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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1906
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- Erscheinungsdatum
- 20.10.1906
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- Deutsch
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10362 Nichtamtlicher Teil. 245, 20. Oktober 1906. Wenn nun Smith L Son als Antwort die Verhältnis mäßigkeit des Preises der Times zu den Papier- und Druckkosten darlegten, die Profitsucht und Torheit der Be sitzer der Times schilderten und das Publikum auf forderten, ihnen durch Abonnieren auf ihre Bibliothek bei zustehen, ein so gewinnsüchtiges Monopol zu brechen, so würden die Times-Besitzer nach unsrer Ansicht Grund haben, ein solches Verfahren zu ahnden Die ganze Sache ist eine bedauernswerte Klarstellung der beschämenden Lage, in die die Times durch Spezial unternehmungen versetzt worden ist, die unter ihrem Namen begonnen wurden. Als das Look-Oiub-Projekt zuerst in der Lust schwebte, sprach ich in diesen Spalten ausführlich über die Politik, die die Times-Besitzer aufnehmen wollten. Darin liegt keine Ungebührlichkeist denn die Times hat sich in der Vergangenheit die Stellung einer öffentlichen Wohl fahrtseinrichtung errungen, und wir alle — niemand mehr als wir Journalisten — haben ein Interesse an ihrem guten Ruf. Es war nichts weniger als ein guter Tag für den englischen Journalismus, als eine Zeitung in so hervor ragender Stellung sich der gefährlichen Politik überließ, den Nutzen ihres eignen Unternehmens dadurch zu vergrößern, daß sie eine Verbindung mit einem unternehmenden Amerikaner zu dem Zwecke einging, im Namen der Times durch allerlei Künste des schlauen Uankee-Reklamemachers Bücher verkaufen zu wollen. Ich habe niemals glauben können, daß auf die Dauer eine solche Politik der Times Nutzen bringen könne, wie viel Weizen sie auch für den Augenblick auf ihre Mühle bringen könnte. Sie kaufen ihr Geld zu teuer. Wie richtig diese Ansicht war, geht deutlich aus dem kleinlichen Gezänk mit den Verlegern sowie aus den fragwürdigen Mitteln hervor, die angewandt wurden, um diesen einen kleinen Geschästsnutzen zu entreißen, und schließlich auch aus der ganzen demütigenden Lage, in die die Times durch diese Sache versetzt worden ist. Kleine Mitteilungen. "Auktion Knaake II: Hervorragende Humanisten und Reformatoren. — Der Katalog über die zweite Abteilung der Bibliothek I. K. F. Knaake ist erschienen, als vierter der Neuen Folge der Auktionskataloge von Oswald Weigel in Leipzig. Wie schon gelegentlich unsers Berichts über das Ergebnis der im Juli versteigerten Luthersammlung des Pfarrers Knaake mitgeteilt wurde (vgl. Nr. 169 d. Bl.), wird die zweite Abteilung aus Schriften von hervorragenden Humanisten: Agricola, Erasmus, Hutten, Melanchthon, Reuchlin u.a.m. gebildet. Der jetzt erschienene Katalog zeigt uns, wie reichhaltig und wertvoll auch dieser Teil der großartigen Sammlung ist. Gegen 20 Reformatoren und Huma nisten sind mit ihren, zum Teil seltnen Werken vertreten. — Auch Sammler von Buchschmuck seien auf den Katalog aufmerksam ge macht, der, neben einer Anzahl schöner Kupfer und früher Litho graphien, prächtige Bordüren und Initialen von Hans und Ambrosius Holbein, Urs Graf, Lukas Cranach u. a. m. heroorhebt. Die am besten vertretenen Gelehrten sind: Johannes Agricola (18 Nummern, den Nachtrag eingerechnet), Joachim Camerarius (43), Johann Carion (11), Erasmus Roterodamus (302), Ulrich Hutten (36), Philipp Melanchthon (541), Johannes Reuchlin (2b) und Jacob Wimpheling (15). Schon die Zahl der Melanchthon- Nummern zeigt, daß Knaake es mit großem Geschick verstanden hat, wohl die bedeutendste Sammlung Melanchthonscher Werke und von Schriften über ihn zusammenzubringen. Die dem Kataloge beigegebenen einführenden Worte zu der Abteilung Melanchthon werden jeden Antiquar über die Bedeutung der Sammlung ausklären. An zweiter Stelle stehen die Erasmiana. Das Schönste und Wichtigste von diesem feinen, internationalen, viel seitigen Humanisten hat Knaake fast lückenlos zusammengestellt und damit ein vollständiges Bild seines wissenschaftlichen Wirkens gegeben. Derartige Spezial-Kataloge sind Cimelien für den Hand apparat des Antiquars. Auch der zweite Katalog Knaake wird daher im Antiquariatshandel sicher große Beachtung finden, nicht minder die Versteigerung selbst, die vom 8.—10. November dieses Jahres von Oswald Weigels Auktions-Institut in Leipzig ver anstaltet wird. Red. "Fachkursus für Buchhändler in Berlin. — Im Ein vernehmen und mit Unterstützung der Korporation der Berliner Buchhändler eröffnet der -Krebs«, Verein jüngerer Buchhändler, in Berlin auch in diesem Winterhalbjahr wieder einen Fachkursus für Buchhändler, der diesmal den -Geschäftsverkehr im deutschen Buchhandel- behandeln wird. Der von ihm eingesetzte Ausschuß erließ folgendes Rundschreiben: (Red.) Die Gehilfen und Lehrlinge des Berliner Buchhandels ladet der »Krebs«, Verein jüngerer Buchhändler, zur Teilnahme an dem im Oktober d. I. beginnenden Fachkursus: Der Geschäftsverkehr im deutschen Buchhandel hiermit ein. Das nachstehende Programm gibt jede nähere Auskunft. Die Notwendigkeit einer gründlichen Fachbildung und beruf lichen Weiterbildung ist von Prinzipalen und Gehilfen wiederholt anerkannt worden. Die Fachkurse des »Krebs« wollen die in Berlin reichlich gebotenen Gelegenheiten zur Vervollständigung der allgemeinen Bildung und zur Erwerbung kaufmännischer Kenntnisse, die in dem von uns alljährlich herausgegebenen, be kannten grünen Hefte (Fortbildungsgelegenheiten für Buch händler) zusammengestellt sind, ergänzen. Durch systematische Darstellung einzelner Zweige der buch händlerischen Tätigkeit wollen die Kurse dem jungen Buchhändler dazu verhelfen, sein praktisches Wissen zu vervollständigen. Nach den bei früheren ähnlichen Veranstaltungen gemachten Er fahrungen gehen wir von dem Grundsatz aus, für jeden Kursus nur eine beschränkte Zahl von Hörern, etwa 25, zuzulassen, um jedem einzelnen die Möglichkeit zu geben, gründlicher und tiefer in den Stoff des Unterrichts einzudringen und um das Ganze anschaulicher gestalten zu können. Das diesmal gewählte Thema behandelt die eigenartige Or ganisation und die Usancen des geschäftlichen Verkehrs im deut schen Buchhandel, also ein Gebiet, auf dem jeder Kollege im Sor timent und Verlag genau unterrichtet sein muß, das mit fast allen seinen Arbeiten in engster Berührung steht. Die Beteiligung an dem Kursus ist für sämtliche Buchhändler Berlins, selbstverständlich auch für Lehrlinge, durchaus kostenlos. Es wird gebeten, von dem sangefügtenj Anmeldeschein Gebrauch zu machen und ihn umgehend einem der Unterzeichneten oder dem Geschäftsführer der Bestellanstalt, Herrn R. Thuleweit, zu übersenden. Berlin, Mitte Oktober 1906. Hochachtungsvoll Krebs, Verein jüngerer Buchhändler Ausschuß sür Fortbildungswesen: (gez.) Max Paschke (gez.) Philipp Rath (Haude L Spenersche Buchh.) (A. Asher L Co.) (gez.) Heinrich Rübner (Carl Heymanns Verlag). Fachkursus für Buchhändler. Vier Vorlesungen an jedem Donnerstag, abends 8'/^ Uhr, im Bibliothekzimmer der Korporation der Berliner Buchhändler, Wilhelmstraße 47 (Buchhändlerhof) Beginn: Donnerstag, den 25. Oktober 1906 Der Geschäftsverkehr im deutschen Buchhandel 1. Die Lieferungsformen auf Grund der buchhändlerischen Ver kehrsordnung. 2. Die Formen des Verkehrs zwischen Verleger und Sortimenter und die Verkehrseinrichtungen in Leipzig, Berlin und anderen Plätzen. 3. Die Abrechnungs- und Zahlungssormen. Dozent: Heinrich Heise. Sollten die eingehenden Anmeldungen die Zahl 25 über schreiten, so wird ein Parallelkursus für Dienstag, beginnend Dienstag, den 30. Oktober, eingerichtet werden. Die Hörerkarten werden in der Reihenfolge der Anmeldungen ausgestellt; sie berechtigen zur Teilnahme an dem Kursus und verpflichten zu regelmäßigem und pünktlichem Besuch der Vor lesungen.
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