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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1905
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- Erscheinungsdatum
- 16.02.1905
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- Deutsch
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1628 Nichtamtlicher Teil. 39, IS. Februar 1905. Nichtamtlicher Teil Ein neues Exlibriswerk. Jüngst fand hier eine rühmende Besprechung des eng lischen Exlibris-BUchelchens von Edw. Almack statt (Nr. 24 v. 30. I. 1905 S. 982). Ohne dieses heruntersetzen zu wollen, bemerke ich doch, daß diese Kritik wohl etwas zu günstig ausgefallen ist; denn die Deutsche Exlibris-Zeitschrift XIV. 4. S. 203 spricht sich nicht gerade lobend über dieses Essai, aus, und das englische Exlibris-Journal XIV. 5. S. 79 beurteilt es sogar ungünstig und schlecht. Es muß schon ein noch recht unkundiger, anspruchsloser Laie sein, dem diese aus verschiedenen Exlibris-Werken kompilierte Arbeit genügt. Anders steht es mit einer neuen eben erschienenen Exlibris-Publikation, die man wirklich empfehlen kann, da sie, wenn auch ebenfalls auf andern Exlibris-Werken ba sierend, fleißig und mit Sachkenntnis geschrieben, illustrativ gut und reich auSgestattet ist und auch neben Bekannterem manches Neue bringt; »Emanuel Stickelberger, Das Exlibris (Bibliothekzeichen) in der Schweiz und in Deutschland--, Basel, bei Helbing L Lichtenhahn, 1904; 319 Seiten mit 200 Illustrationen in Kupferstich, Radierung, Heliogravüre, Steindruck, Holz- und Bleischnitt, Dreifarben- und Klischee druck, in schönem Einband; Preis; 15 Franken oder 12 — was in Anbetracht der reichen Bildausstattung nicht teuer ist. Dieses -Handbuch für Sammler und Freunde der Exlibris-Sitte- behandelt gleichmäßig die über vierhundert jährige Geschichte der Bibliothekzeichen in der Schweiz und in Deutschland, sowie die alten und jetztzeitlichen Meister der Exlibris-Kleinkunst. Gleich meinem eignen Exlibrisbuche (l90I), an das es sich in manchem anschließt, bringt es auch besondere Kapitel über Heraldik, Exlibris-Sammlungen und -Inschriften, Exlibris-Vereine und -Literatur, fortgeführt bis gegen das Ende von 1904. Der Laie kann hier wirklich lernen; der fortgeschrittnere Exlibris-Sammler erfreut sich an den vielen Abbildungen bis jetzt noch nicht publizierter Bibliothekzeichen, und der allgemeine Kunsthistoriker findet interessantes stilistisches und graphisches Material. Die kleinen Ausstellungen — wo gibt es solche nicht? —, dis ein emsiger Sucher machen kann, sind von geringer Bedeutung und können den Wert des Buchs nicht schädigen. K. E. Graf zu Leiningen-Westerburg. Der Drucker Hans von Erfurt in Worms. Don lüo. vr. Otto Clemen in Zwickau i. S. In einer Depesche vom 8. Februar 1521 berichtet der päpstliche Nuntius Aleander vom Wormser Reichstag an den Vizekanzler Medici in sehr gereizter Stimmung von den vielen lutherischen Flugschriften, die jetzt erschienen und reißenden Absatz fänden. -Täglich regnet es-, so meldet er mit einiger Übertreibung, »lutherische Schriften in deutscher und lateinischer Sprache«. Und er fährt fort; -Auch hier wird eine Druckerei unterhalten, wo dieses Handwerk bisher unbekannt war« >). Das Letztere ist nicht ganz richtig. Schon 1512 hatte Peter Schösser der Jüngere, der um 1460 in Mainz geborene Sohn des ältern Peter Schösser und der Christine Fust, neben seiner seit 1509 zu Mainz im Hause zum Korb bestehenden Druckerei in Worms eine Filiale gegründet, st Sie fristete st Die Depeschen des Nuntius Aleander vom Wormser Reichs tage 1521, übersetzt und erläutert von Paul Kalkoss. 