Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.02.1925
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- 1925-02-21
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X- 44, 21. Februar 192S. Eprechsaal. «brlmriali s. d. «tlch». Luchd>»d«t zgzz vprelMlllli. (Ohne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Schutvücyeroerttaus Liter,» 1^25. (Vergl. Bbl. Nr. 30.) Die Antwort der Vereinigung der Schulbuch-Ver leger ans dle Einsendung der Firma Schnitze L Velhagen in Berlin in Nr. 30 des Bol. erfordert eine Erwiderung durch das Schulbücher verkaufende Sortiment. Zu 1 und 2: Die direkte Lieferung der Schulbücher wird nur dann vorgezogen, wenn Sonderoorteile, die der Sortimenter nicht geben kann, angeboten werden. Zu 3: In Hannover sind im Vorjahre die Zuschläge vom Publikum niemals als unberechtigt und untragbar empfunden worden. Mir, der ich der Schulbücherkommission seit Jahren angehöre, sind keine Magen zu Gehör gekommen. Zu 4: Der Sortimenter kann die Schulbücher nur dann zu an nehmbaren Bedingungen liefern, wenn ein ausreichender Rabatt ge währt wird. 25'/o genügen nur dann, wenn klassenweise geliefert werden kann. Das ist erfahrungsgemäß nur bei Neueinführungen und bei Lektüre möglich. Bei Einzelbezng, wenn der etwaige Bedarf vor Schulbeginn vorausbestellt werden mutz, deckt ein Rabatt von 3025 vielleicht gerade die Unkosten. Ein sehr bescheidener Verdienst bleibt nur, wenn nichts liegen bleibt. Das gehört zu den Ausnahmen. Der Satz in der Erwiderung der Schulbuch-Verleger unter Nr. 3: »das Sortiment wird vor allem auch seinerseits nach Wegen suchen müssen, den Schulbüchervertrieb so rationell als möglich zu behandeln, indem die einzelnen Firmen vermeiden, sich unnötig große Vorräte hinzulegen« gibt mir Anlaß, den Schulbüchervertrieb iu Hannover im Börsenblatt einmal zu schildern. Fast 30 Jahre verkaufe ich Schulbücher. Etwa 25 Jahre gehöre ich der Schulbücherkvmmission an und habe in den letzten Jahren die Arbeit dafür fast allein zu bewältigen gehabt. Ende Januar, in diesem Jahre 14 Tage später, da die Ein reichungsfrist für neue Schulbücher hinausgeschoben wurde, geht ein Brief mit Fragebogen und Jreiumschlag an die Herren Direktoren mit dem Ersuchen um Angabe der Neueinführungen, der Abschaffungen, der Änderungen im Lektüreplan. der Anfragen nach klassenweisem Be zug oder Beschaffung durch Hilfsbüchereien usw. Diesem Brief muß nach 14 Tagen meist eine Erinnerung, nach weiteren Wochen eine dritte Mahnung um Beantwortung unserer Anfrage folgen. Inzwischen werden die Verleger der Schulbücher, die in Hannover gebraucht werden, um Preis- und Auslageangaben durch Nückpostkarten ersucht. Es pflegt nur ein Teil der Herren zu antworten. Sind die Antworten der Herren Direktoren herein, von manchen kann erst durch einen persönlichen Besuch die Angabe erlangt werden, geht es an die Zusammenstellung des Materials für das Schulbücher verzeichnis, das den hannoverschen Sortimentern zugestellt wird. So manche Nacht habe ich bis früh 4 Uhr bei dieser Arbeit zugcbracht. Ist der Korrekturabzng des Schnlbücherverzeichnisses fertig, kommen die Sortimenter zusammen, tragen die Änderungen, die noch eingelausen sind, in das Verzeichnis, geben an. was zu verbessern ist, und be nutzen das Verzeichnis als Unterlage für die Schnlbücherbestellungen. Ich habe für meine Firma genaue Aufzeichnungen über die all jährlichen Bestellungen und den Absatz. In einem meiner Gehilfen habe ich eine sehr gute Hilfe, und ich muß sagen, daß es noch in keinem Jahr möglich war, den voraussichtlichen Bedarf auch uur einigermaßen richtig zu treffen. Man kann eben Fehlerquellen, die bei anderen Schulbücher verkaufenden Firmen unterlaufen (zu wenig oder zu viel bestellen), nicht mit in Vorberechnung ziehen. Man kann auch nicht wissen, wenn ein Klassenlehrer bei seiner Buchhandlung, meist erst nach Schulbeginn, den Bedarf zusammen bestellt hat. Man kann nie mals feststellen, wieviel Stücke eines Schulbuches bereits in der Klasse verhandelt oder vom Antiquar gekauft werden. Es ist bei Schulbücher- Bestellungcn immer ein Ungewisses, ein Risiko vorhanden. Im letzten Jahre, besonders aber in diesem Jahre war und ist es recht groß. Wir Schnlbücherhändler in Hannover haben zur Minderung der Schäden, die durch das Liegenbleiben von Schulbüchern entstehen, eine Schnlbücherbörse ins Leben gerufen. Spätestens am dritten Abend nach dem Hauptschulbüchertag kommen die Kollegen zusammen. Jeder hat sein gedrucktes Schulbücherverzeichnis mit Bcstandsangaben bei sich. Der Anwesende bekommt seine Nummer, dann wird Titel für Titel verlesen, und jeder gibt an, was er übrig behalten und was er abgeben kann. Da heißt es dann: Dubislav, 1, 6, 7. 11. Von diesen vier Firmen wird das Buch zum Nettopreis geliefert und bezöge«. Die Einrichtung Hilst manchen Ladenhüter vermeiden, offenbart aber auch, welche große Mengen Schulbücher liegen bleiben. Im Vorjahre habe ich mehrere Zentner ausscheiden müssen und viele Hunderte von Mark Verluste daourey gehabt. Neben dem Bemühen um Verringerung des Rl,llvü beim Schutbuchervertauf sind wir in Hannover darauf be dacht, die Schulbüa-erpretje genau einzuhalten. Wir juchen auch die -sitzUtbUHer verlausenden Paplerl-andter oazu zu bewegen, mel,t mit gutem Er>olg. Den Schulen, die Programme drucken laf,en, werden die Preist' der Schuloua-er angegeben, vielfach die Korrekturen der SchulvucherverzeiHnlfse gelesen, um unangenehme Fälle beim Ver laus z>- vermelden. Wer je dabei gewesen ist. wie sich das Schulbüchergeschäft vor Schulanfang in den Laden der Buchhändler avwickelt, weiß, wieviel Lungen- und Nervenkrast ersorderlia) ist, um den Kamps nur einlger- masjeil siegreich zu bestehen. Mit den Ellenbogen muß man sich oft Play schassen, um zu den Vorräten zu gelangen; durch vieles Fragen, mit unermüdlicher Geduld muß den Kindern und Eltern mühsam entlockt werden, welche Bücher denn eigentlich gebraucht und gekauft werden sollen. Sie wissen es fast nie. Und dann der Umtausch! Noch wochenlang dauert er an. Das leistet kein Verleger, was der Sortimenter in dieser Hinsicht vollbringt. Gute Kunden lassen jetzt auch schon wieder anschreiben, ohne daß man solche Wünsche abschlagen kann. Kleine Reste beim Bezahlen sollen gebracht werden. Man wartet meist vergeblich daraus. DaL Entziehen lohnt nicht. Soll aber erst Geld geholt werden, geht das Bitten los, oder es fließen Tränen. Und das Hetzen und Jagen durch die Stadt, wenn nur ein Buch fehlt. »Wir werden sonst eingeschrieben« heißt es, und die Jagd nach dem fehlenden Buch geht weiter. Während der Hauptschulbücherzeit vermeidet die gute Kundschaft den Besuch des Ladens. Ein ruhiges Bedienen ist ja meist nicht