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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1886
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- Erscheinungsdatum
- 24.11.1886
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- Deutsch
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s69o Nichtamtlicher Teil. 272, 24. November 1886. Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nnmmer znm ersten Male angekündigt sind. F. A. Brockt,aus' Dort, in Leipzig. 60386 I/Lnnemi. Vom Vei'fg.ZZer von „^vant 1a bataille". A. ^oerster's Bering in Görlitz. 60381 Foersters Rundschau f. Bücherfreunde. Heinricl, Minden in Dresden. 60376 v. Roberts, Unmusikalisch und Anderes. 2. verm. Ausl. (Min.-Ansg.) langen Pcterson in Leipzig. 60392 Köhler, Joseph Bärenfusz. Eine Märchen erzählung für die Jugend. Kinderlaubc 1887. (2b. Jahrg. läumsbd.) S0S7S Jubi- 0). Dckönfeld's VerlagSbuclit,. in Dresden. 60374 Naumann, L., Systematik der Kochkunst. 2. Verb. Auflage. Verlag der Albnmstiftung (O^arl Hinstorft's Verlag) in Berlin u. Nostock. 6005S Meine Welt. Hrsg, von W. Eick. Bd. I. Buchwalv, Hans, Herzensräihsel. Hinrichscn, Adolf, de Evers. 2. Ausl. (Nachtrag aus Nr. 271 d. Bl.) Earl Ziegrnliirt in Müll,-im a/N„hr. K0S28 Schaacke, A., Lehrb. d. deutschen Sprache f. Militär- u. Civilanwärter. 2. Aufl. — Lehrb. d. Geographie. 3. Aufl. Nichtamtlicher Teil. Dir Graphik auf der Augsburger Ausstellung. Von Arnold Kuczyn'ski. Die schwäbische Kreis-, Industrie-, Gewerbe- und kunsthistorische Ausstellung, welche zu Augsburg vom 15. Mai bis 30. September d. I. gedauert, hat auch auf dem Gebiete der Graphik so außerordentlich viel des Anziehenden geboten, daß ein Bericht für die Leser des Börsenblattes von großem Interesse sein dürfte, besonders für jene, die an der Hand unserer Vorfahren ihre Studien zu treiben lieben. Schwaben hat in der zweiten Hälfte des 15. und im ersten Viertel des 16. Jahr hunderts auf dem Gebiete der Malerei, des Holzschnittes für die Holztafeldrucke, der Buchdruckerkunst, wie für die Ausschmückung der Bücher so Bedeutendes geleistet, daß eine Vorführung dieser Erzeugnisse als Ganzes in dieser provinziellen Begrenzung von ganz besonderem Reize war. Der Besuch der Ausstellung war ein außerordentlicher. Augsburg hat seit Beginn derselben einen Zufluß von Menschen gesehen, wie er kaum erwartet wurde Besonders war es die kunsthistorische Abteilung, die durch ihren Reichtum an Schätzen der Kunst auf allen Gebieten derselben den Hauptanziehungspunkt abgab. War es auch nicht möglich, die schwäbischen Erzeugnisse des bayerischen Nationalmuseums in München und jene anderer bayerischer Museen zu erhalten, so wetteiferten die städtischen und kirchlichen Behörden Schwabens und Württembergs, sowie der Adel und die besitzenden Bürger dieser Provinzen, ihre Kleinodien herzugeben, die, größtenteils schwäbischen Ursprungs, eine Ausstellung ermöglichten, deren Gesamtbild uns mit Be wunderung vor jener Zeit verweilen ließ, die Schwabens Größe für alle Zeiten unsterblich macht Der unermüdlichen Thätigkeit des Herrn Galleriekonservators Eduard von Huber und des Herrn Antiquars Albert Fidelis Butsch, des verdienstvollen Verfassers der »Bücherornamentik«, verdanken wir zum größten Teile die Herbeischaffung aller jener Schätze. Gleich Bienen durchzogen beide unser Land, um an den Kelchen aller jener zu saugen, die im Besitze von Kostbar keiten sind, und diese zur Hergabe derselben für die Ausstellung zu veranlassen. Welche Erfolge sie erreichten, hat die Aüsstcllung bewiesen. Sie beide können mit stolzem Bewußtsein