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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-12-11
- Erscheinungsdatum
- 11.12.1878
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5056 Nichtamtlicher Theil. 28?, il. December. dafür verantwortlich machen, vielmehr lag die durchlöchernde Kraft in jenem exorbitanten, praktisch undurchführbaren Paragraphen. Wir möchten hier noch eine allgemeine Bemerkung anknüpfen. Die von der Weimarischen Conferenz aufs neue empfohlenen Kreis vereine sind gewiß nicht zu unterschätzen und können Ersprießliches leisten. Aber das erste Erforderniß ist, daß sie sich auf dem Grunde maßvoller Statuten und eines praktisch durchführbaren Pro gramms aufbauen, sonst wird von vornherein der Todeskeim in sie hineingelegt. Bielefeld, 4. December 1878. Velhagen L Klasing. Miscellen. In dem Bericht über die Frankfurter Buchhändler- Versammlung vom 4. Nov. (Börsenbl. Nr. 264) finde ich eine nicht genaue Mittheilung dessen, was ich gesprochen, weshalb ich mir eine kleine Berichtigung erlaube.*) Ich habe nicht gesagt, daß man „nicht erst Gesetze vom Börsenvorstand abwarten" solle, auch habe ich nicht die Geschäftsnormen zwischen Verleger und Sortimenter auch „für die Zukunft für genügend" bezeichnet. Letztere halte ich allerdings für reformbedürftig, aber ich habe mich dagegen aus gesprochen, daß man den Börsenvorstand als verantwortlich für manche ungünstige Zustände des gegenwärtigen buchhändlerischen Verkehrs hinstelle, und habe weiter eine andere Fassung der These Nr. 4 gewünscht, als sie im ersten Wortlaut vorlag. Infolge dessen wurde diese These denn auch in folgende Fassung umgewandelt: „Mitwirkung an der vom Vorstand des Börsenvereins als nothwendig erkannten Reorganisation des Börsenvereins". Dieser Wortlaut wurde sodann von der Versammlung einstimmig angenommen. Darmstadt, 18. November 1878. E. Zernin. Für diejenigen von unfern Lesern, welche es angeht, entnehmen wir dem Burg'schen Tageblatt folgende beachtenswerthe Herzensergießung: „... Auch im Buchhandel wird der Annoncen- schwinde! heutzutage ganz besonders stark cultivirt. Haben es auch die sogenannten .Buchhändler),Verlagsbuchhändler" rc. weniger darauf abgesehen, den gefangenen Gimpel ohne irgend welche Gegen leistung gänzlich zu rupfen, so sind doch die meisten der verlocken den Anpreisungen auf Täuschung des Lesers berechnet. Werden uns da z. B. Fritz Reuter's sämmtliche Werke statt für 60 M. für nur 25 M. empfohlen, so muß der unbefangene Leser glauben, für 25 M. ein Werk geliefert zu erhalten, welches in allen andern Buchhand lungen seine volle 60 M. kostet. Bestellt er nun, so schickt man ihm .gegen Einsendung des Betrages" natürlich die kleine, billige Aus gabe von Reuter, welche im gesammten Buchhandel schon seit langem für nicht mehr und nicht weniger wie 25 M. ausgegeben wird. Man verschweigt also die Existenz dieser kleinen Ausgabe und sucht durch Gegenüberstellung der Preise 60 M. und 25 M. beim Pu blicum den Glauben zu erwecken, als ob man in der besonders gün stigen Lage sei, seine Sachen halb verschenken zu können. Solche Fälle sind jedoch immer noch nicht die schlimmsten. Es wird doch Niemand dabei eigentlich betrogen. Der Besteller ist nur verleitet worden, in Berliner oder Hamburger Geschäften etwas zu kaufen, was er bei sich zu Hause ebenso gut und ebenso billig kaufen kann. Anders wird die Sache aber, wenn es auf Verwechselung der Titel, Versand defecter oder veralteter Ausgaben der Bücher rc. abge sehen ist. Da heißt es .vorgesehen"! Ist das Geld einmal einge schickt, so haben die wenigsten Reclamationen Erfolg. Wer einen *) Der