Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-03-01
- Erscheinungsdatum
- 01.03.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18860301
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188603012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18860301
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-01
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1086 Nichtamtlicher Teil. ^ 49, 1. März 1886. lungsfirmen betrug 1885: 205, 1886: 185; die der veränderten 1885: 353, 1886: 330, zusammen also 1885: 558, 1886: 515. Der deutsche Buchhandel hat im vergangenen Jahre auch wieder an räumlicher Ausbreitung gewonnen; der Zuwachs an Buchhandlungsstädten beziffert sich auf 20 (im ganzen 1493 Städte gegen 1473 im Beginn des Vorjahrs). Der Zuwachs im Jahre 1884 betrug 33. Durch den Tod wurden 1885 bis inkl. Anfang 1886 den Ge schäften 78 Handlungsbesitzer, Associss und Prokuristen entrissen, wovon 27 dem Börsenvereine angehörten. Noch sei erwähnt, daß das diesjährige Adreßbuch durch die besondere Schönheit und Vielseitigkeit seiner Geschästsempfehlungen in Form von Beilagen vorteilhaft ausgezeichnet ist, unter denen namentlich ein Vorsatzblatt mit der Empfehlung der Sper- lingschen Buchbinderei durch seine diskret geschmackvolle Ausfüh rung recht wirkungsvoll ist. Die darauf gegebene Skizze der neuen Buchhändlerbörse giebt übrigens nicht das vollkommen richtige Bild der künftigen Fassade, da sie nach dem ursprünglichen Plane ge zeichnet ist, welcher inzwischen wesentlich verändert wurde. Die Ausgabe des neuen Jahrganges wird morgen, den 2. März erfolgen. MiScellen. Vom Reichstage. — Die Petitionskommission beriet eine Eingabe aus Buchhändlerkreisen, welche beantragt, für Drucksachen porto einen Zwischensatz von 5 Pf. zwischen den Sätzen von 3 und 10 Pf. einzuführen. Trotz des Widerspruchs der Regie rungskommissare beschloß die Kommission mit 10 gegen 9 Stim men über diese Petitton an das Plenum zu berichten und die Überweisung derselben an den Reichskanzler zur Erwägung zu beantragen. Mit der Erstattung des schriftlichen Berichts wurde der Abgeordnete Propping beauftragt. Belgischer Nachdruck. — Die »^.ssosiLtion äso lüäi- tsurs äs karis« hat, ohne die Veröffentlichung des neuen belgischen Litteraturgesetzes abzuwarten, sieben belgische Drucker verfolgen lassen, welche Chansonnetten französischer Kom ponisten in Brüssel für belgische Händler nachgedruckt hatten. Die Beschuldigten sind in zweiter Instanz zu Geldstrafen von 10—25 Fr. und Schadenersatzsummen von 25—50 Fr., ferner zur Zahlung der Gerichtskosten, sowie der Kosten der Veröffentlichung des Urteils in einer Zeitung nach Wahl der Kläger verurteilt worden. Insolvenz. — Die Passiva des zahlungsunfähigen Buchhändlers Nils Quiding in Lund betragen nach Angabe der Handelspresse 1 190 300 Kr., darunter 655 410 Kr. Bürg schaftsverpflichtungen. Nicolais Bibliothek. —Der Berliner » National-Zeitung « entnehmen wir folgende Mitteilung: »In dem Hause Brüderstr. 13 befindet sich seit viel über hundert Jahren eine berühmte Bibliothek, welche der Buchhändler und Schriftsteller Nicolai anlegte und die sein Nachfolger vr. Part Hey vermehrte. Sie war von Liebhabern stark umworben; aber die Besitzerinnen, zwei alte Damen, konnten zu keinem Entschluß kommen. Nun plötzlich erschreckt die Bewerber die Nachricht, die Bibliothek sei nach Hamburg verkauft. Wie wir vernehmen, sind die altberlinischen Sachen jedenfalls nicht dabei. Sie sind ausgeschieden worden, da der Magistrat dieselbe für seine Bibliothek erwerben will.