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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1897
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- Deutsch
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173, 29. Juli 1897. Nichtamtlicher Teil. 5393 Endlich wurden dem Unterstaatssekretär beim Post- und Telegraphenamt die Wünsche betreffend Ausdehnung des Postpaketvcrkehrs und Vermehrung des Gewichtes der Druck sachen, sowie diejenigen, betreffend den Wiener Postvertrag, zugestellt. Mit Ausnahme dieser letzteren, auf den Postdienst be züglichen Wünsche, bezüglich deren die Kommission von der Verwaltung ausdrücklich abgewiesen worden ist, sind alle anderen Wünsche von den öffentlichen Behörden mit solchem Wohlwollen entgegengenommen worden, daß man an ihre Verwirklichung in hoffentlich nicht zu ferner Zukunft denken darf. Nach diesen Schritten blieb der internationalen Kommission weiter nichts mehr übrig, als die vom Pariser Kongreß er haltenen Vollmachten dem Organisationskomitee des Brüsseler Kongresses zu übermitteln. Zu diesem Behufe begaben sich der Präsident und der Sekretär im letzten Monat Februar nach Brüssel. Durch diese Uebergabe hat die Kommission ihre Rechte und Pflichten dem Organisationskomitee des gegenwärtigen Kongresses übertragen. Das Bestehen der internationalen Kommission ist somit gewissermaßen bis zum Schluß der gegenwärtigen Tagung suspendiert, es sei denn, Sie beschließen, es sei unser Zu sammenkommen in Brüssel zur Abhaltung einer Sitzung während des Kongresses zu benutzen. Was uns anbelangt, so glauben wir, die Zusammenkunft dieser Kommission böte den großen Vorteil, gewisse unerledigte oder nur unvollständig gelöste Fragen näher prüfen zu können. Uebrigens sind wir uns dessen bewußt, meine Herren, daß wir nunmehr die Last in sichere und erfahrene Hände gelegt haben, und wir sind überzeugt, daß der Herr Präsident Bruylant mit seiner bekannten Sachkenntnis und vermöge des wertvollen Beistandes der erprobten Mitarbeiter, die ihn um geben, das Werk, das wir mühsam begonnen haben, fort setzen und dem zweiten Verlegerkongrcß einen vollen Erfolg sichern wird. Kleine Mitteilungen. Gerichtsstand der Presse. — Zu der Frage des ambu lanten Gerichtsstandes der Presse liesern die -Berliner Neuesten Nachrichten» einen Beitrag durch folgende auffallende Mitteilung! Eine Nummer des Berliner Blattes, in deren Anzeigeteil eine Auf forderung zum Spiel in der bekanntlich staatlich genehmigten Lotterie zum Bau der Willibrordi-Kirche zu Wesel abgedruckt war, geriet einem badischen Gendarm im Wirtshause einer kleinen Stadt des Großherzogtums in die Hände, und sein scharfes Auge erspähte jene Annonce. Da die Lotterie in Baden nicht genehmigt und das Spielen in Lotterieen, die solcher Genehmigung ermangeln, dort verboten ist, so stellte der Beamte die Zeitungsnummer mit einer Anzeige der dortigen Staatsanwaltschaft zu und ver anlaßt« diese zur Erhebung einer Anklage. Das badische Ge richt hat gegen den als verantwortlich für den Inseratenteil benannten Beamten der Expedition ein Verfahren eingeleitet, in Verfolg dessen er im Requisitionswege bereits von dem Berliner Richter vernommen worden ist. Mit demselben Recht, so bemerkt das Blatt dazu, könnte in Preußen jeden Tag Anklage gegen jede braunschweigische oder sächsische Zeitung erhoben werden, die in ihrem Anzeigenteil die in Braunschweig und Sachsen bestehenden Landeslotterieen, die in Preußen nicht zugelassen sind, ankündigt. Es genügt, daß ein von Leipzig kommender Reisender in Berlin seine Zeitung im Waggon liegen läßt, um daraufhin gegen diese eine Anklage zu erhebenI Hierzu kommt im vorliegenden Falle, daß nicht die Expedition -Verbreiterin- der Zeitung ist, sondern — die Reichspostverwaltung. Dieser werden die von ihr verlangten Tausende von Exemplaren täglich geliefert; wohin diese bestimmt sind, weiß nur die Post, die sogar jede Auskunft über die Verbreitungsorte amtlich verweigert. Anton von Werner über moderne Malerei. — Der Direktor der Berliner Kunstakademie Anton von Werner hat die Preisverteilung in der Berliner Hochschule für bildende Künste zum Anlaß genommen, sich über seine Stellung zur neuen Richtung in der modernen Kunst auszusprechen, und hierbei ein scharfes Urteil über gewisse manierierte Kunstrichtungen der Gegenwart ge fällt, das in weiten Kreisen der Oeffentlichkeit und nicht zum we nigsten auch bei den Fachleuten der Buchherstellung Zustimmung und Beifall findet. Er erklärt, im Porträtfache mache sich als neu bei vielen Arbeiten dieses Faches nur eine gewisse Schlodderigkeit und Schmierigkeit in fleckiger unschöner Malweise bemerklich oder eine gesuchte Technik mit Stricheln, Punktieren oder Paßen, dazu ein möglichstes Ignorieren der unbequemen Zeichnung, was poetisch als Auflösen der Form oder -die Form nur als Lichterscheinung be trachten- bezeichnet wird, und weiter gewisse Sonderbarkeiten in der Beleuchtung oder in der Wahl der Lokaltöne. Wo liegt, fuhr Werner fort, in den flüchtig hingeschmierten zahllosen Skizzen und landschaftlichen Studien, die jetzt unsere Ausstellungen als Ergeb nisse impressionistischer Naturanschauung überschwemmen, -die tech nische Vollendung in der Naturnachahmung-? Von dem kindischen Lallen und Stammeln in der Darstellungsweise, dem Japanisiercn und der Naivthuerei, wohinter sich entweder Modetollheit oder Nichtkönnen verbirgt, will ich hier nicht weiter reden; es dürfte als Gigerltum in der Kunst am entsprechendsten bezeichnet werden. Mit Staunen sehen wir Illustrationen, Buchtitel und der gleichen in der allergröbsten kindlichsten Holzschnittmanier aus der Zeit weit vor Dürer, gleich als ob der Holzschnitt seit 300 Jahren keinerlei Fortschritte gemacht hätte. Ja selbst auf unsere Drucktypen erstreckt sich dieses -Neueste-, und in unfern mit allem denkbaren Luxus ausgestatteten Prachtwerken wird die Schrift immer unschöner, wunderlicher und unleserlicher. Wollen wir mit diesem Fortschritt dem Auslande imponieren? Auf einem Gebiete der Malerei ist Deutschland einst nicht nur bewundert, sondern beneidet worden. Ich meine jenes Gebiet, worin die deutsche Volksseele ihren treffendsten Ausdruck gefunden hat und worauf L. Knaus, B- Vautier, Fr. Defregger und neben ihnen viele andere treffliche Künstler für alle Zeiten als Meister gelten. Was oder wen hat denn die neue Richtung diesen Künstlern und ihren Schöpfungen gegenüberzustellen? Ein ödes, leeres Nichts und die hohle Phrase von dem Pulsschlag des modernen Lebens, oder daß das Gegenständliche, der Inhalt eines Bildes, nicht der eigentliche Zweck der künstlerischen Darstellung sei, sondern das -Wie- der Darstellung an seine Stelle zu treten habe, weil es gleichgiltig sei, um welches -Was- es sich handele. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Liblio^rapbis gsnerals äs la. gusrrs äs 1870—1871. Itspsrtoiis slpbsbetiqus st raisonos äss publicatious äs touts vaturs oon- esrvavt la gusrrs trsnso - allswg.väs psruss sv Bravos st ü I'stravgsr pur Is eonnvanäuLt kslat. 8". X, ,581 8. Daris st Nano^ 1896, ösrASr-I-svrault st Ois., Läitsurs. Lrosob. lr. 1b.—. Tbs Dublisbsrs' IVsoüIx. 1'bg Lmsrics.ii Looir Traäs äoumal. Vol. DII. No. 2. (IVbols No. 1328). Läuoational numbsr. Nsw Xork, äulz' 10, 1897. 8". ?. 33—106. Dudlivatiov oküos, 39 Darms strsst, Nsw Xorü. Dsr Oliebs-Nsrüt. Organ für Oliobs-Haväsl nvä Iliustratiovs- vsssri. Nsus Dolgs äsr Daobgsvsrblieüsn Nittsilungso. .IX. äabrgang. Nr. 10. (24. äaii 1897.) Dol. 8. 37—40 nsbst Lbbiläuvgsn. llsipräg, Vsrlag von 8obüksr L 8obönfsläsr. Buchhändlerverband »Kreis Norden». — Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung des Buchhändleroerbandes -Kreis Norden- ist auf Sonntag den 29. August anberaumt und wird in Hamburg staltfinden. (Eröffnung: mittags 12'/< Uhr. Saal: Hauptrestaurationsgebäude im Zoologischen Garten. Vgl. die An zeige im amtlichen Teil des heutigen Börsenblattes.) Lüftung eines Pseudonyms. Berichtigung. — Wir haben vor einigen Tagen (in Nr. 170 d. Bl.) nach der Allgemeinen Zeitung mitgeteilt, daß der Name des Dichters Gabriele d'Annunzio ein Pseudonym für seinen bürgerlichen Namen Rapagnetta sei. Wie die Allgemeine Zeitung nunmehr mitteilt, verwahrt sich Gabriele d'Annunzio entrüstet gegen den Namen Rapagnetta (Rübchen, mit dem Nebensinne Dummköpfchen). Schon sein Vater habe sich noch or Gabrieles Geburt jenes Namens entledigt, indem er sich von "nem Herrn d'Annunzio adoptieren ließ. Ausstellungspreis. — Auf der im Juni d. I. in BreSlau stattgehabten -Ausstellung für die Pflege des Kindes in Haus und Schule- ist Herrn Bernhard Fahrig, in Firma Carl Chun, geographischer Verlag in Berlin, für seine Karl Bamberg'schen Schul- Wandkarten -als ehrenvolle Anerkennung der hervorragenden Leistung- ein Diplom zuerkannt worden. 722
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