9 eso vörs-nil-u I. d. D,,chn. Buchh-nd-l. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. — Preisönderungen. iX! 206. 4. September 1822. Äti! Wirkung vom I. September ds. Is. ab er heben wir bei den zur wissenschaftlichen Gruppe zählenden Werken unseres Verlages einen voll rabat- tierten Verlcgcrteucrungszuschlag auf die Preise der gehefteten Exemplare in folgender Höhe: bis zum Jahre 1918 erschienene Werke 2000°/» im Jahre 1919/1920 . . 1200 > . . 1921 . . ZOO > Die Einbände werden besonders berechnet. A G. Cotta sche Buchhandlung Nachf. Stuttgart und Berlin Ende August 1922 Soeben erschien: Z8 Roman aus dem Zusammenbruch des alten Reiches von Karl wiömaier. In Halb!. ^ 168.— ord., bar mit ZS"/«,. Partie 11/10. 1 St. --- 290 x. 1 Probestück bar mit 40^. Was da in dem engen Zirkel eines Rittergutes vor sich geht, ist im Grunde der Todeskampf des feudalen, blaublütigen Herren« Prinzips, das unter dem Ansturm eines neuen Geistes entweder stirbt oder sich läutert. Das Grundmotiv, welches das Buch mit stärkster Spannung erfüllt, ist der Kampf einer adelsstolzen Frau und ihres stahlharten Bruders gegen ihren bürgerlichen Gatten um die Zukunft des Gutes. Im Angelpunkt steht da bei die grauenhaft tragische Gestalt des jungen Erben, der in der Verwirrung des Geistes mit einer Bluttat die Lösung des Konfliktes hecbeisührt. Auch in diesem Roman zeigt sich Wid« maiers Kunst auf prachtvoller Höhe. Er wird deshalb gleich seinen vorausgegangenen Werken „Der bronzene Gott" und „Erzberger" überall willige und dankbare Leser finden. veöuka-verlag, Vlltingen/Vonau. Zur Versendung liegt bereit: T Ludwig Thoma Gtadelheimer Tagebuch Amschlag- und Einbandzeichnung) von Nudolf Sieck 1.-5. Tausend Ladenpreis l Grundpreis) geh. 50 Mark inPappbd. geb. (Grundpreis) 00 Mark zuzüglich 50°/> Zuschlag Dieses Tagebuch, das sich im Nachlasse Ludwig Thomas vorfand, schrieb der Dichter im Strafvoll, streckungsgefängnis Stadelheim bei München, wo er im Jahre 1906 eine sechswöchige Haft verbüßen mußte, die ihm wegen Beleidigung von Vertretern der Sitt lichkeitsvereine durch ein erfrischend grobes und witziges Simplizissimusgedicht zuerkannt worden war. Der Lesergemeinde Ludwig Thomas wird dieses Buch eine höchst willkommene Gabe sein. Denn es wird uns hier nicht nur ein interessantes menschliches, son dern auch ein in seinen Glossen zur Geschichte, zur Rechtspflege und Politik gerade heute ungemein zeit gemäß wirkendes Dokument geschenkt. In dieser Hinsicht braucht man nur darauf hinzuweisen, wie richtig, sicher und unbarmherzig klar Thoma schon damals über Kaiser Wilhelm II. und die Politik der Männer seines Vertrauens urteilte, — zu einer Zeit, da noch so mancher, der Thoma später zum Reak tionär stempeln wollte, recht munter den „herrlichen Zeiten" entgegensah, denen der Kaiser Deutschland entgegenführen wollte. Wohl das Fesselndste an diesem Tagebuch aber ist, was Thoma von seinem und anderer Häftlinge Leben im Gefängnis, von der Atmosphäre erzählt, die da herrscht. Er verliert trotz allem Mit gefühl für die Ärmsten unter den Armen auch hier den Humor nicht, so wenig wie die Lust an der Arbeit, In der einsamen Zelle, in nächster Nähe der Delin quentenstube, wo die zum Tode Verurteilten ihre letzte Nacht verbringen, schreibt eran seinerKomödie „Moral", die ein Jahr darauf von der Bühne herunter die jubelnde Heiterkeit von ganz Deutschland entfesseln sollte.^Wohl ein wenig blaß geworden und um einige Pfunde seines Körpergewichts erleichtert, doch keines wegs im Sinne seiner Richter „gebessert", verläßt er nach Verbüßung seiner Strafe das Gefängnis, als das richtige „Mannsbild", das er von je war und bis an) sein Ende geblieben ist. Wir lieferiünur bar mit 35°/« u. 11/10