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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1897
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- Erscheinungsdatum
- 20.07.1897
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- Deutsch
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5196 Nichtamtlicher Teil. 165, 20. Juli 1897. binders von Augspurgk bestallunge Jacob Kraussen« ist vom 25. August 1566 datiert. Nach dieser ersten Bestallung war Privatarbeit nicht ganz ausgeschlossen, da er sich nur dann, wenn der Kurfürst für ihn zu thun hatte, jeder anderen Arbeit enthalten sollte. Da indes zu dieser Zeit Bücher nur im bescheidenem Umfange angcschafft wurden, so wird das Binden derselben seine Thätigkeit nicht völlig in Anspruch ge nommen haben. Aber man verlangte damals von einem kurfürstlichen Buchbinder auch noch mehr als Bücherbinden. Krause wurde gleichzeitig verpflichtet, vorkommendenfalls Ge heimnisse zu bewahren, wohl in der Annahme, daß er die zum Binden empfangenen Bücher zum Teil wenigstens selber durchlas, und dies um so mehr, als er bei Vermehrung der Bibliothek, die besonders auf der Leipziger Messe, aber auch an anderen Orten geschah, mit »aussehen und erkauffen helffenr mußte. Er vertrat damit gewissermaßen die Stelle eines Bibliothekars, für die erst später eine besondere Kraft berufen worden ist. Als Besoldung erhielt Krause bei besonderer Bezahlung für jede einzelne Arbeit jährlich 50 Gulden. Diese Bezahlung scheint nun allerdings zu niedrig bemessen gewesen zu sein, denn verschiedentlich hat er um Vorschüsse gebeten und sich auch darüber beklagt, daß man ihm die bei seiner Ueber- sicdclung nach Dresden versprochene Wohnung nehmen wolle n. s. w. Es sind noch drei Eingaben Krauses erhalten, aus denen man interessante Ausschlüsse über Einzelheiten seiner Beschwerden und seine Vorschläge für eine gesicherte Existenz erhält. In einer zweiten Bestallung vom 1. Februar 1575 ist ihm die Erfüllung seiner meisten Wünsche zugesichert worden. Nach dieser zweiten Bestallung, die er umsomehr ersehnt haben mochte, als er sich am 18. Oktober 1572 verheiratet hatte, kam die Einzclbezahlung seiner Arbeiten in Wegfall Er er hielt nunmehr alljährlich 157 Gulden 3 gr., wofür er verpflichtet war, mit einem von ihm zu unterhaltenden Gesellen und unter Lieferung der sämtlichen Materialien nur für den kur fürstlichen Hof zu arbeiten, für diesen aber alles zu binden, nicht nur die Bücher für die Bibliothek des Kurfürsten, son dern auch alle in der Rentkammer, Kanzlei und Küche ge brauchten Rechnungen und sonstigen Schriften. Die von Krause gebundenen Bücher werden in den Akten nicht näher bezeichnet. Eine Ausnahme findet sich nur bei zwei wittenbergischcn Foliobibeln. Da der Auftrag als Zeichen für die eingehende Behandlung solcher Angelegenheiten von seilen des Kurfürsten Interesse verdient und vielleicht sogar als Beweis für eine gewisse Fachkenntnis des Kurfürsten, der nach Steche selbst als Buchbinder gearbeitet haben soll, cin- zusehcn ist, so möge er hier im Wortlaut folgen: »Wir vbcrschicken dir hirmit zwo Wittembcrgische Biblien aufs Regal Poppir gedruckt Bcgeren gnedigst du wollest dieselben vnsern Buchbinder Jacob Krausen Znstellen vnd bevhelcn, daß er solche vleissig Planire, schlage vnd volgend anffs sauberst vnd reinlichst einbinde Daran re. 17. Deck 1 572.« Aber nicht bloß als Buchbinder war Krause für den kurfürstlichen Hof thätig. Laut seiner Bestallung hatte er auch beim Einkäufe von Büchern mit thätig zu sein. Dann hatte er einmal gelegentlich eines Aufenthaltes in Augsburg mit beim Einkauf von »kunstreichen Instrumenten vnd Orgeln« zu helfen; ein anderes Mal empfahl er dem sächsischen Hofe einen Uhrmacher, ferner wird er als Schreiber eines Buches, in das der Kurfürst seine Treff- und Fehlschüsse einzeichnen sollte, genannt und dergl. mehr. Die Akten berichten ferner, daß sein späterer Nachfolger, Caspar Meuser, der 1578 als kurfürstlicher Buchbinder be stallt worden ist, von 1574 bis 1578 bei ihm Geselle mar. Um die Mitte der achtziger Jahre scheint Krause gestorben zu sein, denn am 20. Juni 1587 veranlaßte Kurfürst Christian 1, der seinem 1586 gestorbenen Vater in der Re gierung gefolgt war, daß dem Augsbur^r Hans Jakob Freyheimer auf dessen Ansuchen das »Buchbinder Zeug-, das ihm die Witwe Krauses mit in die Ehe gebracht hatte, um 188 Gulden 11 gr. 1 abgekauft und seinem Hofbuchbinder Caspar Meuser übergeben werde. Krause war also von Milte 1566 bis etwa 1585 für den Kurfürsten August und dessen Hofhaltung thätig, ja bis 1578 war er derjenige, welcher allein für den Hof gebunden hat. Es ist daher mit Sicherheit anzunehmen, daß die Ein bände sämtlicher Bücher aus dem Besitze Augusts und seiner Gemahlin, soweit ihre Anschaffung in die genannte Zeit fällt und soweit sie nicht gebunden von auswärts bezogen worden waren, auf die Thätigkeit Krauses zurückgesührt werden müssen. — Dem äußerst gediegen ausgestatteten Werke ist ein Ver zeichnis von 170 Einbänden Krauses beigegeben. Die vor trefflich ausgeführtcn 12 Lichtdrucktafeln bilden eine Fund grube von Mustern für Buchbinder, Graveure, Ornament zeichner, Liebhaber und Verleger, und so sei das schöne Werk der Beachtung dieser Kreise bestens empfohlen. L ... r. Kleine Mitteilungen. Neu« Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Bücher-Katalog der Verlagsanstalt Ben zig er L Co. A.-G. in Waldshut, Einsiedelei und Köln a. Nh. gr. 8". IV, 104 S. mit Abbildungen. I-s Droit ü'^utsur. Organs olLeisl ein Kursau üs I'Duioa intsr- nationals pour la protsotion üss osuvrss litterairss st artistiguss. X. annss. I4o. 7. 15 üuillst 1897. 8om ruairs: k-rrtis non oktioiollo: OonA^e» et ^1»»emblee».' -4 Äeuniou» inlei nationale» I. Dsuxisms Oongrs» international üss ötitvurs, tsnu ä kruxellss üu 23 au 26 juin 1897. ^uusxos: I. lissolutions votsss; II. kidliograpbis üu Oongrsr. II. Huatriörns Oougrss inlornatioval cls la krssss, tsnu ä Ltoclr- bolin üu 2b au 29 juin 1897. 7). lieanion» nationale», rlllomagng. Xssembiss gsnsrals üs la Lociste ües rnarobanü» äs rnusigus ailsrnanüs, tsnus L Dsiprig, lg 18 ivai 1897. Luisse. Xsseiublss gsnsrals äs la Looiöts üs la krs^ss suisss, tsnus ä Lokatkbous-', Is 27 juin 1897. — Oorrsspon- üancsi liSitrs üs Kranes (X. Darras). Dg la üistinotion sntrs Is üroit ruoral et I« üroit pseuniairs so nratisrs üs piopriste littsrairs st artistigus. Du üroit üs critigus. Du respect, pur Iss autsnrs et gar Iss artistss, üs la pgrsonnalitö ä'autrui. Vots, par la Otuirubrs üss üsputüs, üs üiü'srsnts traitss sn matisrs üs proprists litte airs. — ckari»prnrlenee: Kranes, kortraiis pbotograpbiguss. Xetiou sn oonlrsl'a§on. kö's pss-ik üu inoüsls Droit üs roproüuotiou appartsnant au pbotograpbs. Konns toi. Itsjst. Italis. Lsconüs psrioüs äs protection. Dowains publie paz-ant. Petition ü'uns osuvrg littsrairs Lloüiücations illieitgs. konns toi. - rVouvelle» cke la proprie'le li/tera re et arti»tigae.' Lanaüa. blouveaux üroits ü'sntrss sur Iss livrss. Inisrüielion ü'inrportsr los süitioos amsricainss ü'osuvrss anglaisss protogsss. lhtats- Dnis. Irnportation, üu Oanaüa aux lhtats-Dnis, üs eontro- la^ons ä'osuvrss musicalos arnsriciiinss. — >tvi» et ren»ei§ne- »,ent».' 22. Luisss. lilmpruuts sn kavsur ä'oouvrss üsstinöss a l'snssignsrnsnt. — Li/-lioA>a/>lne.' kutnanr, Rbs Husstioo ot Oop)',igkt. In Oesterreich verboten. — Volksschristcn zur Umwälzung der Geister. Druck und Verlag der Handels-Druckerei Bamberg. Wegen des Aufsatzes: Der Fluch in der Religion der Liebe, von Ludwig Frank. (L.-G. Wien, 7. Juli 1897, § 303.) X. Allgemeiner deutscher Schriststellertag. — Der X. allgemeine deutsche Cch-.iststcllertag, d. i. die Generalversamm lung des allgemeinen deutschen Schriststrllerverbandcs, wird in den Tagen vom 4.-7. September 1897 in Leipzig zusammentreten. Aus Antrag des Rates der Sladt Leipzig bewilligten die Stadt verordneten die Summe von 2000 .A als Kostenbeitrag. II. internationaler Bibliothekar-Kongreß. — Der zweite internationale Bibliothekar-Kongreß wurde am 13. d. M. in der Guildhall zu London eröffnet. Er sollte vier Tage dauern; den Vorsitz führte Sir John Lubbock Namentlich Amerika war s.a.t urt'eten.
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