Bericht über die Frankfurter Versammlung vom 4. Nov. kann und soll stenographische Genauigkeit nicht beanspruchen. Der Vorstand. glänzenden Einkauf zu machen gedachte, erhält werthlose Maculatur, und muß sich auf seine Einwendungen noch erwidern lassen, daß er dieselbe ja bestellt habe." Aus Moskau schreibt man der Vossischen Zeitung: „Es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß Rußland im Laufe der letzten 25 Jahre in seiner intellectuellen und materiellen Entwicklung über raschende Fortschritte aufzuweisen hat, und das trotz mancher früheren Ueberstürzung und späteren Stillstandes. Merkwürdiger weise ist der Buchhandel von dem geistigen Aufschwünge so wie von dem Fieber mercantilischer Unternehmungen verhältnißmäßig wenig oder gar nicht berührt worden, sondern in seinen beschränkten Grenzen verblieben. Dieser Umstand ist jedenfalls bezeichnend für die geistige Bewegung in ihrer Allgemeinheit; derselbe beweist, wie wenig die Oeffentlichkeit ein Bedürsniß nach Nahrung für Geist und Gemüth hat. Die Ausdehnung, welche Verlag und Buchhandel in einem Lande gewinnen, ist ein sehr richtiger Maßstab für die Be theiligung der verschiedenen Schichten der Gesellschaft selbst an dem geistigen Leben des Ganzen. Das lesende und denkende Publicum in Rußland ist freilich nur klein im Verhältniß einer geistig Passiven Bevölkerung, doch selbst dieser geringe Theil der Gesellschaft hätte bei dem ausgesprochenen Bedürsniß nach geistigem Material auf den Aufschwung des Buchhandels großen Einfluß ausüben können. Während die Werke der Lieblingsschriftsteller bei anderen Nationen in zahllosen Exemplaren, in verschiedener mehr oder minder ele ganter Form, für den Salon wie für den Familientisch des Bürgers, häufig künstlerisch illustrirt durch das ganze Land verbreitet sind und dem Volke, dem Gebildeten wie dem gemeinen Manne, dem Industriellen wie dem Gelehrten zugänglich werden, kennt man Aehnliches derart in Rußland nicht. Woher kommt das? Weil die Waare auf dem Markte sich nur dann verbreitet, wenn der Käufer sie sucht und schätzt. Moskau z. B. zählt 800,000 Einwohner und hat nur vier bis fünf nennenswerthe russische Buchhandlungen, dagegen aber vier deutsche. Wie ist das zu erklären, selbst wenn wir annehmen, daß diese deutschen Buchhandlungen nicht ausschließ lich für das Bedürsniß der in Moskau lebenden Deutschen da sind? Russische Gelehrte schöpfen ebenfalls aus deutschen Quellen, und für die studirende Jugend aller Facultäten, Techniker, Agronomen und Forstcandidaten sind deutsche Handbücher eine Nothwendigkeit. Es ist ganz vor kurzem vorgekommen, daß es in Petersburg unmöglich war, in den russischen Buchhandlungen die neueste Gesammtaus- gabe von Puschkin's Werken aufzutreiben. Sie war vergriffen. Lermontow dürfte ebenso schwer aufzutreiben sein. Und es handelt sich hier um die beiden Heroen der russischen Poesie."' Neuer U-r^erAer Mr 7WkioA-'aMre u-rci Fibkrok/rekwisse-rseHa/k. Uer- ausASFsbeu von Dr. ll. UstLbolclt. 1878. Osoewber. lud ult: 2ur Liblioxrapdis cker Uxakteu ^Visseusebuktou. — Rinser's NieclersLollsisobes Neuss Testament, Rostock 1530. Von Uroll Or. Lobott iu 8tuttKurt. — Inttsrutur null Uis- oeUeo. — NllAeineins LiblioZrapdis. Verbote. Auf Grund des Socialistengesetzes sind ferner verboten: Becker, Bernhard, Enthüllungen über das tragische Lebensende Ferdinand Lassalle's. Schleiz 1868, Hübscher'sche Buchh. (Heyn). Gesellschaft, die neue. Monatsschrift für Socialwissenschaft, herausg. von F. Wiede. 1. Jahrg. 12 Hste. u. 2. Jahrg. 1. 2. Hst. Zürich, Verlag der „Neuen Gesellschaft".
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