Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1905

1632 Nichtamtlicher Teil. ^ 39, 16. Februar 1905. fels, und diese selbst verstanden es vortrefflich, in ihren Einzelvorträgen wie zu zweien eine solche Fülle von Inter essantem zu bieten und die Heiterkeit der Hörer zu ent fesseln, daß wohl allen die Zeit wie im Fluge vergangen war, als das Ende der Darbietungen kam und der Ball von neuem begann, der abermals jung und alt in seine Wirbel zog. Die gesamte Anordnung des Festes verdient uneingeschränkte Anerkennung. Sie bewies aufs neue, wie treffliche Gedanken die Herren Urlaub und Dreßler zu fassen und wie geschickt sie diese in Wirklichkeit umzusetzen verstehen. Ihnen insbesondere, aber auch allen Vorstandsmitgliedern, die zum Gelingen des schönen Festes wacker mitgewirkt haben, gebührt herzlicher Dank. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Aentralblatt kür LibliotbsIrs^eLkn. Le^rüvcket von Otto klart^i^. äer Löaißl. kibliotbsli in Koriin. XXII. Irrbr^. 2. kiekt, kebruar ^0o,^^ erlLx^voii Otto «Lri-Lssovit-. ^ . karte prima —O. 8". 8. 1—96. Nr. 1. 1904. 80.^31 8.^No^55^-Ä30.^^ von vaviä Nutt in konäov. (Lang Komorer) in Ootba. 8". 69 8. 1519 Nrn. Vierteljahrs-Katalog der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Nach den Wissenschaften geordnet. Mit alphabetischem Re gister. Verlag der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig. 59. Jahrgang Heft 4. Oktober—Dezember 1904. Ausgegeben durch (mit Platz für Aufdruck der Firma). 8<>. S. 833—1200. Preis ^ 2.25. Vierteljährliche Fachkataloge 1904, Heft 4. Ebendaselbst. 8°. 1. Theologie, Philosophie und Theosophie. S. 89—128. 2. Medizin, Naturwissenschaft und Mathematik. S. 117—156. 3. Erziehung und Unterricht, Iugendschriften. S. 97—150. 4. Kriegswissenschaft, Pferdekunde und Karten. S. 35—50. 5. Vau- und Jngenieurwissenschaft. S. 37—52. 6. H^is-, Land- und Forstwirtschaft. ^S. 29—40.^ No^Z (l"kedruar 1905).^8^ 8^17—32^ ^NU^?!ai./kür^uk- -Fremdenverkehr« statt »Fremdenindustrie *. — Das Zentralbureau des schweizerischen Hoteliervereins hat sich mit einem Rundschreiben an die Zeitungen gewendet, um sie zu er suchen, das etwas bedenklich klingende Wort Fremdenindustrie zur Bezeichnung dessen, was den Fremdenverkehr angehe, durch den letztern Ausdruck zu ersetzen. Königliche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — Die Königlich preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin hielt am 2. Februar eine Gesamtsitzung ab. Vorsitzender: Sekretär Professor Waldeyer. Professor Möbius las »Über die ästhetischen Eigenschaften der Insekten.« An Insekten ver schiedener Ordnungen wurde gezeigt, daß der ästhetische Eindruck, den sie machen, abhängt von der verhältnismäßigen Größe der Körperteile, sowie auch von deren Form und Färbung. Grell hell bunte Insekten ziehen den Blick stärker an als ein- oder zweifarbige, erschweren aber die Erfassung der ästhetischen Einheit des ganzen Insekts, weil sie den Blick von einer Farbe zur andern führen. Je mehr die farbigen Zeichnungen mit der Form des Körpers harmo nieren, desto mehr gefallen sie. Längsstreifen sind schöner als Querstreifen und zerstreute Flecke. Dunkle Randsäume sind schöner als Helle. Diese ziehen den Blick von der Mitte des Ganzen ab. Schmetterlingsflügel mit einer dunkeln Randfarbe, die nach der Mitte des Körpers allmählich Heller wird, führen sehr angenehm zur Erfassung der ästhetischen Einheit des Ganzen. — Professor Königsberger, korrespondierendes Mitglied der physikalisch mathematischen Klasse, übersandte eine Mitteilung: Über die aus der Variation der mehrfachen Integrale entspringenden partiellen Differentialgleichungen der allgemeinen Mechanik. — Professor Ostwald, korrespondierendes Mitglied der physikalisch-mathe matischen Klasse, ließ vorlegen: Jkonoskopische Studien. Durch mikroskopische Untersuchung und färberische Reaktion wird die Maltechnik von Ölgemälden zu ermitteln versucht. — Professor Kohlrausch legte eine Experimentalarbeit der Herren L. Hol born und L. Austin in Charlottenburg vor: über die spezifische Wärme der Gase in höherer Temperatur. Die Bestimmungen reichen bei Sauerstoff bis 630, bei Luft, Stickstoff und Kohlen säure bis 800 Grad. 8up6rioris, eck. 0. 2anA6M6i8ter. Lorolini 1905; — ^ota koru88ioa. Denkmäler der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert. Behördenorganisation und allgemeine Staatsverwaltung. Bd. 7. 1746—1748. Bearbeitet von G. Schmoller und O. Hintze. Berlin 1904 und Ergänzungsband: Briefe König Friedrich Wilhelms I. an den Fürsten Leopold zu Anhalt-Dessau. Bearbeitet von O. Krauske. Berlin 1905; — Kants gesammelte Schriften. Bd. 2. hui88iwi. I'om. XIV. ksrolini 1905; — M. Planck, Vorlesungen über Thermodynamik. 2. Aufl. Leipzig 1905. Die Akademie hat durch die physikalisch-mathematische Klasse Herrn Professor vr. Ludwig Plate in Berlin zur Ausführung von zoologischen Untersuchungen auf den Bahama-Jnseln 3000 ^ bewilligt. Pers onalnachrichten. Ordensverleihung. — Dem Verlagsbuchhändler Freiherrn von Lipperheide in Berlin ist von Sr. Majestät dem König von Preußen der Königliche Kronenorden zweiter Klasse verliehen worden. Ernennung. — Herr Kreishauptmann vr. von Ehrenstein in Leipzig ist von Seiner Majestät dem König von Sachsen zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Titel Exzellenz ernannt worden. Gestorben: am 15. Januar 1905 in Kaufbeuren unerwartet an einem Herzschlag in einem Alter von noch nicht siebenunddreißig Jahren Herr Heinrich Wild-Hürlimann, Mitglied der Direktion des Artistischen Instituts Orell Füßli in Zürich und Direktor der Vereinigten Kunstanstalten Aktien- Gesellschaft, München, Kaufbeuren. Cr war am 17. Juli 1868 in Zürich geboren, ein Sohn des 1896 verstorbenen Kollegen Heinrich Wild-Wirth vom Hause Orell, Füßli L Co., trat in das väterliche Geschäft als Lehrling ein und gehörte ihm, nach weiterer Ausbildung durch längern Aufenthalt in der französischen Schweiz, in Italien und England, unter der tüchtigen Leitung des Vaters seit Jahren als Mitarbeiter wieder an. Nach dem Tode des Vaters wurde er in die Direktion des großen Geschäfts berufen und hat sich seiner Aufgabe mit zielsicherer, intelligenter und erfolgreicher Arbeit gewidmet. Vor einigen Jahren brachte er im Geschäfts interesse das Opfer des Ortswechsels, um in Kaufbeuren die Leitung der dem Betriebe angegliederten Aktiengesellschaft Ver einigte Kunstanstalten München, Kaufbeuren zu übernehmen, eine Aufgabe, die seine ernsten Bemühungen mit schönem Erfolg krönte. Dort befiel ihn ein Herzübel, an dem er mehrere Jahre schwer zu leiden hatte. Eben von einem erneuerten Anfall des Leidens genesen, erlag er in der Morgenfrühe des Sonntags am 15. Januar unerwartet einem Herzschlage. Gestorben: am 14. Februar nach langem, schwerem Leiden der Verlags buchhändler Herr Rudolf von Poellnitz, Mitinhaberund Geschäftsführer der Firma Insel-Verlag, G. m. b. H. in Leipzig.