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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-02-22
- Erscheinungsdatum
- 22.02.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 44, 22. Februar 1912. Amtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2325 F. TempSky in Wien. «. Drehtag «. m.b. H. in Leipzig ferner: 6^b. 60 cß. *— 'I'trs ok kiebarä tbs lüirä. kür Ü6L I. Isil (lür ÜL» I. unä II. Ullterriob^abr). 6sb. 2^l50H. II. I'sil (kür äas III. uoä IV. lIoterrietit8jLtir). ^n Lo^lisb Ii.^».<1sr. O^b. 4 6eb.^2^äk. 0 «' 5 F.TemPSky in Wien. «.Freytag «m.b.H. in Leipzig ferner, 6eü. *Oberländer u. Werner: Lehrbuch der französischen Sprache für Realschulen und Realgymnasien. 4. Teil (Oberstufe). Übungsbuch und kurzgefaßte fran zösische Schulgrammatik. Geb. 3 70 H. Verlag für Vörse« u. Finanzliteratnr «.»«. in Berlin. 2357 *vi6 Okuisebs Llontan-Inäustris. 9. ^uü. 1911/12. 8 ^t. Verlag der Lnstigeu Blatter <vr. EHSler L: Co.) 2356 «. m. b. H. in Berlin. Nichtamtlicher Teil. Berliner Briefe. ii. Zur Frage der buchhändlerischen Propaganda. — Schillerstistung II. — Friedrich der Große. — VerkehrSsragen. — Kleine Nachrichten. Durch die temperamentvollen Ausführungen des Herrn Kollegen Georg Heinrich Meyer ist die Frage der buch händlerischen Reklame wieder aktuell geworden. Ich glaube allerdings, daß die Angelegenheit für einen Eingriff des Börsenvereins noch nicht spruchreif ist. Um so wichtiger er scheint es, in der Zwischenzeit den Versuchen des Einzel buchhändlers. seinen Absatz zu erhöhen, Beachtung zu schenken. Zwei charakteristische Beispiele aus den letzten Wochen: Die rührige Teschnersche Buchhandlung in Steglitz hatte den in Berlin wohlbekannten Rudolf Herzog für einen Vortragsabend gewonnen. Ich möchte hier einige Worte darüber äußern, weil die Art, wie Herzog vorträgt, ein geradezu klassisches Beispiel ist, wie solche Vorträge gehalten werden müssen, wenn sie den Zuhörer nicht nur unterhallen, sondern auch für die Werke des Vortragenden interessieren sollen (das ist doch für uns Buchhändler der wesentliche Punkt der ganzen Vortragsfrage). Herzog vermied es mit gutem Geschmack, den Abend mit dem Borlesen eines oder mehrerer größeren Werke auszufüllen — eine Unsitte, die den Teil des Publikums, der die betreffenden Sachen schon kennt, zur Verzweiflung treiben muß. Statt dessen gab der Dichter in fesselnder Form eine Entwicklungs geschichte seines Lebens und zeigte als Fazit jeder Periode den künstlerischen Niederschlag in seinen Werken. So gab er denen, die die betr. Romane schon kannten, ein nachträgliches feineres Verständnis für die Absichten und Ziele, die ihm bei ihrer Niederschrift vorgcschwebt hatten; bei denen, die sie nicht kannten, erweckte er den Wunsch, die Reaktion der vom Dichter geschilderten Lebensperiode in seinen Büchern nachzulesen, und schließlich war das Gesamt resultat für jeden ein menschlich interessierendes Erlebnis, statt einer bloßen Leseprobe. Der Vortrag war nach meiner Schätzung von mindestens 600 Personen besucht, ein bei der Fülle der Vorträge aller Art doch recht erfreuliches Resultat. Im Hintergrund des Saales hatte die TeschnerscheBuchhandlung auf mehreren Tischen die Herzogschen Werke ausgelegt. Einen interessanten Gegensatz zu diesen Bestrebungen, die breiten Massen des Bürgertums als Bücherinteressenten zu gewinnen, bietet die Atlantic Buchhandlung in Berlin. Hier wird auf die Gewinnung eines wenn auch kleinen, so doch kaufkräftigen Stammes von Bibliophilen hingearbeitet. Schon der Laden weicht von den üblichen Formen mit der MrsmblaU slir den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. Barriere zwischen Verkäufer und Publikum ab und trägt mehr den Charakter eines privaten Bibliothekzimmers. Eine Ausstellung von Kunsteinbänden, die in den ersten Tagen des Februar dort stattfand, gab Gelegenheit, die Spezialrichtung des Geschäfts zu studieren. Ausgestellt waren Einbände aus den Werkstätten von P. A. Demeter, Otto Hecfurth, Paul Kersten, Bruno Scheer, Carl Sonntag jun., teils Eigentum der Künstler, teils der Buchhandlung. Der gewöhnliche Sortimentsbetricb erfährt also hier eine gewisse Fortbildung in der Richtung, daß der Sortimenter Bücher einzeln oder in Partien broschiert kauft, sie nach feinen Angaben einbinden läßt und so mit entsprechendem Aufschlag verkauft, wobei, da es sich um Qualitätsarbeit handelt, die Preise natürlich weit über die der gebundenen Verlagsexemplare hinaus gehen. Beide Buchhandlungen, Teschner wie Atlanticbuchhand- lung, zeigen gewissermaßen die Extreme buchhändlerischer Propaganda. Einmal den Versuch, durch Vergrößerung des Kundenkreises den Umsatz zu heben, das andere Mal durch qualitative Steigerung der Ware den Gewinn des Einzel verkaufs zu erhöhen. Von sonstigen Veranstaltungen der letzten Zeit erwähne ich noch die Ausstellung einer Sammlung meist handkolo rierter Originalmodeblätter, die Mode von 17S0—1870 illustrierend, der Buchhandlung Edmund Meyer, Berlin. Zettungspropaganda in großem Stil betreibt die Guten berg-Buchhandlung (Abteilung Verlag), Berlin. Ich stehe prinzipiell auf dem Standpunkt, daß, wenn man schon Pro paganda in den Tageszeitungen macht, dies möglichst intensiv geschehen muß: ob aber für ein einzelnes Buch sich eine so kostspielige ganzseitige Reklame rentiert, erscheint mir doch zweifelhaft, auf jeden Fall empfiehlt es sich aber, einer Anzeige den Preis des Buches beizufügen, was hier merk würdigerweise nicht der Fall ist. Vielleicht darf ich an dieser Stelle mal eigene Er fahrungen zum besten geben: sie betreffen das Vorlesen von Autoren selbst. Eine Schriftstellerin meines Verlags, eine ältere Dame, reist schon seit einigen Monaten in den Städten Mitteleuropas umher und hält Vorlesungen. Eine vorherige Propaganda bei den einzelnen Sortimentern war mir in den meisten Fällen nicht möglich, da ich über die Reiseroute nicht rechtzeitig orientiert wurde. Der Erfolg war zunächst nur der, daß die Dame selbst eine Anzahl Bücher absetzte, das Sortiment fast gar nicht bestellte. Ich erklärte mir das so, daß die Bücher das Publikum wenig interessierten, der Verfasserin aber aus Höflichkeit von Be kannten usw. einige Exemplare abgekauft wurden. Das 303
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