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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1889
- Sprache
- Deutsch
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Stafseleicn und Metallgestcllc» mannigfacher Art von tüchtiger Arbeit und erfindungsreicher Gestaltungsgabe zeugt. I. Doeschner in Leipzig zeigte eine überraschend reichhaltige Mustersammlung von großen und kleinen schwarz-lackierten einzelnen Buchstaben in allen denkbaren Schriften, Verzierungen, Zeichen und ganzen hieraus zusammengesetzten Schildern, alles aus dem Grundstoffe Papier, das hier freilich zu einem zwar dünnen, aber sehr festen Karton ausgebildet ist. Auffallend dürftig war das Papier selbst vertreten und fehlte sogar in seiner hauptsächlich Vorkonimenden Gestalt als einfacher Druck- oder Schreibbogen ganz. Das erklärt sich zum Teil wohl aus dem Zwecke dieser Ausstellung, welcher dem Schreibwaren- haudler Neues bieten will; dennoch glauben wir, daß auch im Papier selbst, namentlich in Schreib- und Briefpapieren, eine regere Beteiligung durchaus am Platze gewesen wäre. Was wir von diesem unverarbeiteten Stoffe vorfanden, be schränkte sich auf eine Sorte Alfa-Einschlag, ein Pergamentpapier und ein Sortiment Lederpappcn. Der Alfa-Einschlag ist ein dünner, aber ziemlich fester gelbbrauner Bogen von 50:76 ein., zum Preise von 14 und 13 ^ pro Ballen von 5000 Bogen (Aussteller Last L Mehrländer in Breslau). — Pergamentpapier von erheblicher Stärke war unter der Bezeichnung Export-Pergament ausgestellt von Heinrich Hennig, Pergamentpapier-Fabrik in Mügeln bei Dresden. Dasselbe soll sich als Verpackungsmaterial für alle über See gehende» Waren vorzüglich bewähren, und zeichnet sich durch Wohl feilheit (UMeter ca. 20 -^) vorteilhaft aus. — Lederpappcn hatte die Lederpappensabrik Pischwitz (Th. Ficker) in Pischwitz bei Limmritz i/S. in mehreren Sorten und Größen ausgestellt. Sehr hübsch waren verschiedene Prägungen und sogenannte »Pisch- witzer Universalmappen« (für Pandekten, Kanzlei, Notenblatt, Brief 4° und 8°, Schreibheft, Karte), welche eine weitere Ver arbeitung der Lederpappe zeigen und sehr gefällig, brauchbar, fest und namentlich billig sind. Eine weitere Vervollkommnung dieses Grundstoffes »Leder- pappc« zeigt die Ausstellung von M.Apian-Bennewitz, Papier- wareusabrik in Leipzig, am Markt, Barthels Hof. Vom einfache», in zierlichem Relief geprägten Fruchtteller, der, ziem lich flach, als originelle Geschäftskarte der Firma gelten kann, bis zum größte» in den anmutigsten Farbenzusammenstellungeu reizend bemalte» und dauerhaft lackierten Napf zeigte diese Firma ein groß artiges Sortiment prächtiger, leichter, unzerbrechlicher Gefäße, deren schmucke Erscheinung jedem gut ausgestatteten Zimmer oder Tische zur Zierde gereichen wird. Als weiterer hübscher und gewiß leicht an den Manu zu bringender Zimmerschmuck verdienen die bewundernswerten Fenstervorsetzer von dem gleichen aber zu erstaunlicher Festigkeit verarbeiteten Prägstoffe Erwäh nung, hierunter namentlich diejenigen, welche ein zierliches metallglänzendes Stäbchengitter in ungemein gelungener Weise uachahmen. Neu in ihrer Art und recht geschmackvoll sind ferner eine reiche Anzahl von Lampenschirmen und Blumentöpfen, alles durch Prägung und Bemalung künstlerisch hochvollendet. In dieses Verwendungsgcbiet schlägt auch das Sortiment Glas malereien derselben Firma, nach vereinfachtem Verfahren als ge wöhnliche aufzuklebende aber äußerst haltbare durchscheinende Tapete in kräftigem Chromodruck hergestellt. Die Firma, deren Ausstellung durch einen eigenartigen Ausstellungskasten ckmerika- nischen Ursprungs (sehr geeignet für den Laden) noch besonderes Interesse gewinnt, bietet noch eine große Reihe neuer, hoch interessanter Artikel, u. a. auch aus dem eigentlichen Buchverlag, namentlich aber von Schreibmaterialien jeder Art, welche alle durch Ausstattung oder Zweckmäßigkeit den Anspruch erhebe» dürfen, leicht verkäuflich zu sein, und das ist ja schließlich immer die Hauptsache. Deren einzelne Aufführung möchte uns hier zu weit führen, wir beschränken uns in summarischer Zusammenfassung auf die Nennung eines Kochnotizbuches (sehr nützlich und nett), des neue» uns von Amerika kommenden