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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1897
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- 1897-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1897
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5174 Nichtamtlicher Teil. 164, 19. Juli 1897. aus den Jahren 1469—1473 liefert A. W. Pollard. Er zeigt nämlich im Anschluß an Dclaborde und Kristeller, aber an einem eigenen Funde, daß die Randverzierungen der oenetiantschen Bücher jener Zeit nicht von den Druckern Herruhren, sondern von den Illuminatoren, die von ihnen verwendet wurden. Auf diese Weise erklärt cS sich, daß manche Exemplare eines Werkes mit denselben, andere ohne dieselben Verzierungen Vorkommen, mährend anderseits Werke verschiedener Drucker dieselben Verzierungen zeigen. C. Davenport erfreut die Liebhaber von feinen Bücher einbänden mit einem Artikel über die Einbände aus der Werkstatt Srimuel Mearne'ö, des englischen Hosbuchbinders und seiner Schule, aus dem Schlüsse des 17. Jahrhunderts; 4 prächtige Kunstdrucke sind beigegeben. In England besteht seit langen Jahren eine Kommission für Verwertung und Herausgabe historischer Manuskripte. Mit den Büchern nun, die sich in deren Berichten erwähnt finden, beschäf tigt sich H. N. Plomer, mit den ältesten englischen Schreibmeistern E. F. Strange, mit 55 gleichaltrigen Verzeichnissen von in Eng land gedruckten Büchern aus der Zeit von 1560 bis heutzutage E. Arber. Er schließt mit den von Nationalstolz erfüllten Worten -Witbout au)' coutradiotiov, amovg otdsr blsesiugs, tds Iliitisb lüwpirs poesseses tds oläe8t, tüs moet ckivsrsiüsä, auck tbs völligst ol all woäsrv llitoraturssl» — — Ueber 2 Tafeln in Sotheby's lllivoipia Iz pograpbiea, zu deren einer sich der tzolzblock gefunden hat, verbreitet sich R. Proctor, ohne aber zu dem bestimmten Ergebnisse zu kommen, ob sie zum Zwecke der Täuschung eines Sammlers oder von einem Lehrling in der Holzschneidekunst hergestcllt wurden. Kleine Bücher, z. B. solch: in 128°, sind der Aerger der Biblio- thekare, weil sic sich mit großen Nachbarn nicht gut zusammen- sicllen lass. n. Aber schon im 15. Jahrhundert wurden solche Spielereien von 5x3 cm Satz-Breite und -Höhe hergestellt, und noch 1858 erschien in Paris eine Imitativ in ungefähr dieser Grüße. C. und M. Elton haben sich diese Gattung der Druckerzeugnisse zum Gegenstand des Studiums gewählt. — Die Bücher der Kart- häusermönche betitelt sich ein Aussatz G. C. Williamsons. — A. W. Pollard bespricht einige malerische und heraldische Initialen und giebt eine ganze Anzahl derselben aus der Zeit von 1842 ab wieder. — Kalligraphie im Mittelalter betitelt sich eine Arbeit E. M. Thompson s. Reich illustriert, zeigt sie, in welch unbequemer Weise im Mittelalter die herrlichsten Handschriften hergestellt wurden. Die Zeit des englischen Bürgerkrieges, 1640-61, brachte eine reichhaltige Litteratur an Büchern und Flugschriften hervor, die von einem gewissen George Thomason gesammelt wurde. Dessen, etwa 25000 Nummern umfassende Sammlung behandelt F. Madan — englische wappenverzierte Bücher und ihre Besitzer, in einem 35 Seiten langen Aufsatze mit vielen Illustrationen, W. T. Fletchcr. Neben den von gewerbsmäßigen Druckern geleiteten Druckereien gab cs in früheren Jahrhunderten oft noch solche in Klöstern, Schlössern, Palästen und Privathäusern, deren Erzeugnisse John Martin in seinem Lillliogrupllical Latalogus ok privatst)' peivtscl Loolls verzeichnet hat. A. Claudin weist nun für Frankreich nicht weniger als ll solcher Privatdruckereien für das 15. Jahr hundert nach. Diese befanden sich zu Paris in der Sorbonne, zu PoitierS, Metz, Chartres, Brehan-Loudrac, Lantenac, Embrun, Goupillisres, Dijon, Narbonne und im Kloster Cluny. Während Davenport in dem oben angeführten Artikel die Schule des Buchbinders Mearne bis zum Ende des 17. Jahr hunderts bespricht, zeigt er in einem kleinen hier folgenden Aufsatz, daß sein Einfluß sich sogar auf den 1770—97 in London arbeiten den Payne und dessen Geschäftsnachsolger erstreckte. — Den in England berühmten Londoner Buchdrucker Richard Lotte! — er druckte von 1553—93 — bespricht mit Angabe seiner hauptsäch lichsten Drucke H. R. Plomer. — Ueber die Lilllis, pauxsrum und ihre Reproduktionen ist vielfach geschrieben. Hier bringt F. M. Thompson nebst zahlreichen Illustrationen Neues über eine Handschrist der öilllia pauxsrum des 15. Jahrhunderts, hol ländischen Ursprungs, Livg's ms. 5. des Britischen Museums, und vergleicht ihren Text mit dem des berühmten Blockbuches. Jakobiten heißen in England die Anhänger des 1688 ver triebenen Königs Jakobs II, deren Häupter nach der Niederlage Karl Eduards bei Culloden im Jahre 1746 hingerichtet wurden, worauf die Jakobiten bis auf wenige verschwanden. Natürlich gab es auch eine ganze Jakobitische Litteratur, über deren Ausläufer A. Lang berichtet. — Ein kostbarer Schatz von Drucken auS der Zeit um 1600 wurde 1867, als dem Mäusesraß und sonstigem Verderben in Schloß Lamport, einer Familie Jsham gehörig, aus gesetzt, von CH. Edmonds in der Times angezcigt. Unter dem Titel -Niro Isllom Uoolrs» giebt nun R. E. Graves hier eine Aufzählung der wichtigsten derselben. — Den Schluß endlich der ganzen Lidliogi's.pbioa macht der rcichillustrierte Aussatz A. W. Pollards über die Illustrationen in französischen Horaricn aus der Zeit von 1486-1500. Kleine Mitteilungen. Bestände der größten Bibliotheken in Deutschland.— Nach einer Zusammenstellung, die ein Herr L—v im Leipziger Tageblatt veröffentlicht, weisen die größten Bibliotheken im deut schen Reiche (Ende 1896) folgenden Bestand auf: Berlin (könig liche Bibliothek, 950000 Bände, 24000 Handschriften (jährlicher Zuwachs 30000 Bände); München (Hof- und Staats bibliothek) 950000 Bände, 40000 Handschriften (jährlicher Zu wachs 13000 Bände); Straßburg 670000 Bände, 3800 Hand schriften jährlicher Zuwachs 14 000 Bände); Hamburg (Stadt bibliothek) 520 000 Bände, 4000 Handschriften (jährlicher Zu wachs 4700 Bände); Göttingen 475000 Bände, 5200 Handschristcn (jährlicher Zuwachs 7000 Bände); Leipzig (Universitäts-Bibliothek) 470000 Bände, 4100 Handschriften (jähr licher Zuwachs 3000 Bände); Würzburg 330000 Bände, 1500 Handschristcn (jährlicher Zuwachs 2600 Bände); Breslau 3300L0 Bände, 3700 Handschriften (jährlicher Zuwachs 6300 Bände); Stuttgart 330000 Bände, 3800 Handschriften (jährlicher Zuwachs 5600 Bände); Darmstadt 315000 Bände, 3300 Hand schriften (jährlicher Zuwachs 3000 Bände); Tübingen 315000 Bände, 3560 Handschriften (jährlicher Zuwachs 6000 Bände); Bam- berg 