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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18930318
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Interessen, die wir im deutschen Buchhandel haben, ihre großen Bedenken haben, jedenfalls den Redakteur mit einer viel größeren Verantwortung belasten würde als bisher und unter ungünstigen Umständen seine Stellung gefährden kann, wenn er sich zufällig einmal einer Majorität gegenübersieht. Auch über vereinzelte neue Erscheinungen des in- und aus ländischen Verlages, neue Erfindungen und Verfahren im Druck-, Jllustrations--, Papiererzeugungs- und Buchbindergewerbe sollte mehr, als bisher möglich war, von der Redaktion oder von Sachkundigen der Sondergebicte berichtet werden. Ebenso von bedeutsamen Vorgängen in der Schriftstellerwelt, in der Tagesprcsse, im wissenschaftlichen und künstlerischen Leben. Der ausländische Buchhandel sollte in seinen Fachzeit schriften noch fleißiger studiert werden können, bedeutendere Vor gänge aus seine» Gebieten sollten regelmäßiger mitgcteilt werden. Ich lese zwar diese Blätter in ihrer Mehrzahl selbst, habe aber nicht imnier die Zeit, interessante Artikel von einigem Umsange selbst zu übersetzen, oder, wo meine Sprachkenntnisse nicht aus reichen, das Geld zur Verfügung, die meist sehr teure Ueber- setzung in Auftrag zu geben. Das ist bedauerlich; denn sie ent halten manches Wissenswerte und würden durch ihre Herüber nahme ins Börsenblatt viel nützliche Anregung geben. Bis auf den einen Punkt, wo eine größere Bewegungs freiheit für die Redaktion erbeten wird, liegt alles bisher Ange führte innerhalb des uns schon jetzt vorgezeichneten Rahmens. Ich glaube bekennen zu dürfen, daß ich mir wenigstens Mühe gebe, diesen Rahmen auszufülle», möglichst viel des Wissens werten zusammenzutragen und in objektiver Berichterstattung darzubieten. Wenn mich das Ergebnis dieser unablässigen Arbeit persönlich keineswegs befriedigt, und Sie, geehrte Herren, diese Unbefriedigung teilen, so ist es nötig, daß wir uns über die Ur sache der Unvollkommenheit Klarheit verschaffen. Die Ursache liegt in zweierlei auf die Dauer unhaltbaren Uebelständen: 1. im Mangel an Zeit für eigentliche Redaktions arbeit, 2. im Mangel an Geld zu Honoraren für schriftstelle rische Beiträge der Fachleute und für Hilfsleistungen. Bekanntlich hat der erste Redakteur, dem gegenwärtig frei lich zwei Hilfskräfte zur Seite stehen, neben seiner eigentlichen Redaktionsarbeit, wozu auch eine umfangreiche Korrespondenz ge hört, täglich für die peinlich korrekte Drucklegung des ganzen Blattes zu sorgen, einschließlich der Inserate und alles sonstigen Zubehörs. Es sind also täglich die vielen eingehenden Insertions- Aufträge von ihm im Manuskript durchzuarbeiten und der auf tragsgemäßen Erledigung zuzuführen, eine Arbeit, die viel Auf merksamkeit und Zeit erfordert. Die Korrektur des »Amtlichen« und des »Nichtamtlichen« Teiles liegt ihm ob. Die Korrektur der Inserate und jetzt auch die Manuskriptbearbeitung der Rubriken »Angebotene« und »Gesuchte Bücher« geschieht allerdings von den beiden Hilfsredakteurcn, aber unter seiner Verantwortung und Aufsicht. Diese tägliche Bewältigung der Inserate, der sonstigen Korrekturen und der Korrespondenz bildet naturgemäß die drängendste Arbeit; sie will vor allen anderen sofort er ledigt sein und nimmt mit Regelmäßigkeit den vollen, leider meist sehr ausgedehnten Arbeitstag in Anspruch — und das nicht etwa nur in den besonders lebhaften Herbst- und Winter monaten; denn der tägliche Umfang des Blattes wechselt im großen und ganzen nicht erheblich während des Jahres. So bieten sich für die eigentliche Redaktionsarbeit nur wenige, stets wieder (vier Mal am Tage) durch neu einlaufendes Anzeigen-Material unterbrochene, verschwindend kleine Zeiträume am Tage, wo an eine zusammenhängende Gedankenarbeit nicht zu denken ist. Dieser letzteren kann ich mich immer erst in spätester Abendstunde nach abgeschlossenem Tagewerk in meiner Behausung widmen und bin genötigt, die Nacht zum Tage zu machen, um auf dem Laufenden der Tagesereignisse zu bleiben, Abhandlungen, Verhandlungsberichte und dergl. zu schreibe», Bücher zu besprechen u. a. m. Es ist ohne weiteres klar, daß unter solchen Erschwerungen nur das Nötigste geschehen und die Redaktion nicht aus der vollen Höhe der Ausgabe stehen kann, die man heutzutage von jedem gut geleiteten Fachblatte erwartet. Anderseits darf ich hervorheben, daß der mir für Honorare an Beitragende ausgeworfene Betrag von jährlich 1000 ^ etwas gar zu sparsam bemessen ist. Von dem in den früheren »Bestimmungen« vorgeschriebenen Einheitssatz von 100 pro Druckbogen (also 12 ^ 50 H pro Seite), der einmal eingebürgert war, habe ich mich natürlich nicht entfernen können, obwohl die neuen »Bestimmungen« vom 4. Mai 1890 in diesem Punkte größere Freiheit gewähren. Es ist bei diesem Einheitssätze, der ja verhältnismäßig übrigens keineswegs zu hoch ist, sehr schwer, die bewilligten 1000 ^ über das ganze Jahr haushälterisch zu verteilen. Ich bin zufrieden, wenn ich den an mich heran kommenden Beiträgen damit ohne Ueberschreitung genügen kann. Selber um Beiträge zu bitten, diese oder jene Fach-Autorität zu einer schriftstellerischen Mitarbeit aufzusordern, größere Ueber- setzungen, einen Versainmlungs-, Vortragsbericht oder dergl. in Auftrag zu geben, darf ich bei der Beschränktheit der zur Ver fügung stehenden Geldmittel nicht wagen. So bin ich in der großen Mehrheit der vorkommenden Fälle auf mich allein angewiesen. Alle diese unzweifelhaften Uebelstände würden verschwinden und die Möglichkeit einer durchgreifenden Verbesserung des redaktionellen Teiles im Sinne des Antrages Ihres Herrn Vor sitzenden würde gegeben sein, wenn mir erlaubt würde, 1. meine Person von der Last der täglichen kleinen Arbeit, die ich unter Beibehaltung meiner Verantwortung mit meine» Hilfs redakteuren anderweitig regeln würde, zu befreien, so daß mir Muße bleibt, mich am Tage der eigentlichen Redaktionsarbeit in dem oben angegebenen erweiterten Sinne zu widmen; 2. unter Ihrer Befürwortung für Honorare an Beitragende die Bewilligung einer reichlicheren jährlichen Summe beim Schatz meister des Börsenvereins zu beantragen. Zu 1 bemerke ich, daß es zunächst nicht nötig sein wird, eine weitere Hilfskraft in der Redaktion anzustellen, wenn der Vorschlag des geehrten Ausschusses Annahme findet, der uns der Aufgabe der Herstellung des »Monatlichen Verzeichnisses der Neuigkeiten« entheben und uns dadurch sehr bedeutend von Arbeit entlasten würde. Doch darf ich mir Vorbehalten, vielleicht später die Anstellung eines weiteren Mitarbeiters zu beantragen, falls etwa im Verein mit ferner fortschreitendem Wachstum des Börsen blattes durch die Ausführung des nachfolgend dargelegten Vor- schlages Verlegenheit in Bewältigung der täglichen Arbeit ent stehen sollte. Ich habe es dankbar begrüßt, daß Sie, geehrte Herren, den von mir wiederholt gemachten Vorschlag zu dem Ihrigen gemacht haben, daß in einem Beiblatte zum Börsenblatt den buch Herst eilenden Gewerben die Gelegenheit gegeben werden soll, sich möglichst zahlreich und ausgiebig dem Verlagsbuch handel, der ja ihr hauptsächlicher Kunde ist, zu empfehlen. Ich bin überzeugt, daß durch Aneignung dieses Vorschlages seitens des Börsenvereinsvorstandes oder der Hauptversammlung der finanzielle Mehraufwand reichlich hereinkommen wird, den die vorstehenden Vorschläge voraussetzen. Die buchherstellenden Gewerbe: Buch- und Kunstdruckerei, letz tere in allen ihren Arten und Abarten, Buchbinderei, Papierfabri kation, auch Schriftgießerei, Drucksarbenerzeugung, Holzschneiderei, Metallätzverfahren, Gravierkunst, Fabrikation von Einbandstoffen, von Pappe und Emballage aller Art, Zeichner rc. rc., haben wohl zumeist ihre besonderen Fachblätter, aber kein einziges Anzeige blatt, das in so großer Auflage, so unbedingt und mit gewissem amtlichen Anstrich unter die Augen aller ihrer hauptsächlichen Abnehmer und Auftraggeber kommt, wie diese Erfordernisse eines brauchbaren Anzeigeblatles.in unserem täglich erscheinenden Börsen blatte zutreffen würden. Ich zweifle nicht, daß ein würdig aus gestattetes Anzeige-Beiblatt zum Börsenblatt, das den bezeichneteu
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