Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1884
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- 14.05.1884
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- Deutsch
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^§112, 14. Mai Nichtamtlicher Theil. 2239 Bernhard Mörlins in Leipzig überaus tunst- und stilvoll auf Pergament in prächtigen, weichen Farben ausgeführte Votivtafel; desgl. die Buchdruckerei und Buchbinderei. Bei dieser Gelegenheit wurde dem Personal verkündet, daß, (außer in Aussicht genommenen Festlichkeiten), für den Schutz und das Wohlbefinden desselben dadurch Fürsorge getroffen werden solle, daß ein früher schon gestifteter Hilfsfonds von zwölf auf zwanzig Tausend Mark erhöht wurde, dessen Zinsen für unvorhergesehene Fälle des Lebens (insbesondere auch zum Zwecke von nothwendigen Erholungsreisen) bestimmt seien, und daß an der Verwaltung dieser Stiftung die Mitarbeiter des Geschäftes durch eine zu wählende Vertretung selbstthätigen Antheil zu nehmen hätten. Ferner wurde für die über zehn Jahre im Geschäfte arbeitenden Personen eine Sparanlage in's Leben gerufen, deren Begrenzung durch noch zu vereinbarende Satzungen zu regeln sei. Der Allgemeinheit soll durch Zuwendung von 2000 M. an die, vom Allgemeinen Deutschen Buch- handlungsgehilfenverbande in's Leben zu rufende Wittwen- und Waisencasse gedient werden; die Auszahlung der Summe aber erst nach Erfüllung gewisser Voraussetzungen stattfinden. Ein mit den Familienangehörigen des Gefeierten und in un gezwungener, freundlichster Weise abgehaltenes splendides Frühstück bildete den Uebcrgang zu der gegen zehn Uhr beginnenden, schier kein Ende findenden allgemeinen Gratulationscour. In Vertretung des Börsenvereins-Vorstandes überreichte Herr Generalsekretär Or. Schmidt ein Glückwunschschreiben, während die Deputation der Leipziger Buchhändler durch die Herren Commerzienrath Franz Wagner und Otto Holtze vertreten war. Im Namen des Leipziger Buchdrucker-Vereins erschienen die Herren C. G. Naumann, vr. O. Hase und I. Baensch; für die Typographische Gesellschaft sprach der Vorsitzende derselben, Herr Mäser. Noch waren vertreten durch abgeordnete Deputationen die Redaction des im Spamer' schen Verlage erscheinenden Adreßbuch's Deutscher Export firmen durch die Herren Regierungsrath Beutner und General sekretär I)r. Rentzsch aus Berlin; die Leipziger Kramer innung, dessen langjähriges Mitglied Herr Otto Spamer aus der früheren Zeit seiner Geschäftslaufbahn ist, deputirte die Herren Kramermeister Kreutzer, Sturm und Batz; der Buchhandlungsgehilfen - und der Buchdrnckergehilfen - Verein seinen Vorstand. Durch den Herrn Kreishauptmann Grafen zu Münster wurde dem Jubilar der von Sr. Majestät dem König von Sachsen verliehene Albrechtsorden I. Classe überreicht. Otto Spamer, geboren zu Darmstadt am29.August 1820, genoß daselbst den ersten Unterricht, wurde von seinem Vater, einem großherzoglich hessischen Forstbeamten, anfänglich für die gleiche Carridre bestimmt und nach vollendetem Schulcursus auf die Forst akademie in Gießen gesendet. Aber hier fand derZögling keine rechte Befriedigung, und nach kaum halbjährigen Fachstudien wandte er sich dem Buchhandel zu, den er bei dem Buchhändler E. Heil in Därm st ad t erlernte. Der Lerneifer des Jünglings und des Mannes er gänzte durch Selbststudium reichlich das, was ihm durch seine Jugenderziehung, die auf eine andere Lebensbahn abzielte, noch ab ging. Spamer conditionirte dann in Aschaffenburg, wo er an dem Buchhändler Karl Krebs einen wohlwollenden Prinzipal gewann, der auf den unersättlichen Bildungstrieb wie auf das reiche Gemüth seines Pflegebefohlenen für das Leben wohlthuend einwirkte. Auch in Frankfurt a/M. und Landau war er thätig, ehe er nach Leipzig, dem Ziele so vieler Buchhändler, gelangte. In letztgenannter Metropole des deutschen Buchhandels erhielt er nicht bloß Einblick in das Getriebe des buchhändlerischen Großver kehrs, sondern machte auch insbesondere hinsichtlich der illustrirten Litteratur bei J. I. Weber eine nützliche Vorschule für das von ihm am 31. März 1847 daselbst errichtete selbständige Geschäft durch. Dem Zuge der Zeit folgend, umfaßte sein Verlag anfänglich großcn- theils Schriften und Flugblätter politischen Inhalts. Später machte er sich zur Hauptaufgabe, die reichen Schätze der Wissenschaft nr die Jugend und das Volk zu heben, sie denselben durch an schauliche und gefällige Darstellung zuzuführen und zu diesem Zwecke die illustrirenden Künste in ausgiebigster Weise heranzuzichen. Der durchschlagende Erfolg einiger Lehr- und Handbücher, wie namentlich Rothschild's „Taschenbuch für Kaufleute", bot die Mittel zu einem umfassenderen Vorgehen in dieser Richtung. Zu den betreffenden Publikationen, für die Spanier nicht nur als Verleger, sondern auch als Herausgeber und (unter dem Pseudonym Franz Otto) selbst als Autor thätig gewesen, gehören ganz besonders die seit 1855 erscheinende „Jugend- und Hausbibliothek" und die seit 1854 herausgcgebenen „Male rischen Feierstunden". Hieran reihten sich umfassendere Fach schriften, wie „Die Schule der Baukunst", populäre Lehr bücher meist naturwissenschaftlichen Inhalts, Lehr- und Hilfs bücher für den kaufmännischen Beruf rc. Im Laufe der Zeit entstanden aus diesen Unternehmungen größere Prachtwcrke, wie „Das Buch der Erfindungen" (8. Auflage), „Das Buch berühmter Kauflcute" rc. In neuerer Zeit wandte sich Spamer der lexikalischen Richtung zu, hinsichtlich deren nur das „Jllustrirte Baulexikon" (4. Auflage), das „Jllustrirte Handelslexikon", das „Jllustrirte Lexikon der Archäo logie" und das „Jllustrirte Conversations-Lexikon" (2. Auflage) genannt sein mögen. Daneben richtete Spamer sein Augenmerk auch aus die Geschenkliteratur (z. B. Breviere), ins besondere auch auf patriotische Volksbücher, zu denen u. A. die „Jllustrirte Chronik des Deutschen Nationalkrieges", „Das Buch vom Fürsten Bismarck" und „Kaiser Wil helm" gehören, sodann auf Erzählungen aus der vaterländischen Geschichte. Endlich Pflegt seit einigen Jahren der Spamer'sche Verlag auch das ethnographische und anthropologische Gebiet, bez. das der Entdeckungsreisen. Möge dem greisen Jubilar ein ruhiger Genuß seines an Arbeit und Mühen überreichen Lebens noch recht lange Zeit in voller Rüstigkeit und Gesundheit beschieden sein. Dies unser aufrichtiger Wunsch. — s. —. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Der k. k. Hofbuchhändler Herr Adolf W. Künast, Inhaber der Wallishausser'schen Hofbuchhandlung in Wien, wurde vom Kronprinzen Rudolf von Oesterreich durch ein äußerst kostbares Geschenk — einen prachtvollen, mit der Namenschiffre Sr. Kaiser!. Hoheit nnd der Krone verzierten Diamantring — ausgezeichnet. iVener Mr nuck Fiblwi/reäMrsse-rsc/ia/i!. Iler- ansgeAsben von Dr. ll. I'st^bolctt. 1884. Nai. Inbatt: Avvsi Hancksobriktsnüg-talo^s aus clsin Illittslaltsr. Von ?rok. Or. Herrn. blaZen. — dloeb sin Wort über äsn von ll'auasnäsn nnä ^.bertausencksn Aslsisrten äsntseben Oiobtsr. — ^.ns äsin Oorrssxonckön^lcrsise von llbsoloZen rait ckem llöni§ llobann von Laebsen. (kortsstxun--): Or. 4/. l?r. 6onst. v. lisobenckork fi. (II. b'olZs).— Intterutur u. NisosIIsn. — ^IIZsinsins 6iblio§rapbis. 317*
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