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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1897
- Sprache
- Deutsch
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175, 31. Juli 1897. Nichtamtlicher Teil. — Sprechjaal. 5447 Wertvolle Spielkarten. — Bei Sotheby, Wilkinson L Holme in London wurden 2400 ^ für ein Kartenspiel, das aller dings das berühmteste der ganzen Welt sein soll, bezahlt. Man nannte das Spiel -Narooebi äi Nonts^ua». Es ist eine Serie der schönsten italienischen Kupferstiche aus dem fünfzehnten Jahr hundert und gehörte zu einer ganzen Sammlung anderer seltener Spielkarten, die Eigentum der verstorbenen Lady Charlotte Schreiber waren. Fünf Karten fehlten, sind aber durch täuschend ähnliche Nach ahmungen ersetzt worden. Ein anderes Spiel wurde für 1400 ^ ver kauft. Hiervon ist jede Karte für sich ein kleines Meisterwerk der Kupfer stecherkunst und stellt etwas ganz Besonderes vor. Das vollzählig vorhandene Spiel enthält in seinen Bildern die Geschichte der hauptsächlichsten Ereignisse während der Regierungszeit der Königin Anna von England Die Herzdame ist das vorzügliche Bildnis der Königin Anna, der Herzkönig stellt ihren Gemahl, den Prinzen Georg von Dänemark, vor. Die Carreaudame ist das Bildnis der Königin Anna Sophia von Dänemark, die Kreuzdame die damalige Kronprinzessin von Preußen, die Gattin Friedrich Wilhelms I., und die Piquedame stellt Prinzeß Anna von Rußland vor. Die Buben sind die getreuen Abbilder der hervorragendsten Diplomaten jener Zeit. (Papier-Ztg.) Die Wirkung eines Kolportage-Romans. — Vor einiger Zeit wurde in diesem Blatte (Nr 142) aus Schwelm über die ver brecherische Verirrung jugendlicher Gemüter berichtet, die durch das Lesen eines Räuberromans veranlaßt worden war. Die jugend liche Räuberbande stand am 28. d. M. vor Gericht, um ihre Strafe zu empfangen. Ueber die Verhandlung schreibt man dem General- Anzeiger für Elberfeld-Barmen: -Hagen, 28. Juli. Vor der hiesigen Strafkammer erschien heute die Schwelmer Räuberbande, jene jungen Burschen, die ein -freies Leben- in »des Waldes tiessten Gründen- geführt hatten. Neun Bürschchen im Alter von 16 bis 18 Jahren, unter ihnen der -Hauptmann-, der 17 Jahre alte Fabrikarbeiter Emil Düren, haben in und um Schwelm eine ganze Menge von Diebstählen und Ein brüchen ausgeführt, die teils in Kompagnie, teils einzeln geschahen. Auf den Gegenstand kam es ihnen nicht an, sie huldigten dem Grundsatz -wir nehmen, was wir kriegen-. Es kamen im ganzen 19 Fälle zur Verhandlung, in denen die Angeklagten sämtlich geständig waren. Sie haben tatsächlich, wie früher bereits berichtet, in einer Höhle gehaust, soweit es eben angängig war, Anfänglich hatten die Burschen nur ein romantisches Waldleben im Sinne, erst die Lektüre des »Schinderhannes- und Genossen hat sie auf die Vcrbrecherbahn gebracht; zuerst wollten sie die »Tugend beschützen und das Laster bestrafen-, dann fanden sie es rentabler, zu stehlen. Große Beute haben sie nicht gemacht, wenigstens nicht im Verhältnis stehend zu dem Räubcrapparat. Das Urteil lautete: Habie 1 Jahr, Meermagen 2 Jahre, Bach 1 Woche, Düren 9 Monate, Becker 14 Monate, H. Kuhlmann 5 Monate, R. Kuhlmann 15 Monate, Mindelein 2 Jahre und 2 Mo nate, Klein 3 Wochen Gefängnis. Die Verhandlung nahm geraume Zeit in Anspruch.- Ausstellungspreise. — Der Verlagsbuchhandlung Fried rich Fleischer in Leipzig wurde von dem Preisrichter-Kollegium der »Ausstellung für die Pflege des Kindes in Schule und Haus- zu Breslau als Anerkennung ihrer hervorragenden Verlagsthätig- keit auf diesem Gebiete ein Ehren-Diplom zucrkannt. Dieselbe Auszeichnung wurde der Deutschen Sonntags- schul-Buchhandlung (E. Richter) in Berlin für ihre dort aus- gestellten Jugendschriften zuteil. Sprechsaal. Zum bnchhändlerischen Verkehr. (Vergl. Börsenblatt Nr. 158.162.166.171.) Den Ausführungen des Herrn Oesterwitz in Nr. 162 d. Bl. kann ich nur recht geben. Die Thatsache, daß Herr Mickisch das verlangte Buch nicht vorschriftsmäßig expediert hat, sondern erst durch zwecklose und unberechtigte Anfrage die richtige Bedienung eines Kunden un möglich machte, beweist, daß Herr Mickisch den betreffenden Ver lagsartikel selbst expedieren will. Wo käme der Sortimenter hin. wenn er bei Bestellungen erst eine Erklärung abgeben müßte, daß er keinen Rabatt giebtl Ich meine, der Sortimenter, der wöchentlich die teueren Frachten und Spesen von Leipzig und Stuttgart rc. zahlen muß, läßt das Rabattgeben überhaupt sein, wenn er rechnen kann, zumal wenn es sich um eine Bagatelle handelt. Die Entgegnung des Herrn Mickisch (Börsenblatt Nr. 158) ist nicht nur ganz unbefriedigend gegenüber einer ganz berechtigten Beschwerde, sondern auch gegenüber den Verkehrsverhältnissen im Buchhandel überhaupt. Herrn Deichmann kann es ganz gleichgiltig sein, ob Herr Mickisch ihm etwas liefert oder nicht; aber es ist geschäftliche Regel, bei einer direkten Bestellung das Bestellte entweder sofort zu senden oder mit direkter Post eine Erklärung zu geben, daß und weshalb nicht geliesert werden kann. Daß sich der Verleger die größte Mühe geben muß, seine Verlagsartikel einzuführcn, und keine Kosten scheuen darf, versteht sich bei der Flut von Berlagsartikeln doch von selbst. Daß aber ein großer Teil des Erfolges schließlich durch die Novitätenversen dung des Sortimenters erreicht wird, der sich die Mühe giebt, das Buch selbst dem Interessenten vor die Augen zu führen, nachdem die direkt gesandten Prospekte, oft ungelesen, in den Papierkorb gewandert sind, ist anscheinend manchem Verleger nicht klar. Außerdem weiß jeder rechnende Sortimenter, daß die ganze Novitätenversendung nichts ist als eine oft notwendige, aber teuere Reklame, bei der man froh ist, wenn man nur wieder auf seine Kosten kommt. Jeder einsichtsvolle Verleger wird dies zu schätzen wissen und wird die mühevolle Thätigkeit des Sortimenters durch Kulanz zu fördern suchen, nicht aber durch Rücksichtslosigkeit erschweren. Würzburg, den 27. Juli 1897. E. Bauer Verlag. I. Kellner's Buchhandlung (E. Bauer). Vorsicht. Einem auf meine Veranlassung von A. Gotthold'S Verlag in Kaiserslautern an eine Privatadresse (unverheiratete Dame) ge sandten Exemplare von »Medicus, Raupenkalender- (als Geschenk für einen Knaben bestimmt) lag ein Prospekt der Verlagshandlung bei mit der Ueberschrift -Nur für Herren I- Auf diesem Prospekt worden 17 litterarische Produkte, wie -Liebe ohne Kinder-, »Die Verhütung der Schwangerschaft- und Gleichwertiges, als -empfehlenswerte Litteratur- angeboren. Ein Verwandter der Adressatin übergab mir den gedruckten Wisch*) (in Wahrheit nichts anderes!, mit dem Ausdruck größter Ent rüstung über eine derartige Rücksichtslosigkeit. Wenn die Herren Kollegen nicht gleiche unangenehme Erfak- rungen machen wollen, so ist hier größte Vorsicht am Platze. L. *) Der Redaktion übergeben. H. 8. Nachfolgend abgedruckt (Red.): Interessante Literatur. Nur für Herren! Empfehlenswertho Literatur die gegen Einsendung des Be trages zuzüglich 20 Pfg. für Porto zu beziehen ist von Aug. Gotthold'S Verlagsbuchhandlung, Agenturgeschäft und Annoncenexpedition, Kaiserslautern, Ringstraße 20. Der Jungfrau Liebe, Leben und Leiden. 5 Mk. Das Weib als Prostituirte u. Verbrecherin. Mit 25 Illu strationen. 2 Mk. Die Physiologie der Liebe. 1.50 Mk. Amor auf Eroberungen oder die Kunst richtig zu lieben oder geliebt zu werden. 2 Mk. Enthüllte Geheimnisse der Liebe und Ehe. 1.50 Mk. Liebe und Schönheit. 2 Mk. Das Paradies der Liebe und Ehe. 1.50 Mk. Amor und Hymen. Ein Geheimbuch für Verlobte und Neu vermählte. 3 Mk. Der Jugendspiegel. Aerztlicher Rathgeber bei allen Krank heiten des Nerven- und Zeugungssystems. 1.50 Mk. Die Schönheit des Weibes. Seine körperlichen, geistigen und acsthctischen Reize. 2 Mk. Das Menschensystem oder der Mensch und sein Geschlecht. Mit 55 feinen anatomischen Abbildungen. 3 Mk. Frauenliebe und Frauenleben. 3 Mk. Die Geheimnisse Roms im 19. Jahrhundert. Mit vielen Illustrationen, statt 10 nur 5 Mk. Liebe ohne Kinder. Die Beschränkung allzureichen Kinder segens. 1 Mk. Die Mittel zur Verhütung der Schwangerschaft. 3 Mk. Zola's weltberühmte Romane. 17 Bände ä Bd. 2 Mk. 50 Psg. Berlin bei Nacht. 3 Mk. Ort und Datum: Name: 729*
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