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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1897
- Sprache
- Deutsch
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5548 Nichtamtlicher Teil. 179, 5. August 1897. er bereits als siebzehnjähriger Jüngling seine Bibliothek an- zulcgcn und arbeitete mit wahrem Feuereifer an deren Ver mehrung bis kurz vor seinem im Jahre 1878 erfolgten Hinscheiden. Welchen Geschmack er dabei entwickelte, wird der Kenner aus dem Inhalt des für die Auktion ausgegebenen Katalogs leicht ersehen. Da finden wir zuvörderst eine höchst kostbare Kollektion der verschiedensten Ausgaben der Bibel in allen Sprachen, herrliche Oorss, Breviere und andere liturgische Bücher, meist in ganz prächtiger typographischer Ausstattung und häufig in kostbaren Einbänden. Ganz hervorragend sind die englischen Autoren und Drucke der frühesten englischen Typographen vertreten. Weist doch schon die erste Abteilung allein nicht weniger als zehn Caxton-Drucke auf, Drucke, die von jeher zu den größten Seltenheiten zählten. Nicht weniger als zwölf verschiedene Ausgaben von »vams ckulmvs Lsrvss, Lolchs ot llavkiox avä Ouot.inA« wußte der Lord zusammen zubringen, von der Edition von St Albans 1486 bis zur Gryndallschen Bearbeitung von 1596. Eine große Anzahl von auf Pergament gedruckten Werken zeigt des Lords Vor liebe für diese. Die ausländische Litteratur, namentlich die italienischen Autoren: Ariosto, Boccaccio, Dante rc. sind in zahlreichen und fast ausschließlich kostbaren Ausgaben reich vertreten, ebenso die Klassiker meist in den ersten oder doch ganz frühen Editionen. Ganz hervorragend vertreten finden wir auch die prächtigen Holzschnitt- und Kupferwerke des XV. und XVI. Jahrhunderts. Diese wurden geradezu mit Gold ausgewogen, namentlich die kleinen Merkchen mit den so reizvollen italienischen Ilmrihholzschnitten. Von frühen und besonders kostbaren deutschen Produkten wollen wir nur erwähnen ein ganz voll ständiges Exemplar einer der ersten xylographischen Ausgaben der Oiblia kaugerum, ein aus Pergament gedrucktes und mit Randmalercien geschmücktes prächtiges Exemplar der Guten berg- (sogenannten Mazarin-)Bibel; die Mainzer Bibel von 1462, gleichfalls auf Pergament, ebenso ein auf Pergament gedrucktes Exemplar des Durandus von 1459. Auch frühe, meist äußerst seltene und kostbare französische Werke, Bücher in kostbarem Einband und aus illustrem Besitz fehlten nicht. Der Auktion wohnten nur wenige Privatpersonen bei, da die großen englischen Sammler ihre Aufträge dem Händler und meist unlimitiert zu geben pflegen; dagegen waren alle bedeutenden englischen Antiquare da: Quaritch, Pickcring, Ellis, Leighton u. a. Das Ausland vertraten merkwürdigerweise nur einige wenige Herren, wie Morgand aus Paris, Jacques Nosenthal aus München und zeitweise Baer aus Frankfurt. Trotz der verhältnismäßig geringen Anzahl von Käufern — an manchen Tagen mochten es kaum zehn bis zwölf Personen sein — entbrannten zuweilen heiße Kämpfe um den Besitz einer litterarischen Kostbarkeit. Besonders interessant gestaltete sich der dritte Verkaufstag mit all den kostbaren Bibeln und Bibeltcilen. In kurzer Zeit wurden für etliche wenige Nummern etwa 200 000 ^ bezahlt. Da unser Raum beschränkt ist, so wollen wir nur von einigen der besonders interessanten Stücke die Verkaufs preise anführen. Taglicntes Rcchenbüchlein Oikro Oabaeo in der dritten Venetiancr Ausgabe erzielte 430 Ein defektes*) Exemplar des Sorgschen lateinischen Aesop wurde auf 1220 ^ ge trieben; andere Ausgaben derselben Fabeln mit den eleganten italienischen Umriß-Holzschnitten erzielten phantastische Preise: Verona 1479 (einige Blatt fehlten, einige andere waren faksi miliert) 830 Neapel 1485, lateinisch und italienisch, *) Wir »eben nachstehend die Defekte stets genau an, da sie im Katalog meist nicht verzeichnet waren, sondern vielfach erst wahrend der Auktion entdeckt wurden. ziemlich stark beschnitten, 4060 (Dieselbe Ausgabe er zielte bei Hibbert 340 bei Libri 384 ^). Venedig 1491 ging auf 360 obschon zwei Blatt beschädigt und die Holz schnitte schlecht koloriert waren; Venedig 1492, einige Ränder beschädigt, 1140 Venedig 1492, schlechtes Exemplar, dem zwei Blätter ganz fehlen, 275 Die auf Pergament gedruckte erste französische Ausgabe des Alciat, Paris 1536, erzielte 740 Jost Ammans Evangelien brachten 130 dessen Figuren von allerlei Jagt 220 Das angeblich erste in London gedruckte Buch: Zaires super Xll. II. wstspb^s. ^ristotslis, 1480, 4620 Das auf Pergament gedruckte Exemplar von Aretins Oistoris äst popolo Oiorevt. von 1476 wurde auf 1480 ^ getrieben, die erste englische Ausgabe von Ariosts Orlsuäo Uurioso auf 720 Die erste Ausgabe der Opom vuria des Aristoteles von 1483, auf Pergament gedruckt mit herrlichen Randmalereien, 16000 die Ltbiocc des Aristoteles, in Oxford 1479 ge druckt, erzielten, obgleich vier Blatt handschriftlich ergänzt waren, 2420 Nbs 8tor^ ok Lrtdur war in einigen seltenen Aus gaben vertreten: 1557: 780 zwei andere Ausgaben des 16. Jahrhunderts ohne Datum 590 und 480 Ein frühes englisches Pestbüchlein des Bischofs von Noeskilde (Arusiens) angeblich von Machlinia mit Caxton-Typen ge druckt, 2940 dasselbe Exemplar wurde in der IVbite Xmgbt's ssis für 180 ^ verkauft. Augustinus Oovtsssiovnw II. XIII. mit Schössers Drucker marke 315 desselben Olts äs visu in der ersten fran zösischen Ausgabe, nur Band I. 500 Einige frühere Aus gaben von Lord Bacons Werken erzielten hohe Preise: Lssmes 1598: 640 1612: 120 1613: 260 OroLeieves anä aävsnos ot lsarniog, 1605: 400 Bales illustr. msjoris Oritarmiae seript. Ipswich 1548, Exemplar aus dem Besitz König Eduards VI.: 1000 Die schon oben erwähnten zwölf Ausgaben von Osivs .lulians Larnss Loolc ot Harvking -rnä A-iunting haben nicht weniger als 24 440 erzielt. Die erste Ausgabe von Osä-i, Hist, seeiss. (Straßburg, Eggestein ca. 1473) 310 Osr- gomsosis, Os plurimis elaris wulisribus 1497 ging mit 700 nicht zu teuer weg. Der vislogus des Bischof Berratus (1517) mit einem reizenden Kupferstich Marc Antons 760 Das vollständige Exemplar der xylographischen Ausgabe der Oiblia Oaupsrum erzielte 21000 dasselbe Exemplar hatte bei Willet 5140 ^ und bei Hanrott gar nur 735 ^ erzielt!! Ein defektes Exemplar des hebräischen Pentateuch, 1491 zu Lissabon auf Pergament gedruckt: 510 Das auf Pergament gedruckte Exemplar der Mazarin- Bibel erzielte, obschon zwei Blätter darin faksimiliert sind, die stattliche Summe von 80000 Es stammt aus der Bibliothek der Grafen von Nostitz. Die erste mit Datum ver sehene Bibel von 1462, gleichfalls auf Pergament gedruckt: 30000 Ein ziemlich schlechtes Exemplar der italienischen Mallermi-Bibel von 1492 mit den berühmten Holzschnitten: 3020 die neunte deutsche Bibel 1180 Die englischen Bibeln gingen teilweise zu ganz enormen Preisen fort; die Bibelbilder eines Beham, Holbein, Solls u. s. w. erzielten dagegen meist nur sehr mäßige Preise. Bidpays Fabelbuch 1480 in einem sehr schönen Exemplar war für 370 ^ nicht zu teuer. Die bei Colard Mansion 1476 zu Bruges gedruckte Ausgabe von Loeesecio äs Irr ruius äss nobles bomwss et temmes, mit einigen Miniaturen ge schmückt, brachte nahezu 14000 obschon etwa sieben bis zehn Blatt faksimiliert waren; die englische Ausgabe des selben Werkes von 1554: 540 Loecaeeio äo elaris mu-
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