2. Ausl. Halle a. S. 1897. S. 71 s. st F. W. E. Roth, Die Buchdruckereien zu Worms a. Rh. im XVI. Jahrhundert und ihre Erzeugnisse. Worms 1892. S. 1 ff. jedoch bis 1527, wo Schösser sich in den Dienst der wieder- täuserischen Propaganda stellte, ein sehr bescheidenes Dasein, so daß der zugereiste Aleander schon auf den Gedanken kommen konnte, erst während des Reichstags sei die Kunst Gutenbergs in Worms eingeführt worden. Der Drucker, den er meint, war Hans von Erfurt. Die ersten nachweisbaren Wormser Drucke von ihm sind die lateinische und deutsche Ausgabe der von dem österreichischen Kanzler vr. Johann Schncidpeck am 26. September 1520 in Antwerpen vor Kaiser Karl V. gehaltenen Rede, st Von dem lateinischen Druck bewahrt das St. Paulusmuseum in Worms ein Exemplar; der deutsche Druck scheint verschollen zu sein. Wahrscheinlich gehört auch noch ins Jahr 1520 der gleichfalls anscheinend verschollene Druck; Rezinüsuto praesarvativo eompuosto por sl Vuie Vunsr cks Lnila XIsäioo oirujano Zola Ossarsa Oatkolioa Llt., an dessen Ende sich das Impressum findet; Isis Prsotntns kuit Iwprossue iu LImani» io oivitato VVnrwatio per Ooannow vrlloräiannm. st Die Ver mutung der Redaktion der Weimarer Lutherausgabe st, daß Hans von Erfurt erst zu Beginn des Reichstags von 1521 nach Worms gezogen sei, erscheint demnach hinfällig. Damit erledigt sich aber auch das Bedenken, das die Redaktion gegen die Zuweisung eines andern Druckes an unsre Wormser Presse erhoben hat. Es handelt sich um einen Separatdruck des Abschnitts vom römischen Kaisertum aus Luthers Schrift au den christlichen Adel deutscher Nation, in dem der ausgezeichnete Kenner der Luther - Autotppen A. v. Dommer ein Erzeugnis unsrer Wormser Presse er kannt hat. st Die Redaktion der Weimarer Ausgabe be zweifelt das, weil die Presse damals noch nicht bestanden habe. Das ist aber eben, wie wir gesehen haben, höchst wahrscheinlich ein Irrtum; Hans von Erfurt wird in den letzten Monaten des Jahres 1520 in Worms eingetrofsen sein. v. Dommer hat ferner einen Druck von Luthers -Appellation oder Berufung an ein christlich frei Consilium von dem Papst Leo und seinem Unrechten Frevel, erneuert und repetiert« unsrer Presse zugewtesen. st Die Weimarer Ausgabe bemerkt, wiederum von falscher Voraussetzung aus; Druck des Hans von Erfurt, damals wohl noch in Augsburg, später in Worms, st Ganz zweifellos entstammen nun aber wieder unsrer Wormser Presse die folgenden zwei Drucke; Römischer Kai Mat. verhö-/rung Rede vn widerredc/Doctor Martini Lu- thers . . . auff/dem Reychstag zu Wurmbs besche/hen. M. D. 2I./Jare. — der erste in aller Eile an Ort und Stelle verfaßte und gedruckte Bericht über Luthers Auftreten vor Kaiser und Reichst — und ein Verzeichnis der Reichs stände mitsamt allen Kurfürsten und Fürsten, so zu Worms auf dem jetzt vergangenen löblichen Reichstag in eigener st Roth S. 28 f. Nr. 1 u. 2, wo aber Hans von Lamberg fälschlich als der Redner erscheint, über Schneidpeck s. Kalkoss, Aleanderdepefchen S. 192, ders-, Briefe, Depeschen und Berichte Uber Luther vom Wormser Reichstage 1521, Halle 1898 (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte), S. 58. 87. st Roth S. 29, Nr. 3. st VI 632 Anm. zu S. 400. st Lutherdrucke auf der Hamburger Stadtblbliothek 1516— 1523, Leipzig 1888, Nr. 161 <- Roth S. 29 f., Nr. 1). st Nr. 184 (-- Roth S. 30, Nr. 2). st VII 84. — VII 898. Anm. zu S. 884 f. zitiert die Re daktion das Buch von F. W. E. Roth, bemerkt aber, es sei ihr »leider gegenwärtig nicht erreichbar- sin Berlin?Ij. st Roth, S. 30, Nr. 3, o. Dommer, Nr. 229. Weimarer Lutherausgabe. VII, 884 s. S. Ta u. Tb. U.
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