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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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4244 Fertige Bücher. 102, 4. Mai 1905. Albert Nobler Verlag. Verlin. Leipzig. In meinem Verlage erschienen: Blätter aus unseres Herrgotts Tagebuch. In eigenartiger, gediegener Ausstattung und Halblederband. Geb. ^ 5.— ord., ^ 3.75 netto, ^ 3.50 bar. Neue Preilß. Kreuz-Zeitung: In einer der Richtung des Blattes entsprechenden, den Inhalt ablehnenden längeren Be sprechung über die Form u. a. „Die Sprache ist großartig; es klingt oft wie ein majestätisches Gedicht." Bremer Nachrichten: Ein hochoriginelles Werk .... Einzelne Tagebuchblätter und Skizzen sind wundervoll und entstammen der Seele eines wahrhaften Dichters, der sich in den eingestreuten entzückenden Engelsgeschichten getrost mit Frenssen messen darf. Die Grundidee des Buches ist nebenbei von gedanklicher Größe. Der Verfasser, ein überzeugter Monist, stellt gewissermaßen den Roman des alten Gottesglaubens dar Es enthält soviel Wahrheiten, soviel erschütternde Lebensaufzeichnungen, daß man dem originellen Poeten nur dankbar sein muß, daß er uns Welt und Menschen einmal aus der Herrgottsperspektive zeigt. Wundervoll erquickend und hold muten uns dann in dem Buche die Geschichten der kleinen Engel an. Der Bob und Pucki und Nazzi. Wir haben sie Kindern vorgelesen, die darüber in Hellen Jubel ausbrachen, ein Beweis, daß sie neben den tiefsinnigen Perspektiven zugleich die starke Einfalt und stille Größe eines echten Dichtergemüts besitzen. Der alte Herrgott will nicht die Qual der Menschen, er will ihre Freude Übrigens ist das Buch so feinsinnig und milde und lebensfromm geschrieben, daß es selbst in die Hand von Kindern gegeben werden könnte. Deutsche Warte: In unserer oberflächlichen und genußsüchtigen Zeit, wo der moderne Mensch sich kaum genügend Mühe gibt, sich selbst zu erkennnen, ist dieses Buch eine wahre Fundgrube von schönen und guten Gedanken, und obwohl es der Verfasser für stille Leute geschrieben hat, gewährt es auch den nicht stillen Genuß. Es sind lose zusammenhängende Betrachtungen und Beobachtungen der alltäglichen Begebenheiten, fromme gute Ratschläge. Unser Herrgott, als Mensch betrachtet und uns um vieles näher gerückt, spricht in dieser Auffassung wahrhaft zum Herzen, und mit innerer Befriedigung beendet man das Lesen dieses Buches, um es nach einiger Zeit aufs neue zur Hand zu nehmen. Nie-erfachsen: Ein Buch, das von der ersten Seite an fesselt, ein Buch für modern empfindende und denkende Menschen, ein Buch für stille Leute, die sich auf ihre Seele besinnen, ein Buch, geschrieben von einem Dichter! Ein tiefernstes Buch. Es ist viel Erkenntnis, viel freimütiges Bekennen darin, aber auch viel Sehnsucht und freudige Lebensbejahung Ein starkes und kühnes Buch. Reifen Lesern, die im modernen Leben stehen, wird es große Freude bereiten. Auch chie Ausstattung entspricht durchaus dem wertvollen, reichen Inhalt. Wie zu erwarten war, hat sich die Orthodoxie die vermeintliche Gelegenheit nicht nehmen lassen, gegen den im Bremischen Schuldienste stehenden Verfasser des obengenannten Buches, Herrn W. Scharrelmann, ein Ketzergericht zu veranstalten, bei welchem Versuche sie aber, wie Ihnen wohl ans den Zeitungen bekannt sein dürfte, zunächst in Bremen gründlich hereingefallen ist, da der angegriffene Verfasser von Bürgerschafts- Mitgliedern so ziemlich aller Parteien auf das entschiedenste in Schutz genommen worden ist und seine Arbeit als moralisch und ästhetisch — „mit einer hohen sittlichen und religiösen Weihe" — gleich wertvoll bezeichnet wird. Da die Arbeit in nächster Zeit politisch und literarisch gleiches Aufsehen erregen wird, empfehle ich Ihnen die Anschaffung desselben angelegentlich. — Die Falls bis II. Mai inkl. Wellt, L Lremplare bar mit 50°/«! Wiederkunft Hhriki. Ein Drama in 5 Aufzügen. Brosch. F6 2.50 ord., 1.80 netto, ^ 1.50 bar. 1 Falls bis 15. Mai iukl. ^bestellt, 2 Lremplare bar mit 50o/o! Das Werk wird unter den in letzter Zeit erschienenen, das Erlösungsproblem behandelnden Büchern zweifellos mit an erster Stelle genannt werden müssen. Wenn es schon als religionsphilosophisch wie dichterisch hochbedeutendes Werk des allgemeinen Interesses sicher sein wird, so empfiehlt sich die Anschaffung ganz besonders deshalb, weil es, wie man in ein- geweihten Kreisen Bremens vermutet, die Veranlassung zu einem erneuten heftigen Kesseltreiben gegen den Liberalismus in der Schule und gegen die liberale Lehrerschaft überhaupt sein wird. Die Verhandlungen in den Bremischen gesetzgebenden Körperschaften über die Abschaffung der geistlichen Schulinspektion, die durch das erstgenannte Buch hervorgerufen wurden, werden durch das Erscheinen des zweiten Buches aller Wahrscheinlichkeit nach Aktualität für das ganze Reich bekommen, wie sich schon aus Leitartikeln der größten deutschen Zeitungen erkennen läßt. Unverlangt versende ich nichts!
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