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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1897
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- Deutsch
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165, 20. Juli 1897. Nichtamtlicher Teil. Sprechsaal. 5197 Homöopathisches Arzneibuch. — Der deutsche Apotheker- Verein bereitet, gemäß einem Beschlüsse der letzten Hauptversamm- lung, die Herausgabe eines deutschen homöopathischen Arz neibuches vor, das einheitliche Grundlagen sür die Anfertigung und Beurteilung homöopathischer Arzneimittel liefern soll. Das zuständige preußische und württembergische Ministerium haben dem zu schaffenden Werke die amtliche Anerkennung in Aussicht gestellt. Nachdem die zur Mitarbeit gebetenen Herren ihre Bereitwilligkeit hierzu ausgesprochen haben, sind nunmehr Einladungen für die erste, am 11. August in Berlin stattfindende Sitzung der Gesamt kommission, der Acrzte, Apotheker und Universitäts-Professoren an gehören, ergangen. Ausstellungs preis. — Auf der Allgemeinen Ausstellung von Erzeugnissen für Kinderpflege, -Ernährung und -Erziehung in München 1897 wurde der Verlagsbuchhandlung I. F. Lehmann in München für das in deren Verlag erschienene Werk -Skala- Meßtabelle zur Bestimmung der Körpergröße von Jung und Alt- von Emil von Lange die goldene Medaille zuerkannt. Personalnachrichten. Gestorben: am 16. Juli in Wilhelmshöhe der Geheime Justizrat Professor vr. Levin Goldschmidt, seit 1875 Lehrer des Handels rechts an der Universität Berlin. Er war ein in seinem Fache sehr bewanderter und geachteter Gelehrter und hat viele rechtswissenschaftliche Bücher von Bedeutung geschrieben. Von 1875 bis 1877 war er Vertreter der Stadt Leipzig im Reichstage. Ein Verzeichnis seiner Schriften wird solgm; — am 15. Juli in Triest der amerikanische Schriftsteller Alexand er Thayer, besonders bekannt als Biograph Beethovens, lieber den Verstorbenen schreibt Herman Grimm bei Gelegen heit der Mitteilung von seinem Ableben an die Nationalzeitung: -Alexander Thayer würde bald sein achtzigstes Jahr erreicht haben. Er kam, aus Boston gebürtig, in jüngeren Jahren nach Berlin und ist einer der nahestehenden Freunde unserer Familie gewesen. Gerade von Charakter, ein freundlicher, ruhiger, treuer Mann, war er allen teuer, die ihn kannten. Und deren find viele. Beethovens Leben zu schreiben, war seine Lebensarbeit. Nur drei Bände hat er vollendet, für den vierten volles Material hinter lassen. Als er vor zwei Jahren in Bonn zum letzten Male er schien, war er der Mittelpunkt der festlichen Bewegung. Er ist einer der edelsten Vertreter der gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeit Deutschlands und Amerikas gewesen.« Sprechsaal. Neue Bitte um Bücherschenknngen Es ist an dieser Stelle oft dagegen geschrieben worden, daß die Vcrlagshandlungen ihre Erzeugnisse nicht verschenken möchten, da solche Freigebigkeit nur dazu dienen könne, die buchhändlerische Ware zu entwerten. Tatsächlich haben weite Kreise des Publikums eine sehr geringe Meinung vom Handelswert eines Buches. Schuld daran mag viel weniger das unkaufmännische Rabattgeben der Sortimenter sein, die oft sogar auch da Rabatt geben, wo dieser gar nicht erwartet wird, als vielmehr die für den Kaufmann noch viel weniger ver- stündliche Freigebigkeit vieler Verleger gegenüber den zahlreich auf sic einstürmenden Bitten um Gewährung von Freiexemplaren oder gar um Ausstattung ganzer Bibliotheken. In neuerer Zeit sind erfreulicherweise die öffentlichen Volks, lesehallen nach amerikanischem Muster auch in Deutschland in Auf nahme gekommen. Viele nwhlthätige Hände öffnen sich gern für den guten Zweck. Auch die Buchhändler stehen nicht zurück. Diese aber mögen bedenken, daß sie neben idealen doch auch sehr mate rielle Ziele zu verfolgen haben. Ihr Wohlstand beruht auf ihrem Handel. Mögen sie daher für nwhlthätige Zwecke nach bestem Willen und Können in die Tasche greifen, aber ihre Mitwirkung versagen, soweit für neue Volksbibliotheken Bücherschenkungen von ihnen verlangt werden. Der wichtigste und bedeutendste Ausgabeposten bei einer jeden Bibliothek sollte immer der für die Bücher selbst sein. Diese sollten gekauft werden und würden auch gekauft werden, und zwar, wie es in der Natur des Geschäfts liegt, vom Sorti ment, wenn der Verlagshandel sich streng ablehnend verhielte so wohl gegenüber der Bitte um Schenkung als um direkte Lieferung zu Ausnahmspreisen. Dies wolle auch dem nachfolgend abge druckten Gesuch gegenüber im Auge behalten werden: -Gotha, den 14. Juli 1897. -An die Verlagshandlung von -Nach dem Vorgänge vieler anderer Städte in Deutsch land und im Auslunde wird auch hier in Gotha beabsichtigt, dem Bildungsbedürfnis breiter Bevölkerungsschichten durch Einrichtung einer öffentlichen Lese-Anstalt und Stadt- Bibliothek entgegenzukommcn, und im Zusammenwirken der städtischen Behörden und der hiesigen -Gemeinnützigen Gesellschaft sind bereits die wesentlichsten Schritte zu diesem sür das öffentliche Wohl bedeutsamen Unternehmen gethan worden. Das Herzogliche Ministerium hat eine finanzielle Beihilfe verwilligt, die Stadt gemeinde stellt das Gebäude einer gemeinnützigen Stiftung für den guten Zweck zur Verfügung und sichert dauernde Leistungen für die künftige Leseanstalt zu; die -Gemeinnützige Gesellschaft übernimmt den Betrieb, andere Korporationen sowie eine Anzahl gemeinsinnig denkender Privatpersonen haben namhafte Beträge gezeichnet, so daß die sür den ersten Anfang erforderlichen Geldmittel nahezu gewonnen sind, und zur Anschaffung des Bücherbestandes geschritten werden kann. -Indem wir uns dazu anschicken, glauben wir aber nicht fehl zu gehen, wenn wir uns auch an den deutschen Verlags- Buchhandel mit der vertrauensvollen Bitte wenden, unser nütz liches und verheißungsvolles Unternehmen durch Zuwendung geeigneter Verlagsartikel, wie insbesondere Atlanten, Ency- klopädieen, Sammel- und Lieferungswerke, aber auch einzelner guter Bücher aus allen Litteraturgattungen großmütig zu unterstützen, sei es schenkungsweise oder unter Verwilligung Bterundfichzlgsttr Jnßrgang. ermäßigter Bezugspreise. Wir hoffen zuversichtlich, daß der deutsche Verlagsbuchhandcl auch bei diesem Anlasse seinen rühmlichst bekannten Gemeinsinn bewähren und zur Hebung der allgemeinen Volksbildung, wie sie unser Unternehmen ins Auge faßt, freigebig Mitwirken werde, und gestatten uns im voraus unfern wärmsten Dank sür Ihre wohlwollende Ent schließung auszusprechen. -Bezügliche Zusagen, Anerbietungen und Sendungen bitten wir ergebenst sobald als möglich an unser Mitglied Herrn . . . . hier gelangen zu lassen, da die Eröffnung der Anstalt bereits sür den ersten Oktober dss. I. in Aussicht genommen ist. Hochachtungsvoll Namens der Kommission für die Errichtung einer Stadtbibliothek. Sammelmaterial und Sortiment. (Vgl. Nr. 159 d. Bl.) Im Anschluß an die Mitteilungen des Herrn Carl Colbert in Nr. 159 des Börsenblattes wollen auch wir einige Erfahrungen bekannt geben, die es notwendig erscheinen lassen, daß in der buch- händlerischenVerkehrsordnung in Sachen des -Sammelmaterinls- prägnante Bestimmungen getroffen werden. Zu einem mit großen Kosten hergestellten Lieferungswerk (Preis der Lieferung 1 ^!), zu dem Gr^tts-Sammelmaterial nicht ab gegeben wurde, bestellte die Firma rl 1500 Prospekte und 20 Exem plare Heft 1 ä cond. Damit erzielte diese Firma in 3 Wochen 50 Kontinuationen. Dies zunächst zum Beweise der Absatzfähigkeit. Ein großes süddeutsches Geschäft bestellte zu ausgiebigster Ver breitung 3000 (dreitausend) Prospekte; diese wurden sofort direkt per Post gesandt; aber eine Bestellung ist nie erfolgt; spätere Re klamationen blieben unbeantwortet. Ein Groß-Sortiment verlangte gratis 100 Exemplare Heft 1; dies wurde abgelehnt. Darauf erneute Anfrage darum und In aussichtstellung einer hohen Kontinuation, wenn auf die weiteren Hefte 50"/o Rabatt gewährt würde. Wir waren thöricht genug, trotz unserer ersten Ablehnung uns bereit finden zu lassen, und lieferten die 100 Exemplare gratis. Erfolg: 1 Kontinuation, auf Rekla mationen ausweichende Antwort. Eine bekannte große Sortiments- und Reisefirma verlangte 100 Exemplare Heft 1 ä condition. Wir lieferten und überwiesen der Firma wegen der geplanten Verwendung im größeren Stil zwei aus dieser Stadt bei uns direkt eingelaufene Bestellungen. Erfolg: Aufgabe einer weiteren Kontinuation und Remission der 100 Exemplare Heft 1 zur Ostermesse in Originalverpackung und einem Zustande, der deutlich erkennen läßt, daß eine Versendung nie statt gefunden hat. Dies sind die schreiendsten Fälle, denen sich zahllose andere an- schließen, wo 20 bis 50 Exemplare ä cond. und bis 500 Prospekte verlangt wurden, ohne daß jemals 1 Exemplar zur Fortsetzung be stellt worden ist. Demgegenüber sei erwähnt, daß andere Firmen in denselben Städten mit wenigen Kommissionsexemplaren des 1. Heftes und ohne Prospekte größere Kontinuationen erzielten, wie auch das Werk überhaupt sonst recht gut eingeschlagen ist. Nach der gegenwärtigen Form der Verkehrsordnung kann sich aber der Verleger gegen den oben charakterisierten Mißbrauch seines Eigentums in keiner Weise schützen. 1?. VV. 695
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