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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.04.1907
- Sprache
- Deutsch
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3806 Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 84, 12. April 1907. Badisch-Pfälzischer Buchhändler-Verband. Außerordentliche Hauptversammlung vom 7. April 1 907. Anwesend 18 Mitglieder. Die Versammlung beschließt, da die Verhandlungen an maßgebender Stelle, den seitherigen ü°/<,-Bibliotheken-Rabatt beizubehalten, nicht zu dem gewünschten Resultat geführt haben, den vier großen Bibliotheken des Landes in Karlsruhe, Freiburg und Heidelberg für Bezüge vom 1. April d. I. an 7'/»°/o Rabatt zu gewähren, ausgenommen Zeitschriften, die mehr als zwölfmal im Jahre erscheinen, Schulbücher, Karten, Lehrmittel und Artikel, die von dem Verleger mit weniger als 250/0 Rabatt geliefert werden. — Es werden dement sprechend neue Verkaufsbestiminungen gedruckt und an die Mitglieder versandt werden. Beim dritten Punkt der Tagesordnung werden noch verschiedene Wünsche und Mängel ausgesprochen, die im buchhändlerischen Leben leider sehr oft auftreten; u. a. wird auf manche für Sortimenter vielfach unangenehmen Bestim mungen der Verkehrsordnung hingewiesen und der Delegierte zur Hauptversammlung beauftragt, auf diese Bestimmungen bessernd und ergänzend einzuwirken. Karlsruhe. I. Schriftführer E. Kundt. Fedor Flinzer. Am 4. April d. I. beging der bekannte und in weiten Kreisen geschätzte Tierzeichner Professor Fedor Flinzer in Leipzig seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Aus Anlaß dieses freudigen Ereignisses hat der Leipziger Kunstverein eine Sonderausstellung von Originalzeichnungen Flinzers veranstaltet, die aus einfarbigen Federzeichnungen und eiu- und mehrfarbigen Tuschzeichnungen besteht. Wenn ich mir diese, liebevollster Naturbeobachtung ent sprungenen humorvollen Darstellungen Flinzers vergegen wärtige, so muß ich unwillkürlich an die zutreffenden sinnigen Worte Hans Thoma's denken, die er einst in Frankfurt a. M. gelegentlich seines sechzigsten Geburts tages im Freundeskreise aussprach und die in knapper, schöner Form das Wesen künstlerischen Schaffens kenn zeichnen, wie er es sich denkt: »Die wahre Kunst ist eigent lich ein frohes, geistiges Spiel, das der Künstler zumeist für sich selber, zu seiner eigenen Befriedigung ausführt. < Diese Freudigkeit des Schaffens, heroorgegangen aus der Freude am Schauen der Formen der Erscheinungswelt, die so klar und rein und wohltuend in den besten Kunstwerken aller Zeiten und Völker sich geltend macht, ist auch ein Haupt merkmal der Flinzerschen Darstellungsweise. Daß diese Freude leider nicht das Kennzeichen einer jeden künst lerischen Schöpfung ist, das bestätigt eine ganze Reihe von Werken der Neuzeit, in denen man vergeblich nach dem Ausdruck dieser Freude sucht und statt seiner häufig genug das Gegenteil, den Ausdruck der Qual findet. Bewundernswert und weitaus das Vollendetste, was Flinzers Kunst bietet, sind seine Federzeichnungen aus dem Tierreich. Mit unfehlbarer Sicherheit sind diese lebensvollen Tiertypen, die von eingehendster Kenntnis der Tierseele zeugen, niedergeschrieben, und in den Bilderserien: »König Nobel«, »Wie die Tiere Soldaten werden wollten«, Tier struwwelpeter«, Froschmäusekrieg«, »Tanz« u. a. m. in Form von Bilderbüchern, mit köstlichem Humor und oftmals feiner Satire zu menschlichen Charakteren in Verbindung gebracht. So reich an Witz und originellen Einfällen diese Schilderungen auch sein mögen, so hat das Feingefühl des Künstlers ihnen doch stets den Charakter der Harm losigkeit zu wahren gewußt und nirgends den Beigeschmack des Verletzenden aufkommen lassen. Eine wie fruchtbringende Tätigkeit Flinzer nach dieser Richtung hin entfaltet und damit jung und alt Freude, Belehrung und Anregung gebracht hat, geht daraus hervor, daß eine ganze Anzahl bekannter Verlagsfirmen illustrierte Werke seiner Hand aufzuweisen haben. Von diesen seien hier erwähnt: Eduard Focke-Chemnitz, C. T. Wiskolt-Breslau, Edwin Bormann-Leipzig, Lipper- heide, Grote, Neufeld <L Henius-Berlin, Löwe und Gustav Weise-Stuttgart, Rütten L Löning-Frankfurt a. M., W. Düms-Wesel. Sein neuestes Werk: »Unsere Vögel in Sage, Geschichte und Leben. Jung und alt zur Unterhaltung und Belehrung dargeboten von A. Carsted, mit vielen Ab bildungen und Zeichnungen von Fedor Flinzer« ist bei Ferdi nand Hirt L Sohn in Leipzig erschienen. Der Verfasser will mit diesem Buch keineswegs eine Naturgeschichte der Vögel geben; er erzählt vielmehr nur: »von den Vögeln in den Sagen aus der grauen Vorzeit Tagen« und welche Rolle die Vögel selbst in den Geschicken der Völker gespielt haben. In einer Reihe von Erzählungen, Fabeln und Märchen in ge bundener Form schildert Carsted die Eigenart, den Lebens zweck und die Beziehungen der Vögel zum Menschen, sich hierbei auf die Hauptgattungen des deutschen Vaterlandes, die Raubvögel, Rabenvögel, Laufvögel und Hühnervögel, be schränkend, wobei die Flinzerschen Zeichnungen als Voll bilder, Vignetten, Kopfleisten und Schlußstücke die Text strophen in schönster Weise ergänzen und schmücken. Die Bilder sind teils als Tondrucke, teils in Tusch- und Feder manier (Autotypie und Strichätzung) ausgeführt. Aus stattung und Druck der schönen Publikation sind vor züglich. Von dem Lebensgang unsers Künstlers sei hier noch mitgeteilt, daß er als Sohn eines Kaufmanns in Reichen bach i. V. geboren wurde, in jungen Jahren nach Dresden kam, um dort die Schule, später die Kunstakademie zu be suchen, an der er besonders unter Ludwig Richter und Schnorr seinen Studien oblag. Nach beendetem akademischen Studium nahm Flinzer eine Stellung als Zeichenlehrer an der Realschule in Chemnitz an. Seit Jahren vom Rat der Stadt Leipzig zur Oberleitung des Zeichenunterrichts in den Schulen ausersehen, bekleidet Flinzer auch zugleich die Stellung eines sächsischen Zeicheninspektors. Sein bereits in mehrfacher Auflage erschienenes Lehrbuch über den Zeichen unterricht ist als ein Werk von dauerndem Wert anzusehen. Ernst Kiesling. Neuigkeiten des russischen Büchermarkts. (Mitgeteilt von W. Henckel.) (Vgl. Nr. 2b, 27, 71 d. Bl.) (P. f. -- Preis fehlt.) Afanassjew, G., Geschichte Irlands. Herausg. v. Brockhaus-Esron. 1 R. 25 K. Alexandrorvitsch, W., Die notwendigen Kenntnisse des Artillerie- Offizier-Kundschafters zur Belehrung der niederen Chargen. 2. ergänzte Auflage. 85 K. Alexejew, W., Notizen zum Studium Chinas in England, Frank reich und Deutschland. P. f. Angriffe auf die Partei der Volksfreiheit und Entgegnungen da rauf. Herausg. v. A. Kiesewetter. P. f. Aninskij, I., Das Pseudo-Christentum als Hemmschuh des Fort schritts. (Unterhaltungen mit Geistesbrüdern.) 1. Tl. 60 K. Annalen der Historisch-genealogischen Gesellschaft in Moskau. Lsg. IV. 2. Ausl. 4 R. Arzybaschew, M., Erzählungen. Bd. I. 2. Ausl. 1 R. Axelrod, L. (Orthodox), Philosophische Skizzen. Eine Antwort den philosophischen Kritikern des historischen Materialismus. 1 R.
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