behaupten, daß ohne ihre Mithilfe die kunsthistorische Abteilung nicht das geworden wäre, was sie wurde, und deshalb sei diesen beiden Männern auch hier für den Genuß gedankt, den sie uns bereitet haben Wenn ich hier die Malerei mit in meinen Bericht ziehe, so geschieht es hauptsächlich deshalb, weil die bedeutendsten Maler der schwäbischen Schule entweder auch selbst in Kupfer gestochen oder in Holz geschnitten oder auf diese beiden Künste derartigen Einfluß übten, daß ohne ihre Erwähnung meine Skizze unvoll ständig wäre. Der hervorragendste Maler war Martin Schongauer, dessen Geburtsort nach den neuesten Forschungen Kolmar und nicht Augsburg ist. Nachdem er bei den Niederländern in die Schule gegangen, war er fast immer in seiner Vaterstadt thätig. Ich erwähne seiner, weil außer der berühmten »Madonna im Rosenhag« (Nr. 1.), diesem wohl großartigsten, wenn auch nicht gerade formschönen Gemälde, noch zwei Altar flügel (Nr. 2.) aus dem Schongauermuseum zu Kolmar ausgestellt waren Auch eine interessante Verkleinerung der »Madonna im Rosenhag« aus dem Besitze des Professor Sepp in München war zu sehen, die der Besitzer ebenfalls Schongauer zuschreibt. Hieran zu zweifeln, dürfte wohl erlaubt sein. Welchen Schatz von Stichen Schongauer selbst gefertigt, ist allgemein bekannt. Seine bahnbrechende Thätigkeit auf diesem Gebiete ist leider in der Ausstellung ganz unberücksichtigt geblieben, weil die Forderungen einiger Kupferstichkabinetle bezüglich der Sicherheit unerfüllbar waren. Der zweite hervorragende Augsburger Meister ist Hans Holbein der ältere, der Vater des jüngeren Holbein. Von ihm waren 14 Gemälde (Nr. 3—16) ausgestellt, die einen wertvollen Einblick in die umfassende Thätigkeit dieses unermüdlichen Mannes gewährten. Besonderes Interesse erweckten die drei aus der ehemaligen Kaisheimer Kapelle in Augsburg, dem späteren Cotta- schen Hause am Frauenthor, stammenden Bilder (Nr. 15 und 16), die aus zweierlei Besitz hier wieder vereinigten Altarflügcl, ebenso das »Epitaphbild für Bürgermeister Ulrich Schwarz« (Nr. 14) durch die prachtvolle Charakteristik der Köpfe. Auf der Krönung Mariä (Nr. 15 a.) befindet sich die bisher nicht erklärte Inschrift »Uolbain Uso«. Auch eine sehr schöne, ihm zugeschriebene Feder zeichnung auf Papier (Nr. 2295), den Werkmeister der Augsburger St. Ulrichskirche, Burkhart Engelberger, mit der Jahreszahl 1508, vorstellend, sowie eine geistreiche Silberstiftzeichnung, sein Selbstporträt mit wallendem Haar (Nr. 2296), waren ausgestellt. Von Hans Holbein dem jüngeren, dem großen Sohne Augsburgs, der seiner Vaterstadt schon als Jüngling den Rücken gekehrt, und dem hier ein Denkmal zu errichten mit vieler Wärme soeben in Vorschlag gebracht wird, war nur ein Porträt (Nr. 16a) vorhanden. Von Gumpolt Gültlinger (ca. 1460—1522), einem der bedeutendsten Zeitgenossen des älteren Holbein, sahen wir unter Nr. 17 bis 19, Gemälde von hervorragendem Können. VonHansBurgkmair sahen wir fünf Gemälde (Nr. 20—24)/ die uns des Meisters Kunst in ihrem besten Lichte zeigten. Das Törringsche Familienporträt, ein Erzeugnis von großer Frische und liebevoller Ausführung, wird vielfach als nicht von Burgkmair her rührend angesehen. — Christoph Amberger glänzte durch drei Nummern (25 — 27), worunter ein Portrait von Anton Welserund ein Fuggerportrait. Das unter Nr. 151 ausgestellt gewesene Portrait einer Fuggerin, ein hervorragend schönes Bild, soll nach der Meinung von Kennern zweifellos von Amberger sein. — Hans Schülein von Ulm (1468--^ 1502), ein wenig gekannter
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