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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.05.1905
- Sprache
- Deutsch
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vom Vorwärts herausgegebenes Festblatt spricht ja schon vom »wucherischen Mannheimer Buchhändler Schwan«. Ähnliches wird man leider vielleicht noch häufig lesen müssen. Meine Arbeit ist weit über den Rahmen, den ich mir ursprünglich gesteckt hatte, hinausgewachsen, aber gerade an den Briefen des großen Dichters und seiner Verleger konnte ich am besten zeigen, wie freundschaftlich und herzlich sein Verhältnis zu den meisten seiner Buchhändler, auch zu den kleineren Verlegern war. Die Mär von dem schlechtbe- zahlten Schiller dürfte damit wohl, soweit es den Buch handel angeht, beseitigt sein, gering bezahlt worden ist nur der Dichter der Räuber, des Fiesko und der Kabale und Liebe; aber man darf dabei nie die Fragen außer acht lassen: wer war Schiller damals, was versprach er für die Zukunft, und wie lagen die ganzen Verhältnisse? Gerade in den Ländern am Rhein blühte der Nachdruck, und wie wir ge sehen haben, waren die Nachdrucker auch sofort geschäftig an der Arbeit, um die Verlagswerke Schwans in billigen Ausgaben herauszugeben. Daß Schwan für den Fiesko so wenig zahlte, war nur erklärlich; vielleicht hätte ein Ver leger heutzutage noch weniger geboten. Das Stück hatte in der Leseprobe garnicht gefallen; Dalberg hatte den Erwerb abgelehnt, und schließlich war der Erfolg der Bühnen aufführung doch auch nur ein zweifelhafter. Der Umstand, daß Schwan den jungen Dichter ermunterte, ihm Berater wurde, ist von so großem Wert für die Zukunft des Dichters gewesen — wie er selbst in seinem Brief an Huber aus spricht —, daß schon aus diesem Grunde dem Mann heimer Buchhändler ein ehrenvolles Gedächtnis bewahrt bleiben muß. Was Göschen dem Freunde war, glaube ich hier aus führlich dargelegt zu haben, »Sie haben mich nicht bezahlt, sondern belohnt«, schreibt ihm Schiller und spendet ihm damit das schönste Zeugnis. Cotta aber hat Schiller für damalige Verhältnisse glänzend honoriert. In den zehn Jahren des Zusammen- arbeitens hat er ihm 33 000 fl. gezahlt, und das in einer- schweren Zeit, wo das Geld knapp war und einen viel höhern Wert hatte als heutzutage. Wie generös Cotta war und dachte, zeigt der Kontrakt, den er mit Schiller be züglich der Staatszeitung und der Horen schloß. Er verrät keine Spur von Knauserigkeit oder Engherzigkeit. Dazu aber fiel bei den Werken noch der Nachdruck ins Gewicht. In den Briefen aller Verleger tönen immer und immer die Klagen wieder von den zwei Feinden, »dem schlechten Buch händler und dem Nachdrucker«. Sie waren die Haupt ursache, daß die Honorare manchmal nicht den Ansprüchen der Autoren angemessen sein konnten. — Allerorten rüstet sich das deutsche Volk, seinem großen Dichter bei der hundertjährigen Wiederkehr seines Todes tages zu huldigen. Der deutsche Buchhandel hat ein An recht, hierbei an erster Stelle zu stehen. Für die Männer, die hier geschildert sind, aber möge das Schillersche Wort angewandt sein: Denn wer den Besten seiner Zeit genug gethan, der hat gelebt für alle Zeiten. Kleine Mitteilungen. delskammer zu Leipzig veröffentlicht die nachfolgende Bitte um Äußerung von Wünschen für einen deutsch-amerikanischen Handels vertrag: - »Im Anschluß an ihre frühern Schritte zur Vorbereitung neuer Handelsverträge hat die Handelskammer eine Reihe von Firmen machen sind. Firmen, die dieses Rundschreiben nicht erhalten, Wünsche aber gleichfalls anzubringen haben, werden hierdurch aufgefordert, sich von der Kanzlei der Handelskammer, Neue Börse, Treppe 6, I, ein Exemplar des Rundschreibens nebst den dazu gehörigen Anlagen zustellen zu lassen und ihre Wünsche in der darin erbetenen Weise längstens bis zum 30. Mai d. I. dem Sekretariat der Handelskammer mitzuteilen. Leipzig, am 1. Mai 1905. (gez.) Zweiniger, Vorsitzender. (gez.) vr. jur. Wendtland, Syndikus.