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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1905
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- Erscheinungsdatum
- 18.02.1905
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- Deutsch
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^ 41. 18. Februar 1905. Nichtamtlicher Teil. 1707 Anteil an die beiden Söhne Jdes sowie an S L. Farman. Letzterer trat bald zurück, und George G. Jde starb, so daß nur Lemuel N. Jde als einziger Aktionär zurückblieb. Da die Geschäfte zu jener Zeit nicht mehr so erfolg reich waren wie früher, überdies auch die Papierfabrik nieder gebrannt war und die alten Maschinen durch neue hätten ergänzt werden müssen, — so wurde beschlossen, die Gesell schaft aufzulösen. Sämtliche Verbindlichkeiten wurden bis auf den Pfennig bezahlt. Mr. Simeon Jde war bei seinem Rücktritt 64 Jahre alt. Trotz dieses vorgeschrittenen Alters bekam er das Nichts tun bald satt, und er baute das sogenannte »kounä Luilckinx«, das er mit den neuesten Maschinen zur Herstellung von Büchern ausstattete. Aufträge von New Docker Verlegern trafen bald ein; aber eine Reihe von Unglücksfällen, haupt sächlich der Zusammenbruch der »Ku§l68 Oowpan^«, zwangen ihn, sein neues Unternehmen mit schweren Verlusten wieder aufzugeben. Im Jahre 1863 kaufte er die Wochenzeitung »lös National um sie nach drei Jahren wieder zu ver äußern und sich abermals in den Ruhestand zurückzuziehen. Wieder aber hielt er das untätige Leben nicht aus. In seinem neu erbauten Hause richtete er eine Druckerei ein. Da, im Alter von fünfundachtzig Jahren, schrieb und setzte er ein 240 Seiten starkes Buch in Sedezformat Lio- grapbieal slceteü ok tds liks ok William U. Iäs.< Außerdem schrieb und setzte er noch »üranäkatbers 8tor^«, eine Geschichte seiner Jugendjahre, für seine Enkel geschrieben. Er starb im Hause seiner Tochter Mrs. Wilson Dibblee in Boston. Mit vollem Recht konnte bei seiner Bestattung von ihm gesagt werden: Er war ein Mann, der aus der harten Schule des Lebens hervorgegangen war und der nur eine Freude kannte: die Arbeit. I. B. Neu maier. Kleine Mitteilungen. Handelshochschule zu Leipzig. — Das soeben erschienene Vorlesungsverzeichnis für das Sommersemester 1905 der Handels hochschule zu Leipzig liegt uns vor. Es bringt eine große Aus wahl von für den Kaufmann geeigneten Universitätsvorlesungen und kaufmännischen Übungen. Von erstern heben wir hervor: all gemeine und spezielle Volkswirtschaftslehre, Geschichte der National ökonomie, Finanzwissenschaft, Geld-, Kredit-, Bank- und Vörsen- wesen, allgemeine Versicherungslehre, Handels-, Wechsel- und See recht, deutsche Kolonialpolitik, allgemeine Rechtslehre, Einführung in das kulturgeschichtliche Verständnis der Gegenwart, Wirtschafts geographie, Verkehrsgeographie, chemische und mechanische Techno- spondenz und Kontorarbeiten, kaufmännische und politische Arithmetik und ein zusammenfassender Kursus in einem Muster kontor, ferner Sprachkurse mit besonderer Berücksichtigung der Handelskorrespondenz in Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch und Russisch. Die Bibliotheken der Universität, der Handelskammer und der Öffentlichen Handelslehranstalt, dazu die Akademische Lesehalle stehen den Studierenden der Handelshoch schule zur Verfügung, auch sind besondere Studien im Kunst gewerbemuseum vorgesehen. — Für angehende Handelslehrer sind außer den reichhaltigen pädagogischen Vorlesungen der Universität noch besondere Übungen in einem Handelslehrerseminar vorge sehen. — Nähere Auskunft erteilt der Studiendirektor Herr Pro fessor Ray dt, Leipzig, Schulstraße 1. Gemälde-Versteigerung. — Eine kostbare Sammlung von Gemälden und erlesenen Kunstgegenständen im »Hotel Drouot- in Paris brachte am 9. d. M. die Summe von 270185 Francs. Die Frankfurter Zeitung ist in der Lage einige Preise mitzuteilen, zu denen wertvolle Gemälde zugeschlagen wurden. Es erzielten: »Befragen des Orakels«, von Claude Lorrain, 16 000 Frcs. — »Junge Künstlerin«, von Saintöre, 10100 Frcs. — Frauenporträt, englische Schule, 6700 Frcs. — Porträt der Kaiserin Marie von Rußland, von Darbös, 10 200 Frcs. — -Erwachen«, von Mlle. Ledoux, 7200 Frcs. — -Junges Mädchen-, von Grenze, 7700 Frcs.—Porträt der Marquise von Rubel, von Saintöre, 8000 Frcs. — Frauenporträt, von Nattier, 12 300 Frcs. — Porträt eines Marschalls, von Nattier, 18 000 Frcs. Japanischer Farbendruck. — Die Firma Prob st Hain L Co., Spezial-Buchhandlung für Orientalia in London, teilt uns mit, daß sie im Besitze eines japanischen Farbendrucks von ungewöhnlicher Schönheit und Größe ist, wie ein solcher vorher noch nie erschienen war und wohl auch kaum je wieder hergestellt werden dürfte. Das Blatt ist etwa 5*/, englische Fuß hoch und etwa 3 Fuß breit. Es stellt eine von den Buddhisten verehrte Gottheit dar (in Sanskrit Mayüra-VidyLrLja, in japanisch Kujaku Myo-o genannt), die gegen Feuer, Wasser, Diebe, Schlangen rc. rc. schützen soll, und wurde in nur 10 Exemplaren zu Ausstellungs zwecken gedruckt. Die technischen Schwierigkeiten machten den Abzug einer größeren Anzahl unmöglich, wodurch die Kostbar keit und der hohe Marktwert erklärt wird. Die Herstellungs- Kosten betrugen über 25 Pfund Sterling für jedes Blatt, das einzeln 318 mal durch die Presse gehen mußte. Sechs Arbeiter waren über acht Monate unter Aufsicht des Druckers an der Her stellung beschäftigt. Die Bearbeitung der dazu verwendeten hun dert Klischees dauerte über fünf Monate, der eigentliche Druck über drei Monate. Als Holz wurde Kirschbaum verwandt, für die feinen Stellen ein besonderes japanisches Holz. Das Original, das etwa tausend Jahre alt ist, befindet sich im Tempel Ninwaji in Kyoto und ist einer der Nationalschätze Japans. Man schreibt es einem Chinesen Chang - Sou - Kung (Sung-Dynastie) zu, von dem jedoch weiter nichts bekannt ist. — Das dem British Museum vor gelegte Exemplar erregte allgemeine Bewunderung und wurde ohne weiteres angekauft. — Die Firma Probsthain L Co. beabsich tigt, das seltene Blatt zur Ostermeß - Ausstellung nach Leipzig zu schaffen, falls ihr das möglich sein wird. Das Bildungswesen auf Island. — Einem lesens werten Aufsatz von F. Kuntze über -Island am Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts«, der in zwei der letzten Hefte der »Grenzboten« (Leipzig, Fr. Wilh. Grunow) erschienen ist, ent- zur Verbreitung und Pflege von Wissen und Gesittung: Einer besondern Pflege erfreut sich auf Island das Bildungs wesen. Zwar wird die Durchschnittsbildung des Isländers, wie Gudhmundsson angibt, von Ausländern oftmals überschätzt; aber Analphabeten gibt es doch nur wenige, und wenn auch nicht gerade oft, so doch hin und wieder trifft man einfache Landleute, die mehrere Sprachen beherrschen. Öffentliche Volksschulen andre im Süden, und an diese ist ein Lehrerseminar angegliedert. Auch für die Mädchenbildung ist gesorgt: außer drei Schulen, die die allgemeine Bildung vermitteln, gibt es noch zwei Fach schulen, in denen Unterricht im Kochen und im Haushalt erteilt wird, beide in Reykjavik. Hier ist auch das einzige Gymnasium, die 1s,t,in3lcoIi, wie man dort sagt, an der oft Männer von hoher wissenschaftlicher Bedeutung wirken, und die eine auf der Grundlage der alten Sprache ruhende, aber doch vielseitige Bildung gewährt. Außerdem ist in der Landeshauptstadt noch eine theologische und eine medizinische Schule; der berühmte, eben erst aus dem Leben geschiedene Finsen hat die letztere besucht. Alle andern Akademiker, Juristen, Philologen, Polytechniker sind auf die Hochschule in Kopenhagen angewiesen, wohin natür lich auch vielfach Theologen und Mediziner zur Erweiterung ihrer Bildung ziehen. Zählt man nun noch die vier landwirt schaftlichen Schulen, die Steuermannsschule und eine Art von Gewerbe- oder Kunstschule dazu, so erkennt man leicht, daß im Schulwesen Island kaum hinter einem andern Lande zurück- 228*
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