« Das englische Zeitungswesen. — Dem »Newspaper Preß Directory« zufolge erscheinen im Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland gegenwärtig 2093 Zeitungen, von von denen 1634 auf England, darunter 409 auf London, 83 aus Wales, 193 auf Schottland, 162 auf Irland und 21 auf die Kanal-Inseln kommen. Unter dieser Anzahl befinden sich 144 täg lich erscheinende Zeitungen in England, 6 in Wales, 21 in Schott land, 15 in Irland und eine auf den britischen Inseln. Vor 40 Jahren gab es im Vereinigten Königreich nur 551 Zeitungen, darunter 14 täglich erscheinende. Die Zahl der gegenwärtig er scheinenden Monats- und Vierteljahrsschriften beträgt 1368, von denen 397 entschieden religiöser Tendenz sind und die Interessen der Staatskirche, der Wesleyaner, Methodisten, Baptisten, Jndependents, Katholiken und anderer christlicher Bekenntnisse re präsentieren. Versteigerung. — Die berühmte von Retbergsche Dürersammlung, Kupferstiche und Holzschnitte, wird in den nächsten Tagen bei den Herren Amsler L Ruthardt in Berlin zur Versteigerung gelangen. Ein von der genannten Firma heraus gegebener Katalog, besten systematische Ordnung der verstorbene Sammler selbst besorgt hat, umfaßt 347 Nummern und verdient in seiner sorgfältigen Redaktion und würdigen Ausstattung als eine Urkunde zur Geschichte der Dürerforschung betrachtet zu werden. Friedrich Wilhelm Gubitz. — Der 27. Februar d. I. ist der hundertjährige Gedenktag der Geburt eines im Buch- und Kunsthandel sehr bekannten und verdienten Mannes. Am 27. Fe bruar 1786 wurde Friedrich Wilhelm Gubitz in Leipzig als Sohn des in sehr beschränkten Verhältnissen lebenden Schriftsetzers Christoph Gubitz geboren. Der Vater siedelte im Jahre 1790 mit seiner Familie nach Berlin über und fand in der Buchdruckerei von I. Fr. Unger Beschäftigung, wo er u. a. die aus derselben hervor gegangenen, eine Zeit lang sehr beliebten sog. »Ungerschen Typen« entwarf und die Modelle dazu selbst in Stahl schnitt. Auch als Holzschneider bethätigte sich Christoph Gubitz hier und da, und unter seiner Leitung erlernte der Sohn die ersten technischen Handgriffe der Holzschneidekunst, in der er später so Vorzügliches leistete. Die Zeit der Entwickelung des jungen Gubitz war eine wechselvolle und schwere. Der strebende junge Mann sah sich vielfach von materiellen Sorgen bedrückt und namentlich auch in seiner Berufsthättgkeit von Gegnern heftig angefeindet. Im Jahre 1822 begründete Gubitz das »Jahrbuch der deutschen Bühnenspiele«, 1835 das »Jahrbuch des Nützlichen und Unter haltenden« und in demselben Jahre den »Deutschen Volkskalender«. Letzterer, den er bis zum Jahre 1869 fvrtführte, erwarb ihm den Ruf eines der besten deutschen Volksschriftsteller und wurde Ver anlassung und Vorbild zu einer Menge ähnlicher Unternehmungen. Interessante Streiflichter auf die von ihm durchlebte Zeit werfen die kurz vor seinem Tode (5. Juni 1870) veröffentlichten Erlebnisse und Aufzeichnungen. Gubitz gehörte als Holzschneider zu den Koryphäen seiner Kunst; an diese Thätigkeit knüpft sich seine dauernde Bedeutung, indem er mitRecht als der künstlerische Wieder- erwecker des Holzschnittes in Deutschland angesehen wird.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder