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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1912
- Strukturtyp
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- Band
- 1912-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1912
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- Deutsch
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- Saxonica
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.S 8S, 18. April 1S1L. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4799 Ood. 5 Kleine Mitteilungen. Herstellungskostenverleger.« — An die Wiedergabe unserer Bemerkungen über den Rechtfertigungsversuch des Piersonschen Verlags (vgl. Nr. 57) knüpft der »Kunstwart« folgende Betrachtung: »Dieser Auffassung schließen natürlich auch wir uns ohne Vor behalt an. Zum Punkte der sogenannten »Herstellungskostenverleger« jedoch möchten wir noch einige Worte sagen. Der Verlag Pierson batte nach dem alten Rezept mit dem »Haltet den Dieb«. Ruf darauf hingewiesen, daß ja der Kunstwart selbst Anzeigen von »Herstellungskostenverlegern« bringe — ein unter den obwaltenden Umständen nicht ganz sinnvoller Versuch, der, wie die Antwort des Buchhändler-Börsenblattes beweist, auch mißglückte. Es kann Herstellungskostenverleger geben, deren Praxis, sagen wir: »anfechtbar« ist, wie die unseres k. u. k. Hofbuchhändlers, und solche, gegen die sich nichts sagen läßt. Denn an sich braucht es natürlich kein anfechtbarer Geschäfts betrieb zu sein, daß man Bücher auf Kosten der Verfasser Herstellen läßt und vertreibt. Er wird es erst, wenn einem bewußt ist, daß man damit schlechte oder doch völlig wertlose Ware auf den Markt bringt, und wird es doppelt, wenn man zugleich den Produzenten schädigt. Diesen subjektiven Dolus nachzuweisen, darin liegt die Schwierigkeit. Sehr viele sind in ihres Herzens Grunde davon überzeugt, daß er in sehr vielen Fällen von »Herstellungs- kostenverlag« tatsächlich besteht, aber erst ein Fall wie der Piersonsche gibt Vermutungen annähernd das Gewicht der Ge wißheit. Wer von irgendeinem der auch im Kunst- wart inserierenden Verleger etwas Ähnliches Nach weisen kann, der teile uns das mit, und wir werden dem betreffenden Herrn seine Insertion sofort kündigen. Auch der Verdacht besteht: daß solche »Herstellurigskostenverleger» mitunter unverhältnismäßig hohe Rechnungen aufstellen oder Spesen nehmen. Die bloße Behauptung, daß sie das tun, ist aber im einzelnen Falle rechtlich nichts weiter als eine Beleidigung. Erst der Nach- weis gibt zu einem Einschreiten das Recht und die Möglichkeit. Wo auch in dieser Beziehung ein Nachweis erbracht werden kann, da bitten wir gleichfalls darum, wir werden auch dann sofort die Konsequenzen ziehen. Für wie entbehrlich wir nicht nur die gesamte Dilettanten- literatur, sondern auch noch einen sehr großen Teil der »talent vollen« halten, davon haben wir an leitender Stelle des Kunstworts eben erst gesprochen. Dennoch wird keiner be- streiten wollen, daß das Erscheinen eines Buchs nicht letzten Endes davon allein abhängig gemacht werden darf, ob sich ein zahlender Verleger dafür findet. Anständige Herstellungskostcn- verleger werden also bleiben müssen. Warum aber über läßt man diese Tätigkeit den unkontrollierbaren Privat unternehmer,? Warum gründet kein Schriftstellerverband einen Genossenschaftsverlag, der unter seiner geschäftlichen Kontrolle und mit dem Beirat auch schrift stellerischer Sachverständigen arbeitet? Er würde durch stillen Bei rat das Erscheinen einer Menge .neuer Beiträge zur deutschen Makulatur' verhindern und schon dadurch den schließlich zum Kommis sionsverlag zugelassenen Autoren eine ansehnlichere Umgebung bieten können, als jetzt die Pierson usw. Diesen Zugelassenen könnte er angemessene Preise und Spesen schon deshalb verbürgen, weil er keine »Außenstände« zuließe, so daß die Zahlenden nicht für die Nichtzahlenden mitaufkommen müßten. Und trotzdem könnte solch ein »Genossenschaftsverlag« für den be treffenden Verband eine recht gute Erwerbsquelle werden.