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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1924
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- Deutsch
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I13SLBörIinbl»tt f. d. Mich». Bilchhmd-r. Redaktioneller Teil. X- 205, l. September 1024. Wie früher schon, kam auch wieder die Ausbildung der Ge hilfen zur Sprache, die nicht immer nach Wunsch sei, und die der --Rekruten-. Der Berichterstatter sagte, daß die Lehrzeit erledigt sei (l>i>preMive«di,i> isäsack), und das Zunstsystem sei auch tot. Aber viele Mitglieder hätten die Gefahr erkannt und wären dabei, ein Schema auszuarbeiten, um dem Totlaufen des Gewerbes vor zubeugen. Auch die Schulbücher sind ein Schmerzenskind der englischen Buchhändler. Hier wird immer noch gegen das Netto-Buch- Systeni gesündigt, und es wird Rabatt gegeben. Der Redner sagt, daß das fortwährende Unterhandeln Wer den Rabatt bet ein oder zwei Arten von Schulbüchern imstande sei, das ganze Netto-Abkommen zu schwächen, und er fügt hinzu, daß nach sei ner Meinung das Wort »Rabatt« überhaupt ausgelöscht sein müßte aus dem Wörterbuch des Sortimenters. Von dem »bil ligen Buch« (ebsax book) sagte der gleiche Redner, daß es ge storben sei, das billige Buch, wie wir es vor dem Kriege kannten, und »es wird nicht wieder auserstehen, es ist das Opfer der Nach kriegsverhältnisse geworden«; er trauert ihm nicht nach, denn wenn es heute da wäre, so würde man es garnicht handeln kön nen, da es keinen Verdienst lasse. Wie in Amerika wurden auch auf der englischen Versamm lung ernste Worte über den augenblicklichen Tiefstand der schö nen Literatur (kietioo) gesagt, und über ihren ungeheuren Um fang. Aber, wird hinzugefügt, der Buchhändler könne nicht sagen, daß er unter diesem Zustand leide. Gemeinschaftliche Buchwcrbung der Verbände war auch auf der Tagesordnung; man ist damit noch nicht Wetter gekommen. Man konnte auf die gemeinschaftliche Werbung der Weihnachts- karten-Erzeuger Hinweisen (Lssocistioa ok 6Kri»tm->s Oarck kubiisboi-s), die seit zwei Jahren gemeinsam anzeigen und be merkenswerte Geschäftszunahme feststellen konnten. Man brachte es diesmal auch nur zu einer Erklärung, die lautete: »Daß die Vereinigten Buchhändler von Großbritannien und Irland der Meinung seien, daß gemeinschaftliche Wer bung wünschenswert für die Allgemeinheit und den Buchhan del sei, und daß sie das Vorgehen der Gesellschaft der Buch fachleute (Society vi SookMkra) begrüßen, einen Ausschuß aller am Buchhandel beteiligten Kreise einzuberufen, um einen Plan der Werbung auszuarbeiten.« Die Gesellschaft der »Sooimiea« hat schon vor ziemlich langer Zeit solche All-Werbung angeregt, aber es ist auch in England schwierig, so viele Körperschaften unter einen Hut und einen Geldbeutel zu bringen. Diese Erklärung wurde nach einer Rede des amerikanischen Abgesandten Melcher gefaßt, der über Amerikas Bestreben zu ge meinsamer Werbung sprach. Auch dort ist man noch nicht zu rechten Taten gekommen, nur einzelne lokale Buchhändlerver einigungen, wie die zu Chicago, hätten angcfangen, Anzeigen zusammen aufzugeben; aber die Kinderbuchbewegung sei ein erster Schritt dazu, die schon eine gemeinsame Werbung für das Buch bedeute und das Kind zum Bücherkaufen erziehe, wodurch gute Staatsbürger und Stützen des Buchhandels herangezogen würden. Es waren Wünsche laut geworden, der »Lssoeiatwii- eine eigne Zeitschrift zu schaffen. Es waren Unterhandlungen mit dem »Loobssllsi« gepflogen worden. Dieser verlangte für einen Jahrgang «b. 2/6, und man wußte noch nicht, ob diese der Ver band oder das Mitglied zahlen solle. Wenn der Verband sie be zahle, so wäre das eine Ausgabe von 100 Pfund, und man be schloß, sie lieber den Mitgliedern zu belasten. Erschwerend wurde es betrachtet, daß der Loobseii« nur monatlich erscheine. Schließlich wurde das Angebot der Herausgeber des üootiseller angenommen und einem Ausschuß die weitere Unterhandlung überwiesen. Bei Erwähnung der Vorteile, die die Mitgliedschaft der Association mit sich brächte, machte der Präsident Denny einen hübschen Vergleich: »Kürzlich las ich, daß im Krieg bei einem kurzen Waffenstillstand in Gallipoli, um die Toten zu begraben, ein Türke in unsere Linien kam und der Bestattung beiwohnte. Er blieb bis zum Schluß bedeckt, dann trat er an die Grabstätte, nahm die