Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18861101
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188611010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18861101
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1886
- Monat1886-11
- Tag1886-11-01
- Monat1886-11
- Jahr1886
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
V? 258, 1. November 1886. 6077 Nichtamtlicher Teil. Besonders auf ersteres Werk gedenken wir nach seinem Er scheinen wieder zurückzukommen. Ein Buch, welches gerade jetzt, gelegentlich des Todes des Barons Karl von Rothschild in Frankfurt a. M. erhöhtes In teresse finden wird, erscheint demnächst bei Effingham Wilson in London unter dem Titel: Uistorz- ok tbs Uouso ol Uotb- scbilck« und wird ein ca. 400 Seiten starker 8".-Band werden. Welche Preise in England für Original Uckilions, d. h. die ersten Ausgaben selbst der neueren Klassiker bezahlt werden, das illustriert »Loolc Tors« in seinem Juliheft durch einige Zahlen, die einem kürzlich ausgegebenen Antiquariatskataloge entnommen sind; da wird verlangt: für Byron. 28 Bde. 25 F (— 500 Mark!); Dickens, 68 Bde. im Orig.-Lwdbd. 210 (also über 60 Mark durchschnittlich pro Band!); Thackeray 52 Bde. 110^; Ainsworth 42 Bde. 27.10 sb.; Leigh Hunt 54 Bde. 70 F; Browning 22 Bde. 18 F; Charles Lever. 32 Bde. F 48.10 sd. Endlich noch einige Zahleubcispiele, welchen Absatz zeit gemäße Bücher in England erreichen können: Von dem bei Partridge L Co. erschienenen Jnbiläumsbuch »Husen Victoria: 8csue8 anck Incicksnbs ok bsr Tit's ancl UsiZn« b)' 1. Urecksriclc Lall. Preis 2 sb. 6 ck., dessen fünfte Auflage siebeunndzwanzigstes Tausend) soeben anszegeben wurde, sind seit April dieses Jahres über 20 000 Exemplare abgesetzt wor den. — Von der im gleichen Verlag erschienenen Jubiläums schrift »Düs Hussa, a ckndilss narrative ok personal incicksnts anck seenes in tbs liks ofHueen Victoria« mit 12 Illustrationen, ä 1 Penny, ist bis jetzt das erste Hunderttausend abgesetzt; und von der bei Smith Elder L Co. erschienenen neuen billigen Ausgabe von Tbacksraz-s »Vanitz- l?air« a 2 sb. 6 ck. wurden thatsächlich nicht weniger als 60 000 Exemplare von den Sorti mentern sofort bei ihrem Erscheinen (inkl. der im voraus sub- scribierten Exemplare) fest abgenommen. Es bilden diese Zahlen sprechende Pendants zu dem un geheuren Absatz von früheren Werken, wie »Llsusral (Zraut's Nsmoirs«; »OsorZs Lliot's Tits« u. a. Und angesichts solcher riesigen Unternehmungen, wie die oben erwähnten von Low L Co., Longmans, angesichts solcher Preise, wie sie Antiquare erzielen und solcher Absatzzahlen hört man auch in England beständig Jammer und Klage über »Lacknsss ok Tracks«! — — Verdeutschungs-Wörterbuch der Kunst- und Geschäftssprache des Deutschen Buchhandels und der verwandten Gebiete von Adolf Reinette. Berlin 1886, Adolf Reinecke. Taschen format. Gebunden 2 Auf der Tagesordnung der diesjährigen Hauptversammlung des Börsenvereins befand sich auch der Vorstandsantrag: den Berufsgenossen zu empfehlen, die entbehrlichen Fremdwörter im Geschäftsverkehr des Buchhandels thunlichst zu vermeiden. Dieser Antrag wurde, wie bekannt, mit Einstimmigkeit angenommen. Heute nun heißen wir das vorstehende Verdeutschungs- Wörterbuch aufrichtig willkommen; denn es bietet eine schätzens werte Handhabe zur Inangriffnahme der Verwirklichung des oben angeführten Beschlusses, welchem es in kurzer Frist auf dem Fuße folgte. Trotz dieser Kürze der Zeit ist das Merkchen übrigens kein Gelegenheitserzeugnis, sondern die Frucht langer Vorbereitung. Der Verfasser hat sich seit Jahren mit Ver deutschungen beschäftigt und den Stoff zu dem vorliegenden Buche gesammelt; derselbe brauchte nur gesichtet und drnckfertig gemacht zu werden, um die Arbeit gerade zu