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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1884
- Sprache
- Deutsch
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100, 30. April. Nichtamtlicher Theil. 1957 Missionäre direct und indirect deni Schleuderwesen Vorschub leiste ten, danken wir Ihnen verbindlichst für Ihr bereitwilliges Ent gegenkommen auf unser Gesuch. Die Belege I. a, — w betreffen die s. Z. im Börsenblatte gerügte Manipulation der Firma für die Erziehungs- Direction in Bern Bücher zu Baarpreisen von den Verlegern zu beziehen. Ohne uns des Weiteren auf diesen schon mehrfach besprochenen Fall einzulassen, bemerken wir, daß derartige Mani pulationen, wenn sie gewerbsmäßig betrieben werden, von den hiesigen Commissionären nicht minder scharf verurtheilt werden würden, als von Seiten der auswärtigen Buchhändler. Nach den sub II—V. vorliegenden Belegen haben 9 hiesige, unserem Vereine nicht angehörige Firmen, deren Mehrzahl sich wohl selbst nicht zu den Commissionären zu rechnen Pflegt, ver sucht, auf Umwegen Verschreibungen für sogenannte Schleuder firmen zu vermitteln, welches Verfahren auch wir als ein verwerf liches bezeichnen müssen. In denVerhandlungen des Börsenvercius- Vorstandes mit dem Vorsitzenden des Verbands-Vorstandes vom 17. October 1883 sind aber, laut dem im Börsenblattc vom 28. Februar 1884 abgedruckten Auszuge aus den Protokollen, die vielfach ausgesprochenen Beschuldigungen gegen Leipziger Commis- sionäre so allgemein gehalten, daß mit Recht daraus gefolgert wer den mußte, es treffe den gesammten Leipziger Commissions buchhandel der Vorwurf, die Schleuderei im Buchhandel direct oder indirect unterstützt zu haben. Dem peinlichen Eindruck gegen über, welchen diese Beschuldigungen ans uns Hervorrufen mußten, gereicht es uns zur Genugthung, daß die uns gütigst zur Einsicht nahme vorgelegtcn Belege den Beweis liefern, daß gegen kein einziges Mitglied des Vereins Leipziger Commissionäre ein Vorwurf oder eine Anklage begründet werden kann. Auf Grund eines Beschlusses unserer Generalversammlung vom 22. dss. Mts. erlauben wir uns daher das Gesuch an Sie zu richten, im Namen des Verbandvorstandes baldigst im Börsenblatte die Erklärung abdrucken zu lassen, daß keines der Mitglieder des Vereins der Leipziger Commissionäre die Beschuldigungen treffen, welche in den Protokollen der Sitzung des Bör senvereinsvorstandes vom 17. October 1883 ausgesprochen worden sind. Wir glauben umsomehr die Erfüllung vorstehenden Ersuchens erwarten zu dürfen, als Ihnen selbst daran gelegen sein wird, so schwer wiegende, ganz im Allgemeinen gegen den Leipziger Com missionsbuchhandel ausgesprochene Beschuldigungen von den Firmen abzulenken, welche unseren Verein bilden und die Repräsentanten eines Standes sind, der seit Generationen seine Ehre und seinen Beruf darin gesucht hat, die Interessen des Buchhandels gewissen haft zu vertreten und zu fördern. Ihrer Darlegung, welche außerordentlichen Nachtheile die hiesigen Vertreter auswärtiger Buchbinder rc. dem Sortiments buchhandel bereiten, vermögen wir nicht zu widersprechen; aber wir sind nicht in der Lage, auf diese Verhältnisse irgend welchen Einfluß zu üben, da die betreffenden Firmen unserem Vereine als Mitglieder nicht angehören. Indem wir die uns gütigst anvertrauten Belege mit verbind lichstem Dank anbei zurückstellen, bitten wir Sie, versichert zu sein, daß wir jeder Zeit die Interessen des soliden Buchhandels als unsere eigenen betrachten werden. Hochachtungsvoll Leipzig, 26. April 1884. Der Vorstand des Vereins Leipziger Commissionäre. Carl Voerster, Vorsitzender. I. Grunow, Schriftführer. Wittwen- und Waisencasse für Buchhändler. IV. Ueber diese wichtige Angelegenheit läßt sich der ehrwürdige Buchhändlerveteran, Herr vr. Fr. Joh. Frommannin Jena, in seiner amtlichen „Geschichte des Börscnvereins der Deutschen Buch händler, Leipzig 1875" auf Seite 24 also vernehmen: „In der Ostermesse 1846 wird auf Antrag des Rechnungs ausschusses beschlossen, die Gründung einer Wittwencasse in Erwägung zu ziehen und derselben eventuell jährlich 1500 Thaler aus dem Ertrage des Börsenblattes zuzuweisen. Mit der Vor- berathung wird ein Ausschuß beauftragt (Enslin, G. W. F. Müller, F. G. Becker, C. Duncker, Mainoni, welcher besonders keine Arbeit gescheut hat, um die Sache zu Stande zu bringen, E. S. Mittler, W. Perthes, G. Reimer, Voh). — Nachdem die Be rathungen darüber während der nächsten Jahre die Hauptver sammlungen stark in Anspruch genommen hatten, trotzdem aber zuletzt zur Eröffnung der Wittwencasse nur 11 Beitrittserklärungen erfolgt waren, wurde 1849 der ganze Plan aufgegeben, dagegen fürBuchhändlerwittwendem Berliner Unterstützungsvereine eine jährliche Beisteuer verwilligt, die allmählich auf 1500 Thaler erhöht worden ist. So mußte man zuletzt auf das zurück greifen, was man ursprünglich gerade nicht wollte: eine Wohlthätigkeitsanstalt. Die Höhe der jährlichen Ein zahlungen, welche bei einerWittwcncasse mit festenVerpflichtungen nicht zu umgehen ist, und der Mangel jeden Grundes, eine be sondere Wittwencasse für Buchhändler zu errichten, mochten wohl am meisten dazu beitragen, daß nichts daraus wurde. Eine Stiftung hätte vielleicht mehr Beifall gesunden." Seit jener Zeit hat die damals ausgestreute Saat fort und fort gewirkt; an wiederholten Versuchen sie zur Reife zu bringen hat es nicht gefehlt und — Beharrlichkeit führt zum Ziele — das menschenfreundliche Beginnen wird und muß endlich doch gelingen. Fruchtfähiger denn je zuvor zeigt sich jetzt der unermüdlich bearbeitete Boden. Die Hoffnung, daß das ersehnte Ziel in naher Sicht und, was dabei die Hauptsache, der Kern der Sache richtig erfaßt worden ist, darf nach der neuesten Kundgebung in dieser Angelegenheit (siehe weiter unten) als eine berechtigte bezeichnet werden. Unterstützt wurde der entschlossene Uebergang zur That, mit welchem der Allgemeine Deutsche Buchhandlungsgehilfen-Ver- band nach Sicherstellung der Kranken- und Sterbecasse an die Erweiterung seiner Humanitären Aufgaben ging, durch die gegen früher wesentlich veränderten Verhältnisse. Die Zahl der An gehörigen des Buchhandels ist gewaltig angewachsen; die deutsche Reichsregierung hat in socialreformatorischer Hinsicht energisch eingegriffen; der Krankencassenzwang ist gesetzlich eingeführt; nationale Berufsgenossenschaften, gleich der des deutschen Buch handels, haben sich auf natürliche Weise entwickelt, und im Gefolge davon ist die Erkenntniß von dem großen Werthe gleichmäßiger Interessenvertretung verallgemeinert worden. Die Antheilnahme der Gesammtheit au den wohlthätigen Einrichtungen unseres Standes hat sich gesteigert, und, nicht zuletzt, das Standesbe wußtsein im Allgemeinen merklich gehoben, womit aufrichtig gezollte Anerkennung für die bisherigen segensreichen Leistungen des Verbandes Hand in Hand gehen; und andere in's Gewicht fallende Umstände mehr. Der augenblickliche Stand des sich entwickelnden Werkes ist aus nachstehendem Aufrufe ersichtlich: Verbandsmitglieder! Der Entwurf zur Wittwen- und Waisencasse, welchen die von Ihnen bestellte Commission in Gemeinschaft mit den Vertrauens- 282*
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