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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1884
- Sprache
- Deutsch
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2654 Nichtamtlicher Theil. 132, 9. Juni. jedem der beiden Länder verboten, gleichviel, ob dieser Nachdruck oder diese Nachbildungen aus einem der beiden Länder oder aus irgend einem dritten Lande herrühren. Die gegenwärtige Uebereinkunft soll nach Artikel 17. während sechs Jahren von dem Tage ihres Inkrafttretens an in Geltung bleiben und ihre Wirksamkeit soll alsdann so lange, bis sie von dem einen oder anderen der hohen vertragsschließenden Theile gekündigt wird, und noch ein Jahr nach erfolgter Kündigung fortdauern. Erklärung*) des Vorstandes des bayerischen Buchhändler- Vereines zu Punkt 2, b, Absatz 1) 2) der Tagesordnung der sechsten Delegirten-Versammlung des Verbandes der Provinzial- und Lokal- Vereine im deutschen Buchhandel. Aus den Verhandlungen vom 17. October geht hervor, daß die Schäden, unter denen wir leiden, schon viel größer sind, als wohl eine beträchtliche Zahl von uns angenommen haben mag, ja als wir alle es geglaubt hätten, wenn die Beweismaterialien nicht in so erdrückender Masse und in so sicher beglaubigter Form vorge bracht worden wären. Das hat denn auch zur Folge gehabt, daß der Börsenvereinsvorstand die Beseitigung der Schäden als in den Bereich seiner Thätigkeit zu ziehende Aufgabe erkannt hat. Er hat den Willen zu helfen ausgesprochen, und das ist zu begrüßen; denn wenn der Wille da ist, so findet sich auch der Weg, wenn auch viel leicht der richtige nicht sofort. Der Vorstand des bayerischen Buch händlervereines gibt mit Stimmeneinhelligkeit seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß auf dem hier vorgeschlagenen Wege eine gründliche Abhilfe nicht zu erreichen ist; immerhin will er auch diesem Ver suche zustimmen, in der Hoffnung, daß derselbe wenigstens momen tan einige der günstigen Wirkungen äußern wird, welche ein ernst gemeinter erster Schritt immer zu haben Pflegt, hauptsächlich aber, daß er der allgemeinen Erkenntniß Bahn brechen helfen werde, es sei das Gebotene eben nur als ein erster Schritt anzunehmen, eine wirkliche und nachhaltige Abhilfe der Beschwerden aber nur dann zu gewärtigen, wenn der Buchhandel seine geschäftlichen Ein richtungen und Bräuche den großartigen Veränderungen in den Verkehrsverhältnissen anpaßt und, soweit nöthig, diesen entsprechend umgestaltet. Was zur Zeit vorgeschlagen ist, kann, wie überhaupt alle bisher angewandten Mittel, in der That nur insoweit eine Hilfe bringen, als es etwa bei einer schweren Krankheit ein bloß schmerzstillendes Mittel vermag, während die eigentliche Heilung davon abhängt, daß man die Urquelle des Uebels erkennt und be seitigt. Diese Urquelle haben wir aber für unser Uebel zweifellos in den außergewöhnlichen Begünstigungen zu suchen, welche dem Centralpunkt Leipzig wie dem benachbarten Berlin bisher ein- geräumt wurden, und in der die Gesammtheit schädigenden Aus nützung dieser Begünstigungen durch eine sehr erhebliche und immer mehr anwachsende Anzahl von Firmen an diesen Plätzen. Ein Vorstandsmitglied des bayerischen Buchhändlervereines hat ausgesprochen, Licht und Luft müssen an den Sortimentshandel gleichmäßig vertheilt werden, und damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Den Centralpunkten wird ein starker Procentsatz mehr Licht und Luft zugewendet, als den anderen Plätzen; was Wunder, wenn die Herren an diesen Punkten ihre Vortheile aus nützen? Es ist ganz kürzlich im Börsenblatte ein vor bald 50 Jahren erschienener Artikel reproducirt worden, zum Beweise, daß diese *) Von den verschiedensten Seiten ausgefordert, bringe ich hierdurch die Erklärung zur allgemeinen Kenutniß, welche ich in der Delegirten- Versammlung abzugeben Auftrag hatte. Theodor Ackermann, Vorsitzender des bayerischen Buchhändlervereins. Ausnützung schon damals von Leipzig aus betrieben wurde, und daß man trotzdem auswärts immer habe existiren können. Ein Mißstand wird aber keineswegs legitim durch sein Alter; der gerügte ist ja noch viel älter als 50 Jahre; er wurde nur lange Zeit hindurch weder so allgemein von hier aus verwerthet, noch draußen so allgemein und in so bedenklicher Weise empfunden; er bedeutete früher wohl nicht mehr als ein Jucken, welches hie und da auf der Haut brannte; jetzt aber ist er zur bösen Krankheit aus geartet, die auf dem ganzen Körper Beulen heraustreibt. Man heilt diese Krankheit nicht, wenn man die einzelnen Beulen behandelt; denn sobald man die eine vertrieben oder herausgeschnitten hat, kommt daneben eine neue zum Vorschein. So wird der von hier ausgehende Mißbrauch der Vergünstigungen nicht aufhören, so lange man sich damit begnügt, gegen einzelne besonders virtuose Firmen vor zugehen; das wird immer nur ein Palliativmittel bleiben, dessen Anwendung noch dazu eine so unliebe, mühevolle und zeitraubende Aufgabe ist, daß die wackeren Aerzte, welche wir angestellt haben, unsere drei Verbandsvorstände, sich bereits jetzt veranlaßt sehen, ihr Amt niederzulegen. Wer immer von tüchtigen Männern an ihre Stelle treten möge, wir müssen fürchten, nächstes Jahr das Mandat wieder zurückzuerhalten, wenn Sie sich nicht entschließen, den Stier bei den Hörnern zu packen. Schaffen Sie gleiches Licht und gleiche Luft für Alle, wirken Sie darauf hin, daß die Verleger (nicht minder die Baarsortimenter) den Sortimentern an den Centralplätzen die Möglichkeit nehmen, directe und überlegene Concurrenten ihrer Collegen bis an die äußerste Peripherie hinaus zu sein, indem sie, ohne dadurch zu schlechten Kaufleuten zu werden, dem Publicum größere Vortheile bieten, als es den anderen je möglich ist; oder wenn es besser klingt, kann der Satz auch so lauten, daß Sie die Verleger veranlassen, durch entsprechende Regulirung des Rabattes den Sortimentern an der Peripherie die Möglichkeit zu schaffen, mit denen an den Centralpunkten zu concurriren. Ist das erreicht (und wenn es richtig ist, daß wir mehr kaufmännisch denken sollen, so muß es erreicht werden) dann wird die allenthalben unter gleichen Verhältnissen arbeitende Concurrenz durch sich selbst das Correctiv gegen ihre Auswüchse leichter finden als jetzt, wo es nahezu un möglich, und unsere Verbandsleitung wird in ihrer Eigenschaft als Polizeibehörde bis auf ein Minimum entlastet werden und ihre Thätigkeit auf dankbarere Aufgaben richten können. Als ein erfreuliches Zeichen, daß die Frage der Regulirung des Verlegerrabattes anfängt, in ihrer Bedeutung erkannt zu werden, ist der Schritt der vier Leipziger Firmen Breitkops L Härtel, Duncker L Humblot, Fues's Verlag und E. A. Seemann zu registriren; es ist zu hoffen, daß andere Firmen folgen werden, aber auch, daß er noch weiter durchgeführt, die Maßregel insbesondere auch auf alle Leipziger Sortimenter ausgedehnt werde; der Beweis dafür, daß dies nothwendig und ohne Gefahr für die Verleger möglich, liefern die Normen des soeben in's Leben getretenen Leipziger Sortimentervereins, dessen Gründung willkommen zu heißen ist als ein Beleg, daß die hiesigen Herren selbst erkannt haben, es könne nicht fortgehen wie bisher. Wenn die Herren nun versprechen, künftighin am Platze nur 15A>, nach auswärts nur 10A> Rabatt zu gewähren und die Baarsortimentsartikel mit 25<X> Aufschlag zu verkaufen, so ist ja immerhin anzuerkennen, daß das von ihrem Standpunkt aus eine Concession an uns bedeutet; für uns aber ist es nicht behaglich, von einer solchen Concession unserer begünstigten Concurrenten gewissermaßen abhängig zu sein; dazu kommt, daß die Concession erst in Kraft treten soll, wenn die Berliner Herren das gleiche Versprechen ablegen. Und wenn die Berliner es wirklich thun, werden nicht hier wie in Berlin immer und immer wieder neue Firmen auftauchen, die sich nicht an diese Normen binden, und die es verstehen, sich der Controle zu ent-
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