Kopfbedeckung ab und sagte in englischer Sprache: »Gott segne alle Soldaten und verdamme alle Politiker«. Und ich will schließen mit den Worten: »Gott segne alle Mitglieder unserer Vereinigung und verd... alle die, die das Netto-Buch- abkommen buchstäblich oder im Geiste brechen, indem sie unge hörigen Rabatt geben. Sch. Friedrich Steinkopf. Ein Erinnerungsblatt zum 100 jäh r. Geburtstag. Friedlich Steinkopf, geb. am 31. August 1824, hat di« von Buch binder-Obermeister Betulius in Stuttgart 1760 gegründete, von I. F. Steinkopf 1792 unter seinem Namen fortgeführte Buchhandlung am 1. August 1848 übernommen und bis zu seinem am 24. März 1903 er folgten Tobe geleitet. Es ist ihm vergönnt gewesen, das schon blü hende Geschäft zu namhafter Bedeutung und Höhe emporzubringen, ttber die Geschäftsgeschichte und seine eigene Tätigkeit berichtete Fr. St. selbst anläßlich des Jubiläums im Jahre 1892 im Börsenblatt. Auf diese kurze Schilderung und die ausführlichere Darstellung in dem »Evangelischen Buchhandel«, herausgegeben von Gustav Fick (Verlag H. G. Wallmann, Leipzig 1921), sei hier hingewiesen. Zur Erinnerung an den 100jährigen Geburtstag werden hier einige Stellen aus Briefen abgedruckt, die, an den Herausgeber der bei Steinkopf erschienenen Ausgaben von Jakob Böhme, St. Martin (beide vergriffen) und Franz von Baader gerichtet, durch Inhalt und Ausdruck für den Schreiber charakteristisch sind und somit manchem von Wert sein dürften. Der Empfänger war I o Hs. Claassen, ein Privatgelehrter, den starke Liebe zur christlichen Mystik und Theo- sowhie zu dem darin gleichgesinnten Buchhändler Steinkopf zog. Ihm schrieb St. im August 1884: Es ist mir eine herzliche Freude, daß Sie meinen Vorschlag der theosophtschen Bändchen praktisch finden und daß wir gemeinsam an die Ausführung gehen dürfen. Sie den Geist handhabend und ich den Stoff. Bändchen von 12—15 Druckbogen kl.-8° entsprechen mir ganz, der Umfang richtet sich nach dem Inhalt, der literarische oder syste matische Gesichtspunkt würde ganz zurückstehen hinter den substan tiellen, da der Verfasser sein Bestes und unserer Zeit am meisten Zugängliches darreicht in möglich vollständigen Stücken, unbeschadet der passenden Kürzungen, weniger in Bruchstücken, wo solche nicht durch die Gestalt des Originals, z. B. Briese, geboten sind. Meine Ansicht stimmt darin mit der Ihrigen ganz überein, wie auch mit Ihrem Urteil über des ehrwürdigen Hambergers Anmerkungen, die oft mehr schwer machen anstatt licht und perspektivisch, ebenso mit dem. was Sic von unserem Oetinger sagen; Oe. war allzu zufahrend auf jedes ausgehende Licht, auch wenn es nur ein Irrlicht war. Wir hätten also I. Böhme, Baader und St. Martin vor uns. Die nötige Beschränkung auf das Wertvollste soll immerhin genü gend Freiheit haben, ob es auch einen Bogen mehr gibt; auf jeder Seite würde ich gerne neben der Seitenzahl oben den Inhalt mit ein paar Worten angeben, am Schluß eine Inhaltsübersicht, damit der Leser ohne Mühe den Faden hat. Sehr oft betont St. die geringe Absatzmöglichkeit der theosophtschen Literatur, eine Möglichkeit, die zurzeit — wohl auch vorübergehend — günstiger beurteilt werden wird. Dies sprechen namentlich die nächst folgenden Briefe aus, denen wir weitere aus den Jahren 1884—1890 folgen lassen, die für sich selbst sprechen: Die theosophischcn Gedichte werde ich sehr gerne lesen, aber für die Vcrlagsübernahme will ich noch nichts versprechen. Culmanns Dornröschen, Fr. Becks Thcophanie und andere wertvolle theoso- phische Dichtungen haben gar keinen Absatz gefunden, der Buchhandel ist kein geeignetes Organ dafür und nur verständnisvolle Freundes hände sind geeignet. Es ist ganz nieöcrörückenö, wenn bei einem solchen Buche die versendeten Exemplare alle wieder nach Hause kommen, aber ohne Olblatt der Taube Noahs. Die Verwendung der Gedichte im Einzelnen da und dort bringt vielleicht mehr Frucht als die Gesamt-Herausgabe. Mit mehr als 30 Bogen im Jahre wäre unser kleines Publikum überlastet, man muß jedoch den äußeren Lebensbebingungen durch aus Rechnung tragen, denn was nützt ein Königsmahl, wenn die Gäste nicht kommen; ich möchte also freundlich um die Erforschung des Ausweges bitten, der die beabsichtigten drei Bändchen mit dem Reichtum und der Notwendigkeit der Sache vermittelt.
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