rechter Zeit in die Hände der Berussgenossen gelangen zu lassen. Wir haben es mit einer gründlichen, fleißigen und gewissen haften Leistung zu thun, welche dem rühmlichen Streben ent sprungen ist, unserer deutschen Muttersprache im buchhändlerischen Verkehre zu ihrem Rechte zu verhelfen. In möglichst erschöpfen der Weise sind die Fremdwörter aus den Gebieten des Buch-, Kunst-, Noten-, Landkarten- Papier-, Schreib- und Zeichcn- warenhandels, der Buchdruckerei und Buchbinderei, des Zeitungs wesens und endlich der Schriftstellern berücksichtigt worden. Der Herausgeber ist von warmer Vaterlandsliebe und gleichzeitig von echter Berufsfreudigkeit durchdrungen, und von solchem Geiste beseelt glaubt er, mit seinem Wörterbuche dem Gesamt- buchhandet einen Dienst zu erweisen. Dabei betont er mit liebenswürdiger Bescheidenheit, daß sein Buch keinen Anspruch auf Vollkommenheit oder Unfehlbarkeit mache; im Gegenteil, es sollen seine Verdeutschungen von jedermann geprüft und wo irgend thunlich verbessert werden. Seine Ausführungen sollen mehr Vorschläge und Anregungen als unantastbare Vor schriften sein. Angesichts solcher Selbstlosigkeit und Hingabe für die Sache allein gereicht es uns zu besonderer Gcnuglhuung, die Über setzung der vorkommenden Fremdwörter zum weitaus größten Teile als sinngerechte und brauchbare, also zutreffende, bezeichnen zu dürfen. Dagegen kommen freilich auch Verdeutschungen vor, die unserm Gehöre und der Zunge ungewohnt erscheinen; das war aber bei der Natur und Bestimmung des Buches schwer zu umgehen, es sollte ja zugleich eine Sammlung von Verdeutschungs proben sein! Wir können nicht umhin, an dieser Stelle zu wiederholen, was wir schon in unserer Abhandlung »Das Fremd wörterunwesen und der deutsche Buchhandel« (vgl. Börsenblatt Nr. 114 vom 19. Mai l. I.) sagten, daß es nämlich gewisse Fremdwörter giebt, die vorläufig besser unübersetzi bleiben, weil sie sich nicht kurz und bündig, ganz dem eigentlichen Sinne ent sprechend, verdeutschen lassen. Einige Beispiele mögen dies er läutern. Das Wort Abonnement hat eine sehr vielseitige Be deutung. Man kann ein Abonnement auf Lieferungswerke, Zeitschriften und Tagesblätter, dann in Leihbibliotheken, Musi kalienleihgeschäften und Lesezirkeln, ferner für Theaterplätze,Konzert aufführungen, Bäder, öffentliche Vergnügungsorte, endlich für Fahrten mittels Eisenbahn, Dampfschiff oder Omnibus u. f. w. nehmen. Auf den Buchhandel angewcndet, versteht man unter Abonnement die Verpflichtung zur Abnahme von Lieferungswerken und Zeitschriften für gewissen Umfang oder auf eine bestimmte Dauer, sei es gegen Vorausbezahlung oder gegen nachträgliche Vergütung. Die Übersetzung mit »Dauerbezug« oder »Zeitbezug« ist nicht ganz richtig, jedenfalls kein vollkommener Ersatz für das Wort Abonnement. Noch weniger gefällt uns der Abonnent als »Dauerbezieher« oder »Zeitbezieher«, denn man kann wohl auf Dauer oder auf Zeit, aber niemals eine Dauer oder eine Zeit beziehen, was streng genommen eine derartige Übersetzung eigentlich ausdrückt. Und wie seltsam würde es erst klingen, wenn jemand sagen wollte, er »dauerbeziehe« oder »zeitbeziehe« die Gartenlaube, anstatt er sei auf dieselbe abonniert. Da helfe man sich lieber mit Umschreibung (was auch in vielen andern Fällen das Beste ist) und sage: ich bin ständiger Abnehmer der Gartenlaube, wodurch ausgesprochen wird, daß er Abonnent und nicht bloß Leser des Blattes ist. Wenn wir für Antiquar allenfalls den »Altbuchhändler« gelten lassen wollen — die Übersetzung mit »Schmökerhändler« lautet abscheulich, — so können wir für das Wort antiqua risch die Bezeichnungen »altertümlich« oder »altbuchhändlerifch« durchaus nicht annehmen. Antiquarisch werden auch neuere
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder