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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1897
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- Deutsch
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164. 19. Juli 1897. Nichtamtlicher Teil. 5171 Generalversammlung des Süddeutschen Buchhändlervereins statt. Da deren Verhandlungen hier sicher ausführlich mit geteilt werden, so begnügen wir uns mit einer kurzen Uebersicht über ihren Verlauf. Der Vorsitzende, Herr Carl Engclhorn, erstattete nach begrüßenden Worten den Geschäftsbericht. Die Mitglieder zahl beträgt 199 (—5). Das Andenken der Verstorbenen: Kommerzienrat Fr. W. Ebner in Ulm. Arnold Bergstraeßer in Darmstadt, Albert Scheurlen in Heilbronn und des Ehren mitgliedes Joh. Ehr. Engelhorn ehrte die Versammlung durch Erheben von den Sitzen. Dem um die Entwickelung des Stuttgarter Kommissionsgeschäftes hochverdienten Hause Albert Koch L Cie., das in den letzten Wochen sein fünsundzwanzig- jähriges Geschäftsjubiläum beging, hat der Vorstand die Glückwünsche des Vereins dargebracht, ebenso der Firma Chr. Müller in Karlsruhe zur Feier ihres hundertjährigen Bestehens. Als ein Zeichen der Gesundung ist es freudig zu begrüßen, daß die litterarische Ueberproduktion der letzten Jahre keine Fortschritte gemacht hat, die Anzahl der ge druckten Geistesprodukte vielmehr von 23 607 auf 23 339, also um 268 Nummern zurückgegangen ist. Von Stuttgart aus kamen 4,39 Millionen sts Bücher gegen 4,24 Millionen im Jahre 1895 zum Versand. Das Plus von 0,15 Millionen illustriert am besten die zunehmende Bedeutung des Stutt garter Platzes. — Für den nach sechsjähriger Amtsthätiqkeit zurücktretenden Vorsitzenden Herrn Carl Engelhorn, unseren jetzigen Börsenvereins-Vorsteher, wurde Herr Egon Werlitz li/Fa. I. B Metzler'sche Verlagsbuchhandlung) gewählt und an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten ausscheidenden Herrn Frdr. Schultheß - Zürich Herr Joseph Köppel-St. Gallen — Das voluminöse Anwachsen der Journale und die damit in Zusammenhang stehende Steigerung der Fracht- und Emballagespesen brachten die Herren O. Petters-Heidelberg und F. Stahl (I. B. Metzler's Sortiments-Stuttgart zur Sprache, worauf die Versammlung beschloß, an eine Anzahl norddeutscher Journal-Verleger die Bitte zu richten, ihre Journale in Stuttgart auslicfern zu lassen. — Herr Kom merzienrat Fr. Steinkopf dankte dem abtretenden Vorstand im Namen der Versammlung für seine vorzügliche Geschäfts führung, worauf der Vorsitzende die Versammlung schloß. Unmittelbar an die Generalversammlung des Süd deutschen Buchhändlervereins schloß sich diejenige des Württem- bergischen Buchhändlervereins unter Leitung des Vorsitzenden Herrn A. Bonz. Die Mitgliederzahl beträgt 113 (-st l). Das Andenken der durch den Tod ausgeschiedenen Mitglieder wurde durch Erheben von den Plätzen geehrt. Aus dem Jahresbericht erwähnen wir die Eingabe an die württem- bergische Abgeordnetenkammer, worin um Abänderung der gesetzlichen Bestimmungen über das an die Königliche Oeffentliche Bibliothek abzuliefernde Pflichtexemplar gebeten wird. Dieses hat in Württemberg der Drucker und nicht, wie naturgemäß, der Verleger zu liefern, woraus sich im Laufe der Zeit unhalt bare Zustände entwickelt haben, die sogar zu einem Prozeß Bonz-Nägele mit der Behörde führten, der s. Zeit in diesen Blättern geschildert wurde. Die Eingabe wurde von der Ab geordnetenkammer der Regierung zur Berücksichtigung über geben. — Ferner schilderte der Vorsitzende die Schädigungen, die dem Buchhandel durch Bücher-Vertrieb von seiten einer Reihe von Zeitungen erwachsen sind, und berichtete über die Schritte, die gegen diesen Auswuchs von seiten des Vereinsausschusses unternommen wurden. — Aus dem Kassenbericht, vorgetragcn vom Vereinskassierer F. Stahl-Stuttgart, entnehmen wir, daß das Vermögen des Vereins um 366 ^ zugenommen hat und im Ganzen 2015 ^ beträgt. Der ausschcidende Vorstand A. Bonz. sowie die Ausschußmitglieder P. Kurtz-Stuttgart und L. Frey-Ulm wurden von der Versammlung wieder gewählt. — Ferner wurde beschlossen, sich der Eingabe des Süd deutschen Buchhändlervereins an die norddeutschen Journal verleger wegen Errichtung einer Auslieferungsstelle ihrer Journale in Stuttgart anzuschließen. Den Verhandlungen folgte ein Frühschoppen im Restaurant Michoud, dem tapfer zugesprochen wurde und bei dem die Erörterungen der Generalversammlung noch weiter gesponnen wurden. Nachmittags l'/z Uhr fand sich eine Gesellschaft von annähernd hundert Personen, unter ihnen eine Anzahl Künstler und Schriftsteller, im Saale des »Stadtgartens« zum Festmahle ein. Nach dem zweiten Gang brachte Herr Carl Engelhorn den ersten Trinkspruch aus. Mit be geisterten Worten schilderte der Redner, wie der Aufschwung unseres gesamten Gewerbelebens nur möglich sei unter dem Schirm und friedlichen Szepter unseres Kaisers, der es ver standen habe, uns bis zum heutigen Tage die Segnungen des Friedens zu erhalten. »Neben dem »»Hie gut Zollern alleweg««, so fuhr der Redner fort, »wollen wir das »»Hie gut Württemberg«« nicht vergessen und unseres Königs ge denken, des erhabenen Herrschers und Förderers von Kunst und Wissenschaft « Das auf Kaiser und König ausgebrachte Hoch fand begeisterten Widerhall. Der nächste Redner, Herr Egon Werlitz. vermißte die bekannten Gestalten eines Schöpping, Limbarth, Schultheß und Witter, alter, lieber Stammgäste in der heutigen Tafelrunde, doch gereiche es zum Trost, daß noch ein tüchtiger Stamm bleibe, um den sich der junge Nachwuchs schlinge. Als Stammgäste begrüßte Herr Werlitz die Künstler und Autoren und hieß sie herzlich willkommen. In fein humoristischer Weise verglich Redner ihre Beziehungen zum Buchhandel mit einer glücklichen Ehe und wünschte, daß diese auch fernerhin harmonisch verlaufen möge. Reicher Beifall folgte dem auf die Künstler und Autoren ausgebrachten Hoch. Gespannte Aufmerksamkeit wandte sich dem folgenden Redner Herrn O. Petters-Heidel berg zu. Mit dem nur ihm gegebenen, uns allen wohl- bekannten liebenswürdigen Humor feierte er den ausscheiden den und den antretenden Vorstand, die Herren Engelhorn und Werlitz Herr Schriftsteller Johannes Prölß-Stuttgart knüpfte an die Worte des Herrn Werlitz an und führte das eheliche Verhältnis zwischen Künstler und Autoren einerseits und dem Buchhandel anderseits in geistreicher Weise noch weiter aus Sein freudig aufgenommenes Hoch galt dem Süddeutschen Buchhändlerverein. Die treffliche Küche der Stadtgarten-Restaurateurin, Frau Schmandt, die vorzüglichen Festweine unseres verehrten »Makulaturbruders« Witter in Neustadt a/d. Haardt und die munteren Weisen der Kapelle des Grenadierregimcnts »Königin Olga« hatten eine recht animierte, fröhliche Stimmung herbeigesührt. Die Worte des Herrn Redakteurs von Jezewsky, der den Werlitzschen Ver gleich sogar bis auf den »Urschleim« zurück verfolgte, wurden daher lustig ausgenommen, und in sein »Hoch auf Alle« stimmte die ganze Versammlung freudig ein. — Die Witterung hatte sich so angenehm gestaltet, daß der Kaffee auf der Terrasse eingenommen werden konnte, und erst nach 6 Uhr verließen die Gäste den herrlichen Garten, in dem Natur und Kunst Zusammenwirken, um ihn zu einer Sehenswürdigkeit Stuttgarts zu gestalten. In liebenswürdiger Weise hatten die Buchbinderfirmen Heinrich Koch und Albert Crönlein den Festgästen Notizblocks verehrt, die manchem Kollegen im Laufe des Jahres gute Dienste thun werden. Die in modernem Stil ausgesührte Speisekarte auf Kunstdruckkarton von Berth. Siegismund L Cie. Nachfolger war aus der Hofbuchdruckerei von Greiner L Pfeiffer hervorgegangen und legt Zeugnis von dem gediegenen Ge schmack der Firma ab. Auf 8 Uhr abends hatte der Vergnügungsausschuß einen »Familienabend« anberauint und, von dem Bestreben geleitet, 691»
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