« Gegen das Verhalten des »Kunstworts« den inserierenden Herstellungskostenverlegern gegenüber werden sich schwerlich Einwendungen erheben lassen, denn wie erst der Ton die Musik macht, so macht auch erst die Art des geschäftlichen Betriebs den Verleger und weist ihm seine Stellung auf dem Literatur markt an. Wenn aber der »Kunstwart« der Gründung eines Genossenschaftsverlags durch Schriftstellervereinigungen das Wort redet, so werden ihm auf diesem Wege alle diejenigen nicht folgen können, die bereits Erfahrungen mit Gründungen ähnlicher Art hinter sich haben. Es ist dabei nicht nötig, bis auf die Dessauer Gelehrten-Buchhandlung zurückzugehen: das Schicksal der Deutschen Schriftsteller-Genossenschaft und ihres Buchverlags dürfte noch in der Erinnerung vieler Leidtragenden sein und sicher nicht die Lust zu neuen Unternehmungen wecken. Auch der Deutsche Schriftsteller-Verband hat mit seinem literarischen Bureau erst einigermaßen Erfolg gehabt, als er es einem geschäftskundigen Verleger übergab. Die Gründe persön- licher und geschäftlicher Natur hier anzugeben, die gegen die Errichtung eines Genossenschaftsverlags durch Schriftsteller vereinigungen sprechen, würde einen besonderen Artikel erfordern. Dazu liegt aber umsoweniger Veranlassung in diesem Blatte vor, als der Verlagsbuchhandel gern einer solchen Genossenschaft die ihr naturgemäß zufallenden Artikel überlassen und dabei nur gewinnen würde. Balneologen-Kongreß. — In Meran findet am 17. und 18. Oktober der nächste balneologische Kongreß statt. Niederdeutsche Bibliographie. — Die Stadt Hamburg hat jetzt die Ausarbeitung einer wissenschaftlichen Bibliographie der gesamten niederdeutschen Druckwerke älterer und neuerer Zeit und die Einrichtung eines niederdeutschen Phonogrammarchivs beschlossen. Warnung vor einem Gchwindelsanatoriurrr. — Der Polizeipräsident von Berlin erläßt folgende Warnung: Bereits am 20. Juni 1908 habe ich auf das Treiben des Nervensanatoriums »Silvana« in Genf hingewiesen, das von vr. Rumler begründet, von vr. meä. Ringelmann fortgesetzt wurde und gegenwärtig von vr. Kaplan geleitet wird. Seit Jahren hat sich das Institut be müht, durch Anpreisungen und Versprechungen in gelesenen deut- schenZeitungen unterHinweis auf ein von vr. Rumler verfaßtesBuch »Neurasthenie« Leidende zur brieflichen Fernbehandlung und zu erheblichen, aber nutzlosen Aufwendungen zu bewegen, durch die zahlreiche Kranke in ihrem Vermögen geschädigt worden sind. Leider ist es trotz der von zahlreichen Behörden ergangenen Warnungen dem Institut gelungen, sein Treiben zum Teil unter der Deckadresse »Verlag Acskulap« oder »Sanitas«, Genf, mit Erfolg fortzusetzen und selbst angesehene deutsche Tageszeitungen für seine Inserate in Anspruch zu nehmen. Da das Treiben des genannten Instituts geeignet ist, deutschen Staatsangehörigen Schaden an Gesundheit und Vermögen zuzufügen, so wird vor diesem auf Ausbeutung leichtgläubiger und ängstlicher Personen berechneten Schwindel hiermit nochmals gewarnt. »Palm«, Verein jüngerer Buchhändler, München. — Durch den Weggang der Kollegen Markert und Lindner war das Schriftführer- und Bibliothekarsamt neu zu besetzen. In der Monatsversammlung vom 13. April wurde Herr Richard Julius Hirschseld i/H. Heinrich Hugendubel zum Schriftführer und Herr Fritz Penner i/H. Schmidt-Bertsch, G. m. b. H., zum Bibliothekar gewählt. — Neu hinzugezogenen Kollegen zur Nachricht, daß jeden Freitag in unserem Vereinslokal Pschorrbräu, Neuhauserstr. 11, 1. Stock, Versammlung ist; ebendort sind auch jeden Sonntag- Abend (Service 1) — inoffiziell — Kollegen zu treffen. „Eule", Ortsgruppe Leipzig des U.B.D. B. A. - Heute, Donnerstag, den 18. April, abends 9 Uhr, findet im Saale des »Johannistals« ein Vortrag des Kollegen Fröhlich über »Wilhelm Busch« statt. Anschließend Vorführung von Büschs »Herr und Frau Knopp« mit zahlreichen Lichtbildern und erläuterndem Text. Eintritt frei. Gäste, besonders Damen, willkommen. Neue Bücher, «atuloge für Buchhändler: 626*
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