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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1897
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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193. 21. August 1897. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 5917 Schriftzählung durch den Kasseler Landesbüchcrei-Beamten Fey sorlsetzen lassen. Dieser hat die in Deutschland erschienenen Schrift werke nach dem Leipziger -Wöchentlichen Büchcr-Verzeichnisse- in Bezug auf die gewählte Schriftart gezählt. Wir hatten in Nr. 1 -Heimdalls- vom Jahre 1896 mitgeteilt, daß im Jahre 18Z0 38,56 v. H., 1891 38,74 v. H., 1892 40,48 v. H., 1893 39,76 v. H. und 1894 36,79 v. H. aller Druck-Erzeugnisse in lateinischer Schrift gedruckt waren. Nach den neuesten Feyschcn Zählungen weisen 1895 39,73 v. H. und 1896 40,88 v. H. der Druckwerke lateinischen Druck auf. Es wäre also, wenn die Zählungen in allen Fällen genau sind, nachdem in den Jahren 1893 und 1894 ein Sinken eingetreten war, seit 1895 abermals eine Steigerung des Lateindrucks zu verzeichnen. Das ist im höchsten Grade betrübend. Wir wollen nicht unerwähnt lassen, daß sich der -Deutsche Buchhandel- über die Länder Deutsches Reich, Oesterreich, - Ungarn, Schweiz, Luxemburg, Holland, Belgien, Dänemark, baltische Länder, Polen und Nordamerika erstreckt, daß also auch alle in diesen Ländern erschienenen Bücher in deutscher Sprache in dem Leipziger -Bücher-Verzeichnisse» vermerkt und in der vorliegenden Zählung berücksichtigt worden sind. Nicht berücksichtigt sind nur die geistlichen und die regelmäßig wiederkehrcnden Schrift werke, also Bibeln, Gesangbücher, Zeitweise! (Kalender), Zeit schriften und Zeitungen, alles Druckwerke, für die fast aus nahmslos deutsche Eckschrift zum Drucke verwandt wird. Jeden falls kommt in diesem für die Deutschbewußtcn höchst betrübenden Fortschritte der Lateinschrift der Wille oder die Neigung des deutschen Volkes keineswegs zum Ausdrucke. Denn das deutsche Volk, die große Masse der Leser, ist in der Schristfrage von einer Gruppe von Schriftstellern und Verlegern abhängig. Diese drängen ihm die welsche Schrift geflissentlich auf. Die meisten Verfasser von Büchern stehen der Schristfrage teilnahmlos gegen über und lassen den Verleger schalten und walten und über die Wahl der Schriftart entscheiden. Eine Anzahl, zu denen die im klassischen Nebel wandelnden Gelehrten und die semitischen Schrift steller gehören, bevorzugen ausdrücklich die welsche Schrift. Die schlimmsten Sünder an unserem Schrifttums sind die Verleger. Nur ivenige Verfasser äußern eigene Wünsche über die Schriftart und finden, wenn sie es thun, beim Verleger selten Berücksichtigung. Die Verleger schalten beinahe selbstherrlich über des deutschen Volkes Schrift und bringen diesen unseren volkstümlichen Besitz dem Unter gänge nahe. Bei der wirtschaftlichen Entwickelung unserer Zeit, die sich besonders auch im Verlagsbuchhandel äußert, werden die Groß betriebe immer allmächtiger,während die kleinen zerrieben werden. So haben zur Zeit ein paar Dutzend von -Großverlegern- fast den ganzen Verlagsbuchhandcl an sich gerissen, und diese Leute schreiben dem deutschen Volke vor, in welcher Schrift es seine Bücher zu lesen hat. Kleine, junge Verleger kommen gegen diese Gruppe, die man einen -Bücher-Ring- nennen könnte, kaum noch auf. Man denke nur, daß eine einzige große Verlagsbuchhandlung den Bücher markt mit Hunderten von Büchern überschwemmt und daß ein ein zelner Verleger in der Lage ist, Hunderte von Büchern mit Latein- druck in das deutsche Schrifttum hineinzufälschen. Das ist ein un erhörter Mißstand. . . . (Hier folgen einige judenfeindliche Be merkungen, die wir übergehen. Red. . . .) Wir brauchen, wie wir immer wieder betonen, ein -Sprach- und Schrift-Gesetz-, daß dem bisherigen Unfuge gesteuert werde und das Schicksal unserer deutschen Schrift nicht fernerhin Leuten ausgeliefert bleibt, die für die hohe Bedeutung derselben im deutsch-völkischen Sinne in den meisten Fällen gar kein Verständnis haben. Das heutige Preßgesetz muß abgcändert bezw. ergänzt werden. Wir werden gelegentlich die jenigen deutschen Verlagshandlungen hier öffentlich bekannt geben, die ihre Verlagswerke grundsätzlich nur in Lateinschrift Herstellen. Aber auch unseren Freunden müssen wir es immer wieder auf das dringendste ans Herz legen, in ihren Kreisen an der Pflege und Erhaltung unserer Schrift mitzuarbeiten. Einem einzelnen Blatte kann der Kampf nicht überlassen werden. Es empfiehlt sich, immer aufs neue Mißbilligungsschreibcn an die Fälscher unseres Volks- tumes zu senden und ferner lateinisch gedruckte Bücher grundsätz lich nicht mehr zu kaufen. Dieses wirksame Mittel wird die Gruppe von Verleger--Sclbsthcrrschern- vielleicht allmählich von ihrem hohen Pferde herunterbringen.- Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Nachtrag zur 5. Auflage des Führers durch Martin Böhm's (Berlin) Theaterverlag, nebst allgemeinem Register. 8°. 18 S. Usiods-Ngäioival-^uesigsr. XXII. dir. 17. (20. August 1897.) Nit luttsraturübsrsiedt. 4". 8. 261—-276. I-sipeig, Verlag von ö. Lonogsn. Die Leipziger Messen in Geschichte, Wesen und Bedeutung. Fest schrift zum 400jährigen Jubiläum der Meßprioilegien von Reinhold Funke. 8". 54 S. mit Abbildungen. Leipzig 1897, Verlag von Paul Schimmclwitz. Brosch. 50 Wrcde, Vom Baume des Lebens. — Wie der Kritik- Verlag in Berlin im Anzeigenteil der heutigen Nummer d. Bl. mitteilt, sind der Verfasser und der Illustrator des Buches -Vom Baume des Lebens», die Herren Or. Richard Wrede und Hans Ballusch ek, vom Landgericht Berlin l von der Anklage der Ver breitung einer unzüchtigen Schrift freigesprochen worden. Beschlagnahme. — Die Firma Heinr. Drewes Buchhandlung in Bremen teilt uns mit, daß bei ihr das Buch: Schwantje, Das -edle Waidwerk- und der Lustmord (Verlag von August Schupp in München) am 18. d. M. aus ihrem Schaufenster be schlagnahmt worden ist. Die Presse in Japan. — Japan, das innerhalb der letzten fünfzig Jahre allmählich in die Reihe der civilisierten Staaten cingc- treten ist, hat während dieser Zeit auch bezüglich des Zeitungs wesens und seiner politischen Einrichtungen bedeutende Wandlungen durchgemacht. Vor dreißig Jahren gab es dort noch keine nationale Presse. Anfangs beschränkte sich das Interesse der Japaner bloß darauf, zu erfahren, was denn eine Zeitung sei, und erst nach und nach entwickelte sich bei ihnen der Sinn für Neuigkeiten und Mit teilungen politischer Art, und zwar derart, daß heutzutage in den Städten jedermann seine Zeitung liest, die Läufer, die die Djiurikchas ziehen, so gut wie die Köchinnen. Das -lourval cls8 veds.t.8« berichtet, daß die Insel Formosa, die erst seit kurzem zum Reiche der ausgehenden Sonne gehört, bereits zwei Zeitungen be sitzt, von denen die eine ausschließlich in japanischer Sprache, die andere in drei Sprachen, der japanischen, chinesischen und englischen, geschrieben ist. Doch machen die Journalisten keine glänzenden Geschäfte; es kommen nur wenige aus ihre Kosten. (Allg. Ztg.) Allgemeiner deutscher Buchhandlungsgehilfen-Ber- band. — Der Allgemeine deutsche Buchhandlungsgehilfen-Verband wird am Sonnabend den 11. und Sonntag den 12. September im deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum feiern. SprechsaaL. Haupt-Sachregister zum Bundes-, bezw. Reichsgesetzblatt. Eine Firma in Berlin-Charlottenburg erläßt in den letzten Nummern des Börsenblattes eine Ankündigung, daß das demnächst erscheinende Haupt-Sachregister zum Bundes- bezw. Reichsgesetzblatt 1867—1896 von ihr zum Preise von 3 ^ bar bezogen werden könne. Laut Bekanntmachung des Kaiserlichen Post-Zeitungsamtcs vom 29. Juli 1897 kann dieses Register zum Preise von 2 ^ 40 von jeder Postanstalt bezogen werden, also ohne Fracht- und sonstige Spesen. v. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Elutragullgku tu das Haudrlsrrgister. Mitgetcilt von der Geschäftsstelle des Börsenvereins. Arnstadt, den 11. August 1897. N Braune. Inhaber der Firma ist Raimund Braune. Basel, den 2. August 1897. Friedrich Emil Perthes. Diese Firma widerruft die an Richard Zeissold erteilte Einzcl-Prokm a und erteilt dafür an dcnsrlben sowie an Karl Ludwig Küntzcl Kollektiv-Prokura. Berlin, den 7. August 1897. Danz'sche Buchhandlung u. Antiquariat (Ernst Danz). Das Geschäft ist auf die Witwe Hulda Danz geb. Hahn, Georg Danz und Fritz Danz über gegangen und wird von denselben unverändert fortgeführt. Berlin, den 12. August 1897. Eckstein s bio graphischer Verlag Berlin. Inhaber ist Bola Eckstein. — — Verlag der Zeit H. Bousset. Das Geschäft ist auf den Pfarrer Friedrich Naumann übergegangen, welcher VleründlechzWir' Jahrgang. 794
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