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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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Nichtamtlicher Teil. z- 63, 17. März 1886. das Gute, kann stets unangefochten reden." — Es versteht sich, daß auch hier der Vordersatz gelte, daß dem Kaiser gehöre, was des Kaisers ist, vermöge der, wenigstens für uns geltenden Gottes- urtheile. Zur Theilnahme an dieser Zeitschrift, die den Titel: vaterländisches Museum führen wird, werden alle Edlen Deutschlands, denen das Wohl des Vaterlandes und die Erhaltung deutscher Art und Sitte am Herzen liegt, eingeladen Alles, was eine humane Tendenz hat, sobald es nur deutscher Ansicht ist, kann ausgenommen werden; es möge nun die Dar stellung praktisch, d. i. in discursiver Verständigkeit und Herzlich keit, oder gediegen und zu kräftigerem Umriß geründet erscheinen. Die Herausgeber müssen freilich wissen, was sie aufnehmen können; es muß ihnen also überlassen bleiben, auch Aussätze, deren Ansicht der Tendenz des Ganzen nicht entspricht, zurück zu senden; Aende- rungen aber werden sie sich nie erlauben, ohne Bewilligung der Verfasser. Um selbst deutlicher zu wisse», was man wolle, ist es gut, den Inhalt umständlicher und zerlegt sich anzugeben. Es sollen aus genommen werden: Historische Abhandlungen (auch in Fragmenten,) die gleichzeitiges Interesse haben, Parallelen, Reflexionen rc.—. Ferner, was Bezug hat auf: Diplomatie oder Negotiirkunst, die jetzt einen so wesent lichen Einfluß auf das Wohl und Weh der Völker besitzt; Staatswissenschaft — Berichte über neue Staatseinrich- tuugen und Gesetzgebung; — hierher gehörige Rügen, in sofern sie nur die Sache wissenschaftlich treffen; Staats wirth schuft — Geld, Finanzen, Banken, Credit; Handel in universeller Hinsicht. Besondere Rücksicht muß genommen werden auf die Hanse städte. Auch Abhandlungen über geographische, mathe matische, physikalische u. a Gegenstände wenn ihnen eine all gemeine Beziehung gegeben werden kann. Vorzüglich erstreckt sich die Tendenz des vaterländischen Museums über Unterrichts- und Erziehungswesen und alle Anstalten zur Beförderung desselben, also: Universitäten, Gym nasien und Schulen; Religion und Religiosität bei Katho liken und Protestanten entfernt von aller Polemik — Cultus — Priesterthum — Kanzelredner. — Ein fortgehender Bericht beschäftiget sich mit dem wissenschaftlichen Zustande Deutschlands; hieher gehörigen Anstalten, wie: Akademieen, Bibliotheken, Buchhandel, Gelehrten-Republik. Ferner über Bildung der deutschen Sprache — Humaniora — eigentliche Förderung der Humanität. — Kunst; — bildende Künste; Musik; Theater; — Poesie. Ansichten des Auslandes von deutscher Literatur. Literarische Abhandlungen; Berichte und Urtheile über Erzeugnisse unserer Literatur. Provinzialliteratur Oestreichs, der Schweiz; hollän dische Literatur. Berichte über literarische Erzeugnisse und wissenschaftliche Anstalten des Auslandes. Miscellen — enthaltend einzelne literarische, allgemein interessirende Bemerkungen, Erinnerungen an zu wenig gekannte oder vergessene Bücher; schöne oder interessante Stellen daraus. Die Namen der Herren Verfasser, die es erlauben, werden beim Decemberhefte genannt, wenn nicht etwa die Unterschrift so gleich verlangt wird. Wer nicht genannt seyn will, bleibt ver schwiegen. Uebrigens wird das Journal ganz anspruchslos er-! scheinen. Es verlangt gelesen zu werden, und muß also der Lese- ' Welt sich bequemen; doch soll es den Zeitgeist erfassen, und statt ihm zu fröhnen, möge es streben, ihn zu leiten. Der Erfolg wird dem Glücke und dem Genius der Nation überlassen. Friedrich Perthes als Verleger im Nahmen der Redaction Hamburg 1809 im Decbr. Beyträge unter der Addresse des Verlegers komen zu sichern Händen. Der Erfolg, den Perthes erhoffte, war kein dauernder. Wohl zählte er Jean Paul, Claudius, Christian Grafen zu Stolberg, de la Motte Fouquä, Heeren, Friedrich Schlegel u. a. m. zu Mitarbeitern, aber die politische Lage machte ein Gedeihen des jungen Unternehmens unmög lich, und fo setzte Perthes auf die letzte Seite des ersten Heftes des zweiten Bandes folgende Schluß-Anmerkung. Bei Anlegung dieser Zeitschrift war mein einziges Ziel, die Wohlgesinntesten und Verständigsten unseres Vaterlandes zu ver einigen, um durch Lehre und Rath, in verschiedenen Formen, zur Erhaltung des Eigenthümlich-Guten der Deutschen an Kraft, Wahr heit, Wissenschaft und Religion beyzutragen. Diese Bestrebung blieb nicht ohne Gelingen: ich hatte mich des Beystandes sehr würdiger Männer zu erfreuen, welchen ich hiermit innigst gerührt danke. Da ich aber als Einwohner Hamburgs durch die neuesten Ein verleibungen Unterthan des französischen Kaiserthums werde, so machen die dadurch eintretenden Verpflichtungen jene frühere Rich tung jetzt unzuläßlich. Obwohl das Museum so eingerichtet war, wie es die Verhält nisse des Vaterlandes, in so genauer Verbindung mit Frankreich stehend, geboten, und es demnach für die Folge in bisheriger Art, an jedem anderen deutschen Orte, in Cassel, wie zu Berlin, in Wien oder München, sehr gut würde erscheinen können; so war dessen Richtung doch rein vaterländisch, und kann von mir also nicht weiter besorgt werden. Den Beschluß einiger abgebrochenen Aufsätze, und einiges andere, werde ich mir erlauben in einem Ergänzungsbandc nach zuliefern. Hamburg, am 1. Januar 1811. Friedrich Perthes. sAnm Zur Beleuchtung der Situation diene die Notiz, daß kurz vor Weihnachten 1810 der Hamburger Einwohnerschaft verkündet wurde, Hamburg solle Frankreich einverleibt werden, und schon am 2. Januar 1811 die von Napoleon für die 3 neugebildeten hanseatischen Departe ments eingesetzte Kommission, — Davoust war ihr Präsident, — in Hamburg eintraf. Im übrigen sei aus das von C. Th. Perthes ver faßte Leben Fr. Perthes', in dem wiederholt irrtümlich von einem Deutschen Museum die Rede, verwiesen, s Die Zusammensetzung der Sachverständigen-Vcreine. Die Sachverständigen-Vereine sind zur Zeit wie folgt zusammengesetzt (Reichsanzeiger vom 12. März): I. Literarischer Sachverständigen-Verein: Vorsitzender: vr. Dambach, Wirklicher Geheimer Ober-Post- rat, Vortragender Rat und Justiziarius im Reichs-Postamt, außer ordentlicher Professor in der juristischen Fakultät der Universität Berlin; Mitglieder: Ur. Mommsen, ordentlicher Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Berlin, Mitglied und Sekretär der
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