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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1905
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- Deutsch
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1708 Nichtamtlicher Teil. ^ 41. 18. Februar 1995. steht. Auch an Bibliotheken und Sammlungen fehlt es nicht. Obenan steht die große Landesbibliothek in Reykjavik, die mehr als 60 OM Bände und 6000 Handschriften hat. Dann kommt die Bibliothek der Lateinschule mit etwa 10OM Bänden, dazu noch kleinere Büchereien im Lande, worunter besonders merkwürdig die von Gudhmundsson nicht erwähnten Sammlungen auf den kleinen Inseln Grimsey und Flatey sind, von denen die eine in weltabgeschiedener Lage unter dem Polarkreise nicht ganz hundert Einwohner hat. die andre, noch kleinere, die im Westen in der Nähe der Küste liegt, nur von dem Pfarrer und wenig Menschen bewohnt ist. Ein Museum für Altertümer und ein andres für Naturwissenschaft findet man in Reykjavik; außer dem lassen sich verschiedene Gesellschaften und Vereine die Aus- tümlicher Schriften gerichtet ist. Dann kommt der Altertums verein. der Verein für Volksfreunde, der landwirtschaftliche, der naturwissenschaftliche, der Gartenbauverein und andere mehr. (»Die Grenzboten« (Leipzig, Grunowj. 64. Jahrg. 1905, Nr. 5 u. 6.) Bibliothek der jüdischen Gemeinde in Berlin. — Zum Bibliothekar der jüdischen Gemeinde in Berlin ist Herr Wissenschaft des Judentums. Die Bibliothek hat die Albert Volkstümliche Hochschulkurse in Berlin. — Der Verein für volkstümliche Kurse von Berliner Hochschullehrern veran staltet in den Monaten Februar bis April eine dritte Reihe von Vortragskursen. Es finden vier Kurse von je sechs Vorträgen statt, die alle um 8^ Uhr abends beginnen und l'/z Stunden dauern. Das Programm lautet: 1. Montags: Privatdozent vr. Wilbrandt: »Die Frauenarbeit in der deutschen Volkswirtschaft« in der Aula des Französischen Gymnasiums Reichstagsufer 6>, Anfang 6. März; 2. Mittwochs: Privatdozent vr. Börnstein: »Über Heizung und Beleuchtung- im Hörsaal 158 der Technischen Hochschule in Charlottenburg, Anfang 22. Februar: 3. Donners tags und Sonnabends: Privatdozent vr. R. Delbrück: »Bilder straße 44), Anfang 23. Februar. — Ausführliche Programme sowie Eintrittskarten zum Preise von 1 ^ für jeden Kursus sind zu haben bei Georg Belling, Zigarrenhandlung (Leipziger straße 128), A. Schütz, Rendant (Holzmarktstraße 60), Chr. Tischen- dörfer (Sophienstraße 20), Bernhard Staar, Buchhandlung (Friedrichstraße 250), sowie in der Zentralstelle für Arbeiterwohl fahrtseinrichtungen (Dessauerstraße 14, 8 bis 3 Uhr). Audienz. — Seine Majestät der König von Sachsen wird am Sonntag den 19. d. M. eine aus den Herren Rudolf Heinze, Ernst Schürmann und Königlichem Hofbuchhändler Georg Lehmann bestehende Deputation des Buchhändlerverbands für das Königreich Sachsen und des Vereins Dresdner Buchhändler im Königlichen Residenzschloß zu Dresden in Audienz em pfangen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. OatrUo^us ok ssooluUbrmä doolr8: O^neral lütsraturs; k'ine H.rt8; Loli L Oo. io OLwdriäAs. 8". 50 8. ^ ^ 8°. 88^8. "Mg^i-Ii, m Floren-, Pcrsonalnachrichten. Kunstgewerbemuseum zu Berlin. — Emil Orlik, der bekannte Maler, Illustrator und Graphiker, ist als Lehrer an das eine vorzügliche Kraft erforderte, vorläufig nicht wieder besetzt. In Orlik, einem Österreicher (geboren in Prag), hat man ohne Zweifel einen würdigen Nachfolger Eckmanns gefunden. Auf graphischem Gebiet hat er sich einen Namen gemacht durch seine Lithographien, Holzschnitte, Radierungen und Buch-Illustrationen. Er beherrscht nicht bloß die Zeichnung, sondern auch die einzelnen Techniken der graphischen Verfahren. Machte er doch eigens eine längere Reise nach Japan, um hier sich die Technik des japa nischen Farbenholzschnitts anzueignen und sich intim mit der Malerei des Landes der Morgensonne bekannt zu machen. Orlik scheint von unfern neuern deutschen Auchkünstlern am ersten mit berufen, das Werk Otto Eckmanns fortzuführen. x. (Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker.) ff Rudolf vonPoellnitz. (Vgl. Nr. 39 d. Bl.) — Die bei F. A. Lattmann in Goslar erscheinende Goslarsche Zeitung wid met dem verstorbenen Leipziger Verleger Rudolf von Poellnitz folgenden, seine Verlagstätigkeit warm anerkennenden Nachruf: Der »Jnselverlag - in Leipzig, die Hochburg der modernen belletristischen Literatur, hat einen schweren Verlust zu be klagen. Sein Geschäftsführer, der Verlagsbuchhändler Rudolf von Poellnitz erlag am Nachmittag des 14. d. M. einem heimtückischen langen Leiden, v. Poellnitz, der nur ein Alter von 39 Jahren er reicht hat, ist auch in unserer Stadt kein Unbekannter, führte er doch einst eine Goslarer Tochter zum Altar. Das Schicksal hat ihm von jeher schwere Lasten auferlegt, und der Bund, den er hier fürs Leben geschloffen zu haben glaubte, wurde nach kurzer Zeit durch den Tod zerrissen. Seine nur schwache Gesundheit litt unter den Sorgen und Qualen, und nur mit Aufbietung der größten Vorsichts maßregeln konnte er sein verantwortungsvolles Amt ver sehen, vielfach unterbrochen durch nicht gewollte Echolungs untätigkeit. Was der Jnselverlag unter der langjährigen Führung des Verstorbenen für das ganze deutsche Buchgewerbe und für den deutschen Verlag bedeutet hat, das haben wir vor kurzem schon ausgeführt. Nebst seinem früheren Chef, dem Verlagsbuchhändler Eugen Diederichs, der sein Heim jetzt im romantischen Jena aufgeschlagen hat, gehörte von Poellnitz ohne Zweifel zu den markantesten Persönlichkeiten des deutschen Verlegerstandes. Ein großes Wissen, ein außerordentlich fein gebildeter Geschmack und ein sicheres Stilgefühl gaben ihm die Grundlage zu seinem von schönen Erfolgen gekrönten Schaffen. Ohne von Poellnitz wäre der Geschmack der deutschen Verleger stets anerkannt worden. Während Eugen Diederichs mehr den monumentalen Charakter seiner Bücher anstrebt, gab von Poellnitz seinen Büchern gern ein zierliches, intimes, besonders formschönes Gewand. Das hat noch seine letzte Schöpfung, die sogenannte Groß herzog Ernst-Ausgabe der Klassiker bewiesen, die seinen Geschick hat es nicht gewollt, daß er die Ausreifung seiner Lieblingsideen noch erleben sollte. Eine schwere Krank heit, gegen die die medizinische Wissenschaft sich machtlos erwies, hatte ihm schon seit Wochen größtenteils das Bewußt sein geraubt. In seinen Phantasien beschäftigte sich der nimmermüde Geist unaufhörlich mit seinen Verlagsplänen. Er war in seinem Fach ein ganzer Mann und als Persönlichkeit ein liebenswürdiger feiner Mensch, zwar nicht nach der Schablone und darum oft unverstanden. Wer dem nun Entschlafenen näher getreten ist, wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren, das er wahrlich verdient. Möge er nun die Ruhe haben, die ihm auf Erden nicht vergönnt war.
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