Jrrgartenspiels (Samoa-Konserenz genannt, aber wohl allgemeiner unter dem unschönen aber popu lären Namen des Schweinchentreibens bekannt), einer Unzahl von Papiertellern uud -Paletten zum Bemalen für unsere Damen welt, von Reklameartikeln aller Art, Papier-Laternen (letztere namentlich für das in Sachsen bevorstehende Wettiner-Jubiläum in sinniger Weise ausgestattet), von Bilderbogen verschiedener Art und namentlich Bildnissen großen Formates. Unter den letzteren erweckten die Porträts des Kaisers und der Kaiserin, durch Oeldruck in grauer Photographie-Farbe hergestellt, unsere besondere Aufmerk samkeit durch eigenartigen Ton und hohe technische Vollendung. Das große Gebiet des kleinen Schreibbedarfs (Federhalter, Bleistifte, Tinte, Tintenfässer, Gummiwaren, Lineale, Federkästen, Klebstoffe rc. rc.) fand sich verhältnismäßig am reichsten vertreten. Wir neunen die Firmen Hermann Unger, Holzwarenfabrik in Olbernhau in Sachsen (Lineale, Federkästen, Schulartikel, Zeichenutensilien); O. Th. Winckler, Inhaber Alexander Wünsch mann, in Leipzig (Buchbindereibedarf, Schreibwaren aller Art); A. Jablonski in Nürnberg (Nürnberger Federhalter); A. Zösfel L Co. in Berlin, Schöneberger Str. 7 (flüssiger Fischleim); Brandes in Leipzig (Briefanseuchter, auch Lederwaren und Photographierahmen); Doetsch L Cahn, Gummiwaaren-Fabrik in Hannover; G. Scheller L Co. in Braunschweig (Künstler farben, Tuschkästen, Tinten); W. Bruns, chemische Fabrik in Halberstadt (flüssige unverwaschbare Tuschen für Architekten, Maschinenzeichner, Feldmesser; ferner Bureau-Leim, vorzüglicher Ersatz für Gummi arabicum); Friedrich Schmitt in Brotte rode in Thüringen (Tinten); Hermann Weiske in Leipzig (Autographietinte, leichtfließend); Eduard Beyer in Chemnitz (Tinten). Besonders zahlreich waren Federhalter vertreten, einfache und höchst komplizierte mit Füllung, zierlich-schlanke von Holz, Fisch bein, Elfenbein, Nickel und unförmlich dicke in den unmöglichen Formen der Schreibkrampf-Federhalter aus Rohr und dem noch ungefügeren Korkholz. Wir neunen hier folgende Aussteller: Johs. Koch L Co. in Außersihl-Zürich (Füllfederhalter); Luce L Eußlen, Heidelberger Federhalterfabrik in Heidelberg (Hohlsederhalter); außer diesen fand sich der Federhalter auch bei fast jedem der vorher unter Schreibbedarf genannten Aussteller. Von Stahlfedern fanden wir solche aus der Stahlfederfabrik von E. W. Leo Nachfolger in Plagwitz-Leipzig und außerdem aus anderen Fabriken bei den einzelnen Schreibbedarfs-Großhänd lern verteilt. Aber dieser Artikel, welcher vor noch nicht allzulanger Zeit seinen so erfolgreichen Kampf gegen den Gänsekiel ausgenommen hat, fand hier einen gefährlichen Wettbewerber in einem anderen höchst achtungswerten Stoffe, dem Glas. Dieser Glasfederhalter war mehrfach vertreten, namentlich durch die Firmen Otto Pöhnert in Dresden, Alaunstraße 21, und Gustav Pickhardt in Bonn. Ein Glasstab von der üblichen Länge eines Feder halters ist vorn in eine spiralförmige Spitze ausgedreht, welche die Stahlfeder vertritt. Man schreibt damit zwar etwas hart, und es ist nicht wohl möglich, regelrechte Grundstriche zu erzielen; doch besitzt sie den Vorteil, leicht und ohne Zwang über das schlechteste Papier fortzugleiten und die Tinte angenehmer Weise fast auf die Länge einer Folioseite zu halten, so daß die lästige Notwendigkeit häufig erneuten Eintauchens vermieden ist. Dabei ist uns ein stellenweises Versagen des Striches, das bei der Stahlfeder nicht selten ist, während einer Folioseite Schreibens nicht begegnet, und ebenso scheint die Gefahr des Klecksens voll kommen abgewendet. Wir erwähnen noch die Schiesertafelsabrik »Solmsgrün« (Gustav Dittmar) in Wurzbach in Thüringen, die Briefwaagen fabrik F. Bode in Berlin-N., Prenzlauer Allee 13, mit sehr praktischen Neuerungen, namentlich einer sehr empfindlichen und sicheren Federwaage und einem weit ausschlagenden Raume zwischen 1 und 15 Gramm, der das Verwiegen fast ausschließt. — Prak tische Skripturenbinder hat Franz Müller in Leipzig, Dorotheen straße 9, ausgestellt, Tapeten (einen uns allerdings ferner liegen den Artikel) Ernst Voigt in Leipzig, Hainstraße. — Von den 32V»
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