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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1912
- Strukturtyp
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- Band
- 1912-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1912
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- Deutsch
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^ 89, 18. April IS12. Nichtamtlicher Teil. s. d. Dtichil. «Uchy«n»-I. 4798 Nichtamtlicher Teil. Vom Antiquariatshandel, v. In- und ausländische Auktionen. — Das Huth-Legat.— Bücher für die Handbibliothek. Die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten wird durch eine Reihe zum Teil recht bedeutender in- und ausländischer Bücher- und Handschriftenversteigerungen ausgefüllt. Am 13. April hat in van Stockums Antiquariat im Haag eins Auktion begonnen, die bis zum 27. April dauert. Wie das in Holland meist der Brauch ist, handelt es sich dabei um die Hinterlassenschaft einer ganzen Reihe von Gelehrten; das Titelblatt des Katalogs nennt sieben Namen, ohne daß ihre Zahl damit erschöpft wäre, und aus einer Bemerkung auf der vierten Umschlagseite geht hervor, daß auch wieder einige kleinere Abteilungen aus den Bibliotheken der beiden preußischen Prinzessinnen Wilhelmine und Luise (vgl. Bbl. Nr. 36 vom 13. Februar d. I.) Auf nahme gefunden haben. Es sind im ganzen 5926 Nummern, Bücher aus allen Gebieten der Wissenschaft, der Literatur und der Kunst, aus allen Zeilen und in den verschiedensten Sprachen. Bei solcher Zahl und Fülle ist es nicht an gebracht, die wertvollen Stücke einzeln zu nennen; es muß auf den Katalog selbst verwiesen werden. Nur das sei be merkt, daß ein Exemplar der ersten Ausgabe von Grimm: Kinder- und Hausmärchen (Berlin, in der Realschul buchhandlung, 1812—1815) darin vorkommt, eine große Seltenheit. Im letzten Jahrzehnt ist wohl nur ein einziges Exemplar davon auf dem Markt gewesen, das mit 680 ^ bezahlt wurde. Ein ganzes Verlags-, Sortiments- und Antiquariats lager kommt sodann in Rom, in der Uibrsris. Spitbosvvr, vom 15. April bis zum 7. Mai unter den Hammer. 3000 Nummern, Bücher aus allen Gebieten, Kunstgegen stände, Ansichten, Stiche u. dergl. Es sind auch Kuriositäten und Seltenheiten darunter, zu denen ein Exemplar von Goethes Werken und nachgelassenen Werken in ungefalzten Bogen (1828—32) zu zählen ist. Das ist die Ausgabe letzter Hand (in 16"); leider ist nicht gesagt, wie viel Bände vorhanden sind, und so kann man, weil auch die Daten dazu nicht ausreichen, nicht beurteilen, wie vollständig oder unvollständig das angebotene Exemplar ist. Ein komplettes in diesem Zustande ist auch aus Gründen der Goethe- bibliographie sicher interessant. Vom 15. bis zum 23. April versteigern Emile Paul et Fils et Guillemin im Hotel Drouot in Paris die Liebhaberbibliothek eines Herrn Louis Garnier, 1129 Nummern Geschichte, besonders von Frankreich und noch spezieller von Paris (dabei viele Ansichten), Kunst und schöne Literatur. Neben den schönen, mit Kupfern geschmückten Werken des 18. Jahrhunderts sind darunter in überwiegender Zahl be sonders die illustrierten Luxusausgaben unserer Zeit ver treten und eine ganze Reihe der entzückenden Bücher, die in den Jahren 1830—1860, mit geistreichen Holzschnitten ge ziert, erschienen sind und denen die Sammler mit Recht ein noch immer steigendes Interesse entgegenbringen. Die Bibliothek eines »bekannten Wiener Bibliophilen«, die am 22. und 23. April durch Max Perl in Berlin versteigert wird, hat einen gewissermaßen ähnlichen Inhalt; auch hier französische illustrierte Werke des 18. und 19. Jahr hunderts, dazu deutsche der gleichen Art und aus derselben Zeit Erstausgaben der deutschen Literatur, einige Auto- grnphen und Stammbücher, zusammen 739 Nummern. Auf dem Umschlag des Katalogs