zuerst 1525 seine Meßkunst mit Richtscheit und Zirkel druckte, nicht beibehalten werden. Ich halte sür Borgisschriften größte Vorsicht in der Verstärkung sür geboten, wenn sie den Augen zuträglich bleiben sollen (und zwar in Antiqua noch mehr, als in Fraktur). Es scheint mir, daß unsere Schristgießer mit ihren Modeschüpsungen in angeb licher Fraktur-Werkschrist wenig Freude erleben, um so mehr aber mit gesunden Neuschnilten Erfolge haben werden. In den letzten Menschenaltern hat die verbesserte Technik des Schriftschnittes zu einer gar zu großen Regelmäßigkeit und Exaktheit geführt, worüber das feine Gefühl für Rhythmus und Leben verloren gegangen ist. Darin liegt der Verfall. Da haben unsere Schriftkünstler noch ein so reicher Feld der Betätigung, daß sie uns nicht mit eigenen Fündlein neuer Formen zu stören brauchen, die billig sind wie Brombeeren, aber auch aussichtslos. In einem solchen Augenblick der Gärung, der Erwartung wird es gut sein, die alte Schrift des Börsenblattes ruhig noch beizubehalten. In wenigen Jahren wird sich ein sichererer Schritt tun lassen, als jetzt. Nun könnte aber vielleicht die O f f e n b a ch e r S ch w a - bacher als eine heute sehr beliebte Werkschrist auch fürs Börsenblatt empfohlen werden. Ich selbst habe sie zuerst em pfählen und sür den Satz wissenschaftlicher Werke, die besonders auch auf den Absatz im Auslande berechnet waren, in umfassender Weise verwendet. Sie schien mir eine brauch- bareKompromißformbesonders für solche Fälle zu sein,in denen 7nt Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. ?s. Jahrgang. ') I siehe Bbl. Nr. 28.
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