Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1897
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- 08.09.1897
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^ 208, 8. September 1897. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 6335 Lebensarbeit des Verstorbenen überhaupt abgeschlossen. Neben den Sorgen für eine große Familie — zu den drei aus der ersten Ehe seiner Gattin übernommenen Kindern, denen er ein treuer liebevoller Vater war, gesellten sich noch sechs eigene Kinder — hatte schon bisher die rege Teil nahme am öffentlichen Leben ein nicht geringes Matz seiner außergewöhnlichen Arbeitskraft in Anspruch genommen. Schon im Jahre 1863 gehörte er im Verein mit Carl Brater, Marquard Barth, Professor von Hofmann, Professor Edel, De. Völk u. n. — lauter Namen, denen ivir auch im Ver lagskatalog der C. H. Beck'schen Buchhandlung begegnen — zu den Begründern der in der Folge so einflußreich gewordenen bayerischen Fortschrittspartei, deren Konstituierung am Wohn sitz des Verstorbenen, in Nördlingcu, stattsand. Im Jahre 1867 veröffentlichte Ernst Rohwer eine Broschüre unter dem Titel: »Unsere Lage und unsere Pflicht«, in der er das energische Eintreten für den Anschluß Bayerns an den Nord deutschen Bund als eine Pflicht aller Vaterlandsfreunde er klärte. Im Jahre 1868 wurde er im Wahlkreis Nördlingen- Donauwörth-Neuburg a/D. als nntionalliberaler Kandidat für das Zollparlamcnt aufgestellt, desgleichen in den Jahren 1871 und 187-1 für den deutschen Reichstag. Allerdings vermochte er bei keiner dieser Wahlen gegenüber der ultra- montan gesinnten Mehrheit durchzudringen; doch fehlten im Jahre 1871 nur wenige Stimmen an seinem Siege, und sein selbstloses Eintreten für die nationale Sache war nicht umsonst. Hand in Hand mit der politischen Thätigkeit, der er, zwar ohne allen Ehrgeiz für seine Person, doch mit um so größerem Erfolg für die Sache, bis an sein Lebensende treu blieb, ging das gemeindliche Wirken. Nahezu dreißig Jahre war Ernst Nohmer Mitglied des Magistrats der Stadt Nördlingen, und eine große Anzahl sonstiger Ehrenämter ver einigte sich auf seinem Haupte. Ein wirtschaftliches Verdienst, zumal um die weniger Bemittelten seiner Mitbürger, denen sein Herz und seine Hand auch im Wohlthun weit geöffnet waren, erwarb er sich durch Begründung einer Darlehens bank nach Schulzc-Delitzsch'schem Muster, deren erster Vor stand er bis in die letzten Jahre blieb. Die seltene Popularität, deren er sich bei hoch und niedrig, arm und reich erfreute, bezeugte sein Leichen begängnis. Unter den vielen Kränzen, die mit ehrenden Ansprachen au seinem Grabe niedergclegt wurden, befand sich auch ein solcher, den ihm das Personal der C. H. Beck'schen Buchdruckerei widmete, dem er auch nach seinem Rücktritt vom Geschäfte ein väterlich besorgter Freund ge blieben war. Alle, die jemals mit Ernst Nohmer in Be ziehung traten, werden den Eindruck von der Liebenswürdig keit und edlen Humanität seines Wesens bewahren. Ein trefflicher Humor mar ihm eigen, der ihm selbst in den viereinhalb Monaten seiner schweren Krankheit helfend und tröstend zur Seite stand. Bis ins hohe Alter blieben ihm eine ungewöhnlich rege Genußfähigkeit und Empfänglichkeit des Geistes für alles Bedeutende und zumal auch für die Erscheinungen der Littcratur erhalten, die er bis ganz zuletzt sorgfältig teilnehmend verfolgte Das lebendigste Bewußtsein von den sozialen Pflichten der Vermögenden gegenüber den Bedürftigen erfüllte ihn, und danach gestaltete er sein Leben. Ein edler Mensch in allen seinen Bethätigungen, war er auch eine Zierde unseres Standes und verdient es, daß sein An denken auch von seinen Berufsgenoffen in Ehren gehalten werde. Kleine Mitteilungen. Verhütung von Ansteckung durch Bücher. — Die Krank heitsübertragung durch Bücher zu verhindern, hat, nach Aschrott, Volksbibliothek und Volkslesehalle, eine kommunale Veranstaltung in einer englischen Gemeinde folgende Anordnung getroffen: -Die Gesundheitsbeamteu benachrichtigen die Bibliotheksbeamten sofort von jeder in dem Bezirk oorkommenden ansteckenden Krankheit. Es wird dann ermittelt, ob sich in der betreffenden Wohnung, oder bei gefährlichen Krankheiten in dem betreffenden Hause, ein Benutzer der Bibliothek befindet. Die von diesem entliehenen Bücher werden mit der Anweisung zurückgefordert, daß sie direkt an das Gesundheitsamt abzuliefern seien; hier werden sie desinfiziert und gelangen somit erst nach der Entgiftung in die Bibliothek zurück. Neuentleihungen von Büchern an die Bewohner eines solchen Hauses werden erst nach Einreichung eines Gesundheitsattestes der zuständigen Gesundheitsbehörde bewilligt.- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Vsrsobisäous Wisssusebaktsu. ^vtiqu.-llretaloA Hr. 100 roo Ilaunsetzsr iv klaqsvlurt. 8". 22 8. 700 Hru. Pläne zum Bau des Buchgewerbe Hauses in Leipzig. — Am Sonnabend den 1. d. M. erfolgte die Zucrkennung der Preise in dem Preisbewerb um Pläne zu einem Buchgewerbehau» in Leipzig. Es waren fünfzehn Bewerbungen eingegangen. Mit dem ersten Preise ausgezeichnet wurde der Entwurf Nr. 13 (Kenn wort: -Buchgewerbe-, Verfasser Herr Emil Hagberg in Berlin- Friedenau); mit dem zweiten Preise der Entwurf Nr. 7 (Kennwort: -Bücher und Bauten lassen Manches verlauten-, Verfasser: die Herren Schauppmeyer L Helbig in Hannover). Ein dritter Preis konnte nicht verteilt werden; die dafür ausgesetzte Summe wnrde unter die Inhaber der beiden ersten Preise verteilt. Der Entwurf Nr. 1 (Kennwort: -Dixi«, Verfasser Herr Hans Enger i» Leipzig) mußte leider wegen erheblicher Ueberschreitung der Baukosten von dem Preisbewerb ausgeschlossen werden, wurde aber wegen seiner sonstigen Vorzüge für 1000 angekauft. Die Entwürfe sind zur Zeit im deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig ausgestellt. Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. — Wenn man die Hunderttausende von guten Schriften, die in den Bücherschränken unbenutzt verstauben, der lern- und leselustigen ärmeren Jugend und den Volks-, Vereins- und Schulbibliotheken in wenig bemittelten Ortschaften zuführen würde, so könnte damit ein ungeheures geistiges Kapital fruchtbar gemacht werden. Die -Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung- hat wiederholt um Ueberlassung guter, nicht mehr gebrauchter Bücher gebeten. Seit dem 1. Januar d. I. gingen daraufhin bei der Kanzlei der Gesellschaft 5971 Bände ein, die zum Teil verwendbar waren. Die Gesellschaft war dadurch, unter Zuhilfenahme ihrer für diesen Zweck verfügbaren Mittel, in der Lage, 97 Volks-, Vereins- und Schulbibliothcken in kleinen Gemeinden mit Zuwendungen von je 50—150 Bänden und 85 strebsame Schüler in Volks- und Fortbildungsschulen mit 616 einzelnen Büchern zu unterstützen. Insgesamt hat die Gesell schaft seit dein 1. Januar d. I. 5695 Bände unentgeltlich ab gegeben. Im Jahre 1896 wurden 206 Bibliotheken mit 8088 Bün den begründet, bezw. unterstützt. Die Gesellschaft für Volksbildung bittet dringend, ihr alle für ihre Zwecke geeigneten Bücher (Volks bücher, gute Erzählungen, Jngcndschriftcn, Klassiker, Zeitschriften ivie -Gartenlaube», -Ueber Land und Meer- rc), sowie auch Schul bücher, die sich für den Selbstunterricht eignen (Lesebücher, Lehr bücher für Geschichte, Geographie, Naturgeschichte u. s. w.), zuzu- wendcn. Sendungen werden an die Kanzlei der Gesellschaft, Berlin ITVV., Lübeckcrstr. 6, erbeten. In Berlin erfolgt auch Ab holung durch Boten. (Nat.-Ztg.) Sprechsaal. Unklare Bestellung betr. (Vgl. Börsenblatt Nr. 204.) Betreffende Bestellung ist nicht im geringsten unklar. Wenn ich etwas ä condition wünsche und habe bei dem betreffenden Ver leger kein Konto, so bestelle ich -L condition unter Nachnahme des Betrages- oder mit anderen Worten -gegen bar mit Remissions recht-. Es ist unzweifelhaft, daß der Verleger das Buch zurück nehmen muß. Leipzig. I. Milde. Zur Restbnchhandels-Ordnnng. Darf ein Verleger ein seit Jahren verramschtes Werk, das irr tümlich bei ihm, statt bei dem betreffenden Antiquar bestellt wnrde, zum ursprünglichen Preise expedieren? Ist der Verleger in diesem Falle nicht verpflichtet, das Buch zurückzunehmen oder wenigstens zu gleichem Preise wie der Anti quar zu liefern? 2. 850*
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