find zwei weitere Auktionen angezeigt: vom 13. bis 15. Mai die der Exlibris-Sammlung des verstorbenen vr. Dillmann in Wien und am 14. und 15. Juni die einer Sammlung deutscher Literatur der Jahre 1813—1815 aus dem Besitze von R. Aron in Berlin. Das ist zeitgemäß und kann unter Umständen ganz interessant werden. Eine weitgehende Beteiligung dürste schließlich eine Handschriften-Versteigerung finden, die am 29. und 30. April bei Martin Breslauer in Berlin stattfindet. Es sind nach dem Titel des Katalogs »Autographen und Dokumente, die im Aufträge der Erben der Frau Sophie Schneider, Braunschweig-Wilhelmshöhe, versteigert werden, nebst anderen Beiträgen«, 738 Nummern mit vielen und umfangreichen Konvoluten und mit sehr wichtigen, schönen und wertvollen einzelnen Autographsn. — Die Schätzung eines Autographen ist immer sehr arbiträrer Natur und wird auch so bleiben, so daß man von einem eigentlichen Marktwerte nur in be schränktem Maße reden kann. Natürlich gibt es leicht zu unterscheidende Klassen in dieser Hinsicht: eine bloße Probe der Handschrift, wie die Adresse auf einem Kuvert, ist von vornherein weniger wert, als eine Unterschrift, mag diese nun unter einem Bilde, einem Dokument oder einem Briefe sich finden. Dann kommen die ganz mit eigner Hand ge schriebenen Stücke: Karten, Billette und Briefe, und dabei ist es maßgebend, ob sie nur einen Gruß, einen Glückwunsch, Bestellungen an Handwerker und Kaufleute und dergleichen nichtige Dinge wiedergeben, oder ob sie einen wirklichen In halt haben, einen Einblick in das Gefühlsleben des Schreibers gestatten und biographischen oder geschichtlichen Wert besitzen. Oft sind es Kleinigkeiten, die hier den Ausschlag geben. Auf der höchsten Stufe des Interesses und damit jedenfalls auch des Geldwertes aber stehen die eigentlichen »Hand schriften«, wie zusammenhängende Brieffolgen und Brief wechsel, Tagebücher, die Urschriften veröffentlichter und nicht veröffentlichter oder in ihrer schließiichen Fassung ge änderter literarischer und musikalischer Werke. Daß die Person des Schreibers dabei an sich allgemein oder wenigstens in gewissen Kreisen bekannt und auch ge schätzt sein muß, unter Umständen auch berüchtigt sein kann, das versteht sich von selbst. — Diese ganze Stufen leiter wird in dem vorliegenden Katalog durchmessen. Was minder bedeutend ist, wird mit gleichartigen oder ähnlichen Stücken jeweils zu einer Nummer vereinigt. In der Be sprechung müssen auch von wichtigeren Autographen die meisten mit Stillschweigen übergangen werden; selbst solche wie der zierliche Begleitbrief, den Friedrich der Große zusammen mit einem Geschenke an seine schwedische Schwester Ulrike gesandt hat, die eigenhändige Rand bemerkung Napoleons I. auf dem Gesuche einer Tänzerin, Briefe von dem Reitergeneral F. W. v. Seydlitz, vom Fürsten Blücher, von Bismarck, die Unterschrift von Wollen stem können nur im Vorübergehen genannt werden. Die ganz hervorragenden Stücke, die eine besondere Er wähnung geradezu fordern, sind an sich schon zahlreich genug. Zunächst fallen eine Reihe wichtiger und umfangreicher Autogrophen aus der Zeit der Freiheitskriege auf, die in aussteigender Folge zitiert werden sollen: ein sechs Seiten langer Brief Theodor Körners vom 28. Sept. 18N, »ein herrlicher, begeisterter Freiheitsbries«, wie er in dem Katalog genannt wird; dann 28 Briefe mit 176 Seiten von Friedrich Fröbel, dem bekannten Pädagogen, an Pros. Weiß; vierund zwanzig davon aus d. I. 1813 und 1814, in denen Fröbel dem Lützowschen Freikorps angehöcte. Es ist eine syste matische Berichterstattung, und wer da weiß, wie z. B. Gustav Freytags Schilderungen dieser Zeit in seinen Bildern aus der deutschen Vergangenheit auf allerhand Familien- S2t»
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