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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-12-11
- Erscheinungsdatum
- 11.12.1878
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18781211
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187812116
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1878 - Monat1878-12 - Tag1878-12-11
 
 
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                              5048 Nichtamtlicher Theil. ^ 287, 11. Decemöet. sich anschließt und der Verschleppung der Kundenrechnungen ein Ende macht. Von allen Bücherkäusern hat vielleicht nur noch der Hausarzt alljährlich einmalige Einnahmen. Jeder andere Beamte, Gelehrte, Militär, Rentier, Studirende rc. hat viertel oder halbjährliche Einnahmen. Wie kommt der Buchhändler dazu, allen diesen Kategorien von Kunden Jahrescredit zu ge währen, wo vielleicht viertel- oder halbjährliche Rechnungen vom geringerem Belange dem soliden Bücherkäufer weit angenehmer sein würden, als die große Jahresrechnung im Frühjahr! Die Frage der Abkürzung des Credits an das Publicum kann recht dringend zur Berathung in Provinzial- und Local vereinen empfohlen werden. These V. (S. 152—164.) „Liegt es in dem In teresse des Buchhandels, daß die Meßabrechnung unabhängig von Ostern fixirt werde, und welche Zeit wäre dann zu wählen?" Resolution: „Die Conferenz sieht sich zur Zeit nicht in der Lage, für Fixirung der Ostermesse einen bestimmten Termin in Vorschlag zu bringen, durchdendieNachtheile, w elchein Betreff des jetzigen wandelbaren Abrechnungstermines obwalten, be seitigt würden." Was wir über These IV. gesagt, gilt auch meist hier. Der Gegenstand war bekanntlich in den Frommann'schen Vorschlä gen mit enthalten und hat in Berlin seine Beantwortung (wie all These IV. gesagt) gefunden. Ein historischer Ueberblick über die Behandlung der Frage innerhalb der letzten 30 Jahre wird gegeben, und die Tabelle der Osterzeit bis Ende dieses Jahrhunderts zeigt, daß wir bei Fixirung der Abrechnung auf einen bestimmten Kalendertag oder einen bestimmten Maisonntag bald zu nah au Ostern, bald zu nah an Pfingsten gerathen, nur viermal (bis 1900) träfe der erste Maisonntag mit Cantate zusammen. Aus diesem Oster und Pfingstdilemma herauszukommen, wird nicht leicht möglich sein. Die Resolution war hiernach ganz erklärlich. Dennoch steht eine Lösung in Aussicht, die sogar den Wider stand der Leipziger Herren Commissionäre (s. Börsenblatt 1878, Nr. 31) brechen dürfte. Es haben nämlich, wie die Zeitungen berichten, Leipziger Großhändler schon seit Jahren das Mißliche der wandelbaren Ostermesse ebenso lebhaft empfunden wie der Buchhandel, und sie haben sich deshalb an die königl. sächsische Regierung ge wendet mit der Bitte, den Termin der Leipziger Ostermesse auf einen bestimmten Kalendertag fixiren zu wollen. Wird dieser Bitte nachgegeben, so kann auch der deutsche Buchhandel ruhig seine sorgfältig gehütete Ostertabelle endlich an den Nagel hängen und der allgemein empfundenen Nothwendigkeit dann durch seine Beschlußfassung getrost nachhinken. These VI. (S. 165 —192.) „In wie weit kann der Börsenverein in seiner jetzigen Organisation zur Durchführung von Reformen Mitwirken?" Resolution: (Die voraufgehenden Erwägungen bleiben ihrer Ausdehnung wegen hier fort, sie finden sich in den Ver handlungen S. 175, 176.) „Die Conferenz beschließt, den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buch händler zu ersuchen: 1) eine Aufforderung an die Mitglieder zur Bildung von möglichst gleichmäßig organisirten Local- bez. Provinzialvereinen ergehen zu lassen; 2) diese Vereine nach erfolgter Constituirung zur Aeußerung darüberzu veranlassen, was inner halb ihrer verschiedenen Wirkungskreise mit Be rücksichtigung localer und provinzialer Verhält nisse als Schleuderei und somit als gefährlich für den Weiterbestand des soliden Sortimentshan dels auf seitheriger Basis anzusehen ist; 3) zur Berathung bei der Gründung der ge dachten Vereine und zur Entgegennahme ihrer Referate eine Commission zu berufen, welche, nachdem die Erhebungen vollendet sind, demVor- standc Bericht zu erstatten hat; 4) diesen Bericht der nächsten Hauptversamm lung des Börsenvereins vorzulegcn, welche sodann über die Nutzanwendung der durch die Enquste gewonnenen Resultate für die Börsenvereinsmit glieder Beschluß zu fassen, und wenn nothwendig, eine entsprechende Abänderung der Statuten zu beantragen hätte." Wie man aus der Resolution ersieht, wird der Haupt nachdruck auf die Bildung von Local- und Provinzialvereinen gelegt, welche — wie schon bei These II. dargethan — die eigentliche Ueberwachung des Sortimentsbetriebes und die Be seitigung der Schleuderei ins Auge zu fassen haben werden. Der Hr. Vorsitzende gab vor Beginn der Debatte zur Ein leitung und Vorbereitung einen Ueberblick über die jüngsten buchhändlerischen Reformbestrebungen, wie sie namentlich vom Sortimenterverein aufgefaßt, in denen mehrfach eine Mißstim mung gegen den jetzigen Börsenvorstand zu Tage getreten, die der Hr. Vorsitzende als durchaus ungerechtfertigt abwies. So lauge der Vorstand keine Exccution zur Seite hat, kann ein directes Eingreifen in derartige Privatbeziehungen der Mitglie der unter einander nicht von ihm beansprucht werden. Mit Recht wies der Hr. Vorsitzende ferner darauf hin, daß die Auf gaben des Börsenvereins zur Zeit seiner Begründung allerdings ganz andere gewesen, als sie heutzutage sind. Es galt damals vor allem, gemeinsame geschäftliche Normen für die allgemeine jährliche Meßabrechnung zu finden und Schutzmaßregeln gegen den Nachdruck zu treffen, dessen Verfolgung von Seiten der Ge setzgebung bekanntlich damals noch so gut wie gar nicht bedacht war. Die bei Erörterung des jetzigen Nothstandes im Buchhandel neuerdings so vielfach verlangte Abänderung des Statuts unseres Börsenvereins hat nun aber einen lang vorgezeichneten Weg bis zur Erledigung zu durchlaufen (s. S. 168). Um daher schneller zum Ziele zu kommen, soll der Weg, durch Bildung von Pro vinzial- und Localvereinen der Schleuderei Einhalt zu thun, eingeschlagen werden. Diese Idee fand allgemeinen Anklang und die obige Resolution war Ausdruck dieser Stimmung. Bei der Debatte kamen wieder die allgemeinen Uebelstände, an denen der Buchhandel zur Zeit krankt, zur Sprache und fanden einen treffenden Ausdruck in der Beleuchtung der Art und Weise, wie gering vor allem das wohlhabende deutsche Publicum den deutschen Verleger und die zeitgenössische Literatur unterstützt (S. 179, 180), sowie in einem Hinblick auf den schon oft gekennzeichneten üblen Einfluß des Zeitschriftenwesens auf den eigentlichen Bücherverkehr. Bei der complicirten Lage tiefgehender Mißlichkeiten, die in unserem Geschäftsverkehr offenbar zu Tage getreten, werden die Conferenzmitglieder darauf hingewicsen (S. 181), wie schwer es selbst einer so vorsichtig und glücklich ausgewählten Versamm lung Sachverständiger sei, positive Vorschläge zur Abhilfe zu geben, und daß man sich unter solchen Umständen schon damit begnügen müsse, Gedanken ausgesprochen und angeregt zu haben, die zu Hause in kleinen oder größeren Gruppen von Genossen
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