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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1886
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil Einiges über den schweizerischen Buchhandel. Von C, Ziegenhirt. II. (Vergl. B.-Bl. 1885 Nr. 153.) Wegen des langsamen Fortschrittes der Firmenänderungen sehe ich von meiner ursprünglichen Absicht, nur die umgetausten Ge schäfte zu berücksichtigen, ab und gebe in Nachfolgendem einen kurzen Überblick über die wichtigeren Handlungen der Schweiz in alpha betischer Reihenfolge der Städte. Das reizend an den Höhen des Jura gelegene Aarau, Haupt stadt des Kantons Aargau, mit seinen ca. 6000 Einwohnern, be herbergt zwei alte bekannte Firmen, I. I. Christen und H. R. Sauerländer. Erstgenanntes Geschäft wurde im Jahre 1803 von I. I. Christen gegründet. Nach dessen Tode kam das lebhaft aufblühende Geschäft in den Besitz des Sohnes, dem aber nur eine kurze Thätig- keit beschieden war, indem er ein Jahr später seinem Vater in die Ewigkeit folgte. Als Nachfolger und dritter Besitzer trat nun der Schwiegersohn des Gründers, PH. Wirz auf, in dessen Händen sich noch heute die Leitung befindet und dem sein einziger Sohn seit ca. drei Jahren zur Seite steht. Neben dem Sortiment schenkte PH. Wirz namentlich auch dem Verlage Beachtung und trennte die Buchhandlung von den Nebenzweigen, indem er eine besondere Schreibmaterialienhandlung in einem zweiten Lokale begründete. Die Spezialität des Verlages bildet die Landwirtschaft, und auch das Sortiment würdigt diesen Zweig besonderen Interesses. Der Verlagskatalog weist einige hervorragende Erscheinungen auf diesem Gebiete auf, so z. B. Tschudi, der Schweizerbauer (4. Ausl.) und drei landwirtschaftliche Zeitschriften, offizielle Organe land wirtschaftlicher Gesellschaften. Außerdem treten noch besonders hervor: Schulbücher und eine Reihe populärer Artikel; Briefsteller, Eidgenössischer National-Kalender in 62 Jahrgängen rc. rc., sowie Er bauungsbücher. Russells Katalog führt.ca. 100 Titel an, doch ist seit dem Erscheinen desselben der Umfang des Verlages erheblich gestiegen. Die 1836 in Thun unter gleicher Firma gegründete Filiale ging 1849 an den zweiten Schwiegersohn des Gründers, Theodor Rippstein über. Die zweite, fünf Jahre später entstandene Buchhandlung Aaraus und eine der ältesten und bedeutendsten der Schweiz ist diejenige H. R. Sauerländers. Es sei mir gestattet hier einige biographische Notizen über den Gründer dieses berühmten Hauses zu bringen. Heinrich Remigius Sauerländer, ge boren 1776 zu Frankfurt a/M. als Sohn eines Buchdruckerei besitzers, entstammt einer älteren Erfurter Buchdruckerfamilie, die sich später nach Frankfurt verpflanzte. Nach kaum vollendetem vierzehnten Lebensjahr nahm ihn sein Vater in sein eigenes Geschäft als Buchdrucker in die Lehre; nach Vollendung derselben erlernte er den Buchhandel in einem Frankfurter Geschäft und trat dann am gleichen Platze als Gehilfe in die damals be deutende Eßlinger'sche Buchhandlung ein. Diese Stelle war für seine spätere Laufbahn von großem Einfluß, da er infolge des regen Verkehrs mit gebildeten Ständen viel Gelegenheit zur Bereicherung seiner Kenntnisse fand und namentlich auch die mit dem Posten verbundenen Reisen, z. B. nach Paris, schon früh den Jüngling zum erfahrenen Geschäftsmann reiften. Der Trieb nach weiterer Ausbildung führte ihn einige Jahre später in die damalige Flick'sche Buchhandlung zu Basel, in welche er S.UU» 1802 als Teilhaber eintrat. Auf besondere Veranlassung der damaligen Regierungsstatthalters von Basel, Heinrich Zschokke, wurde zur weiteren Ausdehnung der Geschäfte in Aarau eine Filiale gegründet, welche die beiden Associös abwechslungsweise führten, und die als Vorläuferin des jetzigen umfangreichen Ge schäftes zu betrachten ist; doch gilt 1808 als das wirkliche Grün- dnngsjahr der heutigen Finna. Von großer Bedeutung, namentlich für die Verlagsthätigkeit, war sein Verkehr mit dem um Industrie und besonders auch schweizerische Kartographie hochverdienten Joh. Rud. Meyer, der unter dem Namen »Vater Meyer« in Aarau sehr populär war. Durch diesen wurde wegen größerer, von ihm vorbereiteter wissen schaftlicher Unternehmungen ein Kreis von Gelehrten nach dem aargauer Städtchen geführt, mit welchem der Verstorbene in regen litterarischen Verkehr trat, mit den meisten derselben enge Freund schaft knüpfend. Das Aufblühen Aaraus und seine steigende politische Rolle als Hauptstadt eines neuen Kantons, besonders auch das Entstehen mehrerer Üntcrrichtsanstalten trug zur Ausdehnung des mit geringen Mitteln gegründeten Geschäftes wesentlich bei. Von ganz besonderer Bedeutung für den überaus rührigen Mann war die Verbindung mit Heinrich Zschokke, dessen Hauptverleger er wurde. Der herzliche Verkehr zwischen Antor und Verleger brachte zugleich enge Freundschaft der beiden Familien mit sich, die später zu nahen Verwandtschaften führte. Der Tod machte am 2. Juni 1847 dem eifrigen Schaffen dieses bedeutenden Bcrufsgenossen ein Ende. Sein Nachfolger wurde der zweitälteste Sohn Carl. Ursprünglich für einen wissen schaftlichen Beruf entschlossen, mußte er, gezwungen durch die Ab neigung gegen den Buchhandel eines zu diesem bestimmten Bruders, seinen Studien Valet sagen und ohne fachmännische Ausbildung die Hilfe seines Vaters in den sehr ausgedehnten Geschäften werden. Die Arbeitsfächer waren geteilt in Sortiment, Verlag und Druckerei, wozu dann noch der Betrieb einer neuerbauten Papier mühle in einem unfern gelegenen Orte kam. Einige Jahre später trat der jüngste Bruder Fritz in die Leitung ein. Nachdem schon diesen beiden vorher Sortiment und Verlag für eigene Rechnung übertragen war, ging nach dem Tode des Vaters die ganze Firma in ihren Besitz über. — Heute befinden sich an der Spitze des weltbekannten Hauses: Remigius Sauerländer, Sohn von Carl Sauerländer, und Guido Zschokke, Schwager desselben und Enkel des Schriftstellers. Gegenwärtig beschäftigt das Haus Sauerländer in den ver schiedenen Zweigen, zu denen vor zehn Jahren noch eine im größeren betriebene Buchbinderei kam, ca. sechzig Personen. Der umfangreiche Verlag nimmt in Russells Katalog zwei undzwanzig Seiten ein, ist aber in neuerer Zeit wesentlich vermehrt und umfaßt neben H. Zschokkes Schriften namentlich eine Reihe von Schulbüchern, von denen verschiedene auch in Schulen Deutsch lands gebraucht werden, z. B. die Lehr- und Lesebücher von Götzinger. Ein großer Teil der edierten Werke trägt einen lokal schweizerischen Charakter. Von den neuesten Unternehmungen möge hier nur der schweizerischen Nationalbibliothek Erwähnung gethan werden, welche gleich Reclams Universalbibliothek den lobenswerten Zweck hat, die Hauptwerke schweizerischer Dichter und Schriftsteller zu billigen Preisen dem Volke zugängig zu machen. (Fortsetzung folgt.) Mrslr koZkorlgAlltzlstz. Im Jahre 1848 erschien bei Feilberg L Landmark in Chistiania »dlorslc UoAkortsAnsIss 1814—1847. 8amlst. c>A uäßivst at' Llark. dUsen« zum Preise von 8 Sh. norwegisch (etwa 3 ^ 15 jetzt herabgesetzt auf 1 35 ^). Ihm folgte im Jahre 1870: »k^orslc LoxkortsAuslss. 1848—1665. 3»nUetz
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