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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1897
- Sprache
- Deutsch
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6218 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 204, 3. September 1897. fabrik. Sic brauchen 2500 Pfund Druckerschwärze wöchentlich. Für ihre Parlamcntsberichte zahlen die -Times- lOO Pfd. St. wöchentlich, der -Standard- 75 Pfd. St. und -Daily Telegraph- und -Daily News- 50 Pfd. St. Die großen Morgenzeitungen zahlen jährlich 1200 Pfd. St. für die Reuterschen Depeschen, und die Abendzeitungen 400 Pfd. L t. Die Gehälter der Redakteure der Londoner Presse sind hoch. Aber die Zahl derjenigen, die diese hohen Gehälter beziehen, isi nicht so groß, wie man sich häufig auf dem Festlande vorstellr. Der Chefredakteur der -Times- hat eine Einnahme von 3000 Psd. St., der der -Daily News- eine von 2000 Psd. St. Ein Leitartikler der -Times« bekommt ein Gehalt von 1500 Pfd. St. und ein Stadt- Redakteur 600 — 800 Psd. St. Die Einnahmen der großen Londoner Zeitungen sind freilich auch den Ausgaben entsprechend. Für eine ge wöhnliche Annonce läßt sich die-Times-4 sb für je 30 Worte bezahlen. Ihre Einnahme sür Annoncen soll durchschnittlich lOOOPfd. St. den Tag betragen. Die Annonceneinnahme der übrigen großen Londoner Blätter berechnet man aus 300—500 Psd. St. täglich. Eine ganze Sette kostet im -Daily Telegraph» 156 Pfd. Sr., im -Daily Chronicle- 120 Pfü. St und in der -Daily News» 110 Pfd. St. Für eine halbspaltige Annonce berechnet die -Westminster Gazetle- 20 Pfd. Sr., der -Globe- 25 Psd. St. und das -Echo- und der -Star- 30 Pfo. St. Ohne die ungeheure Einnahmequelle, welche die englischen Zeitungen in den Annoncen haben, könnten sie nicht sür einen Penny oder gar sür einen hatben Penny hergestellt werden. Die Annoncen müssen wenigstens die Kosten für Papier und Druck decken. K. k. graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. — lieber diese Anstalt teilt die Wiener Zeitung folgendes mit: Am 11, 17. und 18. September finden die Schülerausnähmen für das Wintersemester 1897/98, und zwar sowohl für die erste Sektion (Photographie und Reproduktionsverfahren) als auch für die zweite Sektion (Buch- und Illustrations-Gewerbe) statt. Es werden von verschiedenen Fachlehrern theoretische Vorträge und praktische Hebungen in den Ateliers, chemischen Laboratorien und Drucker- sülen der Anstalt mit den Schülern vorgenommcn, und zwar in Porträt- und Reproduktions-Photographie, im photomechanischen Reproduktionsverfahren: Lichtdruck, Photolithographie, Photo zinkographie, Kupfer - Emailversahren und anderen speziellen photographischen Methoden. Weiter findet theoretischer und prak tischer Unterricht im Buchdruck (Satz und Druck an der Hand- und ! Schnellpresse) sowie über Organisation des Betriebes statt. Zur Benutzung sür die Frequentanten der Anstalt steht eine reichliche Lehrmittelsammlung und Fachbibliothek zur Verfügung. Praktiker, Künstler, Gelehrte rc., die nur einzelne Fächer erlernen wollen, so wie Personen, die sich nur im Freihandzeichnen weiter ausbilden wollen, finden als außerordentliche Schüler Aufnahme. Nähere Auskünfte erteilt die k. k. Direktion der Anstalt (Regierungsrat Lr. Eder), Wien, 7. Bez., Westbahnstraße Nr. 25. Ausstellungen von Werken Hans Holbeins und Ar nold Böcklins. — Basel, die Stadt Hans Holbeins und Ar nold Böcklins, rüstet sich zu einem großen Kunstfeste. Es handelt sich um die Feier des siebzigsten Geburtstages Arnold Böcklins und die festlich zu begehende vierhundertste Wiederkehr des Ge burtsjahres Hans Holbems (geboren 1497 in Augsburg und 1514 nach Basel übersiedell). Das Böcklin-Fest wird am 23. Oktober statlfinden; von seinen Teilen ist hrer zunächst nur das am Abend abzuhaltende Künstlerfest mit Bankett hervorzuheben. Am 20. September wird in der Kunsthalle die Ausstellung von Werken Arnold Böcklins eröffnet werden, dank dem Ent- gegenkommen zahlreicher Besitzer solcher Werke in reichstem Bestände. Das Komitee ist in der Lage, neben dem gesamten öffentlichen und privaten Baseler Besitz Böcklinsche Gemälde aus mehreren Schweizer Städten, aus allen Gegenden Deutschlands, aus Oesterreich auszustellen, im ganzen etwa 80 Stücke, wo runter ein halbes Hundert Hauptbilder; es vermag hierbei allen Epochen der künstlerischen Entwicklung Böcklins gleich mäßige Vertretung einzuräumen. Der Schtuß der Böcklin - Aus stellung ist aus den 24. Oktober festgesetzt. Zur gleichen Zeit wie die Böcktin-Ausstellung soll im Museum eine Ausstellung sämt licher Werke Hans Holbeins (Originale und Reproduktionen) ver anstaltet werden. Sprechjaal. Hebung des Novitäten-Absatzes. Im Börsenblatt wurde wiederholt die Frage einer geeigneten Bücher-Rundschau sür das gebildete Publikum besprochen. Ich möchte eine weitere Idee angeben und verweise deshalb auf den im Herbst 1896 erschienenen -Theologischen Handkatalog- mit Unter stützung der namhaftesten Verlagsfirmen, wie Beck, Bertelsmann, Hinrichs, Mohr, Vandenhoeck L Ruprecht und anderen unter Mit wirkung ersahrener Sortimenter herausgegeben. Dieser Katalog ist kein Pcival-Unlernehmen der ausliesernden Firma, sondern ein Gesaml-Unternehmen vieler deutscher Verleger theologischer Werke. Wie nun diese Firmen theologischer VerlagSrichlung sich zu gemeinsamer Herausgabe des theologischen Kataloges vereinigten, — könnten so nicht auch andere Verlagsbuchhandlungen, die ge diegene Veröffentlichungen aus solchen Gebieten bringen, die für den gebildeten Laien von Interesse sind, anstatt über ihre eigenen Verlagswerke langatmige und teure Prospekte einzeln herzustellen, sich zu gemeinsamer Herausgabe eines je nach Bedarf von Zeit zu Zeit erscheinenden Offertenblattes bezw. Prospektes über ihre eigenen Publikationen vereinigen? Ein solches Cirkular, in Um fang und Format ähnlich dem Decker'schen Offerlenblatt gedruckt, hätte seine Verbreitung weniger durch Beilegen in Kontinuationen zu finüen, denn Familien- und Fachzeitschriften bringen gerade ge nug Anpreisungen und Prospekte aller möglichen Industriezweige, sondern dürste zweckmäßiger als Zeitungsbeilage einigen namhaften Tageszeitungen beigesügt werden. Die Beilagegebühren sind aller dings meist nicht tnllrg; aber bei wiederholtem Beilegen der in gleicher Ausstattung neu erscheinendenProspekle würden die Zeitungs- Expeditionen sich gewiß bereit erklären, bedeutend ermäßigte Bei tagegebühr zu berechnen, besonders später, wenn sich erst die Zeitungs-Abonnenten auch an die Bücher-Rundschau, wie jetzt an vie allgemein gewünschten Lolterielisten, gewöhnt haben werden; Buchhändler, in deren Verlag eine Tages-Zeitung erscheint, würden den Prospekt der Stadtauslage möglicherweise kostenlos beilegen, und außerdem dürste sich gewiß mancher Sortimenter finden, der tue Bücher-Rundschau mit Ausdruck seiner Firma beziehen und auf eigene Kosten einer ihm geeignet erscheinenden Tages-Zeitung seines OcleS beilegen würde, abgesehen von den Exemplaren, die, von den Sortimentern unter Couvert versandt, Verbreitung finden würden. Da fast jeder Gebildete doch sicher eine bessere Tages- Zeitung hält, so gelangten die den Zeitungen beigelegten Prospekte an die richtigen Adressen, und mancher, dessen Name bei den Buch händlern noch nicht auf der Liste der Bücherfreunde steht, wird zum Kauf angeregt werden, wenn das Bücherverzeichnis aus allen all- gemein interessanten Gebieten etwas Gutes bringt und nicht zu langweilige Anpreisungen enthält. Ebenso wie die Auslieferung rc. des theologischen Hand- katalogeS einer der an der Herausgabe beteiligten Firma anver traut ist, so hätte auch eine der am Prospekt beteiligten Verlags firmen die Leitung der Herstellung desselben in die Hand zu nehmen. Die Auslage des Bücherverzeichnisses würde sich allerdings ziemlich hoch belaufen; die Herstellungskosten hätten jedoch die daran beteiligten Verlagsbuchhändler nur zu entsprechenden Teilen, je wie viel Raum eines Jeden Verlagsanzeige einnimmt, zu tragen. Auch könnten so die Verteger manche Annonce in Zeitungen und Unrerhallungsblättern, Kosten für lange Prospekte, die vom Publi kum oft gar nicht zu Ende gelesen werden, wie auch manches Rezensions-Exemplar ersparen. Ueber die Einrichtung der hier vorgeschlagenen Bücher-Rund schau giebt die kürzlich aus Seite 5915 in Nr. 193 des Börsen- btattes erschienene Abhandlung manchen Fingerzeig: Es handelt sich um das Anzeigen von Büchern aus denjenigen Gebieten, die sür Gebildete von Interesse sind, wie schöne Litleratur, Länder- und Völkerkunde, Politik, Kunst, Geschichte, Philosophie rc. Unter jedem Büchertitel hat unbedingt eine kurze Inhaltsangabe nach Art der im kleinen roten Engelhornschen Romankatalog üblichen An merkungen oder eine von der Verlagsbuchhandlung selbst ver öffentlichte sachgemäße Kritik zu folgen, in der alles aufdringlich Reklamehasle zu vermeiden ist und deren Umfang eine bestimmte Zeilenzahl nicht überschreiten darf. Fade Bücher und Schund- Lltterarur sind aus dem Prospekt ausgeschlossen, was sich von selbst ergiebt, wenn das Unternehmen von entsprechenden Vertretern oeS deutschen Verlagsbuchhandels begründet uno geleitet wird und diese die eventuell erstrebte Beteiligung von den ihnen nicht zu sagenden Firmen ablehnen würden. Folgende Notiz auf dem Prospekt dürfte zeitgemäß sein: -Man wende sich behuss Kauss dieser Bücher nicht an Buchbindereien, Bazare oder Papierhandlungen, sondern an eine solide Sortiments buchhandlung.- Wenn sich auch nicht sogleich bei Durchsicht des Prospektes beim Publikum die Lust zum Kaufen regt, so wird ein solches Bücherverzeichnis doch eher aufgehoben, als ein Prospekt über einen Atlas, eine Klassikerbibliothek oder ein Konversations-Lexikon, bei denen oft der hohe Preis von vornherein abschreckt. Auch wird der Sortimenter bei seiner beschränkten Zeit viel lieber einen Pro-
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