« Schiller-Gedenkfeier des Hamburg-Altonaer Buch handels. — Der Vorstand des Hamburg-Altonaer Buchhändler- Vereins versandte das nachfolgend wiedergegebene Rundschreiben: »Schillerfeier des Hamburg-Altonaer Buchhandels. »In der Versammlung des Hamburg-Altonaer Buchhändler- Vereins am 5. April d. I. fand der Antrag, eine Schillerfeier in Verbindung mit der Gehilfenschaft zu veranstalten, allseitig freudige Zustimmung. Wie in allen deutschen Landen die Be wegung für eine würdige Schillerfeier mächtig wächst, so auch hier in Hamburg; neben der öffentlichen Feier rüsten sich Vereine aller Art zur Ehrung des Andenkens unsers großen Dichters. Es be darf keiner weitern Begründung, daß der Buchhandel Recht und Pflicht in besonderm Maße hat, Schillers Gedächtnis in tiefer Dankbarkeit zu begehen. Deshalb rechnen wir auch auf allgemeine Beteiligung bei unsrer Schillerfeier Sonnabend, 13. Mai d. I., abends 8^/z Uhr im Patriotischen Gebäude (Eingang Trostbrücke), II. Stock, Zimmer 31. »Die Feier wird in Gesang, Ansprachen und deklamatorischen Vorträgen bestehen, woran sich ein geselliges Zusammensein bei Speise und Trank (kalte Küche und Bier) schließen soll. Die Ge hilfen werden dabei die Gäste der Prinzipalität sein. Die Kosten sind auf 3 ^ für den Teilnehmer festgesetzt, so gerechnet, daß jeder Prinzipal die Kosten der von ihm einzuladenden Gehilfen trägt. Ihre Anmeldung erbitten wir spätestens bis Montag, den 8. Mai, an Herrn Otto Meißner unter Namhaftmachung der von Ihnen eingeladenen Herren. »Hamburg, 29. April 1905. In kollegialischer Begrüßung Der Vorstand des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins, (gez.) Otto Meißner, (gez.) Justus Pape, erster Vorsitzender. erster Schriftführer.« Schiller-Ausstellung. (Vgl. Nr. 93 d. Bl.) — Im »Schulmuseum des Sächsischen Lehrervereins., Dresden, Sedan- straße 19, wurde am 30. April die »Schiller-Ausstellung« eröffnet. Nach einer Würdigung der Bedeutung Schillers für die Schule wies der Direktor des Museums auf den Zweck der Ausstellung hin, weitere Kreise mit den wertvolleren Hilfsmitteln bekannt zu machen, die der Schule zu einer Würdigung des Lebens und der Werke Schillers zur Verfügung stehen. Dem Danke an die be- Jn zwei Gruppen sind die Gegenstände dem Besucher ge boten; die erste bringt die Person Schillers nahe, die zweite führt zu den Werken, die auch in Volksschulen Eingang gefunden haben: Lied von der Glocke, Wilhelm Tell und Wallenstein. Von Interesse sind die zahlreichen Schillerbildnisse, unter denen das von Jäger (München, Bruckmann A.-G.) durch seine Größe sich zum Schmuck bei Schillerfeiern eignet, während die fünf Photo gravüren der Photographischen Gesellschaft, Berlin, durch die Wiedergabe von Gemälden, die bei Lebzeiten des Dichters herge stellt sind, besondere Wertschätzung beanspruchen dürfen. Von an sprechenden idealisierten Porträts nennen wir die zwei Bauerschen Köpfe (B. G. Teubner), das Bild von Kozel (Wachsmuth), von Rubach (Heuer L Kirmse), das durch schwungvolle Auffassung sich auszeichnende Blatt von Ellka (Meinhold L Söhne, Dresden), sowie die Gaben des Dürerbundes von Leo Samberger und die des Württembergischen Goethebunds von Bauer. Von den vielen andern, geschmackvoll angeordneten Aus-
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