310000 Bände, 4100 Handschriften (jährlicher Zuwachs 1500 Bände); Wolfenbüttel 300000 Bände, 8000 Handschriften; Frei burg i. Br. 270000 Bände, 600 Handschriften (jährlicher Zuwachs 4000 Bände); Gießen 265000 Bände, 1400 Handschriften (jährlicher Zu wachs 3600Bände); Bonn 245000 Bände, 1200 Handschriften (jähr licher Zuwachs 5500 Bände), Königsberg 240000 Bände, 1100 Handschriften (jährlicher Zuwachs 5600 Bände); Weimar 230000 Bände, 2000 Handschriften jährlicher Zuwachs 1000 Bände); Jena 220 000 Bände, 900 Handschristen (jährlicher Zuwachs 23IO Bände); Gotha 210000 Bände, 7000 Handschriften (jährlicher Zuwachs 2100 Bände); Augsburg 200000 Bände, 2000 Handschriften (jähr licher Zuwachs 450 Bände). Indessen sind nur die Bestände der preußischen Staatsbibliotheken und einige andere nach einheitlichem Plane wirklich gezählt worden; mit ihren Zahlen sind Buchbinder bände gemeint. Die Bändezahlen der anderen Bibliotheken beruhen größtenteils auf Schätzung. Deutscher Schulverein zur Erhaltung des Deutsch tums im Auslände. — Aus dem Geschäftsbericht, den der Vor sitzende Herr Geheimrat Wattenbach der am 14. d. M. in Jena zusammengetretenen Hauptversammlung des -Deutschen Schul. Vereins zur Erhaltung des Deutschtums im Auslande- erstattet hat, geht folgendes hervor: Der Verein besteht aus 265 Ortsgruppen mit 26574 Mitgliedern. Es gingen 1896 119094 .L (gegen 110000 im Vorjahre) ein, und es bleibt ein Kassenbestand von 44000 (gegen 35000 .F im Vorjahre). Vereinszmecken sind 65759 zugesührt worden. — Als Ort der nächsten Versammlung wurde Lübeck gewählt. — Die Hauptversammlung war außer ordentlich zahlreich besucht, so daß der Versammlungsort, die Akademischen Rosensäle, die Fülle der Teilnehmer kaum fassen konnte. Infolge der gegenwärtigen Bewegung in Oesterreich ge staltete sich die Verhandlung auch zu einer ungewöhnlich erregten. Personalnachrichten. Hoftitcl. — Herr Carl Gieße! in Bayreuth ist zum Hos- buchhändler Sr. Hoheit des Erbprinzen von Anhalt ernannt worden, nachdem Seine Hoheit in früheren Jahren während der Bayrcuther Festspiele wiederholt im Gießelschcn Geschäfte persönlich verkehrt hat. Eine Erinnerung an Eduard Vieweg. — Die Firma Friedrich Vieweg L Sohn in Braunschweig beging am 15. d. M. einen wichtigen Gedenktag, nämlich die hundertste Wiederkehr des Geburtstages von Eduard Vieweg. Eduard Vieweg war der Sohn des Begründers der großen Handlung und lebt im Andenken seiner Nachkommen und des Buchhandels als ein hervorragend tüchtiger und umsichtiger Geschäftsmann, der das überkommene Geschäft nach vielen Richtungen hin erweitert und gefördert und in unermüdlicher erfolgreicher Arbeit den Ruhm seines Hauses gemehrt hat. Er war geboren am 15. Juli 1797. 1825 wurde er Teilhaber seines Vaters und 1834 alleiniger Chef des Hauses. Er starb am 1. Dezember 1869. Gestorben: am 15. Juni in Wiesbaden im Alter von nur 56 Jahren der hervorragende Physiolog Hofrat Professor WilhelmThierry Preyer. Er lehrte in Bonn, Jena und Berlin, am längsten .in Jena (von 1869—1888). Seit 1893 wohnte er in Wies baden. Seine im Druck erschienenen Arbeiten sind zahlreich und von großer wissenschaftlicher Bedeutung. Ein ausführ liches Verzeichnis werden wir in gewohnter Weise folgen lassen.
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