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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1897
- Sprache
- Deutsch
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8738 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 272, 23. November 1897. polis der Wissenschaften- zu schaffen, die ihresgleichen auf der Welt nicht haben wird. In Bezug auf Kosten, Stil und Baustoffe sollen tun Künstlern keinerlei Vorschriften gemacht werden. Etwa süni Millionen Dollars sind bereits gezeichnet, den erforderlichen Rest glaubt inan ohne Schwierigkeiten beschaffen zu können. Für das Preisausschreiben hat die Stisterin die Mittel schon bewilligt und einen Ausschuß eingesetzt, dem das von dem Professor an der Leols «iss Lssux srts in Paris Guadct verfaßte Programm zur Beratung vorliegt. Es werden zwei Wettbewerbe mit beträchtlichen Preisen in Aussicht gestellt. Das internationale Preisgericht soll aus fünf Mitgliedern bestehen und die Bedingungen des Wettbewerbes fest setzen, durch die man die Beteiligung der hervorragendsten Kräfte oller Nationen zu erreichen hofft. Bereicherung der französischen Sprache. — Der -Figaro- und andere Blätter beschäftigen sich mit den neuesten Bereicherungen der französischen Sprache und den neuen Ausdrücken, die ihnen selbst schon ganz geläufig geworden sind. Opportunist« kam bei dem Konzil im Jahre 1870 auf und diente zur Bez ichnung der jenigen, die die Verkündung der lehramtlichcn Unsichtbarkeit des Papstes für zeitgemäß und dringlich erachteten. Hier wurde Oppor- tuvisins zugefügt als Bezeichnung eines politischen Systems. Die Politik brachte 6s.pituls.rcl, 6onnnunsrcl, Ozoswilsicl, Odegusrä, öoulsnxisto, llsvswists und andere Worte. Um den Arbeitgeber herabzuziehen, wird er jetzt emploxsar (Ansteller) genannt, als Gegen satz zum sinploz's (Angestellter). Die Nsldsursux (Unglücklichen, Armen! sind zu Mssrsux (Elenden) gemacht worden Die Frauen rechtlcrei brachte I'einwismg und k'ewinists; das Schrifttum die Symbolisten, hierauf Oeügussesnts (Zergangene, Aufgelöste- und Oeesclsllts (Niedergehende). Sehr treffend hat Alphonse Daudet ge wisse Persönlichkeiten, die gern vom Hochboden herab reden und prunken, sstraclisrs genannt. Die Worte soirists und soirsux gelten für Herren, die eifrig Theater, Konzerte, Abendunterhaltungen be- suchen. Der soirists ist mehr der berufliche Besucher, der über die künst lerischen Leistungen in den Blättern zu Gericht sitzt, der soiisux ist der leidenschaftliche Besucher, bei dem Vergnügen, Unterhaltung, Sich- vordrängcn die Hauptsache ist. Bergerat. der den Ausdruck geschaffen hat, ist auch der Vater von tripstouills^s, tripstouillss — etwa Schlammrührer — Ausdrücke, die durch die Panama-Geschichten stark in Gebrauch kamen. Für unseren Ausdruck Stutzer wurden in letzter Zeit nacheinander gommsux (Gesteifter), pseduttsux, grslottsux (Frierer), dovclisss (Gewurstelter) und osrclsux erfunden; letzterer Ausdruck von Cercle, der in Deutschland gewöhnlich Kasino genannt wird, in Paris aber hauptsächlich eine Spielhölle und Sammclort von Lebemännern ist, die sich auch durch ihr AeußereS auözuzeichnen.suchen, kseimtt, v'isu und bsesrrs haben nicht ver mocht, den eine — gut deutsch Schick — zu verdrängen, der allein noch gilt, nachdem die Ableitung eopurobio stecken geblieben ist. Kurze scharfe Ausdrücke bleiben am leichtesten oben Auf der Rennbahn, wie bei der Radlerei ist eine Menge englischer Aus drücke in Umlauf gekommen; aber auch mehrere neue französische wurden in Umlauf gesetzt: psloussrä — etwa Mattcnläufer — ist der Rennliebhaber, der, des geringen Einlabpreises halber, sich hauptsächlich auf der pslouss — Matten- oder Rasenplatz in der Mitte - der Rennbahn herumdrückt; Lioz'elstts, triplstts, gusckru- plsrts, vslooipeäsrcl bedürfen keiner Uebersetzung. Aus vsloeipeäsrcl ist psäsrci geworden, das für Radler gilt, während Rodlerinnen als schöne psclslsusss, Wettradler als peäslss und peäslisrs gepriesen werden. Von deutschen Worten haben sich hauptsächlich Lrsed und biutsrisnci eingebürgert, außerdem wird hin und wieder noch ksrtix bei Abfahrten gehört. Für die Ordens süchtigen sind die Ausdrücke psims (gepalmt) und pslwixsäs, Schwimmfüßler aufgckommcn Da die zwanzig Orden nicht ge nügen, deren Austeilung der Regierung obliegt, so gebraucht diese massenhaft die akademischen Palmen der Unterrichts- und Akademie-Offiziere zur Belohnung der Verdienste. Daher giebt es jetzt Gepalmte (pslwss) und pslmipeciss. Die Anarchisten bezeichnen die Enteignung aller Besitzer als rspri-s (Rücknahme) des Volks gutes; daher rspriss iuciiviciuslls, (Einzelrücknahme) als die beste bis jetzt erfundene Verschönerung des Begriffes Diebstahl gelten dürste. Verein -Breisgau- in Freiburg i/B. — Der Buchhand lungsgehilfenverein -Breisgau- in Freiburg i/B. veranstaltete am 13. d. M. im -Guttenberg- ein Gansessen, an dem fast sämtliche zwanzig Mitglieder, sowie einige Gäste teilnahmen. Hieran schloß sich ein gemütlicher Herrenabend, der durch die prachtvoll vor getragenen Baritonsoli des Herrn Petri, eine humoristisch-paro- distische Festrede des Herrn Roesebeck, sowie Rezitationen der Herren Bechstedt, Krämer und Müller sich zu einem äußerst animierten gestaltete. — Der noch junge Verein versteht cs, die Mitglieder zur regsten Teilnahme anzurcgen. Die jeden Donnerstag statt- findenden und immer zahlreich besuchten Zusammenkünfte werden nicht dem kommentmäßigen Kneipen gewidmet, sondern werden benutzt, um durch Vorlesungen und Rezitationen aus den Klassikern und aus Werken jüngerer Autoren unterhaltend und belehrend zu wirken. Der Lesezirkel enthält bereits 19 Zeitschristen, für deren Gratisüberlassung den geehrten Herren Verlegern auch hier Dank gesagt sei. — Gäste sind jederzeit herzlich willkommen. X. Sprechsaal. »Ungeheuerlichkeiten.« (Vgl. Börsenblatt Nr. 256, 2S9, 260, 262, 263, 266.) VII. Wohl jeder wird das Buchhändler-Adreßbuch besitzen, aus dem er entnehmen kann, ob der betreffende Verleger mit a oder be zeichnet ist. In letzterem Fall wird meist direkte Korrespondenz nötig sein. Gehört nun der Verleger zu der so hart verklagten Klasse, — was hindert dann, ihm den Nettobetrag nebst dem mut maßlichen Porto zu übersenden? Kann der Verleger dann nicht liefern, antwortet er nicht umgehend, zahlt er das Geld nicht franko zurück, so darf man ihn festnageln. Auf alle Fälle ist er direkte Antwort schuldig. —tt— VIII. -Obssssur- ist mit seiner nun schon gemilderten Ansicht über den Leipziger Geschäftsgang immer noch im Jrrtume und hat die bezügliche Vrrlegernotiz mißverstanden; ebenso entspricht das von ihm geschilderte Verfahren seines Kommissionärs nicht der Usance. (Siehe fragliche Broschüre des Kommissionär-Vereins.) X. IX. Am 30. April d. I. bestellte ich von einer Verlagsbuchhandlung in einer kleinen Universitätsstadt einen kleinen Verlagsartikel, re klamierte diesen noch zweimal — darunter einmal direkt per Post — ohne weder das gewünschte Schriftchen noch Antwort zu erhalten. Da mein Kunde das Schriftchen unbedingt brauchte, so mußte ich es von andrer Seite — natürlich mit vielen Kosten — besorgen. Da traf unerwarteter Weise am 20. September, d. h. mehr als 20 Wochen nach meiner ersten Bestellung, das Schriftchen direkt per Kreuzband vom Verleger ein mit einer Begleitsaktur, auf der bei den Worten: »Nach Verlangen vom . . . .- unbefangener Weise die sämtlichen drei Daten meiner Bestellung und Reklamationen aus gezählt waren, aber ohne jede weitere Bemerkung. — Das nennt man pünktliche Expedition! 6. Forderungen des Publikums an Buchhändler. Von einem Universitätsprofessor empfing eine Verlagshandlung folgende Bestellung: -Sehr geehrter Herr! Wenn ich ein Exemplar des in Ihrem Verlag erschienenen Buches zum Buchhändlerpreis erhalten könnte, würde ich Sie bitten, mir ein Exemplar (un- gebunden) unter Postnachnahme zuzusenden.- Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen s51917j Zur gef. Nachricht, daß ich mit heute die Firma L. Grorgi's Verlag (Fr. Bartholomäus) i» Leipzig ganz sollen lasse und alles von C. Georgi Uebernommene unter Fr. Bartholomäus in Erfurt ausliefere. Bestellungen, besonders auf „Collection Wild-West"' bitte daher an meine F.rma ausgeben zu wollen. Hochachtend Erfurt, 19. November 1897. Ar. Bartholomäus.
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