möglich. Ich habe den Schulbuchhandel, der bei mir nicht unbedeutend ist, niemals als gewinnbringend betrachtet, immer nur als Mittel zur Heranziehung neuer Bücherkunden angesehen. Aber für einen Zeit raum von etwa 8 Wochen, so lange dauert dieser, auf einen auskömm lichen Verdienst verzichten zu müssen, das kann man auch jetzt, wo die Ansprüche doch so bescheiden geworden, nicht verlangen. Einen Rabatt von 30^, Entgegenkommen bei Rücknahme licgengebliebencr Schul bücher, aber ohne Berechnung besonderer Kosten, etwa 4—0 Wochen Ziel: das ist es, was der Sortimenter für seine Tätigkeit verlangt und braucht. Kann das nicht zngestanden werden, so müssen immer mehr Sortimenter den Verkauf von Schulbüchern einstellen. In Han nover sind es bereits 4 oder 5 der größten Handlungen. Und daß es möglich ist. »andere Wege zu finden«, die billiger und besser arbeiten, bezweifle ich. Hannover. Alfred Troschütz. .* Die Vereinigung der Schulbuch-Verleger glaubt immer noch den Sortimentern Ratschläge erteilen zu müssen. Die Vereinigung schreibt: "Das Sortiment muß sich vor Augen halten, daß es jedenfalls möglich ist, mit einem Spesensatz von 25"/o vom Ladenpreis die Schulbücher von dem Verlag in die Hand des Schülers zu bringen«. Jeder den kende und rechnende Verleger weiß, oder man dürfte von ihm die Kenntnis erwarten, daß dies vollständig unmöglich ist. und man ver zweifelt. wenn derartige Vorhaltungen immer wieder gemacht werden. Sie schreibt weiter, man solle sich nicht unnötig große Vorräte hin- legen. Jeder erfahrene Sortimenter weiß, daß das Schulbücher- geschäst bei noch so peinlichster Sorgfalt immer nicht vorauszusehende Überraschungen bringt, daß es ein Lotteriegeschäft ist. bei dem sehr häufig die Unkosten nicht herauskommen können. Es würde viel zu weit führen, all die einzelnen Gründe hierfür aufführen zu wollen, oie den Absatz der wirklich eingeführten Schulbücher beeinträchtigen. Nur eins sei hier gesagt, daß ans den gedruckten Schulbücherlisten, die im Einverständnis mit den Direktoren und nach sorgfältigsten Korrek turen und vielen Rückfragen hergestellt werden, viele Bücher stehen, die nur teilweise gebraucht werden, weil sich die Fachlehrer nicht dar nach richten. Der Rat, man solle vorher eine Verständigung mit den Schulen hcrbeiführen, ist daher so billig und so abgegriffen, daß er besser unterblieben wäre; wir wissen, daß die Direktoren die Wünsche der Sortimenter nicht erfüllen können und ebenso häufig es auch gar nicht wollen. Sie verweisen vielfach auf die Schulkonferenzen oder auf die Fachschullehrer-Konferenzen der ganzen Stadt. Da all diese Konferenzen nur eine empfehlende Wirkung für die Bücher haben, so tappt man eben häufig im Dunkeln, und im letzten Augenblick erfahren wir dann erst, daß der Lehrer ein Buch empfiehlt, das ihm am meisten paßt. Aber solange die Mitglieder der Vereinigung der Schulbuch. Verleger sich selbst auf das stärkste bekämpfen und die Konkurrenz mit allen nur denkbaren Mitteln betreiben, solange sollen wir Sorti menter auch herhalten, damit die Verleger einen Gewinn erzielen auf Kosten der Rabattierung, die doch nur eine Vergütung für die ent stehenden Unkosten sein soll. Jeder Verleger sollte heute wissen, wie hoch die Belastungen des Sortiments sind. Ich betone nur nochmals, 409
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