Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19120111
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191201110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19120111
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-11
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8, II. Januar ISI2. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. 427 Verleger herangetreten sei. Den Satzungen des Börsen- Vereins entsprechend vertrete dieser die Auffassung, daß der Katalog des Borromäus-Vereins ein öffentliches Angebot von Rabatt und eine Mißachtung der Ladenpreise darstelle, »für deren Anerkennung der Börsenverein im Interesse eines ge sunden, existenzfähigen Sortimentsbuchhandels seit Jahren mit aller Energie» kämpfe. Er sehe »in dem Abgehen von den Ladenpreisen eine fortgesetzte schwere Schädigung nament lich des katholischen Sortimentsbuchhandels«. Die Kataloge, die den Mitgliedern zur Auswahl der Bücher zur Verfügung gestellt wurden, enthielten damals schon 10 000 Titel. Die katholischen Verleger gaben der Hoffnung Ausdruck, daß der Borromäus-Verein seine bezüglichen Bestimmungen in der Weise ändere, daß Bücher, deren Ladenpreis nicht allgemein aufgehoben worden sei, nicht mehr unter diesem Ladenpreis abgegeben würden. Dieser Änderung stimmte der Vorstand des Borromäus- Vereins zu und stellte den Verkauf von Büchern zu herab gesetzten Preisen mit dem 81. Dezember 1906 ein, behielt sich aber vor, »seinen Mitgliedern und Vereinsbibliotheken die Anschaffung von guten Büchern zum Ladenpreis oder zum herabgesetzten Ladenpreis zu ermöglichen». Bei dieser Gelegenheit fiel auch die oben erwähnte zweijährige Schutz frist fort, so daß von da ab »die Novitäten für die Biblio theken alsbald nach Erscheinen durch den Verein beschafft werden können«. Die Aushebung der Beschränkung gilt jedoch nur für die Lieferung an Bibliotheken, für den Bezug der Vereinsgaben von seiten der Teilnehmer ist mit dem Buchhandel die Übereinkunft getroffen worden, daß in das Gabenverzeichnis nur Werke ausgenommen werden, die nach dem 1. Juli des betr. Jahres erschienen sind. Die Sorti menter haben also diese Vereinsgaben — und die Mehrzahl erscheint ja in der 2. Hälfte des Jahres — meist ein volles Jahr allein zum Vertrieb: vom 1. Juli bis nach der Oster- messe, da die Vereinsgaben nach dem Geschäftsgang des Borromäusoereins erst im Juli zur Versendung gelangen können. Jetzt erscheinende Werke werden z. B. erst in das Gabenverzeichnis für 1913 ausgenommen. Was nun die innere Organisation des Vereins anbetrifft, so war von Anfang an die Gründung von möglichst vielen Lokaloereinen ins Auge gefaßt worden. Eine Mehrheit dieser Lokaloereine, die in der Regel mit dem Umfang der Pfarren zusammenfallen, bildete einen Bezirksverein, der in dem betreffenden Dekanatsbezirke seine Begrenzung fand, und diese wurden wiederum zusammengefaßt in einem Haupt- hilssverein, der mit der Diözese räumlich identisch war, wenn die Größe nicht eine Teilung wünschenswert erscheinen ließ. Die Hilfsvereine waren dis Organe des Hauplvereins; sie hatten die Beiträge einzusammeln und einzusenden, die Vereinsgaben und Schriften - Verzeichnisse weiterzube fördern u. a. m. Auf Grund dieser praktischen Organisation war dem Verein ein rasches Wachstum beschicken. Im Jahre 1846 hatte er es bereits auf 3200 Mitglieder und 6260 Teil nehmer gebracht, die alle in den westlichen Diözesen ihren Wohnsitz hatten. Bei seinem 50 jährigen Bestehen zählte er 20 380 Mitglieder und 40 930 Teilnehmer, und heute beläuft sich die Zahl der Vereinsangehörigen auf über 221 000. Davon wohnen in der Diözese Köln über 61000, Trier 23000, Münster i. Wests. 32000, Paderborn 30 000, Breslau 11 000, Freiburg 10 000. Wie schon bemerkt, gab es mehrere Arten der Be teiligung an dem Verein: Mitglieder und Teilnehmer. Die letztere Kategorie zerfiel wieder in solche, die einen Jahres beitrag von 1 ^ 50 H, und solche, die einen solchen von 3 bezahlten. Jeder der erstgenannten Art der Teil nehmer erhielt eine jährliche Gabe, deren Wert 1 50 H und- darüber betrug. Die Verwaltungskosten des Vereins und der über den Beitrag hinausgehende Wert der Gaben mußten also von den Beiträgen der Mitglieder bestritten werden, die Gaben erhielten, die nicht den Wert von 3 ^ er reichten. Die natürliche Folge war, daß die Zahl der mindestbesteuerten Teilnehmer in unverhältnismäßiger Weise anwuchs. Hatten doch alle Teilnehmer mit den Mitgliedern die gleichen Rechte, nämlich außer dem Anspruch aus die Gabe die freie Benutzung der Bibliotheken und den gleich billigen^Bücherbezug.^Infolge eifriger Agitation ist es dem Verein gelungen, die gefährliche Ungleichheit zu heben und die Zahl der gewinnlassenden, d. h. der die Unkosten decken- den^Mitglieder aus eine solche Höhe zu bringen, daß ,der Bestand ohne Verminderung der Leistungen an die Teil nehmer geringsten Grades jetzt gesichert erscheint. Der Katalog, der die Titel der Gaben enthält und jährlich neu herausgegeben wird, führte bei seinem ersten Erscheinen 127 Nummern auf, 1848 schon 446, 1904 1 200 und enthielt 1911 2173 Büchertitel. Die Zahl der Vereinsangehörigen beträgt in Klasse I 44 000, in Klasse II 91000, in Klasse III 78 500. Zur Bildung eines Hilfsoereins genügen fünf erwachsene Vereinsangehörige. Auf Bibliotheksgaben haben aber nur solche Hilfsvereine Anspruch, die einen Jahresbeitrag von mindestens 30 ^ eingczahlt haben. Diese Bibliolheksgaben richten sich bez. Zahl und Wert der Bücher nach der ver hältnismäßigen Größe des Beitrages der Hilfsocreine und der daraus erwachsenden Überschüsse, die Auswahl bleibt ihnen aber selbst überlassen. Nach dem Jahresbericht über das Jahr 1910 bestehen 3962 Hilfsvereine (gegen 3675 in 1909) und zwar in der Diözese Köln 972, Trier 502, Münster 372, Paderborn 524, Breslau 299, Freiburg 259, Rottenburg 100 und Speyer 25. Die restlichen 909 Ver eine verteilen sich auf die übrigen Diözesen Deutschlands und auf das Ausland. Zur Auswahl von seiten der Bibliotheken erscheint ein jährliches Bücher-Verzeichnis, das 1911 5216 Nummern aus allen Wissensgebieten enthielt. Seit 1908 hat der Verein auch die Wanderbibliotheken eingesührt und zwar wurden deren bis 1911 183 vergeben. Zur Belebung des Interesses am Verein ist im Jahre 1903 ein Vereinsorgan gegründet worden: »Die Bücher welt. Zeitschrift für Bibliotheks- und Bücherwesen-, in der nicht nur die Erscheinungen der katholischen Bücherproduktion ausführlich besprochen, sondern auch die nichtkatholischen nam haften Erscheinungen besonders auf dem belletristischen Gebiet bewertet werden. Außerdem findet man in der sehr geschickt redigierten Monatsschrift Dichter- und Schriftsteller-Charakte ristiken, bibliothekstechnische Aufsätze und solche über die ge samte volkstümliche Bibliotheksbewegung. Ferner wurde von der Redaktion ein »Musterkatalog und Handbuch für kath. Volksbüchereien» 1910 in zweiter Auflage herausgegeben, der eingehende Referate über alle für Bibliotheken in Betracht kommenden Werke enthält und in einem zweiten Teil ein gehende Ratschläge zur Bibliotheksverwaltung gibt. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Internationale Ausstellung für Buchgewerbe »nd Wrapbit 1814. Wie wir dem »Leipz. Tagebl.» entnehmen, ist den Ständen am S. Januar ein Dekret, betr. die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig 1914, zu gegangen. Die Ausstellung schließt im Haushaltsplan in Ein nahme und Ausgabe mit mehr als 1^ Million Mark ab. Die Unternehmer halten infolgedessen einen Garaniiefonds von 1 Million Mark für erforderlich. Hierzu sollen 600 000 Mark aus Privatkreisen ausgebracht werden, während die Stadtgemeinde Leipzig einen Betrag von 200 000 Mark